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Ägypten

Mit dem U-Boot auf Entdeckungstour

Neulich Abend ging es wieder einmal – bei herrlichem Vollmond – an die Marina Bay zum Abendessen. Auf unserem „Speiseplan“ standen diverse 400gr. Steaks auf heißem Stein im The Moon Restaurant. Wir orderten drei Mal Filet Steak und ein Mal Kamel Steak.

Als wir nach dem Essen an der Promenade entlang zurück zum Ausgang liefen, sahen wir einen kleinen Stand der Fahrten mit einem U-Boot hier in Hurghada anbot. Da dies bis jetzt noch keiner von uns gemacht hatte, beschlossen wir, uns auf das Abenteuer einzulassen. Noch ein wenig mit dem Preis gefeilscht, da wir wir keine Abholung benötigten und dann für 35€ pro Person für den heutigen Tag die Tour gebucht.


Pünktlich um 14:15 waren wir am Hotel, von dessen Strand aus das Unternehmen nach Auskunft der Ticketverkäufers um 14:30 starten sollte. Wir wunderten uns noch das außer uns keiner da war, aber das lag nur daran, das wir einfach zu früh waren., den die Tour ging erst um 15:00 los. Also machten wir es uns halt an der Strandbar des Hotels gemütlich und harrten der Dinge die noch kommen sollten. Ein Vorteil hatte unsere frühe Ankunft, wir hatten die Nummern 1 bis 3 und somit die vorderen Plätze, direkt beim Kapitän.

Die Zeit bis zur Abfahrt des Zubringerbootes verbrachte ich dann damit den Infotext zu unserer Tour zu kopieren:

Die einzigen U-Boote in Afrika und im Nahen Osten.
Weltweit gibt es nur 14 echte Freizeit U-Boote, zwei davon befinden sich hier in Hurghada, Ägypten. Ein neues Abenteuer erwartet Sie 25 Meter unter dem Meeresspiegel. Begleiten Sie uns auf eine unvergessliche Reise an Bord der Sindbad-U-Boote, bei der Sie 500 Meter Korallenriff und seine Meeresbewohner erkunden.
Genießen Sie die atemberaubende Aussicht im klimatisierten Komfort und der Sicherheit unsere U-Bootes. Es bietet 44 Passagiersitze, zwei Pilotensitze und ein großes rundes Sichtfenster für jeden Passagier.
Erleben Sie die Schönheit der Unterwasserwelt des Roten Meeres, ohne nass zu werden. Es ist perfekt für alle Altersgruppen und die Erinnerungen werden ein Leben lang anhalten.
Wir bieten Punkt-zu-Punkt-Transfers von Ihrem Hotel zu unserem Terminal, einschließlich Land.- und Seetransporten, und das alles mit einem hervorragenden Serviceniveau.

Jeder Passagier erhält eine Bescheinigung, dass er eine Unterwasserreise entlang des Korallenriffs des Roten Meeres in Hurghada, Ägypten, absolviert hat. Das U-Boot Sindbad erreicht eine Tiefe von 25 Metern.


Um 15:30 waren dann endlich alle Passagiere aus den diversen Hotels angekarrt worden und wir durften das Zubringerboot besteigen und die Fahrt beginnen.

Die Guides waren ausgesprochen freundlich und zuvorkommend und beantworteten während der rund 30 Minütigen Fahr alle aufkommenden Fragen. Die Getränke während der Überfahrt war frei, im Gegensatz zu Strand an dem wir warten mussten, wo für ein Wasser das 10 fache des regulären Preises verlangt wurde.
Nach rund 30 Minuten Fahrt auf dem Rote Meer, erreichten wir eine im Meer verankerten Anlegeplattform, von der wir dann in das U-Boot umstiegen.

Das U-Boot an sich war einigermaßen geräumig nur die Sitzgelegenheiten vor den großen Bullaugen waren etwas arg niedrig, so das man nicht wirklich bequem und entspannt sitzen konnte.

Nachdem alle Passagiere an Bord waren, ging dann die – recht unspektakuläre – Tauchfahrt los. Die Fahrt führte zu dem Haus Riff. Hier der Bericht des Unternehmens dazu:

Die Geschichte unseres Hausriffs reicht bis ins Jahr 1998 zurück, als eine Gruppe von 20 Wissenschaftlern, die sich auf Meereslebewesen und Umwelt spezialisiert hatten, dieses Riff aus natürlichen Trockenriffen und speziellen Formmaterialien schuf. Sindbad Experiences beauftragte eine erstaunliche Anstrengung, um das Meeres Leben zu schützen und eine Umgebung zu schaffen, die dem Meer Leben einhaucht.

Leider ist das rund 500 Meter lange Riff inzwischen schon wieder mehr oder weniger tot und ich bezweifle, das es dort überhaupt noch Fische geben würde, wenn diese nicht extra für die Tauchfahrttouristen ständig gefüttert werden würden. Auch die gebotene Artenvielfalt lässt daher schwer zu wünschen übrig.

Zudem hat das Riff den Nachteil, das man es naturgemäß nur von einer Seite des Bootes sehen kann und man somit die Hälfte der Zeit auf das trübe Meer hinausblickt und bis auf die Taucher, welche wohl als Pausenclowns abgestellt sind, nicht wirklich etwas zu sehen bekommt.

Ob man hier wirklich 25 Meter tief ist, darf bezweifelt werden, da zum einen des Öfteren Wasseroberfläche zu sehen war und zudem ausgerechnet die Tiefenanzeige im Cockpit defekt war. Ein Schelm wer Böses denkt.

Ein kleines Highlight war jedoch vorne auf dem Kapitäns Chair Platz zu nehmen und die Szenerie aus dieser Position zu betrachten.

Im angelegten Riff waren dann noch ein paar angedeutete Schiffwracks, Kanonen und ähnliches platziert, was bei klarer Sicht und intakter Unterwasserwelt wohl bestimmt fantastisch gewirkt hätte, so hat es leider nur den Eindruck einer toten Landschaft verstärkt.

Nach rund 45 Minuten ging es dann auch schon wieder an die Oberfläche und zurück auf unser Zubringerboot, auf welchem wir noch eine Urkunde für unsere Tauchfahrt ausgehändigt bekamen. Am Hotelstrand angekommen ging es dann mit dem Zubringer Caddy zurück an den Eingang des Hotels an dem unser Abenteuer begonnen hatte.

Resüme:
Man merkt halt, wie bei den meisten Angeboten, das es hier darum geht möglichst viele Touristen in kurzer Zeit durchzuschleusen. Würde man mehr für den erhalt des Riffs tun und dafür nur ein Tour am Tag würde sich die Natur bestimmt freuen.
Für das Erlebnis einmal U-Boot zu fahren, war es okay, nur das Gesamtpaket passt halt nicht. Das mag vielleicht mit daran liegen, das ich als Taucher in ähnlicher Tiefe schon wesentlich schönere Riffe und auch einen größeren Artenreichtum als hier gesehen habe.
Für einen der noch nie unter Wasser war, ist die Tour bestimmt etwas ganz besonderes, als Taucher ist man eher enttäuscht.
Für mich heißt es, ich habe es gesehen und mit gemacht, aber ein zweites Mal würde ich diese Tour nicht buchen.

Der Werbefilm des Anbieters:

Mein Zusammenschnitt unserer Tauchfahrt…

  1. Ich war Sharm El Sheikh zum Schnorcheln.Die Boote werfen den Anker auf das Korallenriff.Der Tourismus macht alles kaputt

    1. Leider zählt überall nur noch das Geld. Möglichst viel und möglichst schnell. Mit ein Grund warum ich auf meiner Seite zwar schöne Locations abseits des Massentourismus zeige, aber ohne genaue Ortsangabe. Möchte diese Orte ja eventuell in ein paar Jahren wieder besuchen und genießen.

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