Burg Strechau
Stell dir vor, du fährst nach einem Tag voller Abenteuer durch die steirische Berglandschaft, das Licht der untergehenden Sonne im Rückspiegel, als plötzlich eine gewaltige Festungsanlage hoch über der Stadt Rottenmann auftaucht. Neugierig geworden, hältst du an – und stehst wenig später vor den mächtigen Mauern der Burg Strechau. Was als spontaner Abstecher beginnt, entpuppt sich als Zeitreise durch Jahrhunderte, gespickt mit Geschichten von verbotener Liebe, geheimen Schatzkammern und glänzenden Oldtimern.
Burg Strechau – Ein Abstecher ins Mittelalter und zurück
Der Weg zur Burg Strechau ist schon ein Erlebnis für sich. Über kurvige Straßen, vorbei an saftigen Bergalmen, schraube ich mich immer weiter hinauf. Die Aussicht über das Paltental wird mit jedem Meter spektakulärer. Irgendwann liegt die Autobahn wie ein dünnes Band tief unter mir, und die Stadt Rottenmann wirkt wie eine Miniaturwelt. Endlich erreiche ich den Parkplatz – und fühle mich wie ein Entdecker, der gerade einen Schatz gehoben hat.
Schon beim ersten Schritt durch das Burgtor spüre ich: Hier atmet jeder Stein Geschichte. Die Burg Strechau ist die zweitgrößte Wehranlage der Steiermark und thront seit dem 11. Jahrhundert über dem Tal. Ursprünglich als romanisch-gotische Festung erbaut, wurde sie im 16. Jahrhundert in ein prächtiges Renaissanceschloss verwandelt. Der Innenhof erinnert mich an italienische Paläste, und die kunstvollen Deckenmalereien erzählen von einer Zeit, als hier die steirischen Protestanten ihren Rückzugsort fanden.
Leider bin ich zu spät für eine der Führungen – ohne Guide kommt man nicht in die Burg. Ein bisschen schade, denn ich hätte zu gern die berühmte Schatzkammer gesehen, in der einst der Burgherr seine Reichtümer versteckte. Aber wenigstens bleibt mir das integrierte Steyr-Museum offen. Und was soll ich sagen? Ich tauche ein in eine Welt aus Chrom und Leder, bestaune liebevoll restaurierte Oldtimer, die von einer Ära träumen lassen, in der Autofahren noch echtes Abenteuer war. Über 30 Fahrzeuge, vor allem der Marke Steyr, stehen hier – jedes ein Unikat, jedes mit seiner eigenen Geschichte.
Während ich durch die Ausstellung schlendere, stelle ich mir vor, wie Erzherzog Johann hier einst seine große Liebe, Anna Plochl, traf. Ihre Hochzeit auf der Burg scheiterte zunächst am Widerstand des Kaisers – eine Geschichte, die bis heute in der Region für Gesprächsstoff sorgt. Und dann gibt es da noch das Gerichtszimmer mit der Renaissance-Decke, in dem früher über Leben und Tod entschieden wurde. Direkt darüber ein Geheimgang – ich kann mir lebhaft vorstellen, wie hier heimlich Gespräche belauscht wurden.
Als ich schließlich wieder vor den Toren der Burg stehe, weiß ich: Hier muss ich nochmal herkommen. Beim nächsten Mal will ich unbedingt an einer Führung teilnehmen, die Schatzkammer sehen, durch die historischen Räume streifen und vielleicht sogar ein paar Geheimnisse der Burg lüften. Bis dahin bleibt mir die Erinnerung an einen spontanen Ausflug, der sich wie eine kleine Zeitreise angefühlt hat – und die Vorfreude auf das nächste Abenteuer.




















Fazit:
Manchmal sind es die ungeplanten Abstecher, die die schönsten Geschichten schreiben. Die Burg Strechau hat mir nicht nur einen atemberaubenden Ausblick und glänzende Oldtimer beschert, sondern auch Lust gemacht, noch tiefer in ihre Geschichte einzutauchen.
