Das St. Anna und andere Lost Places im Schwarzwald
Schwarzwald-Expedition: Verlassene Orte, vergessene Geschichten
Kennst du das Kribbeln, wenn du vor einem verlassenen Gebäude stehst und sich das Tor zur Vergangenheit einen Spalt öffnet? Genau dieses Gefühl hat uns heute gepackt. Der Schwarzwald, sonst so idyllisch und voller Leben, zeigte uns seine dunkle, vergessene Seite. Wir waren bereit für eine Reise durch verlassene Flure, stille Kapellen und unterirdische Labyrinthe, bei der jeder Schritt ein Echo in der Stille war. Komm mit, wenn du dich traust – denn was wir heute erlebt haben, war nichts für schwache Nerven.
Die Kurklinik St. Anna – Ein Ort im Dornröschenschlaf
Schon von außen wirkte die Kurklinik St. Anna wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Die Fassade, von Moos und Efeu umrankt, schien uns stumm zu beobachten. Wir standen vor dem Tor, das seit Jahren niemand mehr durchschritten hatte, und zogen den Lageplan hervor. Unglaublich, was dieses Areal alles umfasst: Nebengebäude, Gärten, ein riesiges Haupthaus – alles dem Verfall preisgegeben.
Mit pochendem Herzen traten wir näher. Die Fenster spiegelten nur noch den Himmel wider, kein Licht, kein Leben. „Stell dir vor, wie hier früher die Kurgäste flanierten“, flüsterte einer von uns. Ein Windstoß ließ eine Tür klappern – wir zuckten zusammen. Zeit, das Innere zu erkunden.












Mit dem Lageplan in der Hand umrundeten wir das Areal. Die Nebengebäude wirkten wie Wächter, die den Zugang zum Innersten der Klinik streng bewachten. Doch wir ließen uns nicht abschrecken. Schließlich sind wir nicht zum ersten Mal auf Geisterjagd.

Flure voller Erinnerungen
Drinnen umfing uns sofort dieser typische Geruch: eine Mischung aus Staub, altem Holz und einem Hauch von Desinfektionsmittel. Der „Hotel“-Bereich war unser erstes Ziel. In den Zimmern standen noch Sessel, als hätten die Kurgäste sie gerade erst verlassen.
„Ich schwöre, ich hab da eben jemanden huschen sehen!“, raunte einer von uns, während wir an den verblassten Tapeten entlangschlichen.
Wir lachten – aber ein bisschen mulmig war uns schon. Manchmal knarrte der Boden so laut, dass wir zusammenzuckten. Es war, als ob die Klinik ihre eigenen Geräusche machte, um uns zu begrüßen.












Die unberührte Kapelle – Ein heiliger Ort im Schatten
Ein echtes Highlight war die kleine Kapelle, versteckt im Herzen der Klinik. Die Tür quietschte leise, als wir sie öffneten. Sonnenstrahlen fielen durch bunte Fenster und tauchten den Raum in ein magisches Licht. Alles war unberührt, kein Vandalismus, keine Graffitis. Wir hielten den Atem an. „Hier hat seit Jahren niemand mehr gebetet, und doch liegt eine besondere Ruhe in der Luft“, flüsterte jemand. Fast erwarteten wir, dass plötzlich eine Orgel zu spielen beginnt.












Medizinische Relikte und vergessene Technik
Weiter ging es in den Behandlungsbereich. Überall standen alte, teure Geräte herum – Zeugen einer Zeit, als hier noch Hoffnung und Heilung herrschten. „Unglaublich, dass das alles einfach hier vergammelt“, murmelte einer von uns. Die Geräte wirkten wie aus einer anderen Welt, und doch hätte man sie sicher noch irgendwo gebraucht. Jetzt standen sie da, als hätten die Ärzte sie nur für eine kurze Pause verlassen.
















Katakomben und Kellergeister
Jetzt wurde es richtig gruselig: Die Katakomben der Klinik. Ein verwinkeltes Kellersystem, das sich unter dem gesamten Areal erstreckte. Dunkle Gänge, ausrangierte Gerätschaften, vergessene Aktenordner – und mittendrin ein Billardtisch, der aussah, als würde gleich ein Geisterspiel beginnen. „Wenn hier unten das Licht ausgeht, finden wir nie wieder raus“, scherzte jemand. Aber so ganz sicher waren wir uns da nicht mehr. Die Schatten an den Wänden wirkten lebendig, und jedes Geräusch hallte unheimlich durch die Gänge. Ein Ort, an dem man sich lieber nicht allein aufhält.












Küche und Speisesaal – Ein Festmahl für Geister
Oben angekommen, warfen wir einen Blick in die Küche. Alles sah aus, als könnte gleich das Mittagessen serviert werden. Der Speisesaal war erstaunlich gepflegt, keine zerbrochenen Scheiben, keine Spuren von Vandalismus.
„Vielleicht essen hier nachts die Geister“, schlug jemand vor, und wir lachten – aber nur kurz.










Die Renchtal Mineraltherme – Hoffnung und Zweifel
Direkt neben der Klinik lag die Renchtal Mineraltherme. Das Wasser sah noch immer sauber aus, aber die Zeitungsberichte über eine baldige Wiedereröffnung waren schon Jahre alt. „Glaubt ihr, hier wird je wieder jemand baden?“, fragte einer. Wir zuckten mit den Schultern – ein Ort zwischen Hoffnung und Vergessen.















Sasbachwalden – Das Seniorenheim der Schatten
Unsere Reise führte uns weiter nach Sasbachwalden, zum nächsten Lost Place: ein ehemaliges Seniorenheim. Wir umrundeten den Komplex, suchten nach einem Zugang – und wie so oft, war eine Tür offen. „Irgendwo ist immer ein Eingang“, grinst einer von uns.
Drinnen war alles fast klinisch sauber, besonders die Küche. Offenbar war das Heim noch nicht so lange geschlossen wie die Klinik zuvor.







Flohmarkt der Erinnerungen
Im Foyer fanden wir Hinweise auf einen großen Flohmarkt. Überall standen noch Preisschilder, als hätte der Verkauf gerade erst stattgefunden. „Was die Leute hier wohl alles mitgenommen haben?“, fragte ich mich, während wir durch die leeren Räume streiften. „Was die wohl für diesen alten Sessel verlangt haben?“, lachten wir.











Drinnen erwartete uns eine fast schon sterile Küche. „Hier wurde wohl erst kürzlich noch gekocht“, witzelte jemand leise. Das Gebäude war nicht so lange verlassen wie die Kurklinik, aber auch hier lag dieser Hauch von Melancholie in der Luft.







Im Foyer standen noch Preisschilder an den Möbeln – offenbar hatte es nach der Schließung einen großen Flohmarkt gegeben. „Was die wohl für diesen alten Sessel verlangt haben?“, lachten wir. In den Behandlungsräumen standen Gymnastikgeräte und Massagebäder, alles für den Bewegungsapparat. Wir probierten aus, wie es sich anfühlt, auf einem der alten Geräte zu sitzen – ein bisschen wie Zeitreise mit Muskelkater.










Hier ging es in den Behandlungsräumen wohl größtenteils um den Bewegungsapparat. Diverse Massagebäder, Gymnastikgeräte ließen zumindest darauf schließen.










Schwimmbad und Erholung – Der Charme des Verfalls
Das Schwimmbad hätte auch einem schicken Hotel gut gestanden, wenn da nicht der Zahn der Zeit an den Kacheln genagt hätte. Trotzdem: Das Wasser glitzerte noch im Becken, als würde gleich jemand seine Bahnen ziehen. „Hier würde ich sofort reinspringen – wenn ich mich trauen würde“, meinte einer von uns. Wir lachten, aber so ganz geheuer war uns der Ort nicht.














Landhaus Schöllbronn – Das Licht brennt noch
Auf dem Heimweg machten wir noch einen Abstecher zum Landhaus Schöllbronn. Trotz jahrelangem Leerstand brannte dort immer noch das Licht. „Wer zahlt hier eigentlich den Strom?“, fragten wir uns. Vielleicht ein letzter Gruß aus der Vergangenheit – oder doch ein Zeichen, dass hier noch jemand wohnt?














Abschied und ein Appell
Unsere Tour liegt inzwischen vier Jahre zurück. Was aus diesen Orten geworden ist, wissen wir nicht. Aber eins ist klar: Wer solche Lost Places besucht, sollte Respekt vor der Geschichte und dem Eigentum haben. Für uns war es ein Abenteuer voller Gänsehautmomente, kurioser Funde und einer ordentlichen Portion Grusel. Und wer weiß – vielleicht wartet hinter der nächsten Tür schon das nächste Geheimnis. Wer mehr solche Geschichten lesen will, einfach auf meiner (sich noch im Aufbau befindlichen) Karte auf die Totenköpfe klicken.
