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Deutschland

Die älteste Stadt Baden Württembergs

Manchmal sind es die beruflichen Pflichten, die uns an Orte führen, von denen wir sonst vielleicht nie erfahren hätten. So erging es mir auf meinem Trip nach Spaichingen, der sich am Ende als kleine Zeitreise durch Technik, Geschichte und Kultur entpuppte. Von futuristischen Höhenflügen im Testturm über mittelalterliche Gassen in der ältesten Stadt Baden-Württembergs bis hin zu einem echten Wasserschloss, mein Tag war alles andere als gewöhnlich. Wer Lust auf spannende Eindrücke, überraschende Entdeckungen und eine Prise Abenteuer hat, sollte jetzt unbedingt weiterlesen.

Höhenflug im Testturm – Mein Technikabenteuer über Rottweil

Heute stand eigentlich ein ganz normaler Arbeitstag auf dem Programm. Ich musste beruflich nach Spaichingen, was erstmal wenig spektakulär klingt. Aber schon auf der Hinfahrt fiel mir ein echtes Highlight ins Auge: der Testturm von Thyssenkrupp, der wie eine riesige, silberne Skulptur in den Himmel ragt. Weil ich sowieso ein kleiner Technikfreak bin, ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen und machte nach meiner Lieferung in Spaichingen einen Abstecher dorthin. Schon von außen wirkt der Turm mit seiner sich spiralförmig windenden Glasfaserverkleidung ziemlich futuristisch. Die Verkleidung ist übrigens nicht nur schick, sondern auch praktisch, denn sie reinigt sich selbst und bricht die teils heftigen Windkräfte, die auf so ein freistehendes Bauwerk einwirken.

Nach dem Ticketkauf (9 Euro, aber das war es mir wert) gab es im Foyer einen kurzen Werbefilm, der den Zweck des Turms erklärt. Kurz gesagt: Hier werden Aufzüge getestet, und zwar richtig große, schnelle und moderne. Dann ging es auch schon los. Mit 25 km/h rauschte der Aufzug nach oben, und ehe ich mich versah, stand ich auf der 232 Meter hohen Besucherplattform. Von dort oben hat man wirklich einen atemberaubenden Blick über Rottweil und die ganze Umgebung. Ich habe mich gefühlt wie ein kleiner König über seinem Reich.

Zeitreise durch die Gassen – Unterwegs in Baden-Württembergs ältester Stadt

 

Nachdem ich schon mal in Rottweil war, wollte ich mir die Stadt natürlich nicht entgehen lassen. Schließlich gilt sie als die älteste Stadt Baden-Württembergs und das wollte ich mit eigenen Augen sehen. Also schnappte ich mir meine Kamera und schlenderte los. Die Altstadt ist wirklich ein kleines Juwel: enge, verwinkelte Gassen, Kopfsteinpflaster und jede Menge alte Häuser, die Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen könnten. Es fühlt sich fast so an, als wäre die Zeit hier stehen geblieben. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken, sei es ein hübsches Fachwerkhaus, ein versteckter Innenhof oder ein kleines Café, das zum Verweilen einlädt.

Geschichte zum Anfassen – Das Heilig Kreuz Münster und seine majestätische Orgel

Mein Weg führte mich zum Heilig Kreuz Münster, das schon aus der Ferne beeindruckend wirkt. Der erste Bau stammt aus dem 13. Jahrhundert, und wenn man davor steht, spürt man förmlich die Geschichte, die in diesen Mauern steckt. Besonders beeindruckend fand ich die Orgel, die 1967 gebaut wurde. 52 Register und fast 4000 Pfeifen, ich kann mir nur vorstellen, wie gewaltig das klingt, wenn sie in vollem Einsatz ist. Leider war gerade kein Konzert, aber allein der Anblick hat mich schon beeindruckt.

Gotik hautnah – Die Kapellenkirche und ihr geheimnisvoller Turm

Nicht weniger spannend ist die Kapellenkirche, die vermutlich auch schon im 13. Jahrhundert erbaut wurde, auch wenn sie erst im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt wird. Der Turm ragt mitten in den engen Gassen auf und ist mit seinen rund 70 Metern wirklich nicht zu übersehen. Besonders ins Auge gefallen ist mir der hochgotische Figurenschmuck am Turm, der als eines der anspruchsvollsten Werke der sogenannten suckalen Stilrichtung gilt. Im Inneren der Kirche steht ein riesiges Kruzifix, das auf das Jahr 1350 datiert wird, ein echtes Stück Geschichte, das einem fast ehrfürchtig werden lässt.

Märchenschloss am Wasser – Ein Abstecher zum Wasserschloss Glatt

Auf dem Rückweg fiel mir an der Autobahn ein Schild zum Wasserschloss Glatt bei Sulz am Neckar auf. Da ich noch genügend Zeit hatte, beschloss ich spontan, auch dort einen Stopp einzulegen. Und das hat sich wirklich gelohnt! Das Wasserschloss ist eines der wenigen erhaltenen Schlösser dieser Art in Deutschland und schon alleine deshalb einen Besuch wert. Heute beherbergt es ein Kultur- und Museumszentrum, das nicht nur spannende Einblicke in die Geschichte des Schlosses bietet, sondern auch regelmäßig wechselnde Ausstellungen verschiedener Künstler zeigt. Gegenüber liegt das Bauernmuseum, das zusammen mit einem gemütlichen Café zum Verweilen einlädt. Der Eintritt für beides ist mit 4 Euro wirklich fair, und ich habe es genossen, durch die alten Räume zu schlendern und das Flair vergangener Zeiten aufzusaugen.

Ein Tag voller Eindrücke – Entspanntes Heimkommen durch den Schwarzwald

Alles in allem war das wieder einer dieser Arbeitstage, die eigentlich viel zu schade sind, um sie als „Arbeit“ zu bezeichnen. Ich habe viel Neues gesehen, spannende Eindrücke gesammelt und bin am Ende ganz entspannt durch den Schwarzwald und Freudenstadt nach Hause gefahren, ganz ohne Autobahnen und Stau. Manchmal sind es eben die kleinen Umwege, die das Leben besonders machen.

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