Lost Places entlang des Neckartals
Heute das schöne Wetter ausgenutzt und eine Motorradtour ins Neckartal unternommen. Beim Besuch eines bekannten Aussichtspunktes stieß ich auf diese tief im Walde versteckte und ohne jeglichen regulären Weg, liegende alte Grabkapelle. Sie wird wohl von den Erbauern bzw. Hinterbliebenen nicht mehr aufgesucht und fällt nun nach und nach in sich zusammen. Trotz allem eine schöne war es eine schöne und ruhige Fotolocation …
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Am Ende einer kleiner Nebenstraße fand ich dieses verlassene Wohnhaus mit Scheune. Dem Zustand und der sich noch darin befindlichen Gegenstände scheint es schon seit Ewigkeiten leer zu stehen. Die Kühlschränke und Gefriertruhen sind voll mit „versteinerten“ Lebensmitteln. Die Anzahl der sich überall verteilt befindlichen Mopedschilder ist ebenfalls beachtlich. Trotz etlicher noch vorhandener privaten Unterlagen, konnte ich nichts zur Geschichte des Hauses herausfinden. Auch nicht, warum das Haus zweimal von der Polizei versiegelt wurde.
In Rockenau auf einer Anhöhe liegend befindet sich das Curata Seniorenheim in einem großen Naturareal. Da sich die Gesetzeslage im Laufe der Jahre geändert hat, waren viele der alten Gebäude nicht mehr geeignet um als Alten.- und Pflegeheim genutzt zu werden. Diese wurden nach und nach geschlossen und nur der große Neubau wurde an die aktuellen Gesetzesvorgaben angepasst. So liegen die alten Wirtschaftsgebäude und Wohnheime auf dem Gelände brauch und werden nach und nach von der Natur zurückerobert.
Dieses alte Pumpwerk liegt unterhalb des Altenheimes und ist von der Straße aus zu sehen.
Oberhalb des Pumpwerkes befindet sich dieses Lager, welches zum Teil noch genutzt wird, aber im hinteren Teil schon arg zerfallen ist.
Dieses Gebäude nenne ich einfach mal die Katzenvilla. Hier wurde aus dem Lost Place wenigstens zum Teil eine sinnvolle Einrichtung gemacht. In den unteren Zimmern befinden sich diverse Schlaf.- und Spielstätten für streunende Katzen. Ich weiß nicht wer mehr erschrocken ist, als ich die Tür öffnete und einige Katzen wild durch die Gegend huschten. Da ich diese nicht weiter stören und aufschrecken wollte, habe ich in diesen Zimmern keine weiteren Bilder gemacht.
Der „Parkblick“ war wohl das Altenheim für die etwas besser betuchte Gesellschaft. Zumindest die noch hängenden Lampen und das noch vorhandene Mobiliar lassen wohl darauf schließen. Seltsam sind die vielen Koffer auf dem Dachboden, was sich darin wohl noch verbirgt ?
Etwas Creepy war den das Zimmer in welchem zwei Beine scheinbar nur darauf gewartet zu haben, gleich mit mir zusammen los zu marschieren. Sachen gibt es….
In diesem Block des Heimes welcher komplett verschlossen ist , aber an den Fenstern überall der Schimmel ersichtlich ist befindet sich ein Bogenschützenverein. Ob dieser wirklich Lost ist, ließ sich nicht beurteilen, da aber die Tür dazu nicht verschlossen war, nutzte ich die Gelegenheit um auch hier ein paar Bilder zu machen.
Unterhalb dieses Wohnblockes im Wald versteckt und anhand der kaum noch erkennbaren Wege – einzig die Weg Beleuchtung weißt noch darauf hin – befindet sich die alte Kapelle des Altenheimes. Diese Kapelle wird im wahrsten Sinne des Wortes so nach und nach von der Natur überrannt.
Am unteren Ende des Geländes befindet sich dann noch dieses ehemalige Schwesternwohnheim mit einer schönen Terrasse, welche einmal bestimmt für einen schönen Ausblick ins Tal gesorgt hat und einem großen Außenpool. Das ganze Gebäude wirkt eher wie eine Villa und es schmerzt zu sehen, das diese so heruntergekommen ist und nicht wieder bewohnbar gemacht wurde.
Zum alten Gasthof Adler konnte ich leider noch nicht viel in Erfahrung bringen. Es war früher eines der bekanntesten Hotels in der Umgebung und immer gut besucht. Als sich das Tourismusverhalten änderte wurde es immer ruhiger und die Besitzer – zwei Brüder – schlossen das Gasthaus mit anhängendem Viehbetrieb. Ein Arzt aus Eberbach kaufte dies Objekt für seine Söhne um es wieder herzurichten, diese hatten allerdings kein Interesse und so wartet der Gasthof auf seine unsicher Zukunft.
Die einzige verbliebene Sprungschanze des Skiverbandes Schwarzwald-Nord befindet sich am Katzenbuckel (624 m), der höchsten Erhebung des Odenwaldes nahe des Dorfes Waldkatzenbach. Die 1949 im 15 km entfernten Eberbach neu gegründete Skizunft Katzenbuckel weihte schon im Dezember 1950 ihre erste Schanze ein und man sprang bis zu 15 Metern weit.
Der Drang der Springer und Kombinierer des Vereins immer weiter zu fliegen führte dazu, dass die Schanze eigentlich immer um- und ausgebaut wurde. 1952 hatte die vergrößerte Holzschanze einen kritischen Punkt von ca. 25 m und 1961 lag er dann schon bei 32 m. Im Jahr 1976 errichtete die Fa. Schwer aus Schonach eine völlig neue Schanze, deren hölzerner Anlaufturm eine Höhe von 17 m hatte. Nun hatte die Schanze einen K-Punkt von 38 m und eine kleinere Schanze K20 mit kurzem Anlaufgerüst.
Die später erzielte Bestweite des Mannheimers Görtz von 40 m bleibt der Schanzenrekord auf der alten Anlage. Ein Jahrzehnte langes Problem der Schanze war ein quer durch den Aufsprunghang verlaufender Wanderweg, der vor Winterbeginn mit vorgefertigten Holzelementen zugestellt und mit Schnee belegt wurde.
Als sich die Skizunft Anfang der 90er Jahre Gedanken für eine neue Ganzjahresschanze mit Mattenbelag machte, war es eine langwierige Sache Widerstände bei Naturfreunden und Umweltschützern zu überwinden, um eine Verlegung dieses Weges zu ermöglichen. Nachdem auch die Behörden von der Notwendigkeit des Neubaus überzeugt waren, entschied man sich für eine dauerhafte Stahlkonstruktion.
1995 konnte endlich die mit einem modernen Profil ausgestattete neue K25-Mattenschanze eingeweiht werden. Mittlerweile sind im Talentstützpunkt Katzenbuckel auch noch eine K12 und K7-Schanze entstanden und die K25 besitzt eine Keramik-Anlaufspur. Erfolgreichster Springer des Vereins war Kai Bracht als Junioren-Mannschaftsweltmeister von 1996 und dreifacher Deutscher Meister.
Nachdem er in Oberhof das Skigymnasium besucht hatte, startete er für Oberstdorf, wobei er mehrmals an der Vierschanzentournee teilnahm. Unvergessen ist natürlich Katja Seizinger, die als überragende Alpinfahrerin von 1992 bis 98 insgesamt 36 Weltcupsiege errang und mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin war.