Teufels.- und Plotzsägmühle
Teufelsmühle & Plotzsägmühle: Mein Motorradabenteuer im Schwarzwald
Manchmal braucht es nur eine kurvige Straße, das Knattern des Motors und einen Hauch von Abenteuerlust, um aus einem gewöhnlichen Tag einen unvergesslichen Ausflug zu machen. Mein Ziel? Zwei Orte, die nicht nur Geschichte atmen, sondern auch voller Sagen und Geschichten stecken: die sagenumwobene Teufelsmühle und die ehrwürdige Plotzsägmühle. Der Schwarzwald zeigte sich dabei von seiner wildromantischen Seite – und ich mittendrin, bereit für neue Eindrücke und Begegnungen.
Mit dem Motorrad Richtung Teufelsmühle – Auf den Spuren des Teufels
Schon beim Aufsteigen aufs Motorrad spüre ich dieses Kribbeln – heute wird ein besonderer Tag. Die Straßen winden sich durch dichte Wälder, immer wieder tauchen Sonnenstrahlen durch das Blätterdach und malen Muster auf den Asphalt. Die Luft ist frisch, würzig, ein bisschen nach Moos und Abenteuer duftend. Je näher ich der Teufelsmühle komme, desto mehr spüre ich, dass hier etwas Besonderes auf mich wartet.
Die letzten Meter sind ein Genuss für jeden Motorradfan: Kurve um Kurve, der Blick schweift über das Murgtal, und dann stehe ich auf knapp 900 Metern Höhe vor dem berühmten Aussichtsturm. Die Teufelsmühle – sie ist kein Mühlengebäude, wie der Name vermuten lässt, sondern ein Ort voller Geschichten. Die Sage vom Teufel und dem schlauen Müller, der mit Nachnamen Hahn hieß, schwingt hier irgendwie mit. Ich stelle mir vor, wie der Teufel fluchend zwischen den Sandsteinblöcken steht, während ich selbst die 71 Stufen des Turms erklimme.
Oben angekommen, verschlägt es mir kurz die Sprache: Die Aussicht reicht weit bis in die Rheinebene, das Murgtal liegt mir zu Füßen, und am Horizont zeichnen sich die Vogesen und der Pfälzer Wald ab. Neben mir genießen Wanderer und ein paar Radfahrer die Aussicht, während ein Gleitschirmflieger sich bereitmacht, in die Tiefe zu starten. Die Stimmung ist entspannt, fast familiär – hier oben sind alle gleich, egal ob mit Motorrad, zu Fuß oder in der Luft.
Der Rückweg führt mich vorbei an den bizarren Sandsteinfelsen, den sogenannten Teufelskammern. Hier tropft und plätschert es, der Weg ist steinig und matschig – fast wie ein kleiner Dschungel mitten im Schwarzwald. Ich halte kurz inne, atme tief die feuchte Waldluft ein und genieße dieses Gefühl, ganz im Moment zu sein.











Zur Plotzsägmühle – Technik, Tradition und Schwarzwald-Charme
Mein nächstes Ziel ist die Plotzsägmühle, die schon im 13. Jahrhundert die Wasserkraft der Alb nutzte. Die Fahrt dorthin ist kurz, aber eindrucksvoll: Die Alb rauscht neben der Straße, das Wasser glitzert in der Sonne, und ich stelle mir vor, wie hier einst das große Wasserrad gedreht hat.
Die Mühle selbst ist ein Stück Schwarzwälder Geschichte zum Anfassen. Ursprünglich von den Ebersteinern als Lehen vom Bistum Speyer betrieben, später an das Kloster Herrenalb verkauft, war sie die erste Sägemühle der Region. Das oberschlächtige Wasserrad mit sechs Metern Durchmesser muss damals ein echtes Highlight gewesen sein. Ich stelle mir vor, wie das Wasser in die Kammern rauscht, das Rad sich langsam in Bewegung setzt und das Sägeblatt das Holz bearbeitet – alles angetrieben von der Kraft der Natur.
Nach einem verheerenden Brand Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Mühle von den Loffenauer Bürgern wieder aufgebaut, moderner und stabiler als zuvor. Heute beherbergt ein Teil des Gebäudes ein gemütliches Waldgasthaus, das seit Generationen von der Familie Kübler geführt wird. Ich gönne mir eine Pause, lasse mir eine Schwarzwälder Spezialität schmecken und komme mit anderen Ausflüglern ins Gespräch. Die Atmosphäre ist herzlich, fast wie bei einem Familientreffen – hier kennt jeder jeden, und wer neu ist, wird einfach mit ins Gespräch gezogen.
Fazit: Schwarzwald zwischen Mythos und Moderne
Als ich am späten Nachmittag wieder auf mein Motorrad steige, bin ich voller Eindrücke. Die Teufelsmühle mit ihrer sagenhaften Aussicht, die Plotzsägmühle als technisches Denkmal und die vielen kleinen Begegnungen machen diesen Tag zu etwas Besonderem. Es sind nicht nur die Orte selbst, sondern die Geschichten, die sie erzählen – von listigen Müllern, fleißigen Handwerkern und Menschen, die ihre Heimat lieben.
Und während ich die letzten Kilometer durch den Schwarzwald zurücklege, weiß ich: Solche Tage sind es, die das Leben bunt machen. Vielleicht bist du ja das nächste Mal dabei – der Schwarzwald wartet mit seinen Geschichten, seinen Wegen und seiner ganz eigenen Magie.














