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Frankreich

Motorradtour zur Citadelle de Bitche

Aufgrund des herrlichen Wetters und da gerade kein Auftrag in Sicht war, beschloss ich heute eine kleine Motorradtour zur Citadelle de Bitche im nahegelegenen Frankreich zu machen.


Die Zitadelle von Bitsch ist das stadtbildprägende Festungswerk der Stadt Bitsch im Département Moselle der historischen Region Lothringen. Als Meisterwerk der militärischen Technik wurde die Zitadelle 1979 als Monument historique des Pays de Bitche eingestuft. Das etwa 300 m lange und 30 bis 60 m breite Sandsteinplateau, auf dem die Zitadelle errichtet wurde, überragt die Umgebung von Bitsch um etwa 80 m. Es liegt strategisch günstig an der Kreuzung von mehreren bereits seit dem frühen Mittelalter wichtigen Fernverbindungen vom Rhein nach Lothringen und vom Elsass in die Pfalz. So maß um 1740 auch der für Lothringen und Bar zuständige Militärkommissar Marschall Belle-Isle Bitsch als Knotenpunkt von sechs Straßen, nämlich der von Straßburg, von Phalsbourg, von Saargemünd, von Zweibrücken, von Landau und von Wissembourg, eine derart hohe Bedeutung bei, dass eine Neubefestigung im großen Stil beschlossen wurde. Um das dazu erforderliche Geld zu erhalten, wurde eine besondere Steuer in Lothringen ausgeschrieben, da bei den verschwenderischen Hofhaltungen der Herzöge Franz III. und Stanislaus Leszczyński andere Gelder nicht flüssig waren.
Bis ins 19. Jahrhundert hinein war der Felsen großräumig von Teichen und Sumpf umgeben, was die Verteidigungsfähigkeit weiter erhöhte, da der Feind kein schweres Belagerungsmaterial in Stellung bringen konnte. Eine Markierung auf dem obersten Plateau zeigt eine Höhe über dem Meeresspiegel von 365 m an. Der Blick von der Höhe der Festung reicht in die weiten, kuppenreichen Nordvogesen.
Die Zitadelle sitzt auf einem Sandsteinfelsen mit aufgestellten Wänden und planierter Oberfläche. In den Felsen getriebene Souterrains boten in der Zeit bis zum 20. Jahrhundert bombensicheren Schutz für die Besatzung der Festung in Form von separaten Räumen für Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften sowie für erforderliche Infrastruktureinrichtungen. Von den auf dem obersten Plateau aufragenden Gebäuden ist das älteste die um 1750 im barocken Stil errichtete Sebastians-Kapelle. Unter der Kapelle befindet sich ein 450 m³ großes Wasserreservoir. Die übrigen Gebäude, zwei Kasernen, wurden nach 1871 errichtet, das Gebäude der Festungskommandantur befindet sich gegenüber der Kapelle.
Die Oberfläche der Kuppe zerfällt, wie dies bei vielen Burgen in den Nordvogesen der Fall ist, in drei Teile: einen mittleren größeren und, durch Schluchten davon getrennt, einen nordöstlichen – der große Kopf – und südwestlichen – der kleine Kopf genannt. Der Zugang zur Feste führt über eine große Rampe mit Zugbrücke und Poterne. Im Dreiecksgiebel des Haupttors der Zitadelle befindet sich über der Bauinschrift von 1754 das königlich französische Wappen, das mit den drei Lilien belegt ist. Darüber wehen die französische und die Europafahne.

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