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Frankreich

Wieder unterwegs nach Frankreich

Los ging es heute Morgen als erstes mit einem kleinen Wohnhaus, welches direkt zwischen Deutschland und Frankreich in einer Rheininsel liegt. Scheinbar wurden hier vor langer Zeit mit Renovierungsmaßnahmen begonnen und dann wieder abgebrochen.

Das Wohnhaus ist von außen auf den ersten Blick in einem guten Zustand doch im Inneren erkennt man dann doch das hier sehr viel Arbeit von Nöten ist, um es wieder bewohnbar zu machen. Die Nebengebäude sind eigentlich nur noch zum abreisen. Schade, die Lage würde mir persönlich zusagen, zumal auf der anderen Straßenseite noch ein großer Schuppen, welchen man gut als Werkstatt nutzen könnte, dazu gehört.


Weiter ging es zu einem kleinen Hostel in Ribeauville, welches wir bei unserer letzten Tour schon aufsuchen wollten, aber aufgrund einer Feier auf dem Nachbargrundstück mit vielen Gästen dann doch bleiben ließen. Heute war es dagegen schön ruhig und wir konnten und in ruhe umsehen. Vorher kamen wir noch an ein paar abgestellten Oldtimer vorbei, welche wohl nur noch als Gartendekoration einer Firma genutzt werden. 

Das Hostel de la Pépiniére


Anschließen ging es nach Turckheim wo eigentlich ein großer Industriepark auf unser Liste stand. Wir fuhren eine Weile die verschiedenen Zufahrtswege zum Gelände ab, konnten aber keinen vernünftigen Zugang entdecken. Dafür entdeckten wir dieses kleine Haus, welches zwar komplett verschlossen war, aber dennoch ein paar gute Motive bot. 


Ebenso dieses alte Gebäude, welches inzwischen von der Groupe Francis Staub genutzt wird. Auf dem Dach des Bürohauses, nistete gerade eine Storchenfamilie mit drei Jungen. War auch mal ein interessanter Anblick. 


Auf unser weiteren Fahrt durch kleine Ortschaften fiel uns dieses Cafe auf. Eigentlich gut direkt an der Hauptstraße gelegen, scheint es wohl schon lange leer zu stehen. Man erkennt zwar das man begonnen hatte dem Cafe de Vosges ein neues Leben einzuhauchen, doch es sieht aus, als wäre es wohl auch hier wieder an den Kosten gescheitert. 


Auf unserem Weg zu einem bekannten Chateau sahen wir dieses verlassene Hotel. Ein reinkommen war nicht Möglich, zudem hängen diverse Kameras am Gebäude, da nebenan auch noch gebaut wird und die Baustelle unter Beobachtung steht (man kann sich aber außerhalb des Blinkwinkels gut bewegen). Wenn man um das Hotel herumgeht, befindet sich schräg dahinter noch ein alter Tanzsaal von 1890, welcher zwar leer ist, aber aufgrund seiner Bauweise und auch den Fliesen ein kleines Highlight ist. 


Über unser eigentliches Ziel in dem Ort, dem Le Château du Déménageur konnten wir trotz intensiver Google Suche nichts über die Geschichte des Schlosses entdecken. Nicht die geringste Spur, nicht einmal eine alte Postkarte. Nichts. Wir mussten uns daher mit den Spuren im Inneren des Schlosses zufrieden geben, um uns seine Geschichte vorzustellen.

Aufgrund der Hinterlassenschaften, welche im ganzen Schloss zurück gelassen wurden kann man erahnen das es nun schon gut zwanzig Jahre leer steht und wohl allen Anscheins einmal als Hotel, welches womöglich von einem Deutschen geführt wurde, nicht mehr bewohnt ist. 


Als wir dann auf der Hauptstraße den Ort verlassen wollten, fielen uns noch zwei weitere Objekte ins Auge. Das erste ist unter dem Begriff Maison Diane auch im Netzt zu finden – wir wussten nichts davon und hielten allein wegen dem Aussehen des Gebäudes an. Allerdings ist auch klar woher die Bezeichnung kommt, steht doch in der Garage noch eine alte Citroen Diane. 


Ein paar Meter weiter kommt dann noch die Maison TV. Auch hier stellte sich einmal mehr die Frage, warum so viele private Gegenstände einfach zurück gelassen wurden. Gerade im Kinderzimmer war noch jede Menge Schmuck, worauf wohl ein junges Mädchen ungern verzichtet…


Das sich in Granges befindliche große Grundstück beherbergt einen wunderbaren Park, einem Herrenhaus, einem kleinen Bürogebäude mit einer Kapelle und etlichen kleinen Bauten. Das Anwesen gehörte einer wohlhabenden Spinnereifamilie wessen verlassene Fabrik nur ein paar Meter entfernt steht. Trotz dem zerstörerischen Brand ist es ein wundervoller Ort, mit vielen tollen Motiven. Man sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen und sich ein wenig durch das dichte Unterholz kämpfen.

Überall auf dem riesigen Gelände gibt es kleine Hütten, Brunnen usw. und auch die Natur ist voller wunderbarer Motive. Man kommt sich vor, wie in einem Märchenwald. Aufgrund der Größe des Objektes habe ich es hier einmal in drei Alben unterteilt. Zuerst das Bürogebäude mit der Kapelle im Obergeschoss und dem leider verschlossenen Kanal im Keller.

Von diesem kleinen Gebäude ging dann ein kleiner Pfad zum eigentlichen Haupthaus, welches leider vor langer Zeit einem Brand zum Opfer fiel. Trotz allem kann man noch den Glanz der alten Zeit erahnen, welcher hier einmal vorherrschte. Wenn man zum Beispiel ein wenig den Schutt beiseite wischt, erkennt man welche wunderschöne Kacheln hier für den Boden verwendet wurden. Auch manche Decken, welche nicht durch den Brand beschädigt wurden, zeugen vom Glanz der alten Zeit. Etliche Eingänge führen in die ehemalige Villa, manche dezent und trotzdem elegant, manche überschwänglich pompös. Wie es sich für ein Herrenhaus der damaligen Zeit gehörte.

Und nun noch der Park. Hier muss man wirklich genau hinschauen um all die kleinen Hütten, Brunnen, Gehege usw. zu sehen. Vieles ist komplett zugewuchert und nur beim zweimaligen Hinsehen zu erkennen. Man könnte man da was draus machen …


Während der Durchfahrt von Lépanges-sur-Vologne entdeckten wir eine kleine Häuserzeile, welche offenkundlich schon länger verlassen war. Wir schauten uns alle Häuser an und waren vom letzten Haus mehr als begeistert. Leider war es trotz deutlichem langen Leerstandes dicht wie Fort Knox, so das wir nur ein paar Bilder durchs Fenster machen konnten. 

So nun aber nichts wie Richtung Unterkunft. Schließlich wollte ich noch unbedingt die Bunkeranlage von innen besichtigen, welche wir bei unserem letzten Besuch hier nur kurz von außen betrachten konnten. Bei unseren Freunden in Arches angekommen ging es als kleine „Warmmachübung“ als Erstes in das kleiner und leichter zugängliche Réduit du Bois d’Arches. 

Das Fort de Bois-d’Arcy auch als Batterie de Bois-d’Arcy bekannt, ist eine der Festungen, die um die französische Hauptstadt Paris herum gebaut worden sind, um diese zu schützen. Diese Fort befindet sich in der Gemeinde Bois-d’Arcy im Département Yvelines. Es wurde zwischen 1874 und 1881 erbaut. Das Bois-d’Arcy-Fort sollte Fort de Saint-Cyr, Versailles und das Lager de Satory beschützen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Fort durch die deutsche Wehrmacht besetzt.

Vor dem Rückzug 1944 sprengten es die Deutschen und nun sind vom Bunkerteil im Wald nur noch ein paar Abschnitte – aber auch die mit diversen Hindernissen – zugänglich. Immer wieder stößt man in der Bunkeranlage auf Hindernisse in den langen Gängen und Tunnel. Ohne jemanden der sich dort auskennt, kann man sich schnell selbst in dieser kleinen Anlage schnell verlaufen. Wie wird es dann wohl erst in der großen Festung ??? 


Nach unser Trockenübung (wie sich dieses Wort noch bewahrheiten sollte, seht Ihr gleich) im Réduit du Bois d’Arches ging es nochmals zur Unterkunft wo Christoph dann den Van mit der langen Leiter belud und wir uns wieder von dort auf den Weg machten. Die Frauen blieben zu Hause, als hätten sie geahnt was da auf uns wartet. Gundy meinte später beim Anblick der Bilder nur, das sie da gestreikt hätte – nix für ungut.
Nachdem wir über den holprigen Waldweg zum Eingangsportal gelangt sind luden wir die Leiter ab und begaben uns in den Graben.

[sphere 47359]

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Dieser ist inzwischen von grünen Dornenhecken und meterhohen Brennnesseln überwuchert und mehr oder weniger morastig (wieviel mehr sollte ich später noch zu spüren bekommen). Wie Christophe da nur in kurzen Hosen durchmarschieren konnte, ist mir nach wie vor schleierhaft.

An den ersten zwei „Angriffspunkten“ reichte die Leiter einfach nicht weit genug nach oben, so das wir gut ein Drittel des kompletten Grabens durchwaten mussten, bis wir eine einigermaßen passable Stelle gefunden hatten. Zwar reichte auch hier unser Leiter trotz extremer Steigung nicht bis oben, aber durch den über dem Graben liegenden Baum hatten wir wenigstens einen zusätzlichen Haltepunkt um uns daran hochzuziehen.

Endlich oben an der Mauer angekommen, hieß es wieder sich durch dichtes Dornengestrüpp bis zum begehbaren Bunkereingang durchzukämpfen. Nun am Bunker angekommen kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Es sind zwar keine großen Einrichtungsgegenstände mehr zu sehen, aber die schiere Größe der Anlage mit ihren langen immer weiter nach unten führenden Gängen, ließen einen schon ein wenig demütig werden. Wer sich hier verläuft hat Pech gehabt.

Etliche eigentlich gut sichtbare Zugänge sind verschlossen und einmal falsch abgebogen wird es zum lebensgefährlichen Spaziergang. Mit ein Grund, warum ich im Inneren keine Videos sondern nur Bilder gemacht habe. Ich musste mich einfach zu sehr auf Kleinigkeiten konzentrieren um später den Weg wieder hinaus zu finden.

Nachdem wir gut zwei Stunden durch das Labyrinth der Gänge, Räume und Versorgungstunnel gelaufen sind, wurde es Zeit für den Heimweg, den im Dunkeln wollte ich nicht durchs Gestrüpp zurück zur Leiter, welche natürlich prompt gegenüber unserem Bunkerausgang stand.  Also nochmals oben an der Mauer entlang bis zur Leiter. Dort sich über die Mauer schwingen und langsam herunterlassen, bis die Füße die Leiter erreicht haben.

Dies war für mich persönlich der schwierigste Moment. Die Mauer loslassen und das Vertrauen komplett in die steil stehenden Leiter setzen. Als wir dann beide glücklich wieder im Graben waren hieß es den Rückweg Richtung Eingang zu nehmen. Das es nass und morastig war, hatte ich ja eingangs schon erwähnt. Wie morastig sollte ich allerdings dann gleich zu spüren bekommen.

Auf den letzten 20 Metern versank ich auf einmal mit dem rechten Bein bis zum Oberschenkel im Schlamm. Bis ich da meinen Fuß inkl. Schuh ! wieder draußen hatte, war ein echter Kampf, zumal ich ja noch die Leiter am vorderen Ende über der Schulter hatte. Christophe blieb dann glücklicherweise vom Einsinken verschont, da er samt hinterem Ende der Leiter einen kleinen Bogen um diese Stelle machen konnte. Endlich wieder oben an unserem Fahrzeug angekommen, noch kurz ein paar Erinnerung Selfie von meinem „Outfit“ und ab nach Hause. 


Hier wartete schon eine riesen Pizza und ein kaltes Bier auf uns.  Das hatten wir uns ja auch redlich verdient. Begleitet wurde unser Essen allerdings mit dem Kommentar: „Ihr stinkt wie die Otter.“ Egal, der Ausflug war es allemal wert. 


Wer ein wenig zu der eigentlichen Geschichte der Festung nachlesen möchte, hier der Wikipedia Link dazu.

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