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Indonesien

Jagasatru Waterfall

Abenteuer am Jagasatru Wasserfall – Mein Tag im wilden Osten Balis

Kennst du dieses Gefühl, wenn du dich auf ein Ziel freust, das so abgelegen liegt, dass allein der Weg dorthin schon ein halbes Abenteuer ist? Genau so begann mein Tag, als ich mich aufmachte, den Jagasatru Wasserfall im Osten Balis zu entdecken. Schon beim Gedanken an die engen, serpentinenartigen Straßen, die sich durch sattgrüne Hügel winden, spürte ich dieses Kribbeln, das nur echte Roadtrips auslösen.

Der Weg ist das Ziel – oder: Wie ich meinem Leihwagen gut zuredete

Von Ubud aus sind es etwa 50 Kilometer bis zum Jagasatru Wasserfall – klingt nicht viel, aber auf Bali kann das eine Ewigkeit bedeuten. Die Straßen werden mit jedem Kilometer schmaler, die Kurven enger, und das stetige Auf und Ab bringt selbst robuste Fahrzeuge ins Schwitzen. Mein Leihwagen, ein tapferer kleiner Flitzer mit schon ziemlich abgefahrenen Reifen, schien mir auf den letzten Kilometern leise zuzuflüstern: „Bist du sicher, dass du das willst?“ Ich habe ihm gut zugeredet, denn ein Halt an der steilen, nassen Bergstraße hätte tatsächlich im Chaos enden können.

Angekommen – und doch noch nicht da

Am Parkplatz angekommen, dachte ich kurz, ich hätte es geschafft. Aber Bali wäre nicht Bali, wenn es nicht noch eine kleine Überraschung parat hätte. Also ging es zu Fuß weiter, die Straße entlang, bis ich endlich den schmalen Pfad entdeckte, der zum Eingang des Wasserfalls führte. Dort erwartete mich ein Schild, das eine Vision der Zukunft zeigte: Ein Jagasatru Wasserfall, umgeben von Infrastruktur und Touristenmassen. Ich hoffe inständig, dass diese Pläne nie Wirklichkeit werden. Denn gerade das Unberührte, Wilde macht diesen Ort so besonders.

Allein im Regen – und das ist gut so

Das Wetter war typisch balinesisch: Immer wieder zogen Schauer durch, die alles in ein sattes, glänzendes Grün tauchten. Der Regen hatte einen entscheidenden Vorteil – ich war komplett allein. Kein Mensch weit und breit, nur das Rauschen des Wassers und das Zwitschern der Vögel. Der Weg hinunter zum Wasserfall war stellenweise ziemlich rutschig. Ich war heilfroh, dass an den kniffligsten Stellen ein Handlauf angebracht war. Trotzdem: Wer hier in Flip Flops unterwegs ist, hat den Nervenkitzel definitiv gebucht.

Die letzte Etappe – Klettern für Fortgeschrittene

Das letzte Stück des Weges ist weniger Spaziergang, mehr kleine Kletterpartie. Ich musste mich konzentrieren, Schritt für Schritt setzen, und spürte, wie mein Herz schneller schlug – nicht nur vor Anstrengung, sondern auch vor Vorfreude. Als ich schließlich unten ankam, stand ich vor einem zwanzig Meter hohen Wasserfall, der sich kraftvoll in einen kleinen, klaren See ergoss. Die Gischt auf meiner Haut, das tosende Wasser, der Regen, der alles noch intensiver machte – das war pure Magie.

Ein Ort, der bleibt

Baden wäre sicher ein Traum gewesen, aber heute war mir eher nach Staunen zumute. Ich stand einfach nur da, ließ die Szenerie auf mich wirken und fühlte mich für einen Moment wie der einzige Mensch auf der Welt. Genau das ist es, was solche Orte so besonders macht: Sie holen dich raus aus dem Alltag, schenken dir Abenteuer und Stille zugleich.

Fazit: Abenteuer, das bleibt

Der Jagasatru Wasserfall ist kein Ziel für bequeme Latschen oder schnelle Selfies. Er ist ein Abenteuer, das dich fordert und belohnt – mit einer Landschaft, die sich wild und ursprünglich zeigt, mit Momenten, die du nicht vergisst. Und mit dem Gefühl, dass du ein kleines Stück Bali entdeckt hast, das hoffentlich noch lange so bleibt, wie es ist: rau, grün, lebendig.

Also, wenn du das nächste Mal auf Bali bist und Lust auf ein echtes Abenteuer hast – du weißt jetzt, wo du es findest. Und vielleicht triffst du ja auch einen kleinen Leihwagen, der sich fragt, was du mit ihm vorhast.

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