700
Indonesien

Jembong Waterfall

Abenteuer auf vier Rädern – Mein Bali-Roadtrip zu verborgenen Wasserfällen

Stell dir vor, du sitzt am Steuer eines kleinen Wagens, die Sonne brennt auf das Dach, und vor dir schlängelt sich eine Straße, die so schmal ist, dass du dich fragst, ob sie überhaupt für Autos gebaut wurde. Rechts fällt der Hang steil ab, links glitzert ein Fluss durch das dichte Grün. Kein Gegenverkehr, keine Ausweichbucht – nur du, dein Auto und das Gefühl, mitten im Dschungel von Bali ein echtes Abenteuer zu erleben. Genau so begann mein Tag, der mich nach dem tosenden Aling-Aling Wasserfall zum fast geheimnisvollen Jembong Waterfall führte.

Auf schmalen Pfaden – Die Anfahrt zum Jembong Waterfall

Nach meinem Besuch beim Aling-Aling Wasserfall, wo das Wasser aus 30 Metern Höhe in die Tiefe stürzt und die Gischt wie feiner Regen auf der Haut prickelt, wollte ich mehr. Mehr Natur, mehr Einsamkeit, mehr Bali. Also lenkte ich meinen Wagen Richtung Jembong. Die Straße dorthin? Ein echter Balanceakt. Gerade mal breit genug für einen Pkw, mit dem Fluss auf der einen und dem Abgrund auf der anderen Seite. Ich habe wirklich überlegt, wie ich hier jemals wieder wenden soll, falls mir jemand entgegenkommt.

Erst später erfuhr ich, dass an jedem Ende der Straße ein Posten steht, der per Funk Bescheid gibt, wer gerade fahren darf. Ich hatte Glück – oder war es Schicksal? – und konnte einfach durchfahren. Ein bisschen fühlte ich mich wie Indiana Jones im Kleinwagen, nur ohne Peitsche, aber mit ordentlich Adrenalin im Blut.

Begegnung mit dem echten Bali – Am Jembong Waterfall

Am Ziel angekommen, war sofort klar: Hierher verirren sich kaum Touristen. Keine bunten Verkaufsstände, keine Souvenirjäger, nur das leise Plätschern des Wassers und das Lachen einer Gruppe balinesischer Kinder, die im natürlichen Schwimmbad planschten. Ich wurde neugierig beäugt – offenbar war ich heute der exotische Gast. Ein älterer Herr winkte mich heran, sein Lächeln so herzlich, dass ich mich sofort willkommen fühlte. Wir kamen ins Gespräch, so gut es eben ging, mit Händen, Füßen und ein paar Brocken Bahasa Indonesia. Er erzählte mir, dass die Anlage vor allem für Einheimische gedacht sei, ein Ort zum Entspannen, zum Schwimmen und zum gemeinsamen Picknick.

Der Wasserfall selbst ist in zwei Bereiche unterteilt: Der eigentliche Fall, der sich elegant über die Felsen schlängelt, und das kleine Schwimmbad, das von frischem Quellwasser gespeist wird. Ich konnte nicht widerstehen und ließ mich ins kühle Nass gleiten – ein erfrischender Kontrast zur schwülen Luft und ein Moment, in dem ich einfach nur im Hier und Jetzt war.

Landschaften wie aus dem Bilderbuch

Die Umgebung von Jembong ist ein grünes Paradies. Dichte Bananenstauden, Farne, Palmen und das ständige Zwitschern der Vögel. Überall duftet es nach feuchter Erde und tropischen Blüten. Ich schlenderte über kleine Brücken, beobachtete Libellen und ließ die Seele baumeln. Es ist dieser Mix aus Ursprünglichkeit und Gelassenheit, der Bali so besonders macht. Hier draußen, fernab der Touristenmassen, spürst du die Magie der Insel am intensivsten.

Kleine Abenteuer, große Geschichten

Was bleibt, sind die kleinen Momente: Der kurze Plausch mit dem freundlichen Wächter, das Lächeln der Kinder, das Gefühl, für einen Tag Teil einer anderen Welt zu sein. Und natürlich die Erinnerung an die abenteuerliche Anfahrt – und die Erleichterung, als ich am Ende der Straße wieder festen Boden unter den Reifen hatte.

Fazit: Bali abseits der Postkartenmotive

Wenn du Bali wirklich erleben willst, steig ins Auto, lass dich auf die schmalen Wege und die unerwarteten Begegnungen ein. Es sind nicht die großen Sehenswürdigkeiten, die am längsten im Gedächtnis bleiben, sondern die kleinen Abenteuer und die Menschen, die dir unterwegs begegnen. Und wer weiß – vielleicht wartet hinter der nächsten Kurve schon das nächste unerwartete Bali-Erlebnis auf dich.

Buy Me a Coffee at ko-fi.com

 

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You might also like