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Indonesien

Kecak Fire Trance Dance

Magische Nächte in Ubud – Mein Abend beim Kecak Fire Trance Dance

Kennst du das Gefühl, wenn ein Tag eigentlich schon vollgepackt war, aber dann doch noch etwas ganz Besonderes auf dich wartet? Genau so war es heute Abend in Ubud. Nach unseren ausgedehnten Ausflügen – die Straßen Balis sind ja ein Abenteuer für sich, besonders wenn man mit dem Auto unterwegs ist – hatten wir es endlich geschafft, einen der legendären Kecak Fire Trance Dances zu besuchen. Und was soll ich sagen: Ich war sofort gefesselt von dieser einzigartigen Mischung aus Mythos, Rhythmus und Flammen.

Ein Tanz, der unter die Haut geht

Schon beim Betreten des Veranstaltungsortes spürte ich eine knisternde Spannung in der Luft. Die Bühne war schlicht, fast schon mystisch im Halbdunkel, und das Publikum erwartungsvoll. Dann kamen sie: 30, vielleicht sogar 100 Tänzer, alle in traditionellen Sarongs, setzten sich im Kreis auf den Boden. Kein Orchester, keine Instrumente – nur die Stimmen der Männer, die im Chor „Cak, cak, cak“ riefen, wie ein menschliches Schlagzeug. Der Rhythmus dröhnte durch meinen Körper, ich konnte gar nicht anders, als mich davon mitreißen zu lassen.

Die Geschichte hinter dem Feuer

Was viele – und ehrlich gesagt auch ich bis heute Abend – nicht wissen: Der Kecak-Tanz ist gar keine uralte balinesische Tradition, sondern wurde in den 1930er Jahren von dem deutschen Künstler Walter Spies gemeinsam mit balinesischen Künstlern entwickelt. Spies war fasziniert von der Kultur Balis und wollte einen Tanz schaffen, der die hinduistische Ramayana-Sage erzählt, aber auf eine ganz neue, hypnotische Weise. Und das ist ihm gelungen. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist ein Drama voller Götter, Dämonen, Helden und Magie – eine richtige Familiensaga, bei der Gut und Böse aufeinandertreffen und die Grenzen zwischen Realität und Mythos verschwimmen.

Feuer, Trance und Gänsehaut

Das absolute Highlight war für mich der Moment, als die Flammen ins Spiel kamen. Einer der Tänzer, scheinbar in Trance, lief barfuß durch ein Meer aus brennenden Kokosnussschalen. Die Hitze war sogar auf den Zuschauerplätzen spürbar. Ich fragte mich kurz, wie das überhaupt möglich ist, ohne sich zu verbrennen – aber vielleicht ist das ja Teil der Magie dieses Ortes. Die Gesichter der Tänzer waren voller Konzentration, fast schon ekstatisch, und ich konnte nicht anders, als mitzufiebern. Es war, als ob die Zeit für einen Moment stillstand.

Begegnungen und Eindrücke

Nach der Aufführung kam ich mit ein paar Einheimischen ins Gespräch, die mir erzählten, wie wichtig der Kecak-Tanz für die balinesische Identität geworden ist. Obwohl er ursprünglich von einem Europäer mitgestaltet wurde, ist er heute ein fester Bestandteil der balinesischen Kultur. Ich fand es spannend zu hören, wie Tradition und Moderne hier auf so natürliche Weise zusammenfließen. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, selbst ein kleines Stück dieser Geschichte mitzunehmen.

Mein Fazit des Abends

Ich muss zugeben: Ich bin eigentlich kein großer Fan von touristischen Aufführungen. Aber der Kecak Fire Trance Dance in Ubud hat mich eines Besseren belehrt. Es war nicht nur ein Spektakel für die Augen, sondern auch für die Seele. Die Mischung aus uralten Mythen, hypnotischem Gesang und echtem Feuer war einfach unvergesslich. Und während ich später im Auto durch die nächtlichen Straßen Balis fuhr, hatte ich immer noch den Rhythmus im Ohr und das Gefühl, Teil von etwas ganz Besonderem gewesen zu sein.

Wenn du mal die Gelegenheit hast – lass dich darauf ein. Es ist ein Erlebnis, das dich noch lange begleiten wird.

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