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Indonesien

Pura Tirtha Empul

Magische Wasser, lebendige Legenden – Mein Tag im Pura Tirta Empul

Kaum hatte ich das Motorrad abgestellt, spürte ich dieses Prickeln, das einen überkommt, wenn man weiß: Gleich passiert etwas Besonderes. Vor mir lag der Pura Tirta Empul, ein Ort, der schon seit über tausend Jahren Menschen anzieht – nicht nur wegen seiner Schönheit, sondern wegen der Kraft, die hier in der Luft liegt. Und ja, ich wollte sie spüren, diese Magie, von der alle reden.

Zwischen Legende und Alltag – Die Geschichte lebt

Der Tempel wurde 926 gegründet, mitten im Herzen Balis, und ist einer der neun Staatstempel der Insel. Der Name „Tirta Empul“ bedeutet „sprudelnde Quelle“ – und genau das ist das Herz dieses Ortes: Ein Quellbecken, aus dem das Wasser unaufhörlich emporsteigt, gespeist von den Vulkanen der Umgebung. Die Balinesen glauben, dass dieses Wasser heilende Kräfte hat. Und ehrlich, wenn du davorstehst und das warme Wasser aufsteigt, kannst du fast glauben, dass hier etwas Übernatürliches am Werk ist.

Die Legende erzählt von einem mächtigen, aber grausamen König Mayadenawa, der die Menschen unterdrückte, bis der Gott Indra eingriff. Mayadenawa vergiftete das Wasser, doch Indra erschuf mit seinem Speer eine neue Quelle – das heutige heilige Wasser von Tirta Empul. Ein ewiger Kampf zwischen Gut und Böse, der hier in jedem Tropfen weiterlebt.

Rituale, Wasser, Begegnungen – Ein Tag voller Eindrücke

Ich stand mit meinem Sarong – Pflicht, versteht sich – zwischen Gläubigen und Reisenden, und alle warteten geduldig vor den Wasserbecken. Die Atmosphäre war eigenartig ruhig, fast andächtig, trotz der vielen Menschen. Familien, Kinder, Alte – alle tauchten sie unter die Wasserspeier, hielten inne, schlossen die Augen, ließen das Wasser über Gesicht und Kopf fließen. Es war kein hektisches Touristenbad, sondern ein echtes Ritual. Jeder Wasserspeier steht für eine andere Reinigung: Sorgen, Krankheiten, böse Gedanken – alles soll hier weggespült werden.

Ich gebe zu, ich war skeptisch. Aber als ich selbst unter dem Wasser stand, das Gesicht dreimal benetzte, fühlte ich mich plötzlich erstaunlich leicht. Vielleicht war es die Magie des Ortes, vielleicht auch nur die Erleichterung, endlich der balinesischen Mittagshitze zu entkommen. Aber ich verstand, warum die Menschen hierher pilgern – Tag für Tag.

Zwischen Tempel und Präsidentenvilla – Ein Ort voller Kontraste

Mit nassen Haaren und einem breiten Grinsen schlenderte ich weiter durch die Anlage. Überall kleine Opfergaben, Räucherstäbchen, der Duft von Blumen und Räucherwerk in der Luft. Und dann, auf der Anhöhe, die große Villa – gebaut für Präsident Sukarno, Indonesiens ersten Präsidenten, der hier 1954 residierte. Heute wohnen dort Staatsgäste aus aller Welt. Ein bisschen fühlte ich mich wie ein Eindringling, wenn ich an die Geschichten dachte, die diese Mauern erlebt haben.

Ruhe trotz Trubel – Mein Moment der Stille

Trotz der vielen Besucher fand ich immer wieder kleine, stille Ecken. Ein schattiger Pavillon, ein Platz am Rand des Sees, wo das warme Wasser aufstieg und Kois ihre Kreise zogen. Ich setzte mich, beobachtete das Treiben – und plötzlich war da nur noch das Plätschern des Wassers und mein eigener Atem. Es war einer dieser seltenen Momente, in denen du spürst: Hier bist du am richtigen Ort, zur richtigen Zeit.

Fazit: Ein Tag, der bleibt

Am Ende meines Besuchs war ich nicht nur äußerlich erfrischt. Pura Tirta Empul ist mehr als ein Tempel – es ist ein Ort, an dem Vergangenheit, Glaube und Gegenwart aufeinandertreffen. Die Landschaft rundherum, das satte Grün, die Reisfelder, der Dschungel – all das macht diesen Ort zu etwas ganz Besonderem. Und wenn du dich darauf einlässt, nimmst du ein Stück dieser Magie mit – egal, ob du an heilende Wasser glaubst oder nicht.

Also, wenn du je die Gelegenheit hast: Zieh den Sarong an, tauch ein – und lass dich überraschen, was das Wasser mit dir macht.

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