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Indonesien

Magical Rice Field

Die verborgenen Wege von Bali – Meine Reise ins grüne Herz Ubuds und der unscheinbarer Anfang

Es gibt diese Tage, an denen man einfach losfährt, ohne zu wissen, was einen erwartet. Genau so ein Tag war es, als ich mich auf Bali ins Auto setzte und beschloss, Ubud einmal anders zu erkunden. Das Navi zeigte mir die üblichen Sehenswürdigkeiten, aber irgendetwas in mir wollte mehr – das Verborgene, das Unentdeckte, das, was nicht in jedem Reiseführer steht.

Mit offenem Fenster fuhr ich durch das wuselige Zentrum von Ubud. Mopeds schlängelten sich an mir vorbei, Händler riefen ihre Angebote, und der Duft von Räucherstäbchen mischte sich mit dem Aroma von frisch gebrühtem Kaffee. Doch dann, fast wie ein Geheimcode, entdeckte ich ein kleines, unscheinbares Schild an der Hauptstraße: „Magical Rice Fields“. Die meisten liefen daran vorbei, aber ich war neugierig genug, um mein Auto in einer Seitengasse abzustellen und dem Hinweis zu folgen.

Der Weg ins Grüne

Zu Fuß ging es weiter, denn der schmale Pfad war für Autos tabu. Zunächst führte er an einem kleinen Fluss entlang, dessen Wasser leise vor sich hin plätscherte. Ich spürte, wie der Lärm der Stadt langsam hinter mir verblasste. Vorbei an zerfallenen Hütten, deren rostige Dächer Geschichten aus einer anderen Zeit erzählten, wurde das Grün um mich herum immer dichter. Es war, als würde ich durch einen grünen Tunnel in eine andere Welt spazieren.

Nach etwa fünfhundert Metern blieb ich stehen, atmete tief durch und konnte kaum glauben, wie schnell sich die Szenerie verändert hatte. Kein Motorengeräusch mehr, keine hupenden Roller – nur noch das Zwitschern der Vögel und das leise Rauschen des Windes in den Reisfeldern. Ich fühlte mich wie in einem dieser Filme, in denen die Hauptfigur plötzlich in einer anderen Dimension landet.

Begegnungen am Wegesrand

Während ich weiterging, begegnete mir ein Balinese, der auf einem kleinen Feld arbeitete. Er winkte mir freundlich zu und zeigte mir mit einer einfachen Geste, wie man die zarten Reispflanzen richtig einsetzt. Wir verstanden uns ohne viele Worte, aber sein Lächeln sagte mehr als tausend Sätze. Ich spürte diese Herzlichkeit, die man nur erlebt, wenn man sich abseits der Touristenströme bewegt.

Ein paar Meter weiter traf ich auf eine Gruppe Kinder, die am Fluss spielten und laut lachten. Sie winkten mir zu, als wäre ich ein alter Freund, und für einen Moment fühlte ich mich tatsächlich wie einer von ihnen – frei, neugierig und voller Abenteuerlust.

Ein Ort zum Verweilen

Der Pfad führte mich schließlich zu einem kleinen Restaurant, das wie aus dem Nichts zwischen den Reisfeldern auftauchte. Ich setzte mich auf die Veranda, bestellte einen frischen Mangosaft und ließ meinen Blick über das endlose Grün schweifen. Die Zeit schien stillzustehen. Ich hörte das leise Klirren von Geschirr, das Summen der Insekten und das entfernte Lachen der Kinder. Es war einer dieser seltenen Momente, in denen man einfach nur da ist – ohne Eile, ohne Sorgen.

Der Rückweg – und ein kleines Abenteuer

Nach einer Weile entschied ich mich, dem Hauptweg weiter zu folgen. Der Pfad schlängelte sich durch das satte Grün und führte mich an kleinen Geschäften und versteckten Restaurants vorbei. Hier und da entdeckte ich handgefertigte Souvenirs, probierte lokale Snacks und kam mit den Ladenbesitzern ins Gespräch. Sie erzählten mir von ihrem Alltag, von den Veränderungen, die der Tourismus mit sich bringt, und von ihrer Liebe zu diesem besonderen Ort.

Schließlich spuckte mich der Weg wieder mitten ins Zentrum von Ubud aus. Ich stieg ins Auto, das noch immer in der schattigen Gasse stand, und fuhr mit einem breiten Grinsen im Gesicht davon. Mein Herz war leicht, mein Kopf voller neuer Eindrücke und mein Magen zufrieden.

Das Gefühl von Freiheit

Diese kleine Reise hat mir gezeigt, dass Bali viel mehr ist als Tempel, Strände und Touristenmassen. Es sind die versteckten Wege, die freundlichen Begegnungen und die kleinen Abenteuer am Rand der Hauptstraße, die das Reisen so besonders machen. Ich habe gelernt, dass es sich lohnt, ab und zu einfach abzubiegen, dem eigenen Instinkt zu folgen und das Unbekannte zu entdecken.

Und wer weiß – vielleicht wartet hinter dem nächsten unscheinbaren Schild ja schon das nächste große Abenteuer auf mich.

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