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Indonesien

Treetop Adventure Park

Im Nebel der Götter – Mein Roadtrip durch Balis grüne Berge

Kennst du das Gefühl, wenn du dich auf einer Reise plötzlich in einem Abenteuer wiederfindest, das so nicht im Reiseführer stand? Genau so begann mein Tag nach dem Besuch des Ulun Danu Beratan Tempels – mit einer Portion Irrsinn, einer Prise Verwirrung und ganz viel Bali-Charme. Was als entspannter Ausflug zu einem der schönsten Tempel der Insel begann, wurde zu einer kleinen Odyssee durch neblige Bergstraßen, verschlossene Tore und die Entdeckung eines botanischen Paradieses, das mehr Überraschungen bereithielt, als Google Maps je anzeigen könnte.

Magische Morgenstunden am Ulun Danu Beratan Tempel

Es ist früh am Morgen, als ich mit meinem Auto die Serpentinen Richtung Bratan-See hinauffahre. Die Luft ist kühl, Nebelschwaden ziehen über das Wasser, und plötzlich taucht er auf: der Ulun Danu Beratan Tempel. Wie eine Fata Morgana ragen die Pagoden aus dem See, eingerahmt von grünen Bergen. Ich steige aus, atme tief ein – und spüre, wie die Mystik dieses Ortes mich einhüllt. Die balinesischen Götter, so scheint es, haben hier ihre eigene kleine Welt geschaffen. Die Stille ist nur durch das leise Plätschern des Wassers und das Zwitschern der Vögel unterbrochen. Ich schlendere durch die Gartenanlagen, bewundere die kunstvollen Statuen von Dewi Danu, der Göttin des Wassers, und lasse mich von der spirituellen Atmosphäre tragen.

Google Maps und die Tücken der balinesischen Realität

Voller Eindrücke und mit dem festen Plan, jetzt den Botanischen Garten zu besuchen, tippe ich „Botanischer Garten“ ins Navi. Was kann da schon schiefgehen? Die Route führt mich eine unbefestigte Straße den Berg hinauf. Die Schlaglöcher werden größer, die Vegetation dichter, und ich frage mich, ob ich nicht versehentlich in einen Abenteuerfilm geraten bin. Hinweisschilder zum Botanischen Garten geben mir Hoffnung – bis ich vor einem alten, verschlossenen Tor stehe. Ende Gelände. Kein botanisches Paradies, sondern Sackgasse. Ich muss lachen. Typisch Bali – die Insel macht, was sie will. Also umdrehen, tief durchatmen und einen neuen Versuch starten.

Treetop Adventure Park: Der Garten hat einen neuen Namen

Mein Fehler: Ich habe nach dem alten Namen gesucht. Inzwischen läuft das Gelände unter „Treetop Adventure Park“. Einmal um den Berg herum, und siehe da – plötzlich öffnet sich das Tor zu einer anderen Welt. Der Park ist riesig, und ich bin froh, dass ich mit dem Auto hineinfahren darf. Die Hauptstraße ist gesäumt von überlebensgroßen Götterstatuen, die mich freundlich (oder leicht spöttisch?) mustern. Überall kleine Tempel, Gewächshäuser, Plantagen – und mittendrin ein idyllischer See, der zum Picknick einlädt. Hier ist es angenehm ruhig, obwohl doch viele Besucher unterwegs sind. Vielleicht liegt es an der Weitläufigkeit, vielleicht an der entspannten balinesischen Lebensart.

Begegnungen, die in Erinnerung bleiben

Ich parke mein Auto unter einem riesigen Banyanbaum und beobachte, wie eine balinesische Familie lachend ihre Picknickdecke ausbreitet. Ein älterer Herr winkt mir zu und lädt mich ein, ein Stück Kuchen zu probieren. Wir plaudern auf Englisch, mit Händen und Füßen, über das Wetter, die Pflanzen und warum Google Maps manchmal ein Eigenleben führt. Die Kinder zeigen mir stolz ihre Funde: exotische Blüten, bunte Schmetterlinge, eine kleine Eidechse. Ich merke, wie die Zeit langsamer läuft – und wie gut das tut.

Hoch hinaus im Treetop Adventure Park

Plötzlich höre ich fröhliches Kreischen aus dem Wald. Neugierig folge ich dem Geräusch – und stehe vor dem Treetop Adventure Park. Über mir schwingen mutige Kletterer von Baum zu Baum, balancieren über wackelige Hängebrücken und sausen mit der Zipline durch die Baumwipfel. Ich kann nicht widerstehen und wage mich selbst auf einen der Parcours. Nach einer kurzen Einweisung geht’s los: Klettergurt an, Karabiner einhaken, und schon hänge ich in luftiger Höhe. Mein Herz schlägt schneller, aber der Ausblick auf die grüne Bergwelt und den See ist jede Schweißperle wert. Hier oben fühlt sich Bali noch einmal ganz anders an – wild, frei und voller Abenteuer.

Mein Fazit: Bali überrascht – immer wieder

Als ich am späten Nachmittag zurück zum Auto schlendere, bin ich erschöpft, aber glücklich. Die Sonne taucht die Landschaft in goldenes Licht, und ich denke: Genau das sind die Momente, für die ich reise. Nicht die perfekt geplanten, sondern die unerwarteten, die mich zum Lachen bringen und mir zeigen, dass Umwege oft die schönsten Wege sind. Bali hat mich mal wieder überrascht – mit Tempeln im Nebel, verschlossenen Toren und einem botanischen Garten, der mehr ist als nur ein Park. Es ist ein Ort zum Staunen, zum Durchatmen, zum Leben.

Und solltest du selbst einmal vor einem verschlossenen Tor stehen: Nimm’s mit Humor. Denn hinter der nächsten Kurve wartet vielleicht schon das nächste kleine Wunder auf dich.

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