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Kambodscha

Sightseeing einmal ohne Tempel

Manchmal braucht es eine kleine Herausforderung, um eine Stadt wirklich kennenzulernen. In Siem Reap, wo gefühlt an jeder Ecke ein Tempel wartet, wollte ich heute bewusst einen anderen Weg einschlagen. Keine alten Steine, keine Ruinen – sondern das echte, pulsierende Leben der Stadt. Und ich kann schon mal verraten: Es war alles andere als langweilig.

Der größte Markt der Stadt – Phsar Leu Thom Tmey

Gleich am Morgen zog es mich in die Markthallen von Phsar Leu Thom Tmey. Schon von außen wirkte der Markt wie ein riesiger Ameisenhaufen, in dem das Leben pulsiert. Drinnen wurde ich von einer Welle aus Gerüchen, Stimmengewirr und Farben empfangen. Hier gibt es wirklich alles: von frischem Obst und Gemüse über getrockneten Fisch bis hin zu Kleidung, Haushaltswaren und allerlei Krimskrams, den man nicht braucht, aber trotzdem irgendwie spannend findet.

Die Händlerinnen und Händler riefen ihre Angebote, während ich mich durch die engen Gänge schlängelte. Das Handeln war eine kleine Herausforderung, denn mit Englisch kam ich hier nicht weit. Ein paar Brocken Khmer, viel Lächeln und Hände und Füße halfen aber erstaunlich gut weiter. Authentischer kann man Siem Reap kaum erleben. Ich hatte das Gefühl, hier einen echten Einblick ins Alltagsleben zu bekommen, fernab vom Touristenrummel.

Luxuswelten – T Galleria by DFS

Nach dem Marktabenteuer landete ich eher zufällig bei der T Galleria by DFS. Ein krasser Kontrast: Klimatisierte Hallen, blitzende Schaufenster, internationale Marken, teure Uhren und Parfüms. Wer hier einkauft, hat entweder zu viel Geld oder sucht gezielt nach Luxus. Ich habe mich eher wie ein Zaungast gefühlt, der durch eine andere Welt spaziert. Nach ein paar Minuten war klar: Das ist nicht meine Liga, aber mal reinschnuppern schadet ja nicht.

Die kleinen Teufel – Ameisenalarm

Vor der Galleria wurde ich dann wieder an die kleinen, aber nicht zu unterschätzenden Bewohner der Stadt erinnert: die beißfreudigen Ameisen. Ich entdeckte einen Baum, um den ich lieber einen Bogen machte. Die Erinnerung an meine letzte Begegnung mit diesen Biestern war noch frisch genug, um mich vorsichtig werden zu lassen. Man lernt eben aus seinen Fehlern.

Ein Ort des Gedenkens – Der Friedhof

Kein Tempel, aber trotzdem ein Ort, der zum Nachdenken anregt: Ich stieß auf einen Friedhof, der 2002 gebaut und 2005 eingeweiht wurde. Laut Inschrift sind hier 8836 Frauen und Männer begraben, die für die Nation, die Religion und das Königreich gestorben sind. Die Atmosphäre war ruhig, fast andächtig. Es war ein Moment, in dem ich innegehalten und mir die Geschichten hinter den Namen vorgestellt habe. Auch das gehört zu einer Stadt: Orte, die an Vergangenes erinnern und Respekt einfordern.

Fotogene Affen am Straßenrand

Unterwegs begegnete ich einer kleinen Affenbande, die es sich am Straßenrand gemütlich gemacht hatte. Die Tiere waren erstaunlich zutraulich und posierten fast schon professionell für ein paar Fotos. Einer der frechen Kerle versuchte sogar, meine Wasserflasche zu klauen. Ich musste laut lachen, die Affen hier wissen genau, wie sie an ihr Ziel kommen.

Verrückte Bilder im Artbox 3D Museum

Das Artbox 3D Museum stand schon länger auf meiner Liste. Ein Ort, an dem man sich selbst nicht zu ernst nehmen sollte. Ich habe mich durch die fantasievollen Kulissen geknipst, bin auf Dinosauriern geritten, habe mit Haien gekämpft und bin durch surreale Welten spaziert. Die Bilder sind allesamt schräg und machen richtig Spaß. Ein bisschen Selbstironie gehört dazu, aber genau das macht den Reiz aus.

Noch ein Markt – Lokale Spezialitäten

Bevor der Tag zu Ende ging, schlenderte ich noch über einen weiteren lokalen Markt. Hier war alles etwas kleiner und familiärer als am Morgen. Ich probierte ein paar Snacks, ließ mich von den Düften leiten und kam mit einer älteren Dame ins Gespräch, die mir erklärte, wie man die kleinen Reismehlkuchen zubereitet. Solche Begegnungen sind es, die das Reisen besonders machen.

Buntes Treiben auf dem Container Night Market

Am Abend wurde es dann richtig lebendig. Der Container Night Market ist ein Fest für die Sinne: Überall bunte Lichter, laute Musik, Streetfood Stände, kleine Bars und jede Menge Leute. Ich probierte gegrillte Spieße, schlenderte durch die Reihen und ließ mich einfach treiben. Die Stimmung war ausgelassen, fast schon ein bisschen wie auf einem Straßenfest. So viel Energie hatte ich Siem Reap nach Sonnenuntergang gar nicht zugetraut.

Fazit

Auch ohne Tempel hat Siem Reap jede Menge zu bieten. Die Stadt lebt, pulsiert und überrascht immer wieder aufs Neue. Ich habe heute Seiten kennengelernt, die man als Tempel Tourist leicht übersieht. Und ich kann nur jedem empfehlen, sich auch mal abseits der bekannten Pfade treiben zu lassen.

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