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LaosVietnam

Mit dem Slowboat über den Mekong von Houayxay nach Pak Beng

Kaum ein Fluss hat so viele Geschichten zu erzählen wie der Mekong. Schon beim Gedanken an diese legendäre Wasserstraße kribbelt es mir in den Fingern. Heute ist es endlich so weit: Ich steige ins Slowboat und lasse mich von Houayxay nach Pak Beng treiben. Was mich wohl erwartet? Abenteuer, neue Bekanntschaften und vielleicht die eine oder andere Überraschung. Los geht’s und du bist mit dabei.

Sitzplatzroulette am Morgen

Heute hieß es früh raus aus den Federn. Noch halb verschlafen schlich ich zum Hafen, den Rucksack auf dem Rücken und die Vorfreude im Gepäck. Ich hatte die wildesten Gerüchte über die Sitzplatzverteilung an Bord gehört. Angeblich soll man, wenn man zu spät kommt, irgendwo im Gang vor der Toilette landen. Und mal ehrlich, wer will das schon? Also war ich extra pünktlich da.

Doch wie so oft im Leben: Viel Lärm um nichts. Die Aufregung war völlig unbegründet. Vielleicht lag es an der Low Saison, vielleicht aber auch daran, dass Geschichten in Hostels immer ein bisschen ausgeschmückt werden. Jedenfalls bekam ich einen ganz passablen Platz am Fenster. Eingecheckt, Rucksack verstaut, und jetzt hieß es abwarten. Der Mekong lag ruhig vor uns, leicht vernebelt, als wolle er noch ein bisschen mit seinen Geheimnissen spielen. Ich lehnte mich zurück und war bereit, die Fahrt über diesen sagenumwobenen Fluss einfach zu genießen.

Zwischenstopp mit Bananen und Lächeln

Die Flussfahrt selbst verlief erstaunlich ruhig. Kein Drama, keine wilden Tiere, nicht einmal ein schiefes Wort unter den Passagieren. Das Boot glitt gemächlich dahin, das Wasser plätscherte leise gegen den Rumpf und die Landschaft zog wie ein endloses Gemälde an mir vorbei.

Zwischendurch legten wir einen kleinen Zwischenstopp ein. Plötzlich tauchten aus dem Nichts winzige Boote auf, gesteuert von Einheimischen mit breitem Lächeln. Sie legten an unserem Slowboat an und boten uns allerlei Snacks und frisches Obst an. Ich gönnte mir ein paar Bananen und eine süße Mango, während ich mich mit anderen Reisenden über ihre bisherigen Abenteuer austauschte. Es war einer dieser Momente, in denen man merkt, wie einfach das Leben manchmal sein kann. Ein bisschen Sonne, ein bisschen Fluss, ein bisschen Obst und alles ist gut.

Ankunft im Dunkeln und ein italienischer Mitbewohner

Als wir in Pak Beng ankamen, war es schon dunkel. Die Lichter der kleinen Stadt spiegelten sich im Fluss und tauchten alles in ein warmes, goldenes Licht. Ich hatte mir, vorsichtshalber, schon im Voraus ein Zimmer gebucht. Die Geschichten über ausgebuchte Unterkünfte hatten mich vorsichtig werden lassen. Aber auch hier zeigte sich: Die Realität ist oft entspannter als die Erzählungen. Es gab mehr als genug freie Zimmer.

Da ich ein Doppelzimmer hatte und unterwegs einen sympathischen Italiener kennengelernt hatte, fragte ich ihn kurzerhand, ob er sich das Zimmer mit mir teilen möchte. Er grinste, sagte sofort zu und so konnten wir beide ein bisschen sparen. Wir lachten noch über die verrückten Hostelgeschichten und fielen dann ziemlich müde, aber zufrieden ins Bett. Wer weiß, was der Mekong morgen für uns bereithält?

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