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Malaysia

Penang Hill

Ein Tag zwischen Himmel und Dschungel

Schon beim ersten Blick auf den Bukit Bendera, wie der Penang Hill auf Malaysisch heißt, spürt man: Hier oben wartet ein kleines Abenteuer. Die Hügelkette ragt wie eine grüne Insel aus dem Häusermeer von George Town, und irgendwo da oben, versteckt im Dschungel, wartet eine andere Welt. Ich war gespannt, was mich erwartet – und wurde nicht enttäuscht.

Der grüne Riese über Penang

Penang Hill ist mehr als nur ein einzelner Gipfel. Es ist ein ganzer Verbund aus mehreren Hügeln, von denen der höchste stolze 830 Meter misst. Schon der Weg dorthin ist entspannt: Nur sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, lässt sich der Ausgangspunkt bequem mit Bus oder Grab erreichen. Kaum angekommen, spürt man die Vorfreude, der Dschungel beginnt hier schon am Straßenrand.

Die Fahrt mit der legendären Bahn

An der Talstation angekommen, fiel mir die Entscheidung leicht: Fast Lane Ticket? Brauchte ich nicht. Es war angenehm ruhig, keine langen Schlangen, also reichte das normale Ticket. Das eigentliche Highlight ist ohnehin die Fahrt selbst: Mit der ältesten Stahlseilbahn Asiens, die inzwischen modernisiert wurde, aber noch immer ein bisschen Kolonialflair versprüht. Ein paar alte Waggons stehen als Zeitzeugen herum, und ich stellte mir vor, wie einst die britischen Kolonialherren hier heraufkutschiert wurden, um der Hitze zu entfliehen. Wer sportlich ist, kann auch zu Fuß über den Botanischen Garten hochlaufen, aber ich wollte meine Energie lieber für die Erkundung oben aufsparen. Also ab in die Bahn, fünf Minuten später war ich oben.

Aussicht und Natur pur

Oben angekommen, war der erste Eindruck überwältigend. Die Luft war merklich kühler, und die Aussicht auf George Town und das Meer einfach grandios. Ich ließ den Blick schweifen, sog die frische Luft ein und plante meine Route. Mein Ziel: Das Habitat, ein Naturpfad, der mit vielen Infotafeln über die heimische Flora und Fauna aufwartet. Perfekt, um in die Welt des Regenwaldes einzutauchen.

Über den Baumwipfeln – die Sky Bridge

Der Wanderweg führte mich bald auf die Sky Bridge, eine frei schwebende Hängebrücke, die nur an Seilen befestigt ist. Wer Höhenangst hat, sollte hier besser nicht nach unten schauen. Ich dagegen genoss den Nervenkitzel und den Blick über die Baumwipfel. Der Wind spielte mit den Blättern, und irgendwo in der Ferne rief ein Vogel. Es fühlte sich an, als würde ich mitten durch das grüne Dach des Dschungels schweben.

Der Tree Top Walk – ganz oben angekommen

Etwa auf halber Strecke zweigte ein kleiner Pfad ab zum Tree Top Walk. Hier war ich am höchsten Punkt des Penang Hills. Der Rundweg auf der Plattform bot einen 360 Grad Blick über die Insel, das Meer und den endlosen Dschungel. Ich blieb lange stehen, ließ die Weite auf mich wirken und las auf den Infotafeln, welche historischen Gebäude ich in der Ferne erkennen konnte.

Pause mit Ausblick

Nach dem Rundgang führte mich der Weg zu einem kleinen Café. Zeit für eine Pause, einen Kaffee und ein bisschen Leute beobachten. Die Mischung aus Natur und Geschichte macht Penang Hill für sie zu einem ganz besonderen Ort.

Die geheimnisvollen Monkey Cups

Weiter ging es zu einem kleinen Garten, der mit „Monkey Cups“ ausgeschildert war. Ich erwartete Affen, fand aber eine faszinierende Sammlung von Kannenpflanzen, fleischfressende Pflanzen, die hier in allen Formen und Farben wachsen. Ein Guide erklärte mir, dass Affen tatsächlich manchmal aus den Kannen trinken, daher der Name. Ich war beeindruckt, wie vielfältig die Pflanzenwelt hier oben ist.

Bel Retiro – ein Hauch von Geschichte

Zurück Richtung Bergstation machte ich noch einen Abstecher zum Bel Retiro, dem alten Gouverneursbungalow. Die Räume standen leer, aber man konnte sich gut vorstellen, wie hier früher rauschende Feste gefeiert wurden. Ein bisschen schade, dass das Gebäude heute so wenig genutzt wird.

Versteckte Orte und Lost Places

Auf dem Weg zum Tempel stolperte ich über einen kleinen Lost Place, ein verlassenes Haus, das mitten im Grünen langsam vom Dschungel zurückerobert wird. Die Lage wäre eigentlich traumhaft, und ich stellte mir vor, was man daraus machen könnte. Ein bisschen Abenteuerfeeling kam auf.

Der Hindu-Tempel in neuem Glanz

Mein nächstes Ziel war der Hindu Tempel, der bei meinem letzten Besuch noch restauriert wurde. Jetzt strahlte er in leuchtenden Farben, und die Atmosphäre war ruhig und friedlich. Fotografieren war leider nicht erlaubt, aber die Eindrücke habe ich im Kopf mitgenommen.

Abschied mit Affenbande

Bevor ich den Heimweg antrat, musste ich noch einmal zur Aussichtsplattform. Morgens lag alles im Nebel, jetzt war die Sicht klar und zur Krönung hatte sich eine ganze Affenhorde auf den Geländern niedergelassen. Sie ließen sich von mir nicht stören, posierten fast ein bisschen für die Kamera und rundeten meinen Tag auf Penang Hill perfekt ab.

Fazit

Penang Hill ist mehr als nur ein Aussichtspunkt. Es ist ein Ort, an dem Geschichte, Natur und Abenteuer aufeinandertreffen. Die kühle Luft, die spannenden Wege durch den Dschungel, die Begegnungen mit Einheimischen und Tieren, all das macht diesen Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer Penang besucht, sollte sich dieses grüne Paradies nicht entgehen lassen.

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