Abenteuer zwischen Wasserfällen, Reisterrassen und Höhlen
Frühstart ins Abenteuer – Auf holprigen Wegen zum Wasserfall
Der Tag begann noch vor Sonnenaufgang. Ich wollte unbedingt einen der abgelegenen Wasserfälle bei Candijay erleben und machte mich mit meinem Moped auf den Weg. Die Ringstraße rund um Anda ist mittlerweile fertig und führt schnurgerade durch die sanften Hügel, vorbei an kleinen Dörfern und endlosen Palmenhainen. Kaum hatte ich Bohol erreicht, musste ich erst einmal tanken und verpasste prompt die eigentliche Abzweigung zum Wasserfall. Google Maps schickte mich stattdessen auf eine „Straße“, die eher einer Rumpelpiste glich. Schlaglöcher, lose Steine und steile Kurven, aber genau das machte den Reiz aus. Die Landschaft war atemberaubend: sattgrüne Reisfelder, vereinzelte Wasserbüffel und ein Panorama, das ich mir nicht entgehen lassen wollte. Perfekter Platz, um die Drohne steigen zu lassen und die Weite von Bohol einzufangen.


Geheimer Zugang – Am Fluss entlang zum Wasserfall
Statt am offiziellen Eingang landete ich am hinteren Zugang des Can-Umantad Falls, den ich bis dahin gar nicht kannte. Hier führte ein schmaler Pfad direkt am Fluss entlang, begleitet vom Plätschern des Wassers und dem Zwitschern der Vögel. Die Vegetation war so dicht, dass ich mich fast wie im Dschungel fühlte. Plötzlich öffnete sich der Blick: Vor mir stürzte das Wasser in mehreren Stufen in einen natürlichen Pool. Keine Menschenseele weit und breit, nur ich, der Fluss und das tosende Wasser.















Planschen, Fotografieren und Reisterrassen bestaunen
Nach einer ausgiebigen Planscherei im kühlen Wasser, ein echter Genuss nach der staubigen Fahrt, machte ich mich auf den Weg zum zweiten Eingang des Can-Umantad Falls. Diesmal aber nicht, um noch einmal zu baden, sondern um die berühmten Cadapdapan Reisterrassen zu fotografieren. Die Serpentinenstraße dorthin war eine Herausforderung, aber die Mühe lohnte sich: Die Reisterrassen ziehen sich wie grüne Wellen über die Berghänge, kunstvoll angelegt und von Generationen gepflegt. Besonders beeindruckend ist der Anblick während der Pflanz- und Erntezeit, wenn die Felder in sattem Grün leuchten und die Bauern mit traditionellen Methoden arbeiten. Ich kam mit einem älteren Farmer ins Gespräch, der mir stolz erzählte, wie die Terrassen schon seit Jahrhunderten das Dorf ernähren.












Zurück nach Anda – Mangroven und Fischerleben
Zurück in Anda wollte ich unbedingt noch den Seaside Hill besuchen. Eigentlich nur eine kleine Erhebung, aber der alte Mangrovensteg dahinter ist wirklich besonders. Anders als die üblichen Stege für Touristen wurde dieser von den Fischern gebaut. Die Planken wirken improvisiert, aber stabil, und führen weit hinein in das grüne Labyrinth der Mangroven. Hier herrscht eine ganz eigene Ruhe, nur unterbrochen vom Platschen der Fische und dem leisen Murmeln der Fischer, die ihre Netze auswerfen.












Der „Old Tree“ auf dem Schulhof
Nächster Halt: der „Old Tree“, ein imposanter Baum mitten auf dem Gelände einer kleinen Schule. Die Kinder spielten Fangen im Schatten der riesigen Krone, während eine Lehrerin mir erklärte, dass der Baum schon seit Generationen hier steht und als Treffpunkt für das ganze Dorf dient. Ein Ort voller Geschichten und Erinnerungen.










Unterirdische Abenteuer – Die Höhlen von Anda
Anda ist bekannt für seine Höhlen, von denen viele mit glasklarem Wasser gefüllt sind. Ich hatte mir zum Abschluss zwei davon vorgenommen. Die erste, die Combento Cave, liegt direkt am Ortseingang. Eine kleine, aber faszinierende Tropfsteinhöhle, in der das Wasser türkis schimmert. Ich ließ mich ins kühle Nass gleiten, während von oben das Licht durch die Felsspalten fiel, fast wie in einer Kathedrale aus Stein.















Sprung ins Glück – Der Cabagnow Cave Pool
Danach ging es weiter zum Cabagnow Cave Pool. Der Eingang ist etwas versteckt, aber wenn man dem Schild zur Cateres Cave folgt, ist man schnell da. Das Besondere hier: Man kann von oben in das tiefe, klare Wasser springen. Ein paar mutige Jugendliche feuerten sich gegenseitig an, bevor sie mit lautem Platschen ins Wasser tauchten. Ich ließ mich nicht lange bitten, der Sprung ins kühle Wasser war das perfekte Finale für meinen Tag voller Abenteuer.












Anda zum Abschied – Eindrücke, die bleiben
Am Abend schlenderte ich noch einmal durch Anda. Die Sonne tauchte die weißen Strände in warmes Licht, Fischerboote schaukelten sanft auf den Wellen und aus einer Hütte klang leise Musik. Ich setzte mich zu einer Gruppe Einheimischer, die gerade frischen Fisch grillten, und ließ mir von ihren Geschichten über das Leben in Anda erzählen. Morgen geht es weiter, aber die Erinnerungen an diesen Tag, an Wasserfälle, Reisterrassen, Mangroven und Höhlen, nehme ich mit. Anda hat mich mit seiner Vielfalt und seiner Ruhe tief beeindruckt.












