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Philippinen

Auf nach El Nido

Die Überfahrt nach El Nido – Zwischen Sturm und Vorfreude

Der Morgen begann mit einer Mischung aus Erleichterung und Aufregung: Nach tagelangem Warten gab die Coast Guard endlich grünes Licht für die Fährverbindungen. Die Stimmung am Hafen war entsprechend angespannt und voller Hoffnung. Viele Reisende hatten bereits fünf Tage ausgeharrt, um endlich auf die Insel zu kommen. Die Fähre war randvoll, jeder Platz belegt, zum Glück hatten wir unsere Tickets schon am Vortag ergattert. Die Überfahrt selbst war ein echtes Abenteuer: Die See noch aufgewühlt, das Schiff schwankte und die Crew war pausenlos damit beschäftigt, Tüten zu verteilen. Die Mischung aus salziger Luft und dem leisen Dröhnen der Motoren ließ mich die Zeit vergessen. Erst als wir in die ruhige, schützende Bucht von El Nido einfuhren, kehrte Entspannung ein. Das Gefühl, endlich festen Boden unter den Füßen zu haben und die warme, feuchte Luft zu spüren, war unbeschreiblich. Die Klimaanlage an Bord hatte uns fast eingefroren, draußen empfing uns das pralle Leben der Tropen.

Ankommen in El Nido – Zwischen Nostalgie und Wandel

Kaum an Land, führte uns der erste Weg in unsere Unterkunft. Der Tag gehörte dem Ankommen und Treibenlassen. Doch schon beim ersten Spaziergang durch die Straßen fiel mir auf, wie sehr sich El Nido verändert hat. Wo früher kleine, verschlafene Gassen waren, reihen sich heute Cafés, Bars und Souvenirshops aneinander. Die Geräusche der Mopeds, das Lachen der Kinder am Straßenrand und das Stimmengewirr der Einheimischen mischten sich mit dem internationalen Klang der Touristen. Ein kurzes Gespräch mit einem alten Fischer am Hafen bestätigte meinen Eindruck: ‚El Nido ist nicht mehr das, was es mal war‘, sagte er mit einem wehmütigen Lächeln. Trotzdem gibt es noch Ecken, in denen das alte El Nido aufblitzt, etwa wenn man am späten Nachmittag am Strand sitzt und den Sonnenuntergang beobachtet, während Boote langsam zurückkehren. Für mich bleibt ein bittersüßer Nachgeschmack: Die Magie ist noch da, aber sie versteckt sich inzwischen zwischen all dem Trubel. Vielleicht ist es Zeit, neue Orte zu entdecken, aber für diesen Moment genieße ich einfach das Hier und Jetzt.

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