Habhaban Cave and Fall und Niludhan Falls
Abenteuerlust auf Negros Oriental: Zwischen verborgenen Höhlen und tosenden Wasserfällen
Kennst du dieses Gefühl, wenn du schon beim ersten Schritt ins Unbekannte spürst, dass dich heute etwas ganz Besonderes erwartet? Genau so begann mein Tag in Bayawan, Negros Oriental. Die Sonne brannte auf meinen Rucksack, die Flip-Flops waren längst gegen festes Schuhwerk getauscht – und mein Ziel lag irgendwo zwischen Dschungel, Zuckerrohrfeldern und dem leisen Versprechen von Abenteuern, die nicht jeder erlebt.
Habhaban-Höhle: Schweiß, Schlamm und ein verschlossenes Geheimnis
Schon der Weg zur Habhaban-Höhle war eine kleine Mutprobe. Zwei Kilometer abseits von Barangay Malabugas, vorbei an neugierigen Hühnern und freundlich winkenden Kindern, führte mich mein Weg immer weiter ins Grüne. Der Anstieg hatte es wirklich in sich – rutschige Felsen, kleine Bäche, die sich ihren Weg durch den Urwald bahnten, und ich mittendrin, mal fluchend, mal lachend. Die Beine brannten, das Shirt klebte, und ich fragte mich mehr als einmal, warum ich nicht einfach am Strand geblieben war.
Doch dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, stand ich endlich vor dem Eingang der Höhle – und traute meinen Augen kaum: Stacheldraht. Verriegelt. Kein Durchkommen. Erst wollte ich schimpfen, dann musste ich einfach lachen. So ist das eben manchmal auf Reisen – nicht alles läuft nach Plan, und gerade das macht es so spannend.
Zum Glück wartete noch ein kleiner Wasserfall auf mich, der mich mit seinem kühlen Nass für die Mühen entschädigte. Das Wasser rauschte, die Sonne blitzte durch die Bäume, und ich fühlte mich plötzlich ganz leicht. Die Enttäuschung über die verschlossene Höhle war schnell vergessen. Vielleicht ist es genau das, was die Philippinen so besonders macht: Du bekommst nicht immer, was du erwartest – aber oft etwas, das du gar nicht gesucht hast.




















Niludhan Falls: Das verborgene Juwel von Bayawan
Wenn du denkst, du hättest schon alle Wasserfälle gesehen, dann hast du Niludhan Falls noch nicht erlebt. Schon die Anreise ist ein Abenteuer für sich. Mit dem Bus, Jeepney und schließlich zu Fuß ging es immer tiefer hinein in die Zuckerrohrplantagen. Die Luft roch nach Erde und Gras, das Summen der Insekten begleitete mich, und irgendwo in der Ferne hörte ich schon das leise Donnern des Wassers.
Plötzlich öffnet sich der Wald – und vor mir stürzt der Niludhan-Wasserfall in die Tiefe. 40 Meter senkrechter Fall, 25 Meter breit, ein weißer Vorhang aus Wasser, der in der Sonne glitzert. Die Pflanzen ringsum leuchten in allen Grüntönen, und der Himmel darüber ist so blau, dass es fast kitschig wirkt. Ich konnte gar nicht anders, als einfach nur dazusitzen und zu staunen.
Das Beste: Niludhan Falls ist noch immer ein Geheimtipp. Kein Eintritt, keine Massen, nur ein paar einfache Tische und Bänke, die von den Einheimischen liebevoll gepflegt werden. Ein paar Kinder planschten im Wasser, eine Familie grillte am Ufer, und ich kam schnell ins Gespräch. Die Offenheit und Herzlichkeit der Philippinos ist einfach ansteckend. Sie lachen viel, sind neugierig und nehmen das Leben, wie es kommt – vielleicht habe ich genau das an diesem Tag besonders gebraucht.










Zwischen Himmel, Wasser und Zuckerrohr: Mein Fazit
Die Philippinen sind ein Land voller versteckter Schätze. Nicht jeder Weg führt direkt ans Ziel, manchmal wartet am Ende sogar ein Stacheldraht statt einer offenen Tür. Aber jedes Abenteuer, jede Begegnung und jeder Umweg machen die Reise einzigartig. Die Landschaften sind wild und wunderschön, die Menschen herzlich und entspannt – und am Ende zählt nicht, wie viele Sehenswürdigkeiten du abhaken kannst, sondern wie lebendig du dich unterwegs fühlst.
