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Philippinen

Im Moloch Manila unterwegs

Da wir auf dem Weg in unser Hotel direkt an Intramuros vorbei kamen und dringen ein Frühstück benötigen, legten wir hier gleich einmal einen Stopp ein. Nachdem wir uns gestärkt hatten, besuchten wir dann sogleich die San-Agustín-Kirche in Manila, welches die älteste gegründete Kirche der Philippinen ist.

Der Komplex besteht aus drei Teilen, dem Seminario San Agustin in welchem die Mönche lehren und leben, dem Museum und der eigentlichen Kirche.

Die erste Kirche wurde 1571 errichtet und ist das einzige Gebäude, das der Zerstörung von Intramuros während der Schlacht um Manila entgangen ist. Die Kirche wurde dreimal, nach zahlreichen Erdbeben und Kriegen um Manila, wieder aufgebaut. Sie steht nur wenige hundert Meter von der Kathedrale von Manila und der Fuerza de Santiago entfernt.

San Agustín liegt inmitten der ehemaligen Festung, des heutigen Stadtteils Intramuros im Zentrum der philippinischen Hauptstadt. Es ist die erste europäische Kirche auf den Philippinen, die ganz aus Stein erbaut ist und in spanischer Architektur entworfen wurde. Die Kirche enthält auch Vermächtnisse der Konquistadoren Miguel López de Legazpi, Juan de Salcedo und Martín de Goiti, die ihre letzte Ruhestätte unter der Kirche gefunden haben.

Die Kirche hat 14 seitliche Kapellen und einen Trompe-l’œil-Dachhimmel. Im Chordachboden befinden sich von Hand geschnitzte Sitze aus dem 17. Jahrhundert.
Ein kleines durch den Augustinerorden verwaltetes Museum neben der Kirche präsentiert antike Möbel, Kleider aus der Kolonialzeit, Andachtsbilder und Ikonen.
Zusammen mit drei anderen Barock-Kirchen auf den Philippinen wurde dieses Bauwerk im Jahre 1993 in das Weltkulturerbe aufgenommen.

Das Seminario San Agustin

Das Museo de San Agustin

The Church of San Agustin

Danach ging es noch auf die andere Straßenseite zur Fuerte de Santiago. Diese Festung, welche für den spanischen Conquistador Miguel López de Legazpi errichtet wurde ist ein Teil des Viertels Intramuros in Manila auf den Philippinen.

Die Festung Santiago wurde auf den Trümmern des Palastes des ehemaligen Häuptlings von Manila, Rajah Sulayman, errichtet. Der Palast wurde von den Conquistadoren nach zahlreichen blutigen Schlachten zwischen den muslimischen Bewohnern von Manila und den Spaniern 1570 zerstört. Nach dem Sieg der Spanier wurde die Festung 1571 erbaut.

Ursprünglich bestand die Festung aus einem Erdwall. Das meiste wurde aber im Spanisch-Chinesischen Krieg (1574–1575) von den chinesischen Piraten unter Limahong zerstört und belagert. Die Spanier kämpften wieder einen blutigen Konflikt und besiegten die Chinesen. Die Festung wurde schließlich 1589 wieder aufgebaut, diesmal aber aus Stein. Die Bauarbeiten endeten im Jahre 1592.
Santiago wurde schnell zum Hauptumschlagplatz des Gewürzhandels zwischen Europa und dem amerikanischen Kontinent, für die nächsten 333 Jahre. Die berühmten Manila-Galeonen pendelten regelmäßig zwischen Acapulco in Mexiko und Santiago.

Die Festung hat Mauern mit einer Höhe von 22 Metern und einer Stärke von acht Metern. Der Eingang misst eine Höhe von 12 Metern. Die Festung befindet sich am Fluss Pasig und war die wichtigste Verteidigungsanlage der spanischen Regierung auf den Philippinen.

Während der britischen Invasion der Philippinen 1762 entbrannten um die Fuerza de Santiago, in der Schlacht um Manila, heftige Kämpfe. Die Festung wurde bei dem Bombardment schwer beschädigt, konnte jedoch nach Ende der britischen Besatzung 1764 wieder instand gesetzt werden.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Festung von den Japanern belagert und während der Schlacht von Manila im Februar 1945 weitgehend zerstört. Später wurde sie aber unter der Verwaltung von Intramuros in den 1980er-Jahren wieder aufgebaut.

Heute dient die Festung als Museum mit sorgfältig wiederhergestellten Häusern der spanischen Regierung. Hier befindet sich auch der sogenannte Plaza de Armas, in dem sich der Schrein des philippinischen Nationalhelden José Rizal befindet und der Kerker, in dem Rizal von den spanischen Behörden festgehalten wurde.

Nachdem wir nun lange genug in der Hitze der Stadt herumgelaufen waren, beschlossen wir uns nun auf den Weg in unser gebuchtes Hotel zu machen. Leider habe ich keine Bilder vom Hotel gemacht, aber es wurde eine unserer übelsten Locations hier. Der abgebildete Dachpool existierte nicht mehr und der neue Pool war in einem geschlossenen Raum untergebracht in dem man kaum atmen konnte. Das wäre ja nicht so wild gewesen, hätte man ja darauf verzichten können. Aber das sich die Kakerlaken regelrecht die Klinke in die Hand gaben (ab und an eine Kakerlake ist in Asien ja fast normal) die Zimmer verwohnt und runterkommen waren, die Wände dünn wie Papier und ständig irgendwo im Hotel Party gemacht wurde, war wirklich des Guten zu viel. Leider merkten wir das Meiste davon erst als wir von unserer Abendtour zum Streetfood und ins Antidote zurück kamen. Hier ein kleiner Zusammenschnitt vom Antirdote, einer kleinen Rooftop Bar in Makati.

Heute morgen ging es dann direkt wieder nach Intramuros, wo wir als erstes die berühmte Casa Manila aufsuchten.
Achtung … viel Informationen über das Haus … 🙂

Das Casa Manila oder „Manila House“ ist ein lebendiges Museum, das den Lebensstil einer wohlhabenden philippinischen Familie während der späten spanischen Kolonialzeit zeigt. Die Fassade der Casa Manila wurde einem Haus nachempfunden, das in den 1850er Jahren einst in der Jaboneros-Straße im chinesischen Viertel Binondo stand. Die Inneneinrichtung des Hauses folgt dem Geschmack der Jahrhundertwende, als Möbel und Einrichtungsgegenstände aus Europa und China stammten. Bemalte Wände, Kristallkronleuchter, geschnitzte Maßwerke, chinesische Keramik und vergoldete Möbel zeigen die Eleganz und den Luxus eines Manila-Hauses aus dem 19. Jahrhundert.

Der Zugang zum Haus erfolgt über den Zaguan, den breiten, gepflasterten Durchgang unter dem Haus, der zur Terrasse führt. Der Zaguan und die Terrasse sind mit Piedra China oder chinesischem Granit gepflastert, der einst als Ballast in chinesischen Handelsdschunken verwendet wurde. Der geschlossene Innenhof oder die Terrasse ist ein gemeinsames Merkmal spanischer Kolonialhäuser in Intramuros. Der Patio diente der Kühlung der ihm zugewandten Räume des Hauses. Am anderen Ende befindet sich die Caballeriza oder die Ställe, in denen Pferde und Kutschen gehalten werden.

Im Zwischengeschoss oder Zwischengeschoss des Hauses befinden sich ein Wartezimmer für Handwerker, ein Büro und einige Schlafzimmer, die normalerweise für die Großfamilie, etwa unverheiratete Tanten oder Onkel oder die Großeltern, vorgesehen sind. Gelegentlich wurden die Schlafzimmer im Entresuelo von Übernachtungsgästen genutzt. In einem der Zimmer des Entresuelo steht ein kunstvoll geschnitztes Bett namens Kama ni Ah-Tay. Dieses Bett, benannt nach seinem Schnitzer Ah-Tay, einem berühmten chinesischen Möbelhersteller in Binondo, schnitzte oft Calabasa oder Kürbis als Signatur in den Pfosten des Bettes. In einem anderen Raum steht eine reich verzierte Kommode namens Comoda. Diese Kommode ist mit Knochen eingelegt, was auf ihre Herkunft aus Pampanga hinweist. Eine Capiya oder lange Bank, inspiriert von der Kirchenbank, wurde für Handwerker und Besucher angefertigt, die darauf warteten, dass sie an die Reihe kamen, um den Vermieter zu besuchen. Auf der rechten Seite gelangt man zum Despacho oder zum Geschäftsbüro des Meisters. Porzellansockel mit Topfpflanzen verleihen dem Zwischengeschoss eine weichere Note.

Der Reichtum wohlhabender philippinischer Familien stammte während der spanischen Kolonialzeit aus verschiedenen Quellen, beispielsweise aus dem Handel. Die meisten Familien beziehen ihr Einkommen jedoch aus Provinzgütern, die als Haciendas bekannt sind und deren Grundbesitzer Hacienderos genannt werden. Der Despacho, der Teil des Entresuelo ist, ist daher der Hauptraum, in dem die Geschäfte des Vermieters abgewickelt werden. Es ist mit Hubschreibtischen, Stühlen, Schränken und Bücherregalen aus dem 17. und 19. Jahrhundert ausgestattet. Private Bibliotheken waren während der Kolonialzeit äußerst selten, aber hier werden sie großzügig ausgestellt, um die Alphabetisierung und Bildung der Familie zu demonstrieren. Der speziell für das Büro angefertigte Schreibtisch verfügt über einen doppelten Klappdeckel, so dass Geschäftspartner einander gegenüber arbeiten können.

Die Baul Mundo oder Reisetruhe imitiert die verzierten Lederbezüge spanischer Seekisten. Diese Truhen aus dem 17. Jahrhundert dienten der Langzeitlagerung oder der Aufbewahrung wichtiger Dokumente.Die zweite Treppe des Hauses führt zur Caida oder Antesala. Die Caida erhielt diesen Namen angeblich, weil die Damen zu dieser Zeit ihre hochgehaltenen Röcke „fallen ließen“, als sie das obere Ende der Treppe erreichten. Dieser Bereich wurde auch Antesala genannt und war der Hauptraum zur Bewirtung alltäglicher Gäste. Hier können Sie verschiedenen Alltagsaktivitäten nachgehen, zum Beispiel Mittagsschläfchen, Snacks, Gesellschaftsspiele oder gelegentlich auch Kartenspiele und Glücksspiele.

Am Treppenabsatz gibt es eine Bastonera, wo die Gäste beim Betreten ihre Hüte und Sonnenschirme selbst abstellen können. Die Caida verfügt über einen prächtigen Sheraton-Beistelltisch mit Intarsien aus Baliuag, Pampanga, Wiener Bugholzstühlen, Tischen mit Marmorplatte und einen europäischen Spiegel mit vergoldetem Rahmen, der den Reichtum der Familie zur Schau stellt. Der Diban dient als Liegestuhl und Tagesbett. Die anmutigen Kurven des Diban, der Sitz, die Rückenlehne und die Armlehnen aus Rohrgeflecht zeugen von entspannten Nachmittagsschläfchen, einer Abwechslung von der tropischen Hitze und dem feuchten Klima der Philippinen.

Das Haus ist von weit öffnenden Fenstern umgeben. Die Fensterscheiben bestehen aus Capiz-Schalen, da Glas damals sehr teuer war. Die Holzlamellen werden Persianas genannt und ermöglichen die Luftzirkulation in den Räumen, während sie gleichzeitig die Blendung durch direktes Sonnenlicht blockieren. Unter den Fenstern befinden sich Schiebepaneele, sogenannte Ventanillas, die vor allem in der Trockenzeit als zusätzliche Belüftung dienen. Wenn die Ventanillas geöffnet sind, können auch kleine Kinder die Straße unten beobachten, insbesondere wenn Straßenumzüge oder religiöse Prozessionen stattfinden. Oben auf den Fenstern befinden sich feste Sprossen oder Spiegel, die mehr Tageslicht in das Innere des Hauses lassen oder die Innenräume beleuchten, wenn die Fenster geschlossen sind.

Die Caida verfügt über eine geprägte Metalldecke, die im viktorianischen Zeitalter beliebt war. Andere Teile des Hauses verfügen möglicherweise über eine geprägte Metalldecke oder sind im Trompe-l’oeil-Stil bemalt. Auch die Innenwände sind bemalt und teilweise im Trompe-l’oeil-Stil dekoriert. Beachten Sie auch die kunstvoll geschnitzten Maßwerkarbeiten oben an den Türen. Diese werden Calados genannt und sind nicht nur ein dekoratives Element, sondern dienen auch dazu, die Luftzirkulation zwischen den Räumen zu erleichtern. In manchen Häusern sind auch an der Oberseite der Wände, die die Räume trennen, Calados angebracht.

Der schmale Korridor an den Seiten des Hauses wird Volada genannt. Das Wort kommt vom spanischen Wort volar, was „fliegen“ bedeutet, und bezieht sich auf den freitragenden Gehweg, der entlang der Fensterseite des Hauses verläuft. Die Volada diente den Bediensteten als Durchgang, um von Zimmer zu Zimmer zu gelangen, wenn Gäste in der Nähe waren.

Der Hauptraum des Hauses ist die Sala. Hier fanden die großen und besonderen Aktivitäten statt. Es stimmt nicht, dass hier nur sehr wichtige Gäste empfangen wurden, denn die Nutzung dieses Saals hing mehr von der Größe und dem Besonderen der Aktivitäten ab, im Gegensatz zum kleineren Antesala, wo nur alltägliche Aktivitäten untergebracht werden konnten. So fanden hier Partys, Tertulias (Privatkonzerte), Soireen und Bailes (Tänze) statt. Tertulias stellten normalerweise die musikalischen Fähigkeiten der Mitglieder des Haushalts zur Schau.

Gebaut, um zu beeindrucken und den eigenen Reichtum zur Schau zu stellen, ist die Sala mit höchstem Luxus ausgestattet. Der Salon ist mit vergoldeten Möbeln aus dem 19. Jahrhundert aus Europa, Sofas und Stühlen im Louis-XV-Stil, Spiegeln mit vergoldeten Rahmen, feinen französischen Möbeln, Kristallkronleuchtern und Alabaster-Sockellampen ausgestattet, um nur einige zu nennen, die die Raffinesse und Opulenz des Manila-Hauses aus dem 19. Jahrhundert widerspiegeln. Da es sich um einen Veranstaltungsraum handelt, werden der große runde Tisch und andere Möbel in der Mitte des Saals bei Partys normalerweise entfernt, um mehr Platz zum Tanzen und Feiern zu schaffen.

Zwischen den Doppeltüren der Caida ist der goldgerahmte Spiegel mit dem Wappen der Familie Yriarte zu beachten. Darunter befindet sich ein Vargueño mit Intarsienverzierung, der auf einem Bockständer montiert ist, wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert und aus der Sammlung von Don Felipe Hidalgo stammt. Am anderen Ende der Sala steht ein quadratischer Flügel, der von Oldtimern manchmal als Kastenflügel bezeichnet wird. Der quadratische Flügel ist sowohl in Amerika als auch in Europa beliebt und dieses Stück stammt wahrscheinlich aus dem frühen 19. Jahrhundert. Auf dem Klavier steht ein Kandelaber aus fein geschliffenem Glas und Kristall, geschmückt mit einem wunderschön gewebten Manton de Manila.

Die Möbel in diesem Bereich sind so angeordnet, als würde gerade eine Tertulia dirigiert werden. Ein Paar französischer Entre-Deux aus furniertem Ebenholz aus dem 19. Jahrhundert schmückt den Eingang des Oratoriums, während eine furnierte Nachttischkommode mit Beschlägen aus vergoldeter Bronze im Musikbereich zu den Möbelstücken gehört, die aus Frankreich stammen.
Links von der Sala befindet sich das Oratorium oder die kleine Kapelle, in der sich der Familienaltar mit seinen exquisit geschnitzten Santos aus Holz und Elfenbein befindet. Die Wände und die Decke des Oratoriums sind im neugotischen Stil bemalt, der im späten 19. Jahrhundert in England ein beliebter Architekturstil war. Der ebenfalls im neugotischen Stil gehaltene Altar stammte ebenfalls aus der Sammlung von Don Felipe Hidalgo aus Quiapo, Manila. Wie die Küche war auch das Oratorium während der spanischen Kolonialherrschaft eine Domäne der Frauen, da die Frauen üblicherweise abwechselnd die täglichen Gebete leiteten.

Neben dem Oratorium befindet sich das Blaue Zimmer. Die Wände und die Decke des blauen Raums wurden im neoklassizistischen pompejanischen Stil bemalt, inspiriert von der Entdeckung intakter architektonischer Innenräume aus den archäologischen Stätten von Pompeji und Herculaneum. Die im blauen Raum ausgestellten Möbel bestehen größtenteils aus Kamagong oder Ebenholz. Neben dem Himmelbett steht ein Sheraton-Beistelltisch mit Intarsien aus Baliuag, Pampanga. Darüber befindet sich eine prächtige geschnitzte Urna, die das Wappen der Familie Yriarte trägt. Wiener Bugholzmöbel runden die Inneneinrichtung des blauen Zimmers ab. Im Jahr 1851 stellte der Österreicher Michel Thonet seine zerlegten, dampfgebogenen Birkenmöbel im Crystal Palace in London aus. Seine Stühle wurden auf die Philippinen exportiert, wo sie aus Hartholz kopiert und angepasst wurden. Auf den Philippinen wurden verschiedene Stühle, Sofas und Schaukelstühle hergestellt.

Cuarto Principal – Die andere Tür des Oratoriums führt zum Schlafzimmer des Meisters. Typisch für das alte Manila der Jahrhundertwende sind die imposanten Möbelstücke. Große Spiegel spiegeln den Status der Familie wider, da diese aus Europa importiert wurden. Beachten Sie den beeindruckenden Aparador de Tres Lunas, der aufgrund der drei an seinen Türen angebrachten Spiegel malerisch als Kleiderschrank mit drei Monden beschrieben wird. Neben dem Bett steht eine exquisite Kommode oder Kommode aus fein gemasertem Kamagong und Narra aus dem frühen 19. Jahrhundert. Darüber befindet sich ein ausführliches Tableau der Verkündigung. In wohlhabenden Häusern aus dem 19. Jahrhundert sind oft religiöse Bilder mit aus Elfenbein geschnitzten Köpfen und Händen zu sehen.

Diese religiösen Bilder werden De-Vestir oder „tragen“ genannt, wobei diese Bilder in goldbestickte Gewänder gekleidet sind. Links im Raum steht ein Sofa namens Mariposa. Dieses Sofa aus Hartholz und Rohrgeflecht, benannt nach seiner anmutigen schmetterlingsförmigen Rückenlehne, ist vom viktorianischen Rosshaarsofa abgeleitet. Es ist eine philippinische Gastfreundschaft, dass der Hausherr das Hauptschlafzimmer aufgibt, um wichtige Gäste unterzubringen, die länger über Nacht bleiben, wenn sie dies wünschen.

Das Comedor oder Esszimmer verfügt über einen langen Esstisch, an dem achtzehn Personen bequem Platz finden. Die Tischplatte besteht aus einem einzigen Narraholzbrett. Beim Betreten des Comedor fällt einem vielleicht der imposante Buffettisch auf, der mit einem großen Spiegel ausgestattet ist. Der Spiegel verleiht dem Raum die Illusion von Tiefe und Raum. Auf der anderen Seite des Komedors befindet sich die Vajilera, in der feines Kristallglas, Porzellanteller und Silberbesteck aufbewahrt werden, wenn sie nicht verwendet werden. Beachten Sie den Punkah, einen manuell betriebenen Deckenventilator. Der Punkah trug nicht nur dazu bei, die Luft zu zirkulieren, um die Gäste abzukühlen, sondern verscheuchte auch die Fliegen vom Tisch. Der Punkah wurde möglicherweise während der britischen Besetzung Manilas im Jahr 1762 aus Indien mitgebracht.

Cocina Neben dem Esszimmer befindet sich eine typische Küche eines spanischen Kolonialhauses aus dem 19. Jahrhundert. Ein auffälliges Merkmal der Cocina ist die Banggera oder der Geschirrständer, in den gewaschenes Geschirr gestellt und in der Sonne trocknen gelassen wird. Der Paminggalan oder Schrank mit Lattenrosten dient zur Aufbewahrung von gekochten Speisen und Essensresten.

Ein weiteres Statussymbol ist die Nievera oder Eisbox. Die Nievera war damals eine Quelle des Wunders, und nur wohlhabende Familien können sie sich leisten, da im 19. Jahrhundert Eis aus den USA importiert wurde. Letrina und Baño Der Durchgang links von der Cocina führt zum Baño und zur Letrina.

Die Letrina beherbergt die Toilette und in großen Häusern hatte sie zwei oder mehr Sitzplätze! Das Badezimmer verfügt über zwei Banera oder Badewannen. Diese großen Badewannen wurden aus Steinzeug hergestellt und stammen aus China und sind wahrscheinlich die ältesten Möbelstücke im gesamten Haus (zur Überprüfung).

Entgegen der landläufigen Meinung gab es in Manila bereits Ende des 19. Jahrhunderts ein funktionierendes Abwassersystem und fließendes Wasser. Azotea Von der Küche gelangt man in die Azotea, wo unordentliche Hausarbeiten erledigt werden, wie zum Beispiel das Schlachten von Schweinen und Hühnern für Familienessen. Andere Tätigkeiten, die große Mengen Wasser erforderten, wie etwa das Waschen der Wäsche, wurden in der Azotea durchgeführt, da sich hier die Aljibe oder Wasserzisterne befindet. Über Dachrinnen wird das Wasser von den Dächern gesammelt und durch Kies, Sand und Holzkohle gefiltert. Das gefilterte Wasser wird nun in der Aljibe unter der Azotea gespeichert. Die Pflanzen und Gewürze der Azotea werden zum täglichen Kochen und als Heilkräuter für Hausmittel verwendet. Eine Servicetreppe führt hinunter zur Terrasse.

Von dort aus liefen wir ein wenig durch die Altstadt von Intramuros um dann zum Abschluss in der Kathedrale von Manila vorbei zu schauen. Allerdings kamen wir kurz vor dem Gottesdienst, so das wir nur ein paar Bilder vom Eingang aus machen konnten. Die „Manila Metropolitan Cathedral-Basilica“ bzw. „Cathedral-Basilica of the Immaculate Conception“ ist eine der vier Basilicae minores und Sitz des Erzbistums Manila in der Hauptstadt der Philippinen Manila. Sie steht am zentralen Platz in der spanischen Stadtfestung Intramuros gegenüber dem Eingang zum Fuerza de Santiago. Wenige hundert Meter entfernt steht die Kirche San Agustin, die seit 1993 zusammen mit den Barock-Kirchen in Santa Maria, Paoay und Miag-ao in der Weltkulturerbeliste der UNESCO steht.

An heutigen Abend ging es dann zuerst in die City of Dreams. Einem großen Vergnügungskomplex mit etlichen Lokalen, einem großen Spielcasino – da wurden stellenweise um Summen gezockt, mein Gott – und etlichem mehr. Außer den paar Bildern von dem kleinen Vergnügungspark innerhalb des Gebäudes habe ich es unterlassen Fotos zu machen. Wäre vor allem im Casino wohl nicht so gut gewesen 🙂


Unser letzter Tag in Manila war angebrochen und nachdem wir unser „überaus gastliches Hotel“ verlassen hatten, gingen wir erst einmal gemütlich frühstücken. Anschließend quälten wir uns durch den üblichen Verkehr Manilas zur San Sebastian Church. Diese Kirche hat eine Besonderheit, sie ist komplett aus Stahl gebaut !

Die Basílica de San Sebastián ist eine Basilica minor der Römisch-katholischen Kirche. Sie steht an der Plaza del Cármen, am östlichen Ende der Claro M. Recto Street, im Stadtteil Quiapo. Verwaltet wird sie von dem Orden der Augustiner-Rekollekten in deren Ordensprovinz St. Ezekiel Moreno. Die Basilika wurde von dem ehemaligen Präsidenten Ferdinand Marcos 1973 zum Nationalen Kulturerbe der Philippinen erklärt. Seit 2006 steht sie auf der Vorschlagsliste der Philippinen zur Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO.

Die Basílica de San Sebastián ist der einzige Sakralbau in Asien, der komplett aus Stahl im neugotischen Baustil errichtet wurde. Architekt der Basilika war der Spanier Genero Palacios. Am Bau waren Unternehmen aus Belgien, Deutschland und den Philippinen beteiligt.

Die Basilika hatte drei Vorgängerbauten. Der erste stammt aus dem Jahre 1621, er wurde finanziert von Don Bernardino Castillo. Es handelte sich um eine aus Holz erbaute Kirche, die bereits 1651 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Der nächste Kirchenbau stammt aus dem Jahre 1800. Er wurde aus Stein errichtet und 1850 eingeweiht. Beim großen Erdbeben von 1859 wurde er jedoch wieder zerstört. Der nächste Versuch startete 1880, wurde jedoch im selben Jahr abgebrochen, nachdem ein Erdbeben den bereits errichteten Glockenturm zerstört hatte.

Daraufhin suchte der vom Orden beauftragte Priester Esteban Martinez nach einer Möglichkeit, ein erdbeben- und feuersicheres Gebäude zu errichten. Er fand sie in der von Gustave Eiffel in Europa entwickelten freitragenden Fachwerkkonstruktion aus Metall. Eiffel hatte bereits 1875 einen Entwurf für eine Kathedrale aus Stahl ausgearbeitet, fand jedoch keinen Auftraggeber für diesen Plan. Eiffels Konstruktionsprinzipien und sein Entwurf der Stahlkathedrale waren das Vorbild für die Konstruktion der Basílica de San Sebastián.

Der ausführende Architekt Genero Palacios hatte in Spanien bereits Erfahrungen in der damals neuartigen Bauweise gesammelt. Er schuf einen architektonischen Entwurf, der verschiedene Stilelemente enthielt: Im neugotischen Baustil wurde der Außenbereich gestaltet, im barocken Stil der Innenbereich. Die Konstruktionszeichnungen für den Bau waren 1883 fertiggestellt. Es dauerte jedoch fünf weitere Jahre, bis die benötigten Gelder beschafft und die Lieferanten für das Baumaterial ausgewählt waren. Der Bau der Basilika begann 1888 und endete 1891 mit der Einweihung am 15. August.

Für den Innenausbau wurden philippinische Künstler engagiert. Die Glasmalereien stammen von der deutschen Firma Glasmalerei Oidtmann. Die Stahlelemente wurden in Belgien von der Société Anonyme des Entreprises de Travaux Publiques in ihrem Stahlwerk in Binche hergestellt und in neun Schiffsladungen nach Manila überführt. Der für den Innenausbau verwendete Marmor stammt von der Inselgruppe der Romblonen. Es finden sich insgesamt sechs Taufbecken aus Marmor in der Basilika.

Nach der Kirche ging unsere Tour weiter zum Chinesischen Friedhof. Wer will kann sich am Eingang einen Guide buchen, welcher einen durch diesen verwinkelten Friedhof führt und einem ein wenig über die Geschichte und die einzelnen Gräber erzählt. Wir begaben uns aber alleine auf Entdeckungstour, da uns Hauptsächlich der alte, teils sehr verfallene Teil interessierte.

Der chinesische Friedhof von Manila ist nach dem La Loma Cemetery der zweitälteste Friedhof in Manila. Der Friedhof umfasst christliche, buddhistische und taoistische Bestattungen. Der heutige Friedhof ist ein etwa trapezförmiges Gebiet von etwa 54 Hektar mit einem unregelmäßigen Straßennetz in seinem alten Teil aus der Vorkriegszeit entlang der Rizal Avenue Extension, was seine allmähliche Entwicklung und Erweiterung widerspiegelt. Mittlerweile verfügt der Nachkriegsabschnitt über drei Hauptstraßen, die von Nebenstraßen halbiert werden und von Nordwesten nach Südosten ausgerichtet sind.

Matandang Sora, vom Haupteingang in Felix Huertas in Richtung Chong-Hock-Tempel kommend, ist heute die Hauptstraße. Vor dem Pazifikkrieg lag der Haupteingang an der Avenida Rizal. Dieser Nordwestteil ist der älteste und historisch bedeutsamste Teil des Friedhofs. Der Friedhof war im Zweiten Weltkrieg Zeuge zahlreicher Hinrichtungen. Unter ihnen waren die Organisatorin der Pfadfinderinnen Josefa Llanes Escoda, der philippinische Brigadegeneral und Held im Zweiten Weltkrieg und Gründungsmitglied der Pfadfinder der Philippinen, Vicente Lim, die literarischen Genies Rafael Roces und Manuel Arguilla, der Spitzensportler und Guerillaspion Virgilio Lobregat sowie Chinesen Generalkonsul Yang Guangsheng. Auch Apolinario Mabini wurde auf dem Friedhof beigesetzt, bevor seine sterblichen Überreste am 23. Juli 1956 nach Batangas überführt wurden.

Geschichte Luftaufnahme des Friedhofs, 1938 Vor der Gründung des Manila Chinese Cemetery hatten Chinesen, die den Buddhismus befolgten, ihre Grabstätte auf einem Hügel Hang in Bangkusay, Tondo, in der Nähe des San Lazaro Hospital. Im Jahr 1843 ermächtigte der Generalgouverneur die Chinesen, in La Loma einen Friedhof einzurichten. Es wurde in den 1850er Jahren von Lim Ong und Tan Quien Sien (Carlos Palanca) gegründet. Es wurde auch an seinem heutigen Standort im Jahr 1863 erweitert, als Ong, der Gobernadorcillo (Bürgermeister) der chinesischen Gemeinde in Binondo, Land in La Loma kaufte, um katholischen und nichtkatholischen Chinesen eine anständige Begräbnisstätte zu bieten.

Es würde auch Ausgestoßene der Gesellschaft (z. B. diejenigen, die an ansteckenden Krankheiten gestorben sind und Menschen, die politische Feinde der spanischen Krone sind) versorgen, die vom geweihten Gelände des nahegelegenen La Loma-Friedhofs ausgeschlossen sind. Es wurde auch später im Jahr 1878 von Don Mariano Fernando Yu Chingco, einem späteren Gobernadorcillo, erweitert, als er Land im Wert von ₱ 14.000 kaufte, um den Friedhof von der Dominikanischen Provinz zu erweitern, die früher die Hacienda de La Loma besaß, auf der der Friedhof errichtet wurde. Dieser Friedhof diente den armen Chinesen, die es sich nicht leisten konnten, nach China zurückzukehren, um ihre Toten zu begraben oder zu schicken.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit ein paar kleineren Besichtigungen und einen Besuch der Mall of Asia, welche immer größer wird. Eine Erweiterung nach der Anderen am Gebäude. Am Abend besuchten wir dann ein ganz besonderes Restaurant. The Singing Cooks & Waiters. Hier ist man inmitten einer Kochshow. Die Köche und Bedienungen bereiten die Gerichte – wie der Name sagt – singend und tanzend zu und bringen diese an die Tische. Wer gemütlich und ruhig zu Abend essen will, ist hier definitiv am falschen Platz 🙂 Hier ist Party und gute Laune angesagt.

 

Unser letztes Bier in dieser Megacity genossen wir dann in dem kleinen Rooftop Cafe Roo. Erst wollten sie uns nicht auf das Dach lassen, da es ständig ein wenig nieselte und der Boden dort dadurch etwas rutschig wurde, aber nach einem kleinen Gespräch das wir nicht aus Pappe sind und wir das Risiko eingehen, ließen sie uns auf die Dachterrasse.


Nachdem wir dann die letzte Nacht in unserem Horrorhotel „RedDoorz near Tambo Quirino Avenue“ verbracht hatten, ging es dann am nächsten Morgen nach Puerto Galera.

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