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Philippinen

Kulturtrip in Manila

Ein Tag voller Kultur, Regen und überraschender Begegnungen

Stell dir vor: Manila im Monsunregen. Die Straßen glänzen, Menschen hasten unter bunten Schirmen vorbei, Jeepneys hupen sich durch die Gischt, und du – mit Rucksack und Neugier bewaffnet – tauchst ein in einen Tag voller Geschichte, Kunst und skurriler Selfie-Abenteuer. Mein letzter Tag in Manila sollte ganz im Zeichen von „Hirnnahrung“ stehen, und was ich dabei alles erlebt habe, war so bunt und überraschend wie die Stadt selbst. Komm mit auf eine Reise durch Museen, auf den Kopf gestellte Häuser und eine Bar, die den Himmel von Makati berührt.

Mit den Öffis durch das nasse Manila

Der Tag begann, wie so viele in der Regenzeit: mit einem ordentlichen Monsunschauer. Aber statt mich von den Wassermassen abschrecken zu lassen, machte ich mich – Regencape übergeworfen, Flip-Flops an den Füßen – zu Fuß und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg. Die Busse waren voll, die Luft feucht, und die Gespräche um mich herum ein wildes Durcheinander aus Tagalog, Englisch und Lachen. Die Filipinos nehmen das Wetter gelassen – ein kurzer Spruch, ein freundliches Lächeln, und schon fühlt sich selbst der grauste Tag ein bisschen heller an.

Nationalmuseum der Philippinen: Ein Fenster in die Geschichte

Mein erster Stopp: das Nationalmuseum der Philippinen. Schon der Eingang strahlt eine gewisse Würde aus, und ich spüre sofort, dass hier Geschichte lebendig wird. Das Museum selbst blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück – gegründet 1887 als Museo-Biblioteca de Filipinas, dann während der amerikanischen Besetzung abgeschafft, und schließlich 1901 als Inselmuseum für Völkerkunde, Naturkunde und Handel wiederbelebt.

Hier wird nicht nur gesammelt und bewahrt, sondern geforscht, ausgestellt und begeistert vermittelt. Die Ausstellungen reichen von prähistorischen Funden über maritime Schätze bis hin zu Kunstwerken, die das einzigartige Erbe der Philippinen widerspiegeln. Ich schlendere durch die Hallen, bewundere uralte Artefakte und lasse mich von den Geschichten der Inseln mitreißen. Die Stimmung ist entspannt, fast familiär – immer wieder komme ich mit Einheimischen ins Gespräch, die stolz von „ihrer“ Geschichte erzählen. Die Mentalität der Filipinos ist offen, neugierig und herzlich – man spürt, wie sehr sie ihre Kultur schätzen.

National Museum of Natural History: Architektur und Naturwunder

Nur ein paar Schritte weiter wartet das National Museum of Natural History auf mich. Das Gebäude selbst ist ein Kunstwerk: 1940 als Landwirtschafts- und Handelsgebäude im neoklassizistischen Stil erbaut, im Zweiten Weltkrieg zerstört und später originalgetreu wieder aufgebaut. Heute beherbergt es eine faszinierende Sammlung zur Naturgeschichte der Philippinen.

Ich stehe staunend vor der gewaltigen „Tree of Life“-Struktur im Atrium, die sich wie ein futuristischer Baum durch die Stockwerke zieht. Die Ausstellungen führen mich von den Regenwäldern Luzons bis zu den Korallenriffen Mindanaos. Ich lerne, wie vielfältig und bedroht die Natur hier ist – und wie sehr die Filipinos ihre Umwelt zu schätzen wissen. Die Mischung aus historischer Kulisse und moderner Präsentation ist beeindruckend. Und wieder: überall freundliche Gesichter, hilfsbereite Mitarbeiter, die mir mit einem Augenzwinkern erklären, dass der Regen draußen doch eigentlich zur Ausstellung dazugehört.

National Museum of Anthropology: Schätze der Vergangenheit

Weiter geht’s ins National Museum of Anthropology, das im ehemaligen Finanzministerium residiert – ein weiteres neoklassizistisches Prachtstück, gebaut zwischen 1916 und 1918. Hier tauche ich ein in die ethnologische und archäologische Vielfalt der Philippinen. Besonders faszinierend: das Wrack der San Diego und die antiken Artefakte, die von den Handelswegen und Kulturen der Inseln erzählen.

Die Atmosphäre ist lebendig, fast ein bisschen wie auf einem Basar – überall Gruppen von Schülern, die diskutieren, lachen, Fragen stellen. Ich merke, wie sehr die Menschen hier ihre Herkunft und Vielfalt feiern. Die Filipinos sind stolz auf ihre Wurzeln, aber immer offen für Neues – eine Mentalität, die ansteckt.

Upside Down Museum: Die Welt steht Kopf

Nach so viel Geschichte brauche ich etwas Leichtes – und lande im Upside Down Museum. Hier ist wirklich alles auf den Kopf gestellt: Wohnzimmer, Küche, sogar eine Brücke mit Autos – alles hängt verkehrt herum von der Decke. Ich kann nicht anders, als zu lachen, während ich versuche, möglichst verrückte Selfies zu machen. Die Illusionen sind genial, und ich merke, wie viel Spaß nicht nur ich, sondern auch die anderen Besucher haben. Die Filipinos sind Meister darin, das Leben mit Humor zu nehmen – und das steckt an.

Sundowner in der Antidote Bar: Über den Dächern von Makati

Der Regen hat nachgelassen, und ich mache mich auf den Weg ins I’M Hotel in Makati. Das eigentliche Highlight: die Antidote Bar auf dem Dach. Von hier oben breitet sich Manila wie ein Lichtermeer unter mir aus. Ich setze mich an einen der Tische auf der Terrasse, bestelle einen Drink und lasse den Tag Revue passieren. Die Aussicht ist spektakulär, die Stimmung entspannt, und ich komme schnell mit anderen Reisenden ins Gespräch. Es gibt hier keine Berührungsängste – jeder ist willkommen, jeder wird Teil der Gemeinschaft.

Von Manila nach Angeles Pampanga: Ein neuer Abschnitt beginnt

Am nächsten Morgen geht es mit dem Bus weiter nach Angeles Pampanga. Die Fahrt ist entspannt, die Landschaft zieht in sattem Grün vorbei, und ich genieße das Gefühl, unterwegs zu sein. Angekommen, finde ich meine Unterkunft – etwas versteckt, aber mit Hilfe meines GRAB-Fahrers kein Problem. Die Filipinos sind hilfsbereit, unkompliziert und haben immer einen Tipp parat.

In Angeles treffe ich John, einen US-Amerikaner, der hier eine Werkstatt für alte US-Musclecars betreibt. Mit leuchtenden Augen erzählt er von seinen Drag-Racing-Abenteuern auf dem Clark Speedway – und ich merke, wie sehr ihn die Leidenschaft für Autos und das Leben hier verbindet. Die Begegnungen mit Menschen wie ihm machen das Reisen auf den Philippinen so besonders: Offenheit, Lebensfreude und eine gewisse Portion Abenteuerlust sind hier ansteckend.

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