Sipaway Island
Inselträume zwischen Sehnsucht und Realität
Kennst du das Gefühl, wenn du in einer überfüllten Stadt stehst und dich fragst, wie es wohl wäre, einfach alles hinter dir zu lassen? Einfach irgendwohin, wo der Lärm aufhört, die Zeit langsamer vergeht und du wieder zu dir selbst findest? Genau mit diesem Gedanken im Kopf habe ich mich aufgemacht – zu einer Insel, die so klein ist, dass man sie an einem Tag durchqueren kann, und doch so groß, dass sie eine ganze Welt in sich trägt: Sipaway Island.
Die Insel, die keine sein will
Wenn wir von „Insel“ sprechen, denken wir oft an Abgeschiedenheit. An einen Ort, der so weit weg von allem ist, dass man sich fragt, warum überhaupt jemand dort leben möchte. Aber dann gibt es die andere Seite: Menschen aus überfüllten Städten, die genau diese Abgeschiedenheit suchen, um den Lärm und Stress hinter sich zu lassen. Verrückt, oder? Ich stand also vor der Frage: Ist das Inselleben wirklich so gut, wie es klingt, oder doch eher eine romantische Vorstellung?
Sipaway – Klein, aber oho
Sipaway Island liegt nicht weit vom Festland von San Carlos City entfernt. Sie ist gerade mal sieben Kilometer lang und eineinhalb Kilometer breit. Einmal quer rüber – das schaffst du locker an einem Tag. Aber unterschätze dieses kleine Stück Land nicht. Hier gibt es Menschen, die mit einer Einfachheit leben, die wir in der Stadt längst vergessen haben. Keine Spur von Hektik, kein ständiges Handy-Geklingel, keine hupenden Autos. Dafür Ruhe. Und zwar so viel, dass ich fast vergessen habe, wie sich Stress anfühlt.
Begegnungen, die bleiben
Was mich am meisten beeindruckt hat? Die Menschen auf Sipaway. Sie kennen die Annehmlichkeiten der modernen Welt kaum – und brauchen sie auch nicht. Ihr Alltag ist geprägt von Gelassenheit, von einem Lächeln, das ehrlich gemeint ist, und von einer Zufriedenheit, die ansteckend wirkt. Ich habe mich gefragt, ob ich das auch könnte: Einfach leben, ohne ständig nach mehr zu streben. Die Antwort? Vielleicht. Zumindest für eine Weile.
Fortschritt trifft Idylle
Natürlich bleibt auch Sipaway nicht stehen. Seit kurzem gibt es eine stabile 24-Stunden-Stromversorgung, sauberes Trinkwasser aus einer einzigen Quelle und sogar asphaltierte Straßen, die die beiden Barangays miteinander verbinden. Ein Resort für Touristen ist inzwischen auch da – praktisch, wenn man wie ich länger bleiben möchte. Aber trotz dieser kleinen Fortschritte bleibt das Gefühl, dass die Zeit hier anders tickt.
Insel oder Stadt – Was ist besser?
Und jetzt? Zurück zur großen Frage: Ist das Inselleben gut oder schlecht? Ganz ehrlich: Es kommt darauf an, was du suchst. Magst du die Einfachheit, das Runterkommen, das Leben im Moment? Dann wirst du Sipaway lieben. Sehnst du dich nach Abwechslung, nach dem Puls der Stadt? Dann wird dir auf Dauer vielleicht etwas fehlen. Ich für meinen Teil habe die Zeit auf der Insel genossen, habe mich treiben lassen, die Ruhe aufgesogen – und gemerkt, dass ich beides brauche: Insel und Stadt, Stille und Trubel.
Fazit: Inselglück ist, was du daraus machst
Am Ende ist das Inselleben weder gut noch schlecht – es ist einfach anders. Und manchmal ist genau dieses Anderssein das, was wir brauchen, um wieder zu uns selbst zu finden. Ob ich wiederkomme? Ganz sicher. Aber ich weiß jetzt auch, dass ich die Abwechslung liebe. Und das ist vielleicht die schönste Erkenntnis meiner Reise: Du musst dich nicht entscheiden. Du kannst beides haben.




















