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Philippinen

Silay – The Heritage City

Eigentlich wollte ich heute eine Zuckermühle besichtigen. Dort angekommen wurde ich am Eingang von der Security gestoppt und darauf verwiesen, das ich mir im Tourism Office von Silay dafür eine Genehmigung holen muss. Also erst einmal nur ein paar Bilder von außen gemacht um danach nach Silay zu fahren.

Nachdem ich nun also vom Guard der Hawaiin Philippines Sugarmilles für eine Besichtigung des Werkes an das Tourism Office von Silay City verwiesen wurde, begab ich mich natürlich sofort ins dortige Rathaus um eine Genehmigung zu erlangen. Leider wurde mir, wie so oft, erklärt, das Besichtigungen nicht mehr möglich seien, da keine Genehmigungen mehr erteilt werden, aber es dafür ja hier in der Stadt einiges zu sehen gäbe.
Ich bekam einen kleinen Stadtplan in die Hand gedrückt, auf welchem die wichtigsten historischen Gebäude verzeichnet waren und eine kleine Erklärung dazu. So kann man eine Absage natürlich auch nett verpacken :-).

Da mein ursprüngliches Vorhaben mal wieder gescheitert war, machte ich mich also daran die „Altstadt“ zu erkunden. Gleich neben der City Hall befindet sich die 1920 erbaute und vom italienischen Architekten Antonio Bernasconi entworfene San Diego Pro-Cathedral. Pro, da diese als Bischofssitz gebaut wurde, dieser allerdings wieder verlegt wurde. Außer dieser gibt es nur in Manila eine derartige Cathedrale.

Gegenüber befindet sich der Public Plaza, welcher bei meinem Besuch mit etlichen „Engeln“ und Krippen geschmückt war. Wobei hier das Baumaterial der von den ansässigen Schulen hergestellten Objekten oft nur aus Abfall in Form von leeren Plastikflaschen, Kronkorken, Tellern usw. bestand. Auch eine Form des Recycling.

Weiter die Straße entlang, kommt man dann an den historischen Twin Houses vorbei, bevor man linker Hand auf
zwei alte Gebäude trifft. Erst das langsam in sich zusammenfallende Ghost House, von welchem eigentlich nur noch die vordere Fassade existiert. Begibt man sich durch den verwilderten Garten auf die Rückseite, erkennt man, wie das Haus von innen „ausgeschlachtet“ wurde. Sämtliche Treppen und Böden fehlen. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis dieses Gebäude in sich zusammen fällt.

Daneben befindet sich das Hofilena Ancestral House. Dies ist das erste Haus, welches als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde und etliche Kunstwerke einheimischer Künstler und es Inhabers Ramon H Hofilena – welcher dort auch wohnt – zeigt.

In der gleichen Straße befindet sich dann auch das vom Zuckerbaron Don Victor Gaston in den frühen 1900er errichtete zweistöckige Gebäude „The Balay Negrence“. Das aus Stein und Holz gebaute Haus
in spanisch/amerikanischem Stil besitzt 12 ! Schlafzimmer und mehrere große Livingrooms. Durch die Bauart des Hauses ist auch ohne Lüfter und Klimaanlage ständig frische, angenehm kühle Luft im ganzen Gebäude.

Wenn man nun weitergeht, sieht man immer wieder beeindruckende Gebäude aus dem 19.ten Jahrhundert entlang der Straße. Mal in gutem, mal in erbarmungswürdigem Zustand.

An der Hauptstraße befindet sich dann noch das durch seine rosa Farbe auffallende „Don Bernardino Jalandoni Museum“. Die Farbe ist Original von 1908. Das Erdgeschoss war zur damaligen Zeit eine Garage für die Kutschen. Im oberen Stockwerk befindet sich ein altes Steinway Klavier und viele originale Gebrauchsgegenstände der damaligen Zeit. Eine Besonderheit in dem Haus ist die Decke, welche in Hamburg hergestellt wurde. Ebenso ist eine alte Eis Truhe zu bestaunen, welche durch aus den USA importierten Eis betrieben wurde. Der Kilo Preis für das Eis in heutiger Währung rund 100 €. Das ganze Haus ist ein wunderbares Zeugnis der damaligen Zeit und zeigt welchen Lebensstandard die Zuckerbarone hatten.

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