Ausflug zu den Twin Lakes
Magische Morgenstunden am Rande der Zivilisation
Kennst du das Gefühl, wenn ein Tag schon mit diesem leisen Kribbeln beginnt, weil ein Abenteuer auf dich wartet? Genau so war es, als ich an jenem frühen Morgen Dumaguete City verließ. Die Sonne lugte gerade erst über die Dächer, als ich meinen Roller startete und mich auf den Weg zu den legendären Zwillingsseen von Sibulan machte. Die Luft war noch frisch, ein Hauch von Salz lag vom Meer in der Nase, während ich die Stadtgrenzen hinter mir ließ.
Die Fahrt: Zwischen Asphalt und Abenteuer
Die ersten Kilometer waren entspannt – links die sattgrünen Berge, rechts das glitzernde Meer, und irgendwo am Horizont zeichnete sich die Silhouette von Cebu ab. Doch je näher ich den Bergen kam, desto mehr verwandelte sich die Straße: Aus Asphalt wurde ein holpriger Pfad, der sich wie eine Achterbahn durch den Dschungel schlängelte. Mein Roller kämpfte tapfer gegen Schlaglöcher und lose Steine, und ich musste mehr als einmal grinsen, als ich mich fragte, ob ich gleich in einem Märchenwald lande oder doch in einer neuen Episode von „Abenteuer Survival“.
Ankunft im Märchenland
Am Eingang des Balinsasayao Twin Lakes Naturparks empfing mich eine kühle Brise, die nach Moos, nasser Erde und Freiheit roch. Die asiatische Mentalität, Touristen ein wenig mehr zur Kasse zu bitten, ließ mich kurz schmunzeln – schließlich ist es ja fast schon ein Ritual auf Reisen. Einmal gezahlt, öffnete sich die Welt der Zwillingsseen: Zwei tiefblaue Kraterseen, eingerahmt von steilen, dicht bewachsenen Bergen, in deren Nebelschwaden sich die Sonne spiegelte. Es war, als hätte jemand die Kulisse für ein Fantasy-Abenteuer gemalt.
Die Seen: Spiegel der Stille
Ich atmete tief ein – und mit jedem Atemzug schien der Stress der Anfahrt zu verschwinden. Der Balinsasayao-See lag still vor mir, nur das leise Plätschern eines Bootes war zu hören. Ich ließ mich auf eine Bootsfahrt ein, glitt über das spiegelglatte Wasser und genoss die Stille, die nur von den Rufen exotischer Vögel und dem entfernten Rascheln im Unterholz unterbrochen wurde. Am anderen Ufer angekommen, führte ein schmaler Pfad hinauf zu einer Aussichtsplattform, von der aus ich zum ersten Mal beide Seen gleichzeitig sehen konnte – ein Anblick, der sich ins Gedächtnis brennt.
Begegnungen am Wegesrand
Auf den Wanderwegen rund um die Seen begegnete ich nicht nur anderen Abenteurern, sondern auch den wahren Bewohnern dieses Naturparadieses: Affen schauten neugierig aus den Bäumen, ein Waran huschte durchs Gebüsch, und mit etwas Glück konnte ich sogar Vögel beobachten, die ich nur aus Bilderbüchern kannte. Die Vegetation war üppig, Farne und Moose bedeckten den Boden, und überall blühten exotische Pflanzen, die wie kleine Farbtupfer aus dem Grün hervorleuchteten.
Aktivitäten für Entdecker und Genießer
Wer es gemütlich mag, kann sich ein Boot oder Kajak mieten und den See in aller Ruhe erkunden. Für die Aktiven gibt es zahlreiche Wanderwege – mal eben, mal steil, mal rutschig, aber immer mit dem Gefühl, mitten im Dschungel zu sein. Und wer Lust auf ein Picknick hat, findet rund um die Seen lauschige Plätze, an denen man einfach nur sitzen und die Natur auf sich wirken lassen kann. Camping ist ebenfalls möglich – vorausgesetzt, man bringt seine eigene Ausrüstung mit.
Fazit: Ein Tag wie aus einer anderen Welt
Die Zwillingsseen von Sibulan sind mehr als nur ein Ausflugsziel. Sie sind ein Ort, an dem du dich selbst spürst, an dem Abenteuer und Ruhe, Wildnis und Stille, Märchen und Wirklichkeit aufeinandertreffen. Die Anreise ist ein kleines Abenteuer, aber das Gefühl, am Ufer der Seen zu stehen, entschädigt für jede Unebenheit auf dem Weg. Und wenn du am Ende des Tages wieder ins Tal hinabfährst, nimmst du nicht nur Fotos, sondern auch das leise Glück mit, einen magischen Ort entdeckt zu haben.




















