Von Port Barton nach Puerto Princesa
Heute war es also soweit, wir mussten Port Barton verlassen und machten uns mit dem Lokal Bus auf Richtung Puerta Princesa. Wir verzichteten bewusst auf den Kleinbus, in welchem die Touristen möglichst schnell von a nach b gebracht werden. Zum einen, kostet er das 3-fache, weiter ist es sehr beengt, da die Vans bis auf den letzten Platz ausgereizt werden (zzgl. Gepäck) und außerdem wollten wir etwas von der Strecke sehen. Unter dem Strich dauert die Fahrt dann vielleicht eine Stunde länger, ist aber wesentlich entspannter und man kommt auch mit den Einheimischen ins Gespräch und erfährt so manch nette Location, welche nicht in jedem Reiseführer steht.
In Puerta Princesa – kurz PP – mussten wir dann noch vom Busterminal ein kurzes Stück mit dem Trycycle zu unserer Unterkunft fahren, dem Hostel Privado, welche etwas zurückgesetzt an der Hauptstraße über einen schmalen Gang zu erreichen war. Dies hatte den Vorteil, das wir sehr zentral für das Nachtleben waren, aber trotzdem vom ganzen Verkehr und Trubel nichts mitbekamen.
Nach dem einchecken und entledigen unser Rucksäcke machten wir uns dann auf zu „Palawan Peter“ um uns eine Enduro für die nächsten anderthalb Tage zu besorgen.
Es gibt zwar inzwischen einige Verleiher in PP, aber Peter wurde mir einmal von einem ortsansässigen Freund empfohlen und ich hatte bis jetzt nur gute Erfahrung mit ihm gemacht. Was sowohl den Preis wie den Zustand der Fahrzeuge angeht. Zudem hat er immer ein paar Ausflugstipps parat.
Nachdem die Formalitäten erledigt waren, reservierte ich noch für den Abend einen Tisch im Kalui, dann machten wir uns auf den Weg um ein wenig Sightseeing zu betreiben.
Unser erstes kleines Ziel, war der Plaza Cuartel. Dies sind die Überreste eine Gefängnisses aus dem WWII, in welchem die Japaner die amerikanischen Kriegsgefangenen inhaftiert hatten. Als die Amerikaner damals die Philippinen zurückeroberten, fluteten die Japaner das Gefängnis mit Benzin und zündeten es an. Von den 150 Gefangenen überlebten gerade einmal 6 dieses Masaker. Der Platz an sich ist zwar nicht groß und wird auch in Tripadvisor immer nur mit „naja“ erwähnt, aber wenn man sich die Mühe macht und die Hinweistafeln mal durchliest, erkennt man die grausige Bedeutung dieses Platzes.
Vor der Plaza Cuartel befindet sich noch eine kleine sehenswerte Kirche, welche wir uns noch kurz anschauten, bevor wir zum nächsten Stop aufbrachen.
Als nächstes stand das „Palawan Wildlife Rescue and Conservation Center“ auf dem Programm. Was sich hier ziemlich großspurig anhört, ist meines Erachtens einfach eine Krokodilaufzucht, zur Vermarktung des Leders und des Fleisches. Der angeschlossene „Zoo“ verfällt immer mehr, und die Wege sind teilweise unpassierbar. Viele der Gehege stehen leer und die noch vorhandenen Tiere fristen ein trauriges Dasein…
Nach diesem eher unerfreulichen Abstecher begaben wir uns zum Baker´s Hill. Die ganze Anlage um eine einheimische Bäckerei ist im Laufe der Jahre immer größer und aufwendiger geworden und inzwischen ein richtiger Besuchermagnet. Es gibt zwar viel Kitsch (für europäische Augen), aber den Besuchern gefällt es. Was mir gefällt sind die Blumen und Pflanzen Arrangements der Anlage. Alles ist wundervoll gestaltet und gepflegt. Ein paar nette Fotospots sowie eine kleine Aussichtsplattform runden das ganze Angebot ab. Wer möchte kann sich dann am Ausgang noch mit frischen Backwaren versorgen…
Anschließend fuhren wir noch rund 500 Meter weiter zur Mitra´s Ranch. Ist zwar ein an sich schöner Ort, aber bei unserer Ankunft waren gerade eine Stute und ihr Fohlen unter dem Pavillon angebunden und deren Zustand war mehr als bedauernswert. Sowohl die Stute wie ihr Fohlen bestanden nur aus Haut und Knochen. Als die Angestellten bemerkten, das wir uns die Tiere näher anschauten wurden sie umgehend aus unserem Sichtbereich entfernt, bevor wir Bilder von deren Zustand machen konnten. Auf einen längeren Aufenthalt und Bilder verzichteten wir dann dankend 🙁
Nachdem es nun auch langsam auf den Abend zuging, fuhren wir kurz in unsere Unterkunft um uns frisch zu machen und um anschließend im Kalui zu speisen. Seit ich das erste Mal in PP war, gehört das Kalui zu meinen Top Favoriten. Das Lokal und die angebotenen Speisen sind wirklich außergewöhnlich. Heutzutage würde man das bei uns sehr wahrscheinlich als Erlebnisgastronomie bezeichnen, nur das es das Kalui schon gab, bevor dieser Begriff geprägt wurde. Das Lokal selbst, könnte genauso gut als Galerie durchgehen. Überall hängen Bilder diverser Künstler oder stehen diverse Skulpturen. Die Küche ist komplett einsehbar und was deren Köche zaubern, ist wirklich ein Genuss. Das ganze auch noch zu, für Europäer, günstigen Preisen. Etliche Auszeichnungen an der Wand zeigen, das ich wohl nicht alleine mit meiner Meinung bin.
Noch ein kleine Blick auf unsere Teller … yummi yummi 🙂
Nach unserem ausgiebigen Abendessen, ging es dann noch zum Abschluss in die Tikki Resto Bar. Hier spielt jeden Abend eine Live Band und in den Pausen sorgt ein DJ mit diversen Rap Einlagen für gute Stimmung. Da diese auf der gegenüberliegenden Seite unserer Unterkunft lag, konnten wir das Motorrad im Hotel abstellen und einfach über die Straße laufen. Wurde am Schluss wieder einmal eine kurze Nacht…