Tagestour Nuwara Eliya nach Tangalle
Von Nebel zu Palmen – Mein Motorradabenteuer von Nuwara Eliya nach Tangalle
Kennst du das Gefühl, wenn du morgens im kalten Nebel stehst, die Finger klamm am Lenker, und dir nur eines durch den Kopf geht: „Ab ans Meer!“? Genau so begann mein Tag in Nuwara Eliya – und endete mit Sand unter den Füßen und dem Rauschen des Indischen Ozeans in Tangalle. Aber der Weg dorthin? Der war ein echtes Kapitel für sich.
Abschied im Nebel – Nuwara Eliya, du warst mir zu frisch
Nuwara Eliya begrüßte mich mit typisch britischer Kühle: 19 Grad am Tag, 13 Grad nachts, dazu feuchte Luft und immer wieder kleine Schauer. Die „Kleine England“-Atmosphäre ist charmant, aber nach einer Nacht in dicken Decken und mit heißem Tee war mein Entschluss klar: Ich brauche Sonne, Meer und Wärme. Also rauf auf die Maschine, Regenjacke drüber und los – raus aus dem Nebel, rein ins Abenteuer.
Der Weg ist das Ziel – Von den Teebergen an die Küste
Die ersten Kilometer waren eine Mischung aus Kurvenrausch und Landschaftskino. Links und rechts zogen sich endlose Teeplantagen die Hänge hinauf, dazwischen kleine Dörfer, in denen das Leben noch im eigenen Rhythmus tickt. Die Straßen schlängelten sich durch das Hochland, vorbei an Wasserfällen und grünen Hügeln – und immer wieder winkten mir neugierige Kinder zu.
Mit jedem Kilometer Richtung Süden wurde es wärmer. Die Luft roch plötzlich nach Erde und feuchtem Grün, und irgendwo zwischen Ella und Yala spürte ich, wie die tropische Hitze langsam den Nebel aus meinen Knochen vertrieb. Die Fahrt war zwar landschaftlich ein Traum, aber auf so einer kleinen Maschine spürst du irgendwann jedes Schlagloch und jede Serpentine – spätestens nach ein paar Stunden meldet sich der Rücken und verlangt nach einer Pause.











Erste Begegnungen – Zwischen Straßenständen und wilden Tieren
An einem Straßenstand hielt ich kurz an, um mich mit frischen Mangos zu versorgen. Die Verkäuferin lachte, als ich versuchte, auf Singhalesisch zu bestellen, und half mir kurzerhand mit Händen und Füßen. „Tangalle? Noch weit!“, meinte sie und drückte mir eine extra Mango in die Hand. Der perfekte Snack für unterwegs.
Später, als ich durch die Nähe des Yala Nationalparks fuhr, kreuzte plötzlich eine Elefantenherde die Straße – ein Moment, der mir den Atem raubte. Ich hielt respektvoll Abstand, beobachtete die majestätischen Tiere und dachte: Genau für solche Augenblicke lohnt sich jede anstrengende Stunde im Sattel.
Ankunft im Paradies – Tangalle, du Felsen am Meer
Endlich, nach vielen Stunden Fahrt, tauchten die ersten Palmen auf. Die Temperatur lag jetzt irgendwo zwischen „angenehm warm“ und „endlich wieder T-Shirt-Wetter“. Tangalle empfing mich mit seinem berühmten „hervorstehenden Felsen“, der der Stadt ihren Namen gibt, und einer Küste, die sich zwischen goldenen Sandstränden und schroffen Felsen abwechselt.
Ich rollte durch das kleine Zentrum, vorbei an bunten Fischerbooten und dem alten niederländischen Fort, das heute als Gefängnis dient. Die Stadt wirkte ruhig, fast verschlafen – genau das, was ich nach diesem Tag brauchte.
Mein neues Zuhause – Ankommen und Abschalten
Meine Airbnb-Unterkunft war schnell gefunden: Ein kleines Häuschen, nur wenige Minuten vom Strand entfernt. Die Gastgeberin begrüßte mich mit einem breiten Lächeln und einem Glas frischem Kokoswasser. Ich ließ mich aufs Bett fallen, lauschte dem Rauschen der Wellen und wusste: Heute mache ich nichts mehr. Die lange Strecke auf der kleinen Maschine hatte mich geschafft – aber auf die beste Art.















Rückblick – Warum sich jede Kurve gelohnt hat
Tangalle ist anders als die bekannten Hotspots an Sri Lankas Küste. Hier findest du noch einsame Buchten, ruhige Strände und eine entspannte Atmosphäre, die sofort entschleunigt. Die Felsen an der Küste geben der Stadt ihren Charakter, und die Einheimischen begegnen dir mit ehrlicher Herzlichkeit. Nach dem kühlen, nassen Hochland fühlte sich Tangalle wie ein kleines Paradies an – und ich wusste: Hier lasse ich es mir jetzt richtig gut gehen.
Fazit: Von der Kälte ins Glück
Die Tagestour von Nuwara Eliya nach Tangalle war anstrengend, aber sie hat sich gelohnt. Vom Nebel der Teeberge bis zu den goldenen Stränden am Indischen Ozean – dieser Tag hat mir gezeigt, wie vielseitig und überraschend Sri Lanka ist. Und während ich abends auf meiner Terrasse sitze, die Füße im Sand, denke ich nur: Genau so fühlt sich Freiheit an.
