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Sri Lanka

Tangalle Erkundungstour am ersten Tag

Ein unerwarteter Tempelbesuch: Sri Bodhirukkarama

Eigentlich hatte ich den kleinen Sri Bodhirukkarama Tempel gar nicht auf meiner Liste – aber wie das Leben so spielt, kommt oft das Beste ungeplant. Mein Vermieter, der hier als Hausmeister arbeitet, lud mich ein, einen Blick hinter die Kulissen des Tempellebens zu werfen. Ich konnte nicht widerstehen und folgte ihm neugierig.

Schon beim Betreten spürte ich diese besondere Stille, die nur Tempel ausstrahlen. Während draußen der Alltag tobte, herrschte hier drinnen eine fast greifbare Ruhe. Barfuß schlenderte ich über die kühlen Fliesen, beobachtete Mönche beim Kehren, hörte das leise Murmeln von Gebeten und das rhythmische Schlagen einer Glocke.

Ein alter Mönch schenkte mir ein warmes Lächeln und zeigte mir, wie die Opfergaben vorbereitet werden – frische Blumen, Räucherstäbchen, kleine Schalen mit Reis. Ich durfte sogar helfen, ein paar Lotosblüten zu arrangieren. Für einen Moment fühlte ich mich wie Teil dieser Gemeinschaft, als wäre ich zu Besuch bei alten Freunden.

Küstenwind am Tangalle Navy Monument

Nach dem Tempelbesuch zog es mich ans Meer – ich brauchte frische Luft und ein bisschen Weite. Direkt an der Küste steht das Tangalle Navy Monument, das oft fälschlicherweise für einen Leuchtturm gehalten wird. Tatsächlich ist es ein Mahnmal für die im Bürgerkrieg gefallenen Seeleute.

Hier gibt es eine kleine „Rest Area“ mit Bänken, von denen aus man den Blick über das Meer schweifen lassen kann. Die Gischt spritzte bis zu mir herüber, Möwen kreisten über den Wellen, und ein paar Einheimische saßen entspannt im Schatten, unterhielten sich oder schauten einfach nur aufs Wasser.

Ich ließ mich nieder, sog die salzige Brise ein und hörte dem Wind zu, der Geschichten von fernen Ländern zu erzählen schien. Ein älterer Herr kam vorbei, setzte sich zu mir und wir kamen ins Gespräch über das Meer, das Leben in Tangalle und die Bedeutung des Monuments. Es sind diese zufälligen Begegnungen, die Reisen so besonders machen.

Lost Place: Schatten der Vergangenheit

Nicht weit vom Navy Monument entdeckte ich einen verlassenen Hotelkomplex – ein echter Lost Place. Die Natur hatte sich das Gelände längst zurückerobert: Palmen wucherten durch zerbrochene Fenster, Vögel nisteten in den alten Balken, und das einstige Schwimmbad war nur noch ein grüner Tümpel.

Ich streifte vorsichtig durch die Ruinen, immer mit einem Auge auf den Boden (man weiß ja nie, was da so kreucht und fleucht). Die Atmosphäre war eigenartig – ein bisschen gespenstisch, aber auch faszinierend.

Leider konnte mir niemand in der Umgebung mehr über die Geschichte des Ortes erzählen. Die wenigen Menschen, die ich traf, zuckten nur mit den Schultern. Vielleicht war das Hotel einst ein Treffpunkt für Reisende aus aller Welt, jetzt aber war es nur noch ein stiller Zeuge vergangener Zeiten. Ich machte ein paar Fotos – als Erinnerung an diesen vergessenen Ort, der so viel Raum für Fantasie lässt.

Schnappschüsse entlang der Tangalle Bay

Zum Abschluss meines ersten Tages spazierte ich entlang der Tangalle Bay. Der Strand hier ist ein Traum: endlos, von Palmen gesäumt und mit feinem, goldgelbem Sand. Das Meer rauschte kräftig, die Wellen waren hoch – zum Schwimmen eher ungeeignet, aber perfekt für lange Spaziergänge und zum Seele-baumeln-lassen.

Ich schoss ein paar Fotos: Fischerboote, die bunt bemalt am Ufer lagen, Kinder, die lachend im Sand spielten, und ein paar Kühe, die seelenruhig am Strand grasten (ja, wirklich!).

Die Sonne begann langsam unterzugehen, tauchte alles in ein warmes, goldenes Licht und ließ die Bucht fast magisch erscheinen. Ich setzte mich in den Sand, ließ die Eindrücke des Tages Revue passieren und spürte, wie sich eine tiefe Zufriedenheit in mir ausbreitete.

Fazit: Ein Tag voller kleiner Wunder

Mein erster Tag in Tangalle war alles andere als geplant – und genau das machte ihn so besonders. Vom stillen Tempelleben über bewegende Gespräche am Navy Monument bis hin zu geheimnisvollen Lost Places und entspannten Strandmomenten: Ich fühlte mich angekommen, neugierig auf alles, was noch kommen würde.

Tangalle, du hast mich schon am ersten Tag mit offenen Armen empfangen. Und ich kann es kaum erwarten, weiter auf Entdeckungstour zu gehen.

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