Ausflug in die Gegend von Thale Noi
Abgelegene Tempelanlage im Thale Noi: Ein verlassener Ort mit überraschendem Leben
Heute ging es für mich ins Naturschutzgebiet Thale Noi, ein echtes Paradies für Naturfreunde – aber mein erster Halt war eher eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit. Der Wat Pa Lilai, ein Tempel, der aus der Zeit von König Rama I. stammt, sieht mittlerweile aus, als hätte er bessere Tage erlebt. Der Tempel wurde von einem Mönch namens Phra Maha Chuai gegründet, der während der Herrschaft von Rama I. lebte. Doch heute ist der Wat Pa Lilai eher ein Schatten seiner selbst. Viele Gebäude stehen leer, das Gelände ist von Unkraut überwuchert und der ehemals gepflegte Tempelkomplex wirkt fast wie ein verlassenes Areal.
Trotz des verwahrlosten Eindrucks lebt noch immer eine kleine Gruppe von Mönchen hier – aber die meiste Zeit verbringt man wohl allein mit den Erinnerungen an vergangene Zeiten. Das spannendste an diesem Ort sind vielleicht die ehemaligen Tiergehege. Wo einst Pfauen und Krokodile stolz ihre Runden drehten, herrscht jetzt eine fast gruselige Stille. Einzig die Mekong-Welse, die in einem kleinen Becken schwimmen, geben dem Ort etwas Leben zurück. Wer jedoch glaubt, der Teich sei ein ruhiger Rückzugsort, der hat sich getäuscht. Wenn man ein wenig Futter ins Wasser wirft, wird aus dem stillen Gewässer ein brodelndes Getümmel! Die riesigen Fische kämpfen um das Futter, als ginge es um Leben und Tod.
Während ich durch die alte Tempelanlage streifte, stieß ich noch auf einen Mönch – und das war kein gewöhnlicher Mönch. Nachdem ich an seiner Unterkunft vorbeiging, wurde mir schnell klar, dass dieser wohl der „höhergestellte“ Mönch des Tempels sein musste. Vielleicht war er zu beschäftigt mit der Verleihung von Weisheit – oder er hatte schlichtweg das Mittagsschläfchen eines Heiligen verdient. In jedem Fall war er tief im „Schlaf der Gerechten“ versunken, und ließ mich in aller Ruhe den Tempel weiter erkunden.
Der Wat Pa Lilai mag ein Relikt vergangener Zeiten sein, aber es steckt noch immer ein gewisses Flair in diesen alten Mauern – und wer weiß, vielleicht ist es ja genau diese Mischung aus Verfall und überraschendem Leben, die diesen Ort so besonders macht. Schaut euch das an, es lohnt sich, auch an abgelegenen Orten nach den kleinen Überraschungen des Lebens zu suchen!












Auf meinem weiteren Weg nach Thale Noi überquerte ich eine Brücke, von der aus ich einen wunderbaren Blick auf die Fischernetze entlang des Flusses hatte, wobei mir auch das Tonlamphu Pakpra auffiel und ich dort einen Halt einlegte. Das kleine Resort direkt am Wasser verfügt über einen Garten, eine Gemeinschaftslounge und kostenloses WLAN in der ganzen Unterkunft. Die meisten Zimmer haben einen Balkon mit Seeblick und sind auch sonst komplett ausgestattet mit einem eigenen Badezimmer, einem Flachbild-TV und Klimaanlage. Einige der Zimmer sind zudem mit einer großen Terrasse versehen. In meinen Augen ein herrliches Resort um abzuschalten und der Hektik des Alltags zu entfliehen. Während ich dort einen leckeren Tee mit einer süßen Leckerei als Dreingabe genoss, wurde ich auf einige Videos aufmerksam, welche unter anderem vom Inhaber des Resorts moderiert wurden. Einen davon habe ich unter dem Artikel eingefügt.








Wenn Ihr mal sehen wollt, in was für einer herrlichen Gegend ich mich gerade Rundreise, hier ein Youtube Video, welches mir das Resort wo ich meinen Frühstückstee getrunken habe zur Verfügung gestellt hat.
Phatthalung Botanical Garden: Ein Feuchtbiotop mit Überraschungen
Der Phatthalung Botanical Garden ist ein wahres Paradies für Pflanzenliebhaber – oder zumindest könnte es das sein. Laut Berichten im Netz gehört dieser Garten zu den bedeutendsten botanischen Gärten in der Provinz Phatthalung, und das nicht ohne Grund. Doch meine Erwartungen wurden während meines Besuchs auf die Probe gestellt.
Der erste Eindruck war vielversprechend: Eine lange Allee, die mich zum Garten führte, zauberte ein Gefühl von Vorfreude. Aber als ich schließlich am Zentrum ankam, wurde mir klar, dass der Phatthalung Botanical Garden seine eigenen Regeln hat – und ich hatte definitiv die falsche Jahreszeit erwischt. Der Eintritt war glücklicherweise kostenlos, aber der Großteil des Gartens stand unter Wasser. Ich musste mich durch die erhöhte Rundweg-Route kämpfen, die zwar größtenteils trocken war, aber nach der Hälfte des Weges wurde der Weg so matschig, dass ich bei knöchelhohem Wasser und einigen Schlammlöchern doch lieber umkehrte. Meine Barfußschuhe, die sich bei den letzten Etappen tapfer gehalten hatten, blieben regelmäßig im Matsch stecken, und ich fühlte mich wie ein tapferer, aber kläglicher Abenteurer.
Trotz dieser kleinen Pannen konnte ich den Garten und seine Geschichte genießen. Der Phatthalung Botanical Garden ist der zweite seiner Art in Thailand und wurde 1962 gegründet. Die Forstbehörde hatte die Initiative ergriffen, und Professor Dr. Tem Smitinanda spielte eine Schlüsselrolle bei der Standortwahl zwischen den beeindruckenden Ton Yai und Ton Noi Wasserfällen. Der Garten ist ein wahres Sammelsurium an einheimischen und exotischen Pflanzenarten, die in einer Umgebung leben, die reich an Fauna ist – besonders Vögel scheinen sich hier wohlzufühlen, wenn man dem lokalen Feuchtgebiet Glauben schenkt.
Alles in allem war mein Besuch im Phatthalung Botanical Garden eine Mischung aus faszinierenden Eindrücken und schlammbesprenkelten Herausforderungen. Wenn du den Garten besuchen möchtest, überlege dir gut, wann du kommst – und vielleicht bringst du auch ein Paar bessere Schuhe mit als ich! Aber hey, der Besuch ist kostenlos, und wer weiß, welche Geheimnisse sich bei besserem Wetter noch zeigen werden.












Danach erreichte ich dann Thale Noi, welches ein beeindruckendes Feuchtgebiet in der Provinz Phatthalung ist und sich über eine Fläche von etwa 460 km² erstreckt, was es zu einem der größten Süßwasserfeuchtgebiete in Südostasien macht. Das Gebiet ist als Ramsar-Stätte anerkannt und beherbergt über 280 Arten von Wasservögeln, darunter viele Zugvögel, die während der Sommermonate hierher kommen. Es ist auch die Heimat des stark gefährdeten Irrawaddy-Delfins. Thale Noi wurde 1975 als geschütztes Gebiet ausgewiesen und gilt als wichtiges Brutgebiet für zahlreiche Vogelarten. Es war das erste offizielle Wildschutzgebiet in Thailand. Die Region ist bekannt für ihre traditionelle Wasserbüffelhaltung, die 2022 als global bedeutendes landwirtschaftliches Erbe anerkannt wurde. Die lokale Bevölkerung ist stark in traditionelle Aktivitäten wie Fischerei und Landwirtschaft eingebunden. Handwerker stellen aus Schilfrohr und Kokosnussschalen verschiedene Produkte her. Zu den lokalen Delikatessen gehören fermentierter Wels, Riesenflussgarnelen und verschiedene traditionelle Gerichte, die die kulturelle Vielfalt der Region widerspiegeln. Thale Noi ist ein verstecktes Juwel welches durch seine natürliche Schönheit besticht und wird im Vergleich zu anderen südlichen Reisezielen wie Phuket oder Krabi von internationalen Touristen noch glücklicher Weise relativ selten besucht.








Da ich nun in Thale Noi angekommen war, stand natürlich eine Bootsfahrt über das Thale Noi Wasservogelschutzgebiet, genauer über den Songkhla-Sees, auf meinem „Pflichtprogramm“. Wie schon erwähnt ist dies Thailands größtes Wasservogelreservat mit rund etwa 450 Quadratkilometer. Die angebotene Bootsfahrt dauerte etwa zwei Stunden und kostet 400 Baht. Leider kamen wir dabei in ein paar Regenfelder, aber das war natürlich kein Grund die Tour abzubrechen.
Der Park ist die Heimat von über 280 Arten von Wasservögeln und damit ein erstklassiges Ziel für Vogelbeobachter. Insbesondere während der Zugzeit von November bis März, wenn viele Arten zum Fressen und Brüten in die Feuchtgebiete strömen, nimmt die Zahl der Vögel erheblich zu. Die Landschaft ist mit leuchtend rosa Seerosen geschmückt, die die natürliche Schönheit der Gegend unterstreichen. Diese sind allerdings nicht das ganze Jahr zu sehen, so konnte ich bei meiner Tour nur ein paar vereinzelte Seerosen entdecken. Dafür kamen wir immer wieder an Wasserbüffeln vorbei, welche entspannt im Wasser standen und uns nur neugierig beobachteten. Auch einige Seeadler, Eisvögel usw. konnte ich sehen, allerdings waren diese entweder zu weit entfernt oder zu schnell um von ihnen ein vernünftiges Bild zu machen, zumal ich ja nur meine Handykamera hatte. Trotz allem war die Fahrt interessant und ich würde sie jederzeit wiederholen, wenn ich in dieser Ecke bin. Vielleicht dann bei besserem Wetter.
HIER noch ein Bericht aus dem FARANG in welchem über die Lotusblüte hier berichtet wird.












Nach der Bootstour ging es dann weiter zum Thale Noi Viewpoint Tower. Hier machte sich dann mein Thailändischer Führerschein wieder bezahlt. Hier werden doch von Touristen tatsächlich 400 Baht Eintritt verlangt, während „Einheimische“ gerade mal 30 Baht bezahlen müssen. Das Ganze ist natürlich wieder schön versteckt gestaltet, indem die verschiedenen Preis in Thai und in Englisch ausgeschildert sind und ich muss sagen 400 Baht ist der Blick vom Aussichtturm nun wirklich nicht wert, zumal hier wieder nichts in die Erhaltung der Anlage investiert wird.
Nun denn, ich bezahlte also meine 30 Baht und ging dann über den langen Betonsteg Richtung Aussichtsturm. Wie ich es richtig vermutete war der Aufzug außer Betrieb, nicht das ich ihn gebraucht hätte, Treppensteigen ist inzwischen für mich mein Ausgleichssport, aber für jemand mit Gehbehinderung oder ältere Menschen ist es dann doch schier unmöglich auf den Aussichtsturm zu kommen. Oben angekommen hat man natürlich einen herrlichen Rundumblick auf die gesamte Umgebung. Ich denke zum Sonnenuntergang müsste man hier wirklich einen Logenplatz haben. Mal schauen, vielleicht beim nächsten Besuch.
Hier noch einige wichtige Informationen aus dem Netz über den Turm und seine Umgebung:
Thale Noi, was übersetzt „kleines Meer“ bedeutet, ist ein weitläufiges Süßwasserlagune und ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Vogelarten, insbesondere Wasservögel. Es ist als Ramsar-Gebiet anerkannt, was seine internationale Bedeutung für den Naturschutz unterstreicht. Der Aussichtsturm bietet einen spektakulären Blick auf die umliegenden Feuchtgebiete und den Thale Noi See. Besucher können die atemberaubende Landschaft genießen, die von pinken Wasserlilien (je nach Jahreszeit) und einer reichen Vogelpopulation geprägt ist. Der beste Zeitpunkt für einen Besuch ist während der Morgendämmerung, wenn die Vögel aktiv sind und die Landschaft in goldenes Licht getaucht wird. Der Turm ist Teil eines größeren Komplexes, der aus Fußgängerbrücken über das Wasser besteht, was den Zugang zu verschiedenen Aussichtspunkten erleichtert. Thale Noi beherbergt mehr als 280 Vogelarten und zieht während der Migratory Season von Januar bis April zahlreiche Zugvögel an. Die Region ist bekannt für ihre reiche Biodiversität und die beeindruckenden Landschaften mit Lotuspflanzen und Wasserbüffeln. Der Thale Noi Viewpoint Tower ist nicht nur ein hervorragender Ort für Naturliebhaber und Vogelbeobachter, sondern auch ein idealer Ausgangspunkt, um die einzigartige Flora und Fauna des Thale Noi Gebiets zu erkunden. Ein Besuch bietet eine Kombination aus atemberaubenden Ausblicken, kulturellen Erlebnissen und der Möglichkeit, das traditionelle Leben der Einheimischen zu beobachten.








Ein paar hundert Meter nach dem Aussichtsturm kommt dann der Thale Noi Floating Market. Allerdings war hier, da ich unter der Woche dort war nicht viel los, so das ich nur ein paar Bilder machte und dann weiter fuhr.




Lost & Found: Verlassene Tierfabrik mit Gänsehaut-Garantie
Wer hätte gedacht, dass mein Urbex-Herz auf dieser Rundtour plötzlich Samba tanzen würde? Mitten im Nirgendwo, wo sich Fuchs und Huhn wahrscheinlich schon längst Gute Nacht gesagt haben, stand sie plötzlich vor mir: Eine verlassene Industrieanlage – riesig, still und herrlich gruselig. Schon der erste Blick auf das weit offenstehende Zufahrtstor fühlte sich ein bisschen an wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Kein Mensch in Sicht, kein Wachhund, kein „Betreten verboten“-Schild. Na dann: Rein in die gute Stube!
Das Bürogebäude war zwar fest verschlossen, aber durch die Fenster ließ sich noch ein Rest der ehemaligen Geschäftigkeit erahnen. Alte Bürostühle, Aktenordner und ein Kopierer, der wohl schon seit Jahren keinen Toner mehr gesehen hat. Aber ehrlich gesagt – Büros sind beim Urbexen eher der Vanillepudding unter den Lost Places: nett, aber ohne viel Würze.
Also ab zur großen Halle mit dem beeindruckenden Produktionsturm! Beim ersten Rundgang noch alles verrammelt, doch beim zweiten Versuch: Bingo! Ein Zugang tat sich auf – wie im schlechten Horrorfilm, nur dass ich freiwillig hineinging. Die Halle atmete den modrigen Charme vergessener Zeiten. Rostige Maschinen, verkabelte Decken und ein unheimliches Echo, das meine Schritte wie einen Soundtrack zur Gänsehaut untermalte. Ich kämpfte mich Stockwerk für Stockwerk hinauf – bis ganz nach oben in den fünften. Jeder Schritt knarzte, jeder Luftzug ließ lose Blechteile klimpern wie alte Windspiele auf einem Friedhof der Industrie.
Oben angekommen: Nichts Spektakuläres mehr, aber dafür ein Panorama über das verlassene Gelände, das definitiv eine Extraportion Endzeitflair versprühte. Zufrieden und mit Speicherkarte voller Bilder trat ich den Rückzug an – mit dem wohligen Gefühl, mal wieder einen echten Lost Place entdeckt zu haben.
Eine kleine Recherche offenbarte: Ich war hier auf dem Gelände von Charoen Pokphand Foods, einem der ganz großen Player in der globalen Agrarindustrie. Hauptsitz: Bangkok. Produktpalette: Huhn, Schwein, Fisch, Garnelen und natürlich jede Menge Futtermittel. Klingt erstmal unspektakulär – aber: Das Unternehmen wurde auch schon von Greenpeace heftig kritisiert – wegen Mangrovenzerstörung, Massentierhaltung und sogar Menschenhandel in der thailändischen Fischereiindustrie. Ein Lost Place mit Abgründen – nicht nur optisch.
Fazit: Urbex deluxe – mit Gänsehaut, Geschichte und einem Hauch von Skandal. Genau mein Ding!








Eine kleine Pagode oben auf dem Berg, welche zum Wat Khuan Chalik gehört, bei welchem es sich wie ich später las um einen über 400 Jahre alten TempeI handelte, welcher der erste Tempel des Bezirks Hua Sai ist.
Oben bei der Pagoda kann man dann bis nach Talay Noi sehen, ebenso die Meeresseite des Golfs von Thailand und den Sumpfwald. Darüber hinaus wurde der Tempel vom Ministerium für bildende Künste als historische Stätte registriert. Die Tempelkapelle ist noch uralt, hat also keine Mauern. Nach allen Seiten offen In der Mitte befindet sich ein Buddha-Bild. Ein weiteres einzigartiges Merkmal des Tempels ist der große Padauk-Baum. Er soll über 500 Jahre alt sein, da er schon vor der Gründung des Tempels existierte. Wat Khuan Chalik ist ein Tempel, der von den Dorfbewohnern hoch geschätzt wird, insbesondere vom berühmten Mönch Luang Pho Dam oder Pho Luang Dam.
Ich selbst sah nur aus der Ferne die Pagode und wollte einfach nur hinauf und die Aussicht genießen.




Wenn Google sagt: „Fahr da lang!“ … und du plötzlich ein Amphibienfahrzeug brauchst
Eigentlich wollte ich ja nur, wie so oft, gemütlich über eine Nebenstraße gondeln. Google Maps ist da mein treuer Begleiter – naja, meistens zumindest. Ich bin sogar ein echter Fan der „x Minuten länger“-Option, weil ich lieber fernab vom Verkehr auf Entdeckungstour gehe. Doch diesmal hat mich die digitale Routenführung etwas zu wörtlich in die Natur geschickt.
Laut Anzeige war es der einzige Weg zu meinem nächsten Ziel. Kein Hinweis auf eine Fähre, keine Warnung vor Aquaplaning – nichts. Nur ein harmloser blauer Strich, der sich tapfer durchs Grün schlängelte. Vor Ort sah das Ganze dann etwas anders aus: Der Weg mündete direkt in eine ziemlich überzeugende Wasserstraße. Die Straße war zwar noch schemenhaft unter der Wasseroberfläche zu erahnen, aber mit einem Motorrad als U-Boot hatte ich leider nicht gebucht.
Ich stand also am Rand der Vernunft – vor mir das Wasser, hinter mir der Gedanke, dass Umkehren eigentlich gegen meine Abenteuerlust spricht. Aber: Weder wusste ich, wie tief das nasse Vergnügen wirklich war, noch wie lange sich die Straße als Feuchtgebiet verkleidet hatte. Also hab ich mich schweren Herzens nicht für den Tauchgang entschieden und einen ordentlich langen Umweg in Kauf genommen.
Fazit: Google bringt dich ans Ziel – aber manchmal eben auch ans Wasser. Und wer weiß, vielleicht führt die „kürzere Strecke“ beim nächsten Mal ja direkt durchs Reisfeld.




Tempeltauchen mal anders – Barfuß durchs Nirgendwo
Wo wir gerade beim Thema „unter Wasser“ sind – nein, ich bin nicht abgetaucht, aber dieser verlassene Tempel war es offenbar schon. Ringsum geflutet, stand das einst heilige Gemäuer wie eine vergessene Insel mitten im überschwemmten Niemandsland. Natürlich konnte ich da nicht einfach vorbeifahren – wer lässt sich schon von ein bisschen Wasser aufhalten? Ich jedenfalls nicht.
Das Motorrad blieb brav oben an der sicheren Straße stehen, während ich mich – stilecht in meinen bewährten Barfußschuhen – mutig ins seichte Nass wagte. Wer braucht schon trockene Füße, wenn man nasse Abenteuer haben kann?
Der Tempel selbst strahlte jene geheimnisvolle Aura aus, wie man sie nur bei Orten spürt, die sowohl die Zeit als auch sämtliche Google-Algorithmen überdauert haben. Trotz intensiver Recherche blieb der Ort ein Mysterium. Kein Name, keine Hintergrundgeschichte, nicht einmal ein müder Wikipedia-Eintrag. Vielleicht ist das auch besser so – manche Orte wirken einfach stärker, wenn sie ihre Geheimnisse behalten dürfen.
Für mich bleibt dieser Besuch jedenfalls unvergesslich: eine Mischung aus Indiana-Jones-Gefühl, feuchten Socken und dem leisen Verdacht, dass meine Schuhe schon wieder mehr erlebt haben als ich.








Kopf in den Wolken, Füße im Wasser: Stallungen mitten im Songkhla-See
Wer hätte gedacht, dass ein spontaner Stopp an einem See so zu einer unerwarteten Entdeckung führen würde? Als ich plötzlich an den Stallungen im Songkhla-See vorbeikam, konnte ich nicht widerstehen, das Ganze genauer unter die Lupe zu nehmen. Wieso baut man Stallungen mitten in einem See? Der Gedanke, dass das irgendwie wenig praktisch erscheint, war schnell da. Doch die Antwort auf meine Frage – auch wenn sie nicht wirklich zu 100 Prozent logisch war – war doch irgendwie charmant. Es hat wohl seinen praktischen Grund, dass die Stallungen für die Wasserbüffel errichtet wurden: Für sie ist es einfach der kürzeste Weg zu den Weideplätzen. Sie müssen nicht lange marschieren, sondern können gleich nach dem Verlassen ihres Stallbereichs ihren frischen grünen Snack genießen.
Doch zurück zu den Stallungen: Sie ragen wie Inseln im See aus dem Wasser, was der Szenerie einen einzigartigen, fast surrealen Touch verleiht. Man fragt sich, wie es hier bei Hochwasser aussieht – ob die Büffel dann ihre Gummistiefel anziehen müssen oder ob sie einfach in ihren Stallungen schwimmen. Jedenfalls eine kuriose, aber auch ziemlich praktische Lösung, die ich so in der Form nicht erwartet hätte. Die Mischung aus der idyllischen See-Atmosphäre und der etwas verschrobenen Funktionalität ist wirklich ein wunderbares Beispiel dafür, wie Menschen in dieser Region des Öfteren die Natur zu ihrem Vorteil nutzen.
Wenn du also mal in der Nähe des Songkhla-Sees bist, lass dich nicht von den Wasserbüffeln und ihren Stallungen überraschen – sie gehören zu diesem einzigartigen, fast märchenhaften Ort dazu!








Die längste Brücke Thailands: Ein Halt bei Wasserbüffeln und Vögeln
Stell dir vor, du fährst über eine Brücke, die nicht nur eine beeindruckende Länge von 5,5 Kilometern hat, sondern auch noch die größte des Landes ist – ja, die Rede ist von der Chaloem Phrakiat 80th Birthday Bridge, die zur Feier des 80. Geburtstags von König Bhumibol Adulyadej, besser bekannt als König Rama IX., im Jahr 2007 erbaut wurde. Sie verbindet die Provinzen Phatthalung und Songkhla und hat noch viel mehr zu bieten als nur eine beeindruckende Länge.
Die Brücke erstreckt sich majestätisch über den Thale Noi Non-Hunting Area und den Songkhla-See – und glaubt mir, das ist kein gewöhnlicher Blick. Während du die Brücke überquerst, wird dir das Panorama des Sees so sehr ins Auge stechen, dass du fast vergisst, dass du auf einer der wichtigsten Verkehrsadern des Landes unterwegs bist. Wobei „wichtig“ vielleicht zu kurz gegriffen ist – die Rural Road 5050 ist die Lebensader für ländliche Gebiete, und die Brücke stellt dabei eine echte Umfassungsstraße für die Region dar.
Doch es gibt noch einen weiteren Aspekt, der die Brücke einzigartig macht: Sie bietet an mehreren Punkten auf beiden Seiten einen Parkplatz – und der ist natürlich ein ideales Ziel für einen kleinen Stop. Hier kannst du deine eigenen „naturkundlichen Erkundungen“ machen. Zum Beispiel, um die Wasserbüffel zu beobachten, die gemütlich im Wasser stehen, oder um die Vögel zu beobachten, die sich am See tummeln. Nichts schreit Thailand“ mehr als das.
Ich habe selbst dort angehalten, einfach um die Aussicht zu genießen und ein bisschen in den Gedanken zu versinken. Wenn du Glück hast, kannst du beim Beobachten der Tiere sogar das Gefühl bekommen, du bist der einzige Mensch weit und breit – eine friedliche Auszeit, die fast zu gut ist, um wahr zu sein.
Also, falls du jemals in der Nähe bist und dir ein wenig Zeit gönnen willst, dann ist diese Brücke definitiv der perfekte Ort, um für einen Moment in Ruhe den Blick auf das thailändische Paradies zu genießen.












Nachdem ich die Brücke überquert hatte, machte ich es mir im Loft Star Resort auf einen Café gemütlich und plante auf Google die restliche Tour des Tages.




Ein magischer Tempel mit Geschichte und Heilpraktiken: Wat Khao Aor
Mein nächstes Ziel auf der Reise – Wat Khao Aor – war ein wahres Fundstück, das den mystischen Charme der Region verkörpert. Wer dachte, es handele sich nur um einen gewöhnlichen Tempel, der wird schnell eines Besseren belehrt. Der Tempel ist nämlich nicht nur für seine Architektur und Spiritualität bekannt, sondern auch für seine tief verwurzelte Verbindung zu magischen Wissenschaften und alten Heilmethoden. Eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Legenden und einem Hauch von Abenteuer, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
Wat Khao Aor hat eine Geschichte, die stolze 600-700 Jahre zurückreicht. Ein Ort, an dem Mönche in früheren Zeiten nicht nur ihre spirituellen Praktiken pflegten, sondern auch in die Geheimnisse der magischen Wissenschaften eintauchten. Besonders während des Sri Vijaya-Reiches war der Tempel ein Rückzugsort für Mönche, die sich hier der Entwicklung mystischer Künste widmeten. Hier wurden also nicht nur die neuesten spirituellen Praktiken erforscht, sondern auch Amulette gefertigt, die angeblich magische Kräfte besitzen. Ach ja, und falls du mal die Gelegenheit hast, ein solches Amulett zu ergattern – viel Glück dabei, mit etwas „magischer“ Unterstützung könnte es dir vielleicht sogar ein wenig auf deinem Weg helfen!
Die eigentliche Überraschung auf diesem Tempelgelände ist jedoch die Höhle – oder besser gesagt der Höhlentempel Chattun Cave. Wer hier hineingeht, fühlt sich sofort in eine andere Welt versetzt. Mit mehreren Eingängen, von denen einige gesichert wurden, um die friedlichen Fledermäuse nicht zu stören, bietet die Höhle eine ganz besondere Atmosphäre. Und ja, man muss heute durch das Tempelgelände gehen, um Zugang zu bekommen, aber ganz ehrlich, ein bisschen mystischer fühlt es sich dadurch noch an. Das Ganze hat etwas von einem geheimen Ritual, als ob man als Entdecker in die Fußstapfen von Mönchen tritt, die vor Jahrhunderten das gleiche taten.
Und dann gibt es noch die Mönche – genauer gesagt Ajahn Tong Tao und Ajahn Pan, die hier lange Zeit lebten. Beide waren nicht nur hoch verehrte Persönlichkeiten, sondern auch wahre Meister der spirituellen Praktiken und der Amulett-Herstellung. Wer weiß, vielleicht verbergen sich in den Räumen des Tempels noch das ein oder andere Geheimnis, das nur darauf wartet, gelüftet zu werden. Diese Mönche trugen maßgeblich dazu bei, dass Wat Khao Aor heute als eines der wichtigsten Zentren für magische Wissenschaften gilt. Hier wurden Rituale zur Heilung durchgeführt, spirituelle Verteidigungstechniken geübt und – meine persönliche Lieblingsgeschichte – Mönche tauchten in Kräuterwasser ein, das von ihnen selbst gesegnet wurde. Ein wenig verwunschen, ein bisschen rituell – aber hey, vielleicht ist das der Grund, warum so viele Besucher glauben, hier auch einen Teil des Geheimnisses ewiger Gesundheit zu finden.
In jedem Fall – Wat Khao Aor ist nicht nur ein Tempel, sondern ein wahrer Schatz an Geschichte, Magie und mystischen Erlebnissen. Und ich muss sagen, es war eine der spannendsten Entdeckungen meiner Reise. Wer weiß, vielleicht nehme ich das nächste Mal ein bisschen von diesem „magischen Kräuterwasser“ mit – für den Fall, dass ich es mal gebrauchen könnte!








Nachdem ich mich auf dem Tempelgelände umgesehen hatte, machte ich mich auf die Suche nach der Thong Rong Cave. Laut Google Maps befindet sich der Eingang zwar auf der anderen Seite des Berges, aber in den Rezessionen kann man dann lesen, das man nur über das Tempelgelände Zugang zu dieser Cave hat.
Auf meine Frage zur Höhle wurde ich zuerst auf die Treppe rechter Hand geschickt, welche allerdings nur zu einer Pagode auf dem Berg führt. Nachdem ja die Höhle auf dem Tempelgelände zum Tempel selbst gehört, blieb also nur der Weg auf der linken Seite.
Also folgte ich diesem schmalen Pfad, der erst zu einer weiteren kleinen Andachtsstätte führt, an welcher ein wohl besonders hoch angesehener Mönch seine Audienzen abhält, um von dort über einen sich rechterhand befindlichen unscheinbaren Pfad weiter den Berg hinauf zu gehen. Dieser Weg war stellenweise schon sehr zugewuchert und ungepflegt, so das ich schon gespannt war was mich erwartete. Nach gut weiteren 15 Minuten Fußmarsch immer bergauf erreichte ich dann tatsächlich den ersten Zugangspunkt.
Warum erster Zugangspunkt ? Ganz einfach, es handelte sich hier um eine, in einem sagen wir mal zweifelhaften Zustand befindliche, Stahltreppe welche nach unten in eine Art Höhlenlichtung führte. Nachdem ich dort angekommen war, bemerkte ich schon die Unmengen an Fledermäusen welche für einen regelrechten Wind in der Lichtung sorgten. Allerdings brachten dies auch einen dementsprechende Duftwolke nach Salmiak aus der Höhle mit, bei der mir erst einmal der Atem stockte. Aber nun war ich schon einmal hier, also wollte ich auch in die Höhle, zumal ich diese Beschreibung vor Augen hatte:
„Die Höhle selbst besteht aus mehreren unterirdischen Kammern. Besonders hervorzuheben ist eine Kammer, die in einen Tempel umgewandelt wurde. In dieser Kammer befinden sich mehrere Buddha-Statuen, darunter ein liegender Buddha und sitzende Statuen. Die Wände der Höhle sind mit beeindruckenden Stalaktiten geschmückt, die durch Erosion entstanden sind.“
Ich hatte in weiser Voraussicht meine große Lampe mitgenommen und machte mich damit auf zu der sich linker Hand befindlichen größeren Höhle und sah dann eine weitere Stahltreppe, welche hinab in die Tiefe führte. Allerdings war diese Treppe in einem dermaßen desolaten Zustand, das ich schon nach wenigen Stufen umkehrte. Ein genauer Blick mit der Lampe zeigte mir das ganze Übel. Ein Teil der Stufen existierten schlichtweg nicht mehr und auch das Geländer zeigte einige Fehlteile, aus deren vorhandenen Enden mir dafür etliche Kakerlaken entgegen blickten. Zudem wackelte die ganze Konstruktion dermaßen, das ich bezweifelte, das diese Überreste der Treppe mein Gewicht halten würden. Ich bin zwar schon ein sehr Risiko bereiter Mensch, aber der gesunde Menschenverstand ist nach wie vor vorhanden und so kehrte ich enttäuscht unverrichteter Dinge wieder um. Ich ging zwar noch in die sich rechter Hand befindliche kleiner Höhle, aber in dieser gab es nichts wirklich sehenswertes.
Als ich dann wieder von der Haupttreppe oben angekommen war, war ich trotz allem erleichtert, das zumindest diese mein Gewicht getragen hatte, auch wenn ich ab und an schon gespürt habe, wie das Material an manchen Stellen nachgab. Zurück im Tempelgelände wusch ich mir dann noch die Hände und die Füße um den übel riechenden Fledermauskot zu entfernen und machte mich dann auf den Heimweg.








