Die Thailand Super Series in Bangsean
Nach meinem intensiven Erlebnis beim Phi Ta Khon Festival in Dan Sai, das mit seinen farbenfrohen Geistermasken und ausgelassenen Festlichkeiten noch lange nachhallte, hieß es für mich, volle Kraft voraus gen Süden. Mein Ziel war Bangsaen, denn dort sollte vom 2. bis 6. Juli 2025 der Bangsaen Grand Prix 2025 stattfinden, ein Ereignis, das Motorsportfans aus ganz Thailand und darüber hinaus anzieht und das ich mir auf keinen Fall entgehen lassen wollte.
Vom Geisterfest zum Rennfieber und die Reise nach Bangsaen
Der Kontrast könnte kaum größer sein, vom mystischen Norden mit seinen ländlichen, fast schon spirituellen Ritualen in Dan Sai ging es auf der Straße schnurstracks Richtung Küste, wo Bangsaen mit seinem berühmten Street Circuit lockt. Dieser temporäre Stadtkurs, der seit 2007 jedes Jahr das Bangsaen Grand Prix Festival beherbergt, verwandelt die Strandpromenade in eine rasante Rennstrecke. Schon bei der Ankunft spürte ich die besondere Atmosphäre. Motorenlärm mischte sich mit der salzigen Meeresbrise, und überall herrschte geschäftiges Treiben.
Das Bangsaen Grand Prix 2025, ein Motorsportfestival der Extraklasse
Das Programm war prall gefüllt. Bereits am 1. Juli begannen die Vorbereitungen mit der Streckeninspektion und den technischen Abnahmen der Fahrzeuge. Am 2. Juli starteten die offiziellen Trainings und Qualifikationsläufe. Ich war fasziniert, wie die engen Straßen Bangsaens zur Rennstrecke wurden, eine Mischung aus urbanem Flair und Hochgeschwindigkeits-Action, die ihresgleichen sucht.
Die Vielfalt der Rennserien war beeindruckend. Von der Thailand Super Series über den Porsche Carrera Cup Asia bis hin zur Formel 4 Südostasien, hier gab es für jeden Motorsportfan etwas zu sehen. Besonders spannend fand ich die Rennen der Super Pickup Trucks, die mit ihrem kraftvollen Sound und der robusten Optik für ordentlich Stimmung sorgten.
Ein Festival am Meer mit Herz und Tempo
Was Bangsaen so besonders macht, ist nicht nur der Rennsport selbst, sondern die Kulisse. Das Rennen findet direkt an der Strandpromenade statt, mit Blick auf das glitzernde Meer und Palmen, die sich im Wind wiegen. Zwischen den Rennen schlenderte ich durch die Menschenmengen, die sich aus Einheimischen und internationalen Besuchern zusammensetzten. Die Begeisterung für den Motorsport war überall spürbar, und die freundlichen Gespräche mit anderen Fans machten das Erlebnis noch intensiver.
Mein Fazit: Von der Geisterwelt in Dan Sai zum Rennfieber in Bangsaen
Die Reise von Dan Sai nach Bangsaen war für mich wie ein Sprung zwischen zwei Welten, vom traditionellen, farbenfrohen Phi Ta Khon Festival zum modernen, adrenalingeladenen Bangsaen Grand Prix. Beide Erlebnisse haben mich tief beeindruckt und gezeigt, wie vielfältig Thailand ist. Wer einmal die Mischung aus Kultur, Natur und pulsierendem Motorsport erleben will, ist hier genau richtig. Für mich steht fest, dieses Rennen am Strand hat eine ganz besondere Magie, die ich so schnell nicht vergessen werde.




























Mitten im Herz des Bangsean Grandprix, ein Erlebnis, das unter die Haut geht
Schon beim Betreten des Bangsean Grandprix fühlte ich mich sofort wie in einem lebendigen Organismus, der pulsiert und atmet. Was hier so herrlich ist, das ist diese unglaubliche Nähe zum Geschehen. Du bist nicht einfach Zuschauer, du bist mittendrin. Beim Spaziergang durch die Boxengasse und das Fahrerlager begegnet man nicht nur schnellen Boliden, sondern vor allem den Menschen, die hinter dem Rennen stehen.
Ich erinnere mich, wie ich von einem Mechaniker zum nächsten schlenderte. Jeder war bereit, mir mit einem offenen Lächeln die Besonderheiten ihres Rennwagens zu erklären. Da wird nicht einfach nur geschraubt, da wird getüftelt, optimiert und getunt, als ginge es um das Leben selbst. Die verschiedenen Maßnahmen, die sie für das bevorstehende Rennen treffen, sind kleine Meisterwerke der Technik und Leidenschaft. Und das Spannende, trotz der spürbaren Anspannung in der Luft herrscht eine überraschend lockere und hilfsbereite Atmosphäre. Man merkt sofort, hier ist jeder mit Herzblut dabei, aber auch mit einem freundlichen Miteinander.
Ich stand da, umgeben von Motorenlärm, Benzingeruch und dem geschäftigen Treiben, und fühlte mich wie ein Teil dieser pulsierenden Welt. Es ist diese Mischung aus Adrenalin, Technik und Menschlichkeit, die den Bangsean Grandprix so einzigartig macht. Man kommt nicht nur mit den Rennfahrern ins Gespräch, sondern auch mit den Mechanikern, den Helfern und den Fans. Jeder teilt seine Leidenschaft, seine Geschichten und seine kleinen Geheimnisse rund ums Rennen.
Dieses Erlebnis hat mich tief beeindruckt und motiviert. Es zeigt, wie viel Herz und Seele in so einem Event stecken und wie nah man dran sein kann, wenn man es zulässt. Wenn du also mal das Gefühl erleben möchtest, wirklich mittendrin zu sein, dann ist der Bangsean Grandprix genau der richtige Ort dafür. Hier schlägt das Herz des Motorsports laut und lebendig und du kannst es spüren.




















Adrenalin pur, das Herzstück meines Trips hierher
Natürlich darf das nicht fehlen, um was es hier eigentlich geht. Die einzelnen Rennen. Genau das war der Puls, der den ganzen Trip zum Leben erweckte. Die Veranstaltung war ein buntes Spektakel, unterteilt in verschiedene Gruppen, die jeden Motorsportfan auf ihre Weise begeisterten.
Da gab es den Porsche Carrera Cup, pure Eleganz und Geschwindigkeit in Perfektion. Die TSS Supercar GT4, die mit ihren kraftvollen Motoren und scharfen Kurvenfahrten beeindruckten. Und dann die Super Pickup Klasse, die für mich persönlich das absolute Highlight war. Diese aufgemotzten Pickups waren einfach der Wahnsinn. Wie sie da um die Kurven jagten, mit einer Mischung aus roher Kraft und unglaublicher Wendigkeit, da konnte selbst der schnellste Sportwagenfahrer nur staunen und vielleicht ein bisschen neidisch werden.
Ich erinnere mich noch genau, wie ich am Rand der Strecke stand, die Luft vibrierte vor Spannung und Motorenlärm, während die Pickups mit einem fast schon wilden Ehrgeiz um jede Kurve kämpften. Es war nicht nur ein Rennen, es war eine Show, ein Tanz auf Rädern, der mich komplett in seinen Bann zog. Man spürte förmlich die Leidenschaft der Fahrer, die ihre Maschinen bis an die Grenzen trieben. Diese Momente waren mehr als nur Motorsport, sie waren pure Lebensfreude und Energie.












Abseits der Rennstrecke
Neben der spannenden Rennstrecke gab es auch abseits davon einiges zu entdecken. Besonders ins Auge fielen vier Fahrzeuge aus dem Pixar-Animationsfilm „Cars“, die ausgestellt waren. Diese bekannten Charaktere aus dem Film sorgten für Begeisterung, als sie später tatsächlich ein paar Runden über den Parkour drehten und so die Rennstrecke zum Leben erweckten. Es war ein tolles Erlebnis, die „kleinen“ Rennautos in Natura in Aktion zu sehen, wie sie mit viel Schwung und Tempo über die Strecke flitzten, fast so, als wären Lightning McQueen und seine Freunde persönlich zu Besuch gekommen. Dieses lebendige Schauspiel brachte nicht nur Kinderaugen zum Leuchten, sondern ließ auch Erwachsene schmunzeln und in Erinnerungen an den Film schwelgen. Die Kombination aus realer Rennatmosphäre und der charmanten Pixar-Welt machte das Event zu einem besonderen Highlight, das weit über den üblichen Rennsport hinausging.












Die Drift Callenge
Das Areal der Rennstrecke, das für die Jungs der Drift-Gemeinschaft abgeriegelt war, bot eine faszinierende Bühne für spektakuläre Drifts mit „normalen“ Straßenautos, die hier und da mit „ein paar“ Umbauten versehen waren. Hier konnten die Fahrer zeigen, wie viel Action und fahrerisches Können selbst mit solchen Fahrzeugen möglich ist. Besonders spannend war, dass immer zwei Fahrer gegeneinander auf einem fest abgesteckten Parcours antraten und versuchten, die Strecke in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen, ein direktes Duell, das die Driftszene so reizvoll macht.
Die Strecke selbst war mit den Pylonen sehr kurvenreich und relativ kurz, was das Driften besonders intensiv macht. Die Fahrer nutzen verschiedene Techniken, um das Fahrzeug zum Übersteuern zu bringen und gleichzeitig die Kontrolle zu behalten, von der Handbremse über das schnelle Herunterschalten bis hin zu speziellen Manövern wie dem „Feint“ oder „Dirt-Drop“. Das Ziel ist es, das Auto möglichst spektakulär und kontrolliert durch die Kurven zu bringen.
Insgesamt ist dieses abgeriegelte Areal für die Drift-Community ein Ort voller Adrenalin, fahrerischer Meisterleistung und direkter Duelle, die nicht nur die Fahrer, sondern auch die Zuschauer in ihren Bann ziehen. Hier wird deutlich, wie viel Leidenschaft und Können in der Drift-Szene stecken und dass auch „normale“ Straßenautos mit ein paar Umbauten zu wahren Drift-Maschinen werden können.




















Die kleinen Kei Cars, eine ganz eigene Welt
Stell dir vor, du bist mitten in einer Drift-Session, die Reifen quietschen, der Motor heult auf und dann steht da noch eine ganz besondere Truppe. Die Kei Cars. Diese winzigen Micro-Fahrzeuge, die ursprünglich für die engen Straßen Japans und Chinas gebaut wurden, sind wirklich etwas ganz Spezielles. Sie wirken fast wie Spielzeugautos, aber was sie an Größe einbüßen, machen sie durch Charme und überraschende Leistung wieder wett.
Kei Cars sind in Japan eine eigene Fahrzeugkategorie mit strengen Regeln. Maximal 660ccm Hubraum, nicht länger als 3,4 Meter und schmaler als 1,48 Meter. Sie sind also wirklich klein, sparsam und perfekt für enge Gassen und Stadtverkehr konzipiert. Doch was ich bei den Drift Jungs gesehen habe, hat mich umgehauen, auch diese kleinen Flitzer wurden so modifiziert, dass sie richtig driften können, und zwar mit einer Leidenschaft, die man sonst nur von viel größeren Autos kennt.
Das Faszinierende ist, dass diese Fahrzeuge trotz ihres winzigen Motors, oft nicht mehr als 64 PS, auf der Driftstrecke eine enorme Agilität zeigen. Manche sind sogar mit Turbo aufgerüstet, was sie zu echten kleinen Rennmaschinen macht. Ich habe einen kleinen Kei Truck gesehen, der normalerweise eher zum Transport von Metall dient, aber auf der Driftstrecke eine beeindruckende Performance ablieferte. Es ist fast wie ein David-gegen-Goliath-Szenario, bei dem der kleine Wagen mit viel Herz und Können gegen die großen Brüder antritt.
Und ganz ehrlich, mehr Auto braucht eigentlich kein Mensch. Diese Kei Cars sind so puristisch und gleichzeitig so clever konstruiert, dass sie genau das bieten, was man für den urbanen Dschungel oder eben für den Driftspaß braucht. Sie sind wendig, sparsam, und wenn man sie richtig modifiziert, kann man damit sogar spektakuläre Driftmanöver hinlegen, die einem den Atem rauben.
Ich fand es einfach großartig, wie diese kleinen Flitzer mit so viel Charakter und Energie die Drift-Szene bereichern. Sie sind der lebende Beweis, dass Größe nicht alles ist und dass man mit wenig viel erreichen kann, ein echter Sympathieträger unter den Driftfahrzeugen. Wer hätte gedacht, dass diese Mini-Autos so viel Spaß machen können? Für mich waren die Kei Cars definitiv eines der Highlights bei den Drift Jungs. Klein, aber oho !







Nächtliche Abenteuer an der Beachroad, ein Fest für die Sinne
Gestern Abend hat mich die Beachroad in Bangsean in ihren Bann gezogen, genauer gesagt, der Abschnitt, der zum Racetrack führt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich schon lange keine so mitreißende Streetparty erlebt. Die ganze Straße war eine lebendige Bühne für Fahrzeuge und ihre spektakulären Umbauten. Überall blinkten Lichter, dröhnten Motoren, und die Luft war erfüllt von einer Mischung aus Benzin, Musik und purer Lebensfreude.
Man konnte förmlich spüren, wie hier jeder seinen eigenen Stil feiert. In Deutschland, da bin ich mir sicher, hätte die Rennleitung längst die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Aber hier ? Hier zählt nur der Moment, das pure Leben und die Gemeinschaft derer, die den Asphalt lieben. Es war ein bisschen wie ein geheimer Club, in dem jeder willkommen ist, der den Puls der Straße spürt.
Ich stand da, mitten im Getümmel, und konnte nicht anders, als zu lächeln. Solche Augenblicke bestätigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Trotz aller Zweifler und Nörgler, die manchmal im Hinterkopf nagen, zeigt mir diese Nacht, ich habe alles richtig gemacht. Das Leben ist zu kurz, um sich von anderen bremsen zu lassen. Hier, inmitten der Motoren und der vibrierenden Energie, fühlt man sich einfach lebendig.
Diese Nacht an der Beachroad war mehr als nur eine Party. Sie war ein Statement, ein kleines Abenteuer, das mich daran erinnert hat, wie schön es ist, einfach man selbst zu sein und das Leben in vollen Zügen zu genießen.
































