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Thailand

Erste Erkundungen in Phatthalung

Hier wieder einmal eine kleine Zusammenfassung einer Tagestour mit Relieve.

Direkt vor meiner Haustür liegt ja der „Hausberg“ Khao-okthalu Peaks. Nur knapp 100 Meter von meiner Unterkunft befindet sich dann auch ein großer Vorplatz mit einer Treppe, welche den Berg hinaufführt. Nach ca. 100 Stufen gabelt sich dann der Weg. Rechts geht es weiter Richtung Bergspitze und links geht es in Richtung des Samnaksong Wang Suk Kathitham Santi Nakhon. Dies ist ein sehr bedeutendes spirituelles Zentrum hier in der Provinz. Es handelt sich um einen Meditations- und Retreat-Ort, der sich auf die Lehren des Buddhismus konzentriert. Nachdem man etliche Stufen hinter sich gebracht hat, erreicht man den unteren Teil des wunderschön und ruhig angelegtem Areals. Hinter der großen Andachtsstelle geht dann eine weitere Treppe in den oberen Bereich, wo sich die Speise.- und Schulungsräume befinden. Noch ein Stück weiter kommen dann noch diverse Statue, eine kleine Höhle und die privaten Bereiche der Mönche.

Als ich eines Abends von einem meiner Ausflüge nach Hause kam, war die Hauptzufahrtsstraße komplett gesperrt. Also fuhr ich erst einmal über die Seitengassen zu meiner Unterkunft um dann zu Fuß zurückzukehren um zu schauen was der Grund der Sperrung war. Ich war schon ein wenig überrascht als ich sah, das während meiner Abwesenheit eine komplette Bühne aufgebaut worden war auf der nun diverse lokale Tänze in den dementsprechenden Kostümen aufgeführt wurden. Es hatte sich ein große Zuschauermenge versammelt und überall gab es Essen und Getränke. Den Grund des Festes konnte ich leider nicht herausfinden, da ich niemanden fand der es mir auf Englisch erklären konnte. War trotzdem faszinierend inmitten solch einer Veranstaltung zu sein. Am nächsten Morgen war der ganze „Spuk“ wieder komplett abgebaut und nichts deutete auf die Festivitäten der vergangenen Nacht hin.

Heute ging es zuerst zum Sampao Thai hier in Phatthalung. Dies ist ein bezauberndes Reiseziel, welches natürliche Schönheit mit kreativer Kunst verbindet. Ich hatte es durch meine Google Suche entdeckt und wollte sehen, was sich dahinter verbirgt.
Das Sampao Thai liegt unweit meiner Unterkunft in Phatthalung und erstreckt sich über etwa 10 Hektar malerische Reisfelder und Bio-Gemüsefarmen. Es bietet eine ruhige Zuflucht vor dem Stadt Leben und zeigt den Charme der südthailändischen Kultur und Natur. Der Ort bietet eine Vielzahl großer Skulpturen, die sich besonders gut zum Fotografieren eignen. Bemerkenswerte Installationen sind ein riesiger King Kong aus Stroh, eine drachenähnliche Kreatur und eine Nachbildung des alten thailändischen Frachtschiffs namens „Sampao“, auf welchem man einen Panoramablick über die Reisfelder zu genießen kann . Ebenso gibt es hier einen kleinen Streichelzoo mit Tieren wie Ziegen und Gänsen sowie einige Erholungsbereiche wie die flachen Teiche mit diversen Spielmöglichkeiten.
Die Umgebung ist so gestaltet, dass sie für Familien interessant ist und die Interaktion mit Natur und Kunst fördert. Man kann über die diversen Holzstege welche sich durch die Reisfelder schlängeln spazieren, die umliegende Landschaft bewundern und Fotos von den diversen Installationen machen. Leider ist der hintere Bereich aus mir nicht bekannten Gründen ziemlich heruntergekommen. Hier gibt es zwar eine Wasserrutsche und ein kleiner Hindernisparcours, welche aber in miserablem Zustand sind. Auch gibt es hier ein paar kleiner Bungalows in den man übernachten kann, wobei ich nicht nach dem Preis gefragt habe. Im Groß und Ganzen eine schöne Location, welche mit ein wenig Hingabe wieder eine Top Ausflugsziel werden könnte.

Auf meiner weiteren Fahrt kam ich dann am Napokae Learning Centre vorbei, welches allein von außen schon einen interessanten Eindruck machte, so das ich hier gleich meinen nächsten Halt einlegte. Wie ich nach Nachfrage erfuhr handelt sich hier um ein einzigartiges Bildungs- und Tourismusziel, welches sich auf die traditionelle Lebensweise der lokalen Bevölkerung konzentriert.
Es ist eine Art lebendes Freilichtmuseum, welches den Besuchern Einblicke in die authentische Lebensweise der thailändischen Landwirte bietet. Dies umfasst Aktivitäten wie das Pflügen von Feldern, das Pflanzen von Reis und das Trainieren von Wasserbüffeln. Die Besucher haben hier die Möglichkeit, durch praktische Erfahrungen etwas über die Landwirtschaft zu lernen, was es natürlich auch zu einem beliebten Ziel für Schulexkursionen macht. Die Aktivitäten sind darauf ausgelegt, den Teilnehmern ein tiefes Verständnis für die lokale Landwirtschaft und Kultur zu vermitteln. Das Zentrum fördert nicht nur die landwirtschaftlichen Praktiken, sondern auch die Erhaltung der lokalen Kultur und Traditionen. Das Napokae Learning Centre legt großen Wert auf nachhaltige Praktiken und den Schutz der Umwelt. Es wird aktiv daran gearbeitet, die kulturellen Schätze Thailands zu bewahren und gleichzeitig verantwortungsbewussten Tourismus zu fördern.
Das Zentrum hat sich verpflichtet, eine positive Erfahrung für alle Besucher zu schaffen, indem es auf Feedback reagiert und transparent in seinen Dienstleistungen ist. Insgesamt bietet das Napokae Learning Centre eine wertvolle Gelegenheit für Einheimische und Touristen, mehr über die traditionelle thailändische Landwirtschaft und Kultur zu erfahren, während es gleichzeitig umweltfreundliche Praktiken fördert.
In dem Zentrum gibt es außer einem kleinen Café und Restaurant zudem noch ein Museum und einen kleinen Shop, in dem die hergestellten Produkte vermarktet werden. Alles in allem eine sehr schön angelegtes Learning Center in welchem es einfach Spaß macht über das Leben und die Art und Weise der Landwirte informiert zu werden. Ich kann diesen Stopp nur jedem empfehlen, der in der Gegend ist.

Die Route 41 Cowboy Town hatte ich schon bei meiner Fahrt von Surat Thani nach Phatthalung gesehen und wusste schon da, hier muss ich mit mehr Zeit nochmals hin. Gesagt, getan. Die Cowboy Town ist ein bemerkenswerter Rastplatz entlang der Hauptstraße, die den südlichen Teil Thailands mit den nördlichen Regionen verbindet, wodurch er für viele Biker aus Malaysia die erste Anlaufstelle in Thailand ist. Dies wird alleine durch die vielen Sticker der einzelnen Clubs an den Wänden, Fenstern und Türen deutlich. Hier treffen sich alle, sowohl jene die aus Malaysia kommen, wie jene welche auf dem Rückweg sind und tauschen sich aus. Während meiner Anwesenheit herrschte ein ständiges „Kommen und Gehen“ malaysischer Biker, so das ich mir schon fast vorkam als wäre ich in Malaysia gelandet.
Die Route 41 Cowboy Town ist leicht erkennbar entlang der Autobahn, was es zu einem einfach erreichbaren Rastplatz für Reisende mit dem Auto oder Motorrad macht. Hier ist an alles gedacht. Zwei Restaurantbereiche, ein Raucherbereich, genug saubere Toiletten und auch ein Gebetsraum für die Muslimischen Gäste ist vorhanden. Die angebotenen Speisen, viele mit Halal-Optionen, speziell für die muslimische Reisende werden alle frisch zubereitet, so das man auch mal etwas länger warten muss. Aber für die Qualität macht man das gerne, zumal es etliche Souvenirs zu bestaunen gilt, welche man natürlich auch käuflich erwerben kann.
Die einer Westernstadt angelehnte Route 41 verleiht dem Ort ein unverwechselbares Flair, macht ihn optisch ansprechend und zu einem interessanten Zwischenstopp auch für Fotos.

Von der Route 41 ging es über kleine Straßen weiter zum Wat Khao Muang Kao. Der Wat Khao Muang Kao befindet sich in der Nähe des Stadtzentrums von Phatthalung und ist Teil einer Region, die für ihre kulturellen und historischen Stätten bekannt ist und ist ein Teil des reichen kulturellen Erbes von Phatthalung, das als Geburtsort des Schattenspiels und des Nora-Tanzes gilt.
Die antike Stätte hier ist sehr interessant, weil sie wie eine sternförmige Festung aussieht. Es wird angenommen, dass es sich hierbei um die Festung handelt, welche in den Chroniken von De Lamane erscheint. Es ist die nordöstliche Ecke der Stadtmauer, die Khao Wat Khao umgibt und auf allen vier Seiten vom Berg bis zum Gipfel in drei Ebenen unterteilt ist. Auf der Spitze des Berges befindet sich der Wat Khao Phraphat Chedi, welcher auf die späte Ayutthaya-Zeit datiert wird welche bis zum Beginn der Rattanakosin-Zeit reichte. Es handelt sich um eine Backsteinpagode mit quadratischem Grundriss, etwa 5 Meter breit und 10 Meter hoch und ist über 360 Jahre alt ist. Ihr aktueller Zustand wurde mehrfach renoviert.
Es gibt auch Informationen darüber, dass im zweiten Stock des Khao Wat Khao die Überreste eines aus Stuck bestehenden liegenden Buddha-Tempels gefunden wurden. Es sind aber nur noch Ziegelreste übrig. Vom liegenden Buddha war nur noch sein Kopf übrig. Es ist etwa 1 Meter lang und wird derzeit im Songkhla-Nationalmuseum aufbewahrt.

Diesen kleinen unbekannten und auch in Google namenlosen Tempel sah ich nur bei der Vorbeifahrt im Augenwinkel. Er wirkte aber so interessant, das ich nochmals umkehrte und ein paar Bilder machte.

Zum Wat Wang Niang, auch einfach Wat Wang genannt, gelangte ich durch reinen Zufall am späten Abend, weil mich das Schild „30 Years Road“ neugierig gemacht hatte. Da es schon spät war und die Dunkelheit bereits eingebrochen war, konnte ich mir leider nur einen kleinen Eindruck von außen verschaffen. Bei meinen späteren Recherchen erkannte ich dann was mir da eigentlich entgangen ist. Den der Wat Wang ist ein bedeutender Tempel in Phatthalung. Er gilt als einer der ältesten und bedeutendsten Tempel der Region und spiegelt das reiche kulturelle und historische Erbe von Phatthalung wider. Ursprünglich war es ein antiker Tempel, der vermutlich in der späten Ayutthaya-Zeit erbaut wurde. Während der Herrschaft von König Rama III. wurde er von Phraya Phatthalung (Thongkhao) wiederaufgebaut. Der Tempel diente einst als zeremonieller Ort für Beamte, die in der frühen Rattanakosin-Ära dem König einen Treueeid schworen. Später wurde die Stadt Phatthalung nach Tambon Khuha Sawan verlegt. Der Tempel war daher in einem heruntergekommenen Zustand. 1969 wurde er restauriert. Der Tempel besitzt viele wichtige Gegenstände. Der Ubosot (Ordinationshalle) ist im Baustil der Rattanakosin-Ära gehalten, mit dem „Chofa“-Giebelabschluss, „Bai Raka“-Kröten und einem vorderen Portikus. Im Inneren befinden sich Tempera-Wandmalereien, von denen angenommen wird, dass sie während der Herrschaft von König Rama IV. gemalt wurden. Man geht davon aus, dass diese Malereien die Handwerkskunst derselben Künstler waren, die die Wandmalereien im Ubosot von Wat Phra Si Rattanasatsadaram oder Wat Phra Kaeo malten. Die Malereien hier zeigen das Leben des Herrn Buddha und eine Versammlung von Gottheiten. In der Galerie rund um die Ordinationshalle sind 108 Buddha-Statuen aus Stuck aufbewahrt. Darüber hinaus gibt es eine Pagode, Wihan (Bilderhalle) und eine Predigtkanzel mit goldenen Mustern, die ebenfalls in der Rattanakosin-Ära gebaut wurden.
Naja, nun weiß ich es ja und werde bei meinem nächsten Besuch in Phatthalung nochmals bei Tageslicht hier vorbei kommen.

Zum Abschluss ging es dann auf den Train Night Market in Phatthalung. Dieser Markt, welcher sich direkt neben dem Bahnhof in Phatthalung befindet ist, ein lebhaftes und beliebtes Ziel für Einheimische und Besucher. Er öffnet normalerweise gegen 17 Uhr und bietet bis zum späten Abend eine vielfältige Auswahl an Imbissständen, welche erschwingliche und köstliche lokale Küche anbieten. Hier gibt es eine Vielzahl von Gerichten, welche die reichen kulinarischen Traditionen dieser Gegend Thailands widerspiegeln.
Neben den Lebensmitteln bietet der Markt natürlich auch viele kleine Geschäfte, die Modeartikel und Schmuck verkaufen und so Reisenden die Möglichkeit bieten, lokales Kunsthandwerk und Souvenirs für ihre Weiterreise zu kaufen. Die Atmosphäre ist immer sehr lebhaft, mit einer geschäftigen Menschenmenge, die welche hier zum Abendessen herkommt. Es ist ein ausgezeichneter Ort, um lokale Kultur und Küche in einer ungezwungenen Umgebung zu erleben.
Insgesamt dient der Nachtmarkt am Bahnhof als Mikrokosmos des lokalen Lebens von Phatthalung und bietet einen Vorgeschmack auf authentische thailändische Aromen und einen Einblick in die täglichen Aktivitäten der Gemeinde.

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