In Lopburi auf Sightseen Tour
Das Farsai Homestay war nun meine Unterkunft für die nächsten zwei Tage. Ein nettes Containerhomestay am Stadrand von Lopburi. Sehr ruhig gelegen und der große Pool war ideal um sich von der Hitze des Tages ein wenig abzukühlen.
Da ich hier nur historische Lokations aufgesucht habe, sind die Texte dieses Mal mehr informativ und dadurch auch etwas länger geraten und nicht mit persönlichen Eindrücken vermischt.












Der Phra Narai Ratchaniwet ist eine Palastanlage in Lop Buri, einer der ältesten Städte in Thailand. Der Phra Narai Ratchaniwet liegt im Zentrum der Altstadt von Lop Buri am Ufer des gleichnamigen Flusses. Die Palastgebäude wurden zwischen den 17. und 19. Jahrhundert errichtet. König Narai der Große (1656–1688) ließ ihn als seine zweite Residenz anlegen.
Das rechteckige, etwa sieben Hektar umfassende Gelände ist von hohen Ziegelstein-Mauern umgeben, elf große Portale erlauben den Zugang zu dem weiter in einen äußeren, zentralen und inneren Bereich gegliederten Palast. Die Bereiche sind ebenfalls von hohen Mauern eingefasst und durch ähnliche Portale betretbar.
Der äußere Bereich befindet sich in der östlichen Hälfte des Palastgeländes. Er ist in zwei etwa gleich große Höfe eingeteilt. Der ersten Hof wird durch das nordöstliche Eingangsportal betreten, dem heutigen Haupteingang. Hier befinden sich neben den Ruinen eines Wasserbeckens, von welchem aus durch Röhren alle Palastgebäude mit Wasser versorgt wurden, zwölf Ziegelhäuser in zwei parallelen Reihen angeordnet, welche als Lagerhallen genutzt wurden. An der westlichen Mauer befanden sich die Stallungen der königlichen Elefanten. Heute sind hier noch die Ruinen von zehn Ställen zu sehen, kleinere Strukturen waren wahrscheinlich die Wohnungen der Mahouts.
Südlich davon, im zweiten Hof, befanden sich in beeindruckenden Gartenanlagen das „Gebäude zum Empfang von Würdenträgern“. Es ist in französischem Stil erbaut und auf drei Seiten von einem Kanal mit 20 Wasserspeiern umgeben. Davor befinden sich Grundmauern von wahrscheinlich einer Bühne, auf der Schauspieler die Gäste unterhielten.
An der Süd Mauer des Geländes liegt die Phra Chao Hao-Halle. Sie ist zehn Meter breit und 20 Meter lang und in thailändischen Stil erbaut. Da sich in ihr wohl eine Buddha-Statue befunden hat, vermuteten französische Besucher, es handele sich hier um den Tempel des Palastes. Gegen Ende der Regierungszeit von König Narai empfing hier der spätere König Phetracha zusammen mit Khun Luang Sorasak Adlige und Soldaten, um einen Putsch zum Sturz des Königs zu planen.
Durch ein weiteres Portal gelangt man in den zentralen Bereich. In einem kleinen Hof befinden sich die Ruinen der Dusit Sawan Thanya Mahaprasat Halle, welche zwei Baustile erkennen lassen: einen thailändischen und einen französischen Stil im vorderen Bereich. Hier empfing König Narai ausländische Würdenträger, die sich im vorderen Bereich versammeln durften, während der König aus einem erhöht angeordneten Fenster seine Audienzen gab. Eine Bronzetafel unterhalb des Fensters soll an die Audienz einer französischen Gesandtschaft erinnern, die 1685 nach Siam kam, um König Narai zum Christentum zu bekehren.
Der innere Bereich befindet sich im westlichen Teil des Palastgeländes. Auch dieser Bereich ist durch hohe Mauern von den anderen Bereichen abgetrennt. In einem weiträumigen Hof im Süden befinden sich die Ruinen der Suttha Sawan Thronhalle, der persönlichen Residenz von König Narai. Hier verstarb der König nach langer Krankheit am 11. Juli 1688.
Nördlich der Dusit Sawan Thronhalle ließ König Mongkut die Phiman Mongkut Halle in europäischem Stil errichten, wo er während seines Besuchs in Lop Buri residierte.
Direkt neben Phiman Mongkut steht die Chanatara Phisarn Thronhalle. Sie wurde von König Narai erbaut und ist einem Thai-Tempel nachempfunden. Sie wurde auf den Fundamenten eines älteren Gebäudes errichtet, das wahrscheinlich zum Palast von König Ramesuan gehörte, als dieser als Uparat von König U Thong in Lop Buri residierte. König Narai richtete hier eine Audienzhalle ein, wo sich seine Berater versammeln konnten. König Mongkut ließ die Chanthara Phisan-Halle restaurieren.
Der Phra Narai Ratchaniwet diente König Narai als zweite Residenz neben dem Wang Luang in Ayutthaya, zeitweise verlegte er sogar seine Hauptstadt nach Lop Buri. Nach seinem Tod 1688 wurden die Gebäude nicht mehr offiziell genutzt und fielen nach und nach zusammen, bis König Mongkut sich ihrer annahm und sie restaurieren ließ. Der heutige Name „Phra Narai Ratchaniwet“ wurde dem Palast von König Mongkut verliehen.
Auf dem Gelände des Phra Narai Ratchaniwet befindet auch das 1923 gegründete King Narai Nationalmuseum. Derzeit dienen drei der historische Palastgebäude als Museen, in denen eine Vielzahl von Kunstgegenständen ausgestellt wird, darunter eine beeindruckende Sammlung von Skulpturen im Lop Buri-Stil und Kunstwerke der Khmer, Dvaravati, U-Thong und Ayutthaya. Es werden auch Schattenpuppentheater-Exponate sowie eine Vielzahl anderer Kunstgenres ausgestellt. In mehreren Ausstellungen liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Kunst und dem Lebensstil der Zentralregion Thailands. Eine weitere Ausstellung ist dem Leben und den Errungenschaften von König Rama IV. gewidmet.
















Das Kraison Siharat-Wohnhaus, allgemein bekannt als Phra Thinang Yen oder Thale Chup Son Hall, befand sich auf einer Insel im Süßwasserreservoir Thale Chup Son, das vermutlich aus der Zeit der Khmer-Herrschaft im 13. Jahrhundert stammt.
Er liegt nur wenige Kilometer östlich von König Narais offizieller Residenz in Lopburi, auf einer künstlichen Insel auf einem See, der heute trockengelegt ist. Wie viele Gebäude aus der Narai-Ära in Lopburi wurde die Residenz mit Elementen im europäischen Stil entworfen, die von Jesuitenarchitekten beeinflusst wurden, die in die kosmopolitische Hauptstadt von Narai strömten. Das Gebäude ist vor allem als der Ort bekannt, an dem Narai am 11. Dezember 1685 eine Mondfinsternis und am 30. April 1688 eine Sonnenfinsternis beobachtete.
Seit der Antike glaubten die Thailänder, dass sich die Lebensgeschichte von Rama auf thailändischem Boden zugetragen hat, und daher werden einige der Städte, Dörfer, Berge und Seen allgemein mit der Legende in Verbindung gebracht. Thale Chup Son war ein tiefgelegenes Land, das mit den etwas höher gelegenen Phrommat Feldern im Westen verbunden war. Wasser aus der Khao Sam Yot-Bergkette floss in dieses Tiefland und bildete einen flachen See.
In der brahmanischen Mythologie kam Vishnu als Phra Rama inkarniert auf die Erde. Das Wasser von Thale Chup Son gilt als heilig, weil Rama die Spitze seines Pfeils in diesen See getaucht haben soll. Im Jahr 1854 n. Chr. wurden die Waffen von König Mongkut (Rama IV.) mit dem Wasser des Sees besprengt, um sie durch die Kraft Ramas zu stärken.
Guy Tachard, ein französischer Jesuitenmissionar, beschrieb den See wie folgt:
„Eine Meile von Louvo entfernt hat dieser Prinz einen sehr geräumigen Palast gebaut. Er ist von ziemlich hohen Ziegelsteinmauern umgeben. Der Innenraum besteht nur aus Holz. Der Ort ist aufgrund seiner natürlichen Lage sehr angenehm. Es gibt eine große Wasserfläche, die ihn zu einer Halbinsel macht, und auf diesem Wasser hat der König von Siam zwei Fregatten mit sechs kleinen Kanonen gebaut, auf denen dieser Prinz gerne umherfährt. Jenseits dieses Kanals liegt ein Wald, 15 bis 20 Meilen lang und voller Elefanten, Nashörner, Tiger, Hirsche und Gazellen.“
König Narai (Regierungszeit 1656-1688) besuchte die Gegend von Lopburi zu Erholungszwecken. Um 1666, nach zehnjähriger Herrschaft, begann König Narai mit der Erweiterung und Verbesserung der Stadt Lopburi, indem er einen Palast und ein Waldhaus baute. Von da an residierte der König hier während der kühlen und heißen Jahreszeit, etwa neun Monate im Jahr, um Elefanten und Tiger zu jagen.






Der Wat Phra Sri Rattana Mahathat ist eine verlassene buddhistische Tempelanlage in Lop Buri. Er liegt direkt gegenüber dem Hauptbahnhof von Lop Buri im Zentrum der Altstadt, die im Westen von einem ovalen Stadtgraben, im Osten vom Lop-Buri-Fluss begrenzt wird. Das genaue Gründungsdatum der anlage ist nicht bekannt. Der Haupt-Prang im Khmer-Stil legt die Vermutung nahe, dass sie wahrscheinlich aus dem 11.–12. Jahrhundert stammt.
Als König Narai den Narai Ratchaniwet direkt hinter dem Tempel als seine Residenz bezogen hatte, „manifestierte er sein Heiliges Mitgefühl indem er Predigthallen, Rezitationshallen, Große Reliquienschreine, Wohnbereiche und Versammlungshallen, die verfallen oder in Ruinen lagen in der gesamten Provinz von Lop Buri in ihren vorherigen Zustand wiederherstellen ließ“. Hier im Wat Mahathat ließ er einen „Wihan mit neun Räumen“ errichten, der die für seinen Baustil typischen Spitzbogenfenster zeigt. Außerdem stammen einige Chedis aus seiner Zeit, wie die „Chedi mit der Basis gestützt von Löwenfüßen“.
Nach dem Tode von König Narai wurde Lop Buri vernachlässigt, der Tempel wurde dem Verfall preisgegeben.
Dieser alte Tempel hat auch den höchsten Prang oder heiligen Turm in Lop Buri. Der Prang im Lop Buri-Stil vor dem Tempel wurde um 1157 n. Chr. erbaut, als die Stadt unter die Herrschaft der Khmer kam. Die Buddha-Statuen im U-Thong-Stil auf dem Prang und der große Viharn wurden später von König Narai dem Großen hinzugefügt. Der Laterit-Prang hat noch einige intakte und originale Sturzbalken und Stuckarbeiten. Eine Reihe anderer Chedis und Prangs – von denen die meisten restauriert wurden – waren stark vom Sukhothai- und Ayutthaya-Stil beeinflusst. Beim Betreten des Tempelgeländes sehen Besucher auf den ersten Blick die Sala Plueang Khrueang, einen Pavillon, in dem der König seine Kleidung wechselte. Heute sind von dem Pavillon nur noch seine liegenden Säulen übrig. Ein weiteres Highlight ist ein nordwestlicher „Satelliten“-Prang. An jeder Ecke seiner Sternfruchtform befindet sich ein Stuckrelief von Thep Phanom-Engeln in Anbetung, die ihre Gesichter in jede Himmelsrichtung wenden. Es ist ein einzigartiges und schönes Merkmal des Tempels, das man in Thailand nur selten sieht.
Der Tempel liegt in einem Rechteck von etwa drei Hektar. Das zentrale Heiligtum ist ein Prang im Lop-Buri-Stil, der Vorbau vor dem westlichen Eingang zur Cella verleiht dem Bauwerk eine charakteristische Silhouette. Nördlich und südlich standen auf der gleichen Plattform wahrscheinlich zwei kleinere Prangs, von denen nur noch die Grundmauern vorhanden sind.
Der Prang war von einer Galerie umgeben, von der die Grundmauern kaum noch zu erkennen sind. In die Galerie war ein Wihan eingegliedert, der aufgrund seiner Spitzbogen-Fenster in die Zeit von König Narai datiert werden kann.
Zwischen Galerie und der äußeren Mauer sind weitere Prangs und einige Chedis verstreut, die teilweise aus der Sukhothai-Zeit stammen könnten.
Der Grundriss des Tempels wurde als Vorbild für den Wat Phutthai Sawan in Ayutthaya benutzt: hier wie dort gibt es einen ähnlich aufgebauten Prang, der von einer Galerie umgeben ist. Davor und dahinter befindet sich jeweils ein Wihan.












Der Phra Prang Sam Yot oder auch Affentempel besteht aus drei Laterit-Prangs aus der Khmer-Zeit in der Altstadt von Lop Buri. Phra Prang Sam Yot liegen auf einem kleinen Hügel im Zentrum der Altstadt von Lop Buri direkt an der Eisenbahnlinie Bangkok – Chiang Mai.
Das Heiligtum wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert von König Jayavarman VII. gegründet, dem König der Khmer, der auch Angkor erbaut hat.
Die ursprüngliche Funktionalität ist noch nicht endgültig geklärt. Wie auch viele Tempel in Angkor könnte Prang Sam Yot ursprünglich ein Hindu-Tempel gewesen sein, wobei die drei Türme die Trias der Hindu-Götter Brahma, Vishnu und Shiva repräsentierten.
Aber da Jayavarman ein Mahayana-Buddhist gewesen ist, könnten die Symbole auch buddhistisch interpretiert werden: der zentrale Prang steht für den Buddha, der südliche symbolisiert den Bodhisattva Avalokiteshvara, den zukünftigen Buddha, während der nördliche Prang Prajnaparamita, die Mahayana Göttin der Weisheit repräsentiert. Im Laufe der Geschichte sind die Prang Sam Yot jedoch auch ein hinduistisches Heiligtum gewesen, denn in jedem der drei Türme befindet sich ein Shiva-Lingam.
Unter König Narai wurde der Schrein restauriert und in einen buddhistischen Tempel konvertiert. Der König baute einen Viharn aus Ziegeln an, der eine Buddha-Statue aus der Ayutthayazeit beherbergt.
Die drei Prangs aus Sandstein und Laterit sind untereinander durch überdachte Durchgänge verbunden. Der mittlere Prang ist etwa 21,5 m hoch, die beiden anderen sind etwas niedriger. An den Türmen und über den Eingängen sind Verzierungen aus Stuck zu sehen. Im Jahr 1994 wurde das Heiligtum vom thailändischen Fine Arts Department restauriert. Heute sind die Prang Sam Yot eine der Haupt-Touristenattraktionen und das Wahrzeichen von Lop Buri. Allerdings nicht unbedingt wegen der Ruinen, sondern wegen der dort herumkletternden Affen. Den was Phra Prang Sam Yot von anderen historischen Stätten in Thailand unterscheidet, ist seine lebhafte und große Makaken Population. Die Affen sind eine große Attraktion und haben dem Tempel seinen Spitznamen „Affentempel Thailands“ eingebracht. Die Affen sind an den Kontakt mit Menschen gewöhnt und werden oft beim Spielen und bei der gegenseitigen Fellpflege beobachtet. Allerdings wurden die Affen während der Pandemie zur echten Plage, da die Besucher, welche sie bis dahin regelmäßig mit Futter versorgten ausblieben. So zogen dann riesige Horden durch die Stadt und plünderten alles was nicht gesichert war. Selbst auf der Straße fahrende Fahrzeuge waren nicht vor ihren Überfällen sicher. Inzwischen hat die Stadt angefangen die Affen einzufangen und sie in andere Regionen zu bringen, so das die Anzahl der sich in der Umgebung des Tempels befindlichen Affen stark nachgelassen hat.
Das Gelände ist von einem Zaun umgeben, Touristen müssen ein Eintrittsgeld bezahlen, um eingelassen zu werden.




Ein kleiner Bildermix von meiner Fahrt durch die Stadt und der Umgebung.











