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Thailand

Khao Ra

Unerwartete Gipfelstürme: Mein Abenteuer auf dem Khao Ra

Kennst du das Gefühl, wenn du morgens einfach nur ein bisschen die Gegend erkunden willst – und plötzlich stehst du auf dem höchsten Punkt einer tropischen Insel, völlig verschwitzt, aber mit einem Grinsen im Gesicht? Genau so begann mein Tag auf Ko Phan-gan. Eigentlich hatte ich nur vor, gemütlich mit dem Roller durch die Insel zu cruisen. Doch wie das Leben so spielt, wurde daraus ein echtes Abenteuer, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Frühstart im Than Sadet Nationalpark

Der Tag startete unspektakulär, aber vielversprechend. Noch bevor die Sonne richtig aufging, saß ich schon auf meinem Roller und steuerte den Than Sadet Nationalpark an. So früh war noch niemand da – der Park lag in einer beinahe magischen Stille. Die Luft war frisch, und ich hatte das Gefühl, die Insel ganz für mich allein zu haben. Genau das liebe ich am Reisen: diese Momente, in denen du dich wie ein Entdecker fühlst.

Spontane Abzweigungen und ein Hauch von Abenteuer

Nach dem Nationalpark zog es mich weiter, einfach der Nase nach. Die Straßen auf Ko Phan-gan sind manchmal wie ein Überraschungsei – hinter jeder Kurve wartet etwas Neues. Ein kleiner Tempel, der in der Morgensonne glänzt, wurde mein nächster Stopp. Ich ließ den Roller stehen, atmete die friedliche Atmosphäre ein und beobachtete, wie das Leben langsam erwachte.

Dann fiel mir ein unscheinbares Schild auf: „View Point“. Die Straße war als privat gekennzeichnet, aber meine Neugier war geweckt. Also Roller abgestellt, Rucksack geschnappt und los ging’s zu Fuß. Erst durch ein kleines Resort, dann vorbei an einem leicht verfallenen Stausee, immer weiter bergauf auf einem holprigen Pfad.

Begegnung mit einem Insel-Original

Nach knapp einer Stunde stand ich plötzlich vor einer kleinen Hütte. Hühner, Ziegen und ein paar Hunde liefen entspannt herum – und mittendrin ein älterer Thai, der mich freundlich begrüßte. Wir kamen ins Gespräch, und er erzählte mir, dass er zwar ein Haus in der Stadt habe, aber die Ruhe hier oben viel mehr genieße. Ich konnte ihn gut verstehen – der Ausblick über die Insel bis zum Meer war schon an diesem Punkt atemberaubend.

Der wahre Khao Ra: Zwei Kilometer, die es in sich haben

Gerade als ich dachte, das sei der berühmte Aussichtspunkt, klärte mich mein Gastgeber auf: Der eigentliche höchste Punkt der Insel, der Khao Ra, liegt noch weiter oben – zwei Kilometer, die es in sich haben. Angeblich zwei Stunden Fußmarsch. Ich war skeptisch. Zwei Kilometer in zwei Stunden? Das kann doch nicht sein, dachte ich mir. Doch ich sollte eines Besseren belehrt werden.

Mit nur zwei kleinen Flaschen Wasser und leerem Magen – nicht gerade die beste Vorbereitung – machte ich mich trotzdem auf den Weg. Was dann kam, war ein echter Härtetest: Der Pfad wurde immer steiler, die Hitze drückte, und die Beschilderung war eher sporadisch. Immer wieder musste ich anhalten, tief durchatmen und mich selbst motivieren, weiterzugehen. Mehr als einmal spielte ich mit dem Gedanken umzukehren. Aber der Gedanke, die ganze Strecke noch einmal machen zu müssen, ließ mich weiterstapfen.

Gipfelglück und Erschöpfung

Als ich endlich oben ankam, war ich völlig fertig – aber auch unglaublich stolz. Der Ausblick vom Khao Ra ist schwer zu beschreiben: Über grüne Hügel, dichten Dschungel und das funkelnde Meer. Die Strapazen waren sofort vergessen, ersetzt durch ein Gefühl von Freiheit und Zufriedenheit. Klar, ein bisschen leichtsinnig war ich schon unterwegs – aber genau diese spontanen Entscheidungen machen Reisen für mich so besonders.

Fazit: Abenteuer beginnt, wenn du es am wenigsten erwartest

Was ich an diesem Tag gelernt habe? Manchmal sind es die ungeplanten Abzweigungen, die die besten Geschichten schreiben. Und manchmal braucht es ein bisschen Durchhaltevermögen, um am Ende mit Erinnerungen belohnt zu werden, die dir keiner mehr nimmt. Beim nächsten Mal nehme ich definitiv mehr Wasser mit – und vielleicht auch einen Mitstreiter. Aber wer weiß, vielleicht wartet ja hinter der nächsten Kurve schon das nächste Abenteuer.

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