4800
Thailand

Lost Place als neue Wohnung ?

Gestern war ich mal wieder in Bo Phut auf Koh Samui unterwegs – mein Motorrad, die Kamera und ich. Eigentlich wollte ich nur ein bisschen die Gegend erkunden, aber dann bin ich auf ein echtes Lost-Place-Juwel gestoßen: Drei verlassene Villen, alle in einer Ecke, als hätten sie sich zum gemeinsamen Verfall verabredet.

Die erste Villa sticht sofort ins Auge. Ein riesiges Grundstück, das locker Platz für zwei Familien bietet. Die Architektur erzählt von besseren Zeiten, und ein verstaubtes Floppy-Laufwerk auf der Terrasse gibt einen Hinweis darauf, wie lange hier schon niemand mehr gewohnt hat. Mit etwas handwerklichem Geschick und Geduld könnte man dieses Haus wieder zum Leben erwecken.

Kaum um die Ecke gebogen, stand ich plötzlich vor einem weiteren verlassenen Anwesen – einer Villa, die einst sicher ein echtes Schmuckstück war. Ein Schild der Bank am Eingangstor lässt vermuten, dass der Vorbesitzer seine Kredite nicht mehr bedienen konnte. Doch trotz des Verfalls strahlt das Gebäude noch immer einen gewissen Charme aus.

Das Glasdach in der Mitte der Villa ist beschädigt, wodurch Regen ungehindert ins Innere gelangt. Im Erdgeschoss steht bereits das Wasser – nicht nur im Pool, sondern auch in den Wohnräumen. Die Reparatur dieses Daches wäre der erste Schritt, um weiteren Schaden zu verhindern. Solche Wasserschäden sind in tropischen Regionen wie Thailand keine Seltenheit.

Beim Betreten der Villa fällt auf, dass viele persönliche Gegenstände noch vorhanden sind. In den einzelnen Zimmern liegen Bücher, Möbel und Dekorationsartikel verstreut – als hätte jemand in Eile das Haus verlassen. Die dunklen Holzelemente verleihen den Räumen eine edle Atmosphäre, die erahnen lässt, wie prachtvoll das Anwesen einst gewesen sein muss.

Für mich war dieser Fund ein weiteres Kapitel meiner Reise durch Thailand – ein Land voller Kontraste, Geschichten und verborgener Schätze. Es erinnert mich daran, dass hinter jeder Fassade, sei sie noch so verfallen, eine Geschichte wartet, entdeckt zu werden.

Nur einen Steinwurf entfernt, etwa 50 Meter die Straße hinunter, stieß ich auf ein verborgenes Juwel: eine mehrstöckige Villa in U-Form, die im traditionellen Thai-Stil erbaut wurde. Ihr Infinity-Pool bot einen atemberaubenden Blick auf das Meer und den majestätischen Big Buddha, der stolz über die Insel wacht.

Das Anwesen verfügte über ein großzügiges Gartengrundstück vor dem Pool, das ausreichend Platz bot, um zwei bis drei kleine Bungalows zu errichten. Mit etwas Hingabe und Kreativität könnte hier ein charmantes, familiengeführtes Boutique-Hotel entstehen.

Der größte sichtbare Schaden am Gebäude war eine heruntergestürzte Dachgaube am linken Flügel, vermutlich durch einen Sturm verursacht. Die Konstruktion bestand hauptsächlich aus Stahlprofilen, was die Reparatur relativ unkompliziert machte.

Mit einem engagierten Team und etwas handwerklichem Geschick könnte dieses Anwesen zu einem traumhaften Urlaubs- oder Altersdomizil werden. Alternativ bietet es die Möglichkeit, eine kleine Einkommensquelle zu schaffen, sobald der Tourismus wieder an Fahrt aufnimmt.

Die Kombination aus traditioneller Architektur, moderner Ausstattung und der einzigartigen Lage macht dieses Projekt zu einer lohnenswerten Investition. Natürlich habe ich kurz überlegt, ob ich nicht selbst Hand anlegen sollte. Die Vorstellung, eine dieser Villen zu renovieren und vielleicht sogar selbst zu nutzen, ist verlockend. Aber ein Blick auf die aktuellen Grundstückspreise in Bo Phut holt mich schnell zurück auf den Boden der Tatsachen. Trotz des offensichtlichen Leerstands und Verfalls sind die Preise nach wie vor hoch. Laut aktuellen Marktanalysen liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Bo Phut bei etwa 4.500 USD, mit Tendenz steigend .

Manchmal führt mich mein Weg zu Orten, die längst in Vergessenheit geraten sind – und genau das macht ihren Reiz aus. In Lamai, einem der bekannteren Orte auf Koh Samui, entdeckte ich kürzlich einen verlassenen Hotelkomplex, der meine Neugier weckte. Auf den ersten Blick erinnerte die Fassade an eine Mischung aus Einkaufszentrum und kleinem Schloss – ein architektonisches Kuriosum, das förmlich darum bat, erkundet zu werden.

Der Haupteingang, flankiert von zwei Seitenflügeln, führte mich in eine Welt, die einst von Leben erfüllt war. In den Flügeln entdeckte ich mehrere Zimmer, von denen zwei durch ihre Glasschiebetüren zugänglich waren. Die restlichen Zimmer waren durch elektronische Schlösser versperrt – ein stummer Hinweis auf die einstige Modernität des Hauses.

Im Zentrum des quadratischen Hauptkomplexes lag ein Pool, der teilweise noch Wasser führte. Rundherum waren Tische und Stühle sorgfältig zusammengestellt und teilweise abgedeckt. Die offene Küche, ebenfalls zugänglich, wirkte, als hätte man sie eines Tages einfach verlassen.

Besonders beeindruckt hat mich die spiralförmige Treppe mit ihrer auffälligen Lampe – ein Designstück, das dem Ort einen Hauch von Eleganz verlieh. Es war offensichtlich, dass dieses Hotel einst zu den gehobeneren Adressen zählte.

Solche Orte erzählen Geschichten – von Träumen, Investitionen und dem Wandel der Zeit. Für mich als Reisenden sind sie mehr als nur verlassene Gebäude; sie sind Zeugen vergangener Epochen und bieten einen einzigartigen Einblick in die Geschichte des Ortes.

Auf dem Heimweg entdeckte ich dann noch dieses Moped. Da würde jedem TÜV-ler die Haare zu Berge stehen…

Buy Me a Coffee at ko-fi.com

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You might also like