Next Stop Sukhothai
Next Stop Sukhothai – Im Bann der Geschichte, Tempel und Biker Bars
Schon beim ersten Sonnenstrahl wusste ich: Sukhothai wird mehr als nur ein weiteres Ziel auf meiner Reise. Zwischen den ehrwürdigen Ruinen, lebendigen Märkten und einer Biker Bar, die so gar nicht ins Bild passt, wartete eine Zeitreise auf mich – und vielleicht auch ein bisschen Abenteuer.
Ankunft in Sukhothai – Wo Vergangenheit auf Gegenwart trifft
Kaum angekommen, spürte ich sofort das besondere Flair dieser Stadt im unteren Norden Thailands. Sukhothai, heute ein ruhiges Städtchen, liegt etwa 13 Kilometer östlich der berühmten Ruinen der alten Hauptstadt. Die Geschichte ist hier allgegenwärtig: Vom 13. bis 15. Jahrhundert war Sukhothai das Zentrum des ersten großen Thai-Königreichs – der Ort, an dem die „Morgendämmerung des Glücks“ begann.
Die Stadt selbst hat sich nach einem verheerenden Brand 1968 neu erfunden. Alle Gebäude im Stadtkern sind jüngeren Datums, doch das Flair der Vergangenheit schwingt immer mit. Meine Unterkunft – wie immer eine spontane Wahl über Booking – war charmant und günstig. Perfekt für meinen Entdeckergeist.










Marktleben und erste Eindrücke
Der örtliche Markt war ein Fest für die Sinne. Farben, Gerüche, Stimmen – alles wirbelte durcheinander. Manchmal wusste ich wirklich nicht, wo ich zuerst hingreifen sollte: Frisches Obst, dampfende Garküchen, kunstvolle Handarbeiten. Hier ist alles authentisch, nichts auf Hochglanz poliert. Die Einheimischen lachen, feilschen, genießen – und ich mittendrin, ein bisschen überfordert, aber glücklich.








Ticket, Tempel, und ein Hauch von Abenteuer
Im Tourist Information Center löste ich mein Ticket für den berühmten Sukhothai Historical Park. Ein kurzer Blick auf die Karte, ein freundliches Gespräch mit dem Personal, und schon hatte ich einen Plan.








Ramkhamhaeng National Museum
Direkt daneben lockte das Ramkhamhaeng National Museum mit Artefakten aus der Blütezeit Sukhothais. Besonders beeindruckend: die alten Steininschriften, Buddha-Statuen und die berühmten Sangkhalok-Keramiken, die einst bis nach China exportiert wurden.







Hoffentlich muss die nie zum Einsatz
Auf dem Gelände fiel mir eine altertümliche Feuerwehr ins Auge – ein Relikt aus vergangenen Tagen. Hoffentlich gibt’s im Notfall modernere Fahrzeuge, dachte ich schmunzelnd.






Wat Traphang Thong – Tempelinsel im See
Einer der ersten Tempel, die ich besuchte, war Wat Traphang Thong. Schon der Weg dorthin war besonders: Über eine Fußgängerbrücke gelangte ich auf die kleine Insel mitten im See. Der Tempel selbst ist ruhig, fast meditativ. Im Mittelpunkt steht ein Chedi im singhalesischen Stil, umgeben von acht kleineren Chedis. Die Ordinationshalle ist schlicht, gestiftet von einem Gouverneur im Jahr 1917.
Das eigentliche Highlight aber: Ein Fußabdruck Buddhas, kunstvoll in dunklem Stein gemeißelt, mit 108 Glückssymbolen. Der Mondop, in dem er liegt, verströmt eine fast magische Atmosphäre. Hier leben noch heute Mönche – der einzige Tempel im alten Sukhothai mit einer aktiven Gemeinschaft. Ich setzte mich für einen Moment, lauschte dem Wind und spürte, wie die Jahrhunderte an mir vorbeizogen.











Wat Tham Phra Mae Ya – Die Höhle der Göttin
Mein Weg führte mich weiter zum Wat Tham Phra Mae Ya, einem Höhlentempel, umgeben von Zuckerrohrfeldern. Schon der Eingang ist ein Erlebnis: Eine Treppe mit bunten Nagas windet sich zur kleinen Höhle unter einem riesigen Felsbrocken. Im Inneren wacht das Bildnis von Phra Mae Ya, einer lokalen Gottheit, die seit der Sukhothai-Zeit verehrt wird.
Die Geschichte dahinter ist bewegend: König Ramkhamhaeng soll das Originalbild seiner Mutter gewidmet haben. Heute steht hier eine Nachbildung, geschmückt mit Blumen und Seidentüchern, als Zeichen der Verehrung. Die Atmosphäre ist andächtig, fast familiär – und ich fühlte mich eingeladen, einen Moment innezuhalten.








Die Wat Tham Phra Mae Ya Cave, welche man über den gleichnamigen Tempel erreicht.












Abendstimmung und das Leben in der Chopper Bar
Nach so viel Geschichte hatte ich Lust auf etwas Gegenwart. Die Chopper Bar am Westufer des Yom River war dafür genau richtig. Schon von weitem sah ich die Motorräder vor der Tür – ein untrügliches Zeichen, dass hier nicht nur Touristen verkehren.
Drinnen: Live-Musik, entspannte Stimmung, gutes Essen und Cocktails, die besser schmeckten als erwartet. Die Bar ist ein Treffpunkt für Reisende und Locals gleichermaßen. Ich kam schnell ins Gespräch, tauschte Geschichten aus und genoss das Gefühl, Teil dieser bunten Gemeinschaft zu sein.








Fazit – Sukhothai, du hast mich überrascht
Sukhothai ist mehr als nur ein Geschichtspark. Es ist ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart auf charmante Weise verschmelzen. Die Tempel, die Märkte, die Menschen – alles erzählt Geschichten. Und während ich durch die nächtlichen Straßen schlenderte, wusste ich: Diese Reise hat Spuren hinterlassen. Nicht nur in meinem Reisepass, sondern auch in meinem Herzen.
