Revist diverser Lost Place auf Samui
Ein Geistertrip durch Samui. Urbextour mit neuen Freunden
Stell dir vor, du stehst mitten im tropischen Grün von Koh Samui, die Sonne brennt auf deine Haut und irgendwo zirpt eine Grille. Neben dir: ein paar neue Freunde, die wie du das Abenteuer suchen. Und was für eins. Wir haben uns aufgemacht, gemeinsam verlassene Orte auf der Insel zu entdecken. Orte, an denen die Zeit stehen geblieben ist und an denen die Fantasie ganz von allein zu galoppieren beginnt.
Ankommen und Losziehen
Es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn man merkt, dass einen das gleiche Hobby verbindet. Urbexen, das Erkunden verlassener Gebäude, ist für mich mehr als nur ein Zeitvertreib. Es ist eine Schatzsuche, bei der die Geschichten hinter den Mauern mindestens so spannend sind wie das, was man vor Ort findet. Meine neuen Freunde sind erst vor kurzem aus Deutschland ausgewandert und kennen Samui noch nicht so gut. Da war es für mich Ehrensache, ihnen ein paar meiner Lieblingsorte zu zeigen.
Grusel, Spaß und Fantasie
Natürlich ist nicht jede Geschichte, die ich hier erzähle, ganz wahr. Aber das ist ja das Schöne am Urbexen: Man darf die Fantasie spielen lassen. Jeder Schatten, jedes seltsame Geräusch bekommt plötzlich Bedeutung. Die Geschichten zu den einzelnen Locations sind so weit als möglich auf wahren Hintergrundinformationen entstanden, allerdings mit einer gewaltigen Portion Phantasie um ein wenig Gruselatmosphäre passend zu diesen vergessenen Plätzen zu erschaffen. Also bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.
Die erste Location: Das Laem Set Inn
Ein Ort, der langsam von der Natur zurückgeholt wird, hat seinen ganz eigenen Zauber. Das Laem Set Inn auf Koh Samui ist so ein Ort, ein vergessenes Paradies, das im Schatten der Palmen schlummert und dessen Geschichte noch immer in der salzigen Luft hängt. Ich nehme Euch nun mit auf unseren Streifzug durch die Überreste dieses einst so besonderen Hideaways an der Südküste der Insel.
Ankunft am Rand der Zeit
Schon der Weg zum Laem Set Inn ist wie eine kleine Zeitreise. Die Straße wird schmaler, das Grün dichter, und irgendwann gibt es keine Hinweisschilder mehr. Wir parken unsere Bikes auf einem kleinen Vorplatz am Eingang des Resorts, das Meer rauscht irgendwo hinter den Bäumen. Der Wind trägt den Duft von Salz und feuchtem Holz herüber, als wir uns durch das Dickicht schlage. Plötzlich tauchen zwischen den Palmen die ersten Spuren des alten Inns auf: vermooste Mauern, halb eingestürzte Dächer, und dazwischen wild wuchernde Lianen, die alles umschlingen.
Das verlassene Herz des Laem Set Inn
Mit jedem Schritt knarzt der Boden unter unseren Füßen. Die alte Rezeption steht noch, aber der Tresen ist leer, und wo früher Gäste ein- und ausgingen, zwitschern jetzt Vögel und huschen Geckos über die Wände. Die Fenster sind blind vor Staub, das Holz der Bungalows grau und spröde. In einer Ecke entdecke wir eine Statue, halb überwuchert von Efeu. Ein stummer Wächter, der über das Gelände zu wachen scheint.
Es ist seltsam still, aber nicht unangenehm. Eher so, als würde der Ort tief durchatmen, nachdem er jahrelang voller Leben war. Wir stellen uns vor, wie hier früher Stimmen und Lachen durch die offene Sala klangen, wie Gäste in Hängematten lagen und den Sonnenuntergang betrachteten. Jetzt ist alles von einer leisen Melancholie durchzogen, aber auch von einer gewissen Würde. Die Natur holt sich zurück, was ihr gehört, aber sie tut es sanft.
Spuren der Vergangenheit
Wir gehen weiter, vorbei an einer verfallenen Poolanlage, deren Wasser längst von Algen und Blättern übernommen wurde. Die Steine sind glatt und rutschig, und wir müssen aufpassen, wohin wir treten. Das alte Beachrestaurant am Pool ist inzwischen abgebrannt. Brandstiftung, oder Blitzeinschlag, keiner weiß es und nur ein paar Betonpfosten und verkohlte Trümmer, lassen die Größe des Restaurants erahnen. An manchen Stellen stehen noch Möbel, verwittert und von Termiten zerfressen. In einem der Bungalows liegt ein altes Gästebuch, die Seiten aufgequollen von der Feuchtigkeit. Namen, Grüße, kleine Zeichnungen, Erinnerungen an bessere Zeiten, als das Laem Set Inn noch ein Geheimtipp für Reisende war, die das echte Thailand suchten.
Es heißt, dass Dave und Toi, die letzten Besitzer, das Inn mit viel Herz geführt haben. Toi war bekannt für ihre Kochkünste, und viele schwärmen noch heute von den gemeinsamen Abenden und dem Gefühl, Teil einer kleinen Familie zu sein. Doch irgendwann wurde das Paradies zu abgelegen, zu schwer erreichbar, und mit dem Bau neuer Resorts in der Nähe verlor das Laem Set Inn seinen Platz im Inselgefüge. Die letzten Gäste berichten von einem Ort, der langsam verblasste, bis schließlich niemand mehr kam.
Die Natur übernimmt
Jetzt, Jahre später, ist das Laem Set Inn ein Ort für Abenteurer und Nostalgiker. Die Palmen wachsen durch die Dächer, Vögel und Insekten haben das Gelände übernommen. Es gibt keine Musik mehr, kein Licht, nur das Rauschen des Meeres und das Flüstern des Windes in den Blättern. Der Verfall wirkt nicht bedrohlich, sondern friedlich, als würde der Ort einfach schlafen und von den alten Geschichten träumen.
Wir setzen uns auf eine der halb eingestürzten Terrassen und lassen den Blick über das Gelände schweifen. Die Sonne taucht alles in ein warmes, goldenes Licht, und für einen Moment stellen wir uns vor, wie es wäre, wenn das Laem Set Inn noch immer voller Leben wäre. Doch dann kehrt die Stille zurück, und wir wissen, dass manche Orte einfach gehen müssen, damit neue Geschichten entstehen können.
Abschied mit Gänsehaut
Als wir uns dann wieder auf den Weg mache, bleibt ein leises Kribbeln zurück. Das Laem Set Inn ist mehr als nur ein verlassener Ort, es ist ein Stück gelebte Geschichte, das zwischen Palmen und Ruinen weiterlebt. Vielleicht ist das der wahre Zauber solcher Lost Places: Sie erinnern uns daran, dass alles vergänglich ist, aber nichts wirklich verloren geht. Die Erinnerungen, die hier geschaffen wurden, schweben noch immer in der Luft und wer weiß, vielleicht spürt man sie ja, wenn man ganz still ist und zuhört.




















Verlorene Träume unter Palmen, unser Abenteuer bei den verlassenen Villen von Samui
Kennst du das Gefühl, wenn du gemeinsam mit Freunden durch ein Dickicht streifst, das Summen der Zikaden im Ohr, und plötzlich vor euch eine Szenerie auftaucht, die wie aus einem vergessenen Filmset wirkt ? Genau so begann unser Besuch hier, als wir vom Laem Set Inn aus zu diesem verlassenen Villenprojekt nahe des Flughafens.
Im Schatten einstiger Pracht
Die Sonne stand schon hoch, als wir mit klopfendem Herzen die versteckten Wege suchten, die zu den fünf Villen führten. Jeder Schritt ließ das Rascheln des Grüns lauter erscheinen, als wolle die Vegetation die letzten Spuren menschlicher Ambitionen verschlucken. Und dann lagen sie vor uns: Fünf großzügig angelegte Villen, jede mit eigenem Pool, umgeben von einer Stille, die nur von den Geräuschen der Natur durchbrochen wurde.
Die Pools, einst wohl einladend und glitzernd, waren jetzt stille, dunkle Wasserflächen, in denen sich die Schatten der Palmen spiegelten. An den Wänden und Decken konnten wir noch Reste kunstvoller Dekoration erkennen, es war offensichtlich, dass hier niemand an Aufwand gespart hatte. Wir stellten uns vor, wie Gäste in luftigen Kleidern einst durch die Räume flanierten, das Lachen von Poolpartys in der warmen Nachtluft. Doch stattdessen nur das Echo unserer eigenen Schritte und das leise Knarren der Dielen.
Zwischen Luxus und Vergessen
Warum dieses exklusive Villenareal nie fertiggestellt wurde, bleibt ein Rätsel. War es das Geld, das ausging? Oder waren es die strengen Bauvorschriften, die dem Traum ein jähes Ende setzten? In den letzten Jahren gab es auf Samui immer wieder Bauprojekte, die wegen Verstößen gegen Umweltauflagen oder fehlender Genehmigungen gestoppt wurden. Die Behörden gehen inzwischen rigoros gegen illegale Projekte vor, um die Schönheit und Integrität der Insel zu bewahren. Vielleicht waren diese Villen Teil dieser Welle, ein Mahnmal für zu große Träume und zu wenig Rücksicht auf die Natur.
Mit ein wenig Fantasie konnten wir uns ausmalen, was hier hätte entstehen können: Ein exklusives Refugium, in dem Luxus und tropische Natur miteinander verschmelzen. Doch stattdessen ist es jetzt ein Ort, an dem die Zeit stillsteht und die Natur langsam, aber sicher, alles zurückerobert.
Begegnungen im Verborgenen
Während wir durch die leeren Räume streiften, begegneten wir niemandem, zumindest keinem Menschen. Aber die Atmosphäre war so dicht, dass wir fast das Gefühl hatten, die Geister der Vergangenheit würden noch durch die Flure wandern. Ein vergessenes Handtuch auf einem Stuhl, ein leeres Glas auf dem Fensterbrett, kleine Relikte, die Geschichten von Handwerkern erzählen, die längst weitergezogen sind.
Einmal, als wir am Rand eines Pools standen, raschelte es im Gebüsch. Ein neugieriger Gecko lugte hervor und schien uns zu mustern, als wollte er fragen, was wir hier zu suchen hätten. Wir mussten lachen, schließlich waren wir für ihn die eigentlichen Eindringlinge in diesem verlassenen Paradies.
Insel im Wandel
Die Geschichte dieser Villen ist kein Einzelfall. Auf Samui werden immer wieder illegale Bauten entdeckt, gestoppt oder sogar abgerissen, um die Umwelt zu schützen. Die Insel ist heute Umweltschutzgebiet, und neue Bauprojekte müssen eigentlich strenge Auflagen erfüllen. Wenn man aber sieht wie wild überall gebaut wird, weiß man das dies wieder nur einer der vielen Papiertiger Behörden ist. Das Ziel, die natürliche Schönheit zu bewahren, damit auch kommende Generationen das Paradies erleben können, ist schon lange nicht mehr machbar. Überall schießen neue Projekte wie Pilze aus dem Boden.
Fazit: Zwischen Melancholie und Abenteuerlust
Als wir uns schließlich wieder auf den Rückweg machten, blieb ein Gefühl von Melancholie, aber auch von Abenteuerlust. Es sind genau diese Orte, die uns anziehen: Wo Luxus und Vergessen, Hoffnung und Scheitern so dicht beieinanderliegen.




























Von den verlassen Villen aus, führte unser Weg weiter über die Küstenstraße zu einem ganz besonderen Lost Place, welcher zwar von weitem überall zu sehen ist, aber dessen Zugang doch nur wenige kennen.
Ankunft am Abandoned Hotel 404
Schon beim Betreten des Geländes spüren wir diese ganz besondere Mischung aus Neugier und leichtem Unbehagen. Die Sonne steht noch hoch, aber das Licht fällt schon schräg durch die Bäume und taucht alles in ein warmes, fast goldenes Leuchten. Vor uns ragen die riesigen, halb fertigen Gebäude auf, als hätten sie mitten im Bau die Luft angehalten. Der Weg zum Hauptkomplex ist von Lianen und Gras überwuchert, an manchen Stellen müssen wir uns richtig durch das Dickicht kämpfen. Überall knirscht und raschelt es unter unseren Schritten, ein Gefühl, als würde der Ort selbst leise mit uns sprechen.
Durch die verlassenen Gänge
Wir schleichen durch die offenen Flure, vorbei an leeren Fensterhöhlen, durch die der Wind pfeift. Die Wände sind zum Teil schon von Moos überzogen, und an manchen Stellen wachsen sogar kleine Bäume aus dem Beton. In den ehemaligen Zimmern liegt noch Bauschutt, manchmal finden wir alte Werkzeuge oder vergilbte Baupläne. Es riecht nach feuchtem Stein und Erde, und ab und zu hören wir das entfernte Zwitschern von Vögeln, die sich hier ein neues Zuhause gesucht haben. Die Stille ist fast greifbar, nur unterbrochen von unseren eigenen Stimmen, wenn wir uns leise über unsere Entdeckungen austauschen.
Der Weg zum Dachpool
Ein besonders abenteuerlicher Moment: Wir wagen uns über eine knarzende Betontreppe nach oben. Die Geländer fehlen längst, und wir treten vorsichtig, immer einen prüfenden Blick auf den Boden vor uns. Das Licht wird heller, je höher wir kommen, und plötzlich stehen wir auf dem Dach, direkt am ehemaligen Pool. Die Fliesen sind verwittert, das Becken voller Laub und Regenwasser, aber man erkennt noch die ursprüngliche Form. Wir setzen uns auf den Rand, lassen die Beine baumeln und genießen die Aussicht.
Aussicht über Samui
Von hier oben liegt uns ganz Samui zu Füßen. Die Palmenwipfel wiegen sich im Wind, irgendwo kräht ein Hahn, und in der Ferne glitzert das Meer. Der Blick reicht bis nach Chaweng, und wir stellen uns vor, wie es gewesen wäre, wenn hier tatsächlich Gäste im Pool geplanscht hätten. Jetzt ist es nur noch die Natur, die sich alles zurückholt und wir, die für einen Moment Zeugen dieser stillen Schönheit werden. Wir lachen, machen Fotos, und für einen Augenblick fühlt sich alles an wie ein kleines, verbotenes Abenteuer und planen schon einen weiteren Besuch, zum Sonnenaufgang. Also in aller Frühe nochmals das Gelände aufsuchen und vom Pool aus, den Beginn des Tages über das Meer zu erleben.
Abschied mit Gänsehaut
Beim Abstieg werfen wir noch einen letzten Blick zurück auf das Dach und den Pool, der so viel mehr ist als nur ein verlassener Ort. Es ist, als hätte die Zeit hier einen Zwischenstopp eingelegt. Wir verlassen das Gelände mit dem Gefühl, ein Stück verborgener Geschichte entdeckt zu haben und mit dem Ziel noch das verlassene Spa Resort am Eingang des Areals aufzusuchen.




























Ein letzter Blick zurück auf die drei Türme des Abandon Hotel 404, dann schlage ich den schmalen, fast zugewucherten Seitenweg ein. Meine Freunde folgen mir, neugierig, aber auch ein wenig angespannt. Der Dschungel verschluckt uns förmlich, das Licht wird gedämpft, und jeder Schritt bringt uns tiefer in eine Welt, die längst vergessen scheint.
Der verborgene Eingang
Das Samuilians Spa-Resort liegt verborgen wie ein gut gehütetes Geheimnis. Hier, im dichten Grün von Chaweng, ist der Zugang kaum noch zu erkennen. Ranken und Lianen hängen wie Vorhänge vor den einst prächtigen Mauern, die Natur hat sich alles zurückgeholt. Schon beim Näherkommen spüren wir diese eigentümliche Mischung aus Faszination und Beklommenheit. Die Luft ist feucht, schwer, und es ist so still, dass jedes Knacken unter unseren Füßen wie ein Donnerschlag wirkt.
Verblasster Glanz
Wir stehen vor den ersten Gebäuden. Die Fenster sind zerschlagen, die Wände bröckeln, Möbelstücke liegen wie gestrandete Wracks in den leeren Räumen. Wir stellen uns vor, wie hier einst Gäste in weißen Bademänteln durch die Flure schlurften, auf dem Weg zu Massagen oder zum Pool. Jetzt ist alles nur noch eine Kulisse aus Vergänglichkeit. Die Tapeten sind verblasst, im Badezimmer liegen zerbrochene Fliesen, und ein modriger Geruch hängt in der Luft. Es fühlt sich an, als würde die Vergangenheit mit jeder Pore aus den Wänden sickern.
Die steinernen Wächter
Wir gehen weiter, vorbei an verwitterten Statuen, die den Weg säumen. Ihre steinernen Gesichter sind von Moos überzogen, die Augenhöhlen leer und doch irgendwie aufmerksam. Wir können nicht anders, als uns beobachtet zu fühlen. Jeder Schritt auf zerbrochenem Glas hallt nach, jedes Rascheln im Gebüsch lässt uns zusammenzucken. Die kunstvoll geschnitzten Türen zu den alten Badabteilungen stehen offen, als wollten sie uns einladen, oder warnen.
Der Koiteich und seine Schatten
Wir treten durch eine dieser Türen, das Holz ächzt unter unserem Gewicht. Ein schmaler Steg führt über einen dunklen, trüben Koiteich. Früher schwammen hier bunte Fische, jetzt kräuselt sich das Wasser nur noch, wenn ein Schatten darunter vorbeihuscht. Wir bleiben stehen und halten die Luft an. War da etwas? Oder spielt uns unsere Fantasie an diesem geheimnisvollen Ort einen Streich? Die Bäder und Duschen dahinter sind von Spinnweben überzogen, aus den Ritzen kriechen Insekten. Es riecht nach Moder, nach Verfall und nach etwas Unaussprechlichem.
Stille und Vergessen
Wo einst Massageräume, ein Dampfbad und eine Poolbar für Entspannung sorgten, herrscht jetzt eine unheimliche Stille. Der künstliche Fluss, der früher von Fontänen gespeist wurde, ist inzwischen dunkel, undurchsichtig und wirkt als würde er ein düsteres Geheimnis beinhalten . Die Poolbar am Ende des Flusses ist nur noch ein Gerippe aus Holz und Stein, überwuchert von Schlingpflanzen. Die Natur verschlingt alles, was der Mensch zurückgelassen hat.
Das Flüstern der Vergangenheit
Wir stehen still, lauschen. Ein Flüstern liegt in der Luft, ein kalter Hauch weht durch das Gelände und lässt uns frösteln. Vielleicht sind es nur die Geräusche des Waldes, vielleicht aber auch die Erinnerungen an die Menschen, die hier einst Zuflucht suchten und nie wieder zurückkehrten. Wir spüren, wie sich Gänsehaut auf unseren Gliedmaßen ausbreitet. Der Ort ist mehr als nur verfallen, er ist durchdrungen von Geschichten, die nie erzählt wurden.
Als wir den Rückweg antreten, werfe ich noch einen letzten Blick zurück. Die steinernen Wächter scheinen uns nachzusehen, und für einen Moment frage ich mich, ob wir wirklich allein waren.




























Ein letzter Lost Place für diesen Tag. Das Ziel: The Teak Wing, ein verfallenes Resort auf Koh Samui, das mehr Schatten als Sonne kennt. Schon die Anfahrt war anders, das Resort liegt versteckt, abseits der Straße, und man ahnt sofort, dass hier seit Jahren kein regulärer Gast mehr eingecheckt hat. Wir parkten unsere Fahrzeuge am Straßenrand und machten uns auf den Weg. Die Luft war schwer, das Licht der Nachmittagssonne fiel gefiltert durch das dichte Grün. Ein Ort, der sich nicht einfach so preisgibt.
Der Weg ins Vergessene
Schon der erste Eindruck: Hier ist alles anders als in den glänzenden Resorts, die sonst die Insel säumen. Die Natur hat sich das Gelände zurückerobert, als wolle sie den Menschen zeigen, wer am längeren Hebel sitzt. Ranken winden sich um rostige Geländer, Palmen sprengen die Pflastersteine auf, und irgendwo im Dickicht kläfft ein Hund, als wolle er uns warnen. Der Weg zum Haupteingang ist voller Scherben, welche von den großen Scheiben des ehemaligen Luxusresorts stammen.
Das Skelett des Luxus
Das Resort selbst ist ein Koloss aus Beton und Glas, ein Mahnmal für gescheiterten Luxus. Ursprünglich sollte das The Teak Wing ein Teil des Chaweng Blue Lagoon Hotels werden, ein Prestigeprojekt mit 348 Zimmern und allem erdenklichen Komfort. 400 Millionen Baht wurden investiert, doch dann kam die Pandemie und mit ihr das Ende. Das Resort wurde geschlossen, verriegelt, vergessen. Was folgte, war ein langsamer, aber gründlicher Raubzug: Alles, was nicht niet- und nagelfest war, verschwand. Aufzüge, Klimaanlagen, Möbel, sogar die Sanitäranlagen, alles geplündert, alles weg. Die Polizei konnte zwar einige Verdächtige festnehmen, darunter die ehemalige Pächterin, doch die Schäden waren enorm. Erst schätzte man sie auf 70 Millionen Baht, später korrigierte man auf 14 Millionen, weil nicht alle Räume betroffen waren. Was bleibt, ist eine leere Hülle, ein Ort, der mehr Fragen stellt als Antworten gibt.
Die Atmosphäre, zwischen Faszination und Gänsehaut
Im Inneren ist es still. Der Wind pfeift durch leeren Fensteröffnungen, irgendwo klappert eine der letzten losen Türen. Die langen Flure wirken endlos, ihre Stille wird nur von unseren eigenen Schritten durchbrochen. In den Zimmern liegen noch vereinzelte Überbleibsel: ein zerbrochener Spiegel, ein vergilbtes Handtuch, ein vergessener Schuh. Alles wirkt wie nach einem hastigen Aufbruch zurückgelassen. Die Sonne wirft gespenstische Schatten auf die Wände, und obwohl es Tag ist, fühlt sich der Ort unheimlich an. Es ist diese Mischung aus Verfall und einstigem Glanz, die das Herz schneller schlagen lässt. Jeder Raum erzählt von besseren Zeiten, und von dem Moment, als alles endete.
Am Rand der Legalität
Das Gelände ist schwer einsehbar, fast so, als wolle es sich vor neugierigen Blicken schützen. Man spürt, dass man hier eigentlich nicht sein sollte. Die Gefahr, entdeckt zu werden, ist real und doch ist es gerade dieses Verbotene, das den Reiz ausmacht. Wir bewegen uns vorsichtig, respektvoll, immer mit einem Auge auf mögliche Gefahren. Ein falscher Schritt, und man könnte durch eins der Löcher fallen oder von einem losen Balken überrascht werden. Die Natur und der Verfall sind hier die wahren Hausherren.
Rückblick und das leise Unbehagen
Nach einer guten Stunde verlassen wir das Gelände, die Sonne steht schon tief. Der Weg zurück zur Straße fühlt sich leichter an, fast wie eine Befreiung. Doch das Gefühl, das The Teak Wing hinterlässt, bleibt. Es ist nicht nur die Geschichte des Ortes, die einen beschäftigt, es ist auch die Erkenntnis, wie schnell Luxus und Sicherheit vergehen können. Das Resort ist heute ein Lost Place, ein Mahnmal für gescheiterte Träume und menschliche Gier. Und wer weiß, vielleicht spuken hier nicht nur Erinnerungen, sondern auch die Geister derer, die nie ganz gegangen sind.
















Der Zauber der verlassenen Orte und die Vorfreude auf neue Abenteuer
Kennst du das Gefühl, wenn ein Tag voller Eindrücke einfach nicht aus dem Kopf verschwinden will? Nach unserem Ausflug in die faszinierende Urbexwelt, die mich tief in die geheimnisvollen Geschichten verlassener Hotels auf Koh Samui gezogen hat, war genau das der Fall. Noch während ich mit den anderen zurück in unsere Unterkünfte fuhr, schwirrten die Bilder und Videos der verlassenen Flure und verwitterten Fassaden wie ein wilder Schwarm Gedanken durch meinen Kopf.
Begegnungen mit der Vergangenheit
Ich erinnere mich noch genau an das knarzende Holz des Laem Set Inn und die überwucherten Wege rund um das Samuilians Spa Resort. Es war, als würde die Zeit hier anders ticken, langsamer, aber auch intensiver. Zwischen den Mauern flüsterte die Vergangenheit, und manchmal hatte ich das Gefühl, als würde gleich jemand um die Ecke biegen, der hier einst zuhause war. Die Sonne stand tief, warf lange Schatten und tauchte alles in ein goldenes Licht, das die Szenerie noch surrealer wirken ließ.
Zurück in der Unterkunft und schon wieder auf Achse, zumindest im Kopf
Kaum zurück, war an Ruhe nicht zu denken. Während die anderen ihre Eindrücke sortierten oder schon die ersten Bilder in die Welt schickten, saß ich da, noch halb in den alten Hotels, halb schon auf dem nächsten Trip. Mein Kopf war wie ein Bienenstock, voller Ideen, Pläne und der unbändigen Lust, weiterzuziehen. Die Inselwelt Samui ruft, und ich spüre, wie die Abenteuerlust schon wieder an mir zerrt.

Kleiner Nachtrag:
Natürlich sind bei unserem Ausflug auch ein paar Videos entstanden, die müssen aber erst noch bearbeitet und hochgeladen werden 🙂