Auf der Mae Hong Song Schleife unterwegs und Ankunft in Pai
Abenteuer auf der Mae Hong Son Schleife: Von Kurven, Höhlen und Pai-Nächten
Stell dir vor, du sitzt auf deinem Bike, der Fahrtwind weht dir um die Nase, und vor dir liegen 1.864 Kurven, die sich durch die grüne, bergige Wildnis Nordthailands schlängeln. Wir – zwei Freunde, zwei Motorräder, ein Ziel: die legendäre Mae Hong Son Loop. Was wir unterwegs erleben, ist mehr als nur eine Reise. Es ist ein Roadtrip voller Überraschungen, Begegnungen und Geschichten, die man nicht planen kann. Komm mit auf unsere Tour – von ausgefallenen Cafés über geheime Tempel bis hin zum bunten Treiben auf dem Nachtmarkt von Pai.
Kaffeepause im „The Living Room“
Nach den ersten Kilometern auf der Mae Hong Son Schleife – und etlichen Kurven, die uns schon ordentlich gefordert hatten – war es Zeit für eine kleine Pause. Wie durch Zufall entdeckten wir ein charmantes Café, das sich „The Living Room“ nannte. Schon von außen wirkte es einladend, mit seinen bunten Kissen und der entspannten Atmosphäre. Unsere Bikes parkten wir direkt vor der Tür, als wollten auch sie kurz verschnaufen.
Drinnen empfing uns der Duft von frisch gemahlenem Kaffee. Die Besitzerin, ein echtes Original, begrüßte uns mit einem breiten Lächeln und einem flotten Spruch auf den Lippen. „Ihr seht aus, als hättet ihr schon ein paar Kurven hinter euch!“ Wir lachten, bestellten zwei Cappuccino und ließen uns auf die weichen Sofas fallen. Der Kaffee? Ein Gedicht – kräftig, aromatisch, genau das Richtige, um unsere Lebensgeister zu wecken. Während wir unsere Tassen leerten, schmiedeten wir Pläne für die nächsten Etappen. Noch ahnten wir nicht, was uns alles erwarten würde.















Der geheimnisvolle Ban Huai Salob Tempel
Frisch gestärkt und mit ordentlich Koffein im Blut machten wir uns wieder auf den Weg. Die Straße schlängelte sich weiter durch dichte Wälder und kleine Dörfer. Plötzlich tauchte am Straßenrand ein Tempel auf, wie aus dem Nichts. Ban Huai Salob Temple stand auf einem handgemalten Schild. Google wusste nichts darüber – aber genau das machte ihn so spannend.
Wir hielten an und erkundeten das Gelände. Der Tempel selbst war schlicht, aber die wahre Attraktion war die riesige Bambusbrücke, die sich in eleganten Bögen über ein Tal spannte. Ich hatte so eine Brücke noch nie gesehen, schon gar nicht in dieser Größe. Während wir vorsichtig über die knarrenden Bambuslatten balancierten, winkte uns ein älterer Mönch freundlich zu. „Habt keine Angst, die Brücke hält!“, rief er lachend. Ein kurzer Plausch, ein paar Fotos – und schon hatten wir wieder einen dieser Momente gesammelt, die man nie vergisst.




















Die magische Nam Lod Cave
Etwa 50 Kilometer vor Pai kam das nächste Highlight: die Nam Lod Cave. Wir standen vor der Entscheidung – weiterfahren oder die Höhle erkunden? Da wir die Schleife im Kreis fuhren und nicht noch einmal hier vorbeikommen würden, fiel die Entscheidung leicht. Abenteuer gewinnt!
Am Eingang wurden wir von einer freundlichen Dame begrüßt, die uns Tickets und einen Guide zuteilte. Mit einer alten Gaslampe bewaffnet, führte uns unser Guide zur Höhle. Schon der erste Blick in das dunkle, kühle Innere ließ uns staunen. Der Nam Lang Fluss schlängelt sich durch das Höhlensystem, das sich über 1.666 Meter erstreckt. Wir stiegen in ein Bambusfloß und glitten lautlos über das Wasser – umgeben von Stalaktiten und Stalagmiten, die im Licht der Lampe gespenstische Schatten warfen.
Unser Guide zeigte uns uralte Teakholz-Särge, die hier von den Lawa-Stämmen vor Tausenden von Jahren zurückgelassen wurden. Über uns flatterten Fledermäuse, und irgendwo in der Dunkelheit hörte man das Zwitschern von Mauerseglern. Die Atmosphäre war magisch – ein bisschen unheimlich, aber vor allem faszinierend. Als wir wieder das Tageslicht erreichten, waren wir uns einig: Genau für solche Erlebnisse sind wir unterwegs.















Kurven, Landschaften und kleine Abenteuer
Die nächsten Kilometer vergingen wie im Flug – oder besser gesagt: im Kurventanz. Die Mae Hong Son Schleife ist berühmt für ihre 1.864 Kurven, und jede einzelne davon ist ein kleines Abenteuer. Mal öffnet sich der Blick auf grüne Täler, mal taucht man ein in nebelverhangene Wälder. Immer wieder begegneten wir Einheimischen, die uns freundlich zuwinkten oder uns an kleinen Straßenständen frisches Obst anboten.
Ich ertappte mich dabei, wie ich immer wieder dachte: Beim nächsten Mal nehme ich mir mehr Zeit. Es gibt so viel zu entdecken, dass es fast schade ist, einfach nur durchzurauschen. Aber genau das macht den Reiz aus – die Mischung aus Freiheit, Spontaneität und dem Wissen, dass hinter jeder Kurve eine neue Geschichte wartet.










Pai – Ankommen und Eintauchen ins Nachtleben
Am späten Nachmittag rollten wir schließlich in Pai ein. Die kleine Stadt empfing uns mit ihrem ganz eigenen Charme – entspannt, bunt und ein bisschen verrückt. Nach dem Einchecken in unser Guesthouse ließen wir die Bikes stehen und stürzten uns ins abendliche Getümmel.
Der Nachtmarkt von Pai ist ein Fest für die Sinne. Überall duftet es nach Streetfood – gegrillte Spieße, süße Desserts, würzige Currys. Zwischen den Ständen präsentieren Künstler ihre Werke, Musiker spielen auf, und die Straßen sind voller Leben. Wir probierten uns durch die Spezialitäten, plauderten mit anderen Reisenden und ließen uns einfach treiben. Pai ist ein Ort, an dem man die Zeit vergisst – und genau das ist nach einem Tag voller Abenteuer das schönste Gefühl.















Fazit:
Unsere Tour auf der Mae Hong Son Schleife war mehr als nur eine Motorradreise. Es war ein Roadtrip voller Überraschungen, Begegnungen und unvergesslicher Momente. Und während wir am Abend in Pai bei einem letzten Snack zusammensaßen, waren wir uns einig: Das war erst der Anfang.
