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Thailand

Trauriges Koh Samui

Guten Morgen aus der Ferne. Während meiner Fahrt in die Stadt fiel mir im Augenwinkel ein merkwürdiges Gebilde auf. Neugierig drehte ich um und blickte in Richtung Berge. Die Form war aus der Entfernung schwer zu deuten, aber sie wirkte interessant. Also schlängelte ich mich kurzerhand durch die Gassen Koh Samuis – der Weg, den Google Maps vorschlug, existierte schlichtweg nicht – und erreichte nach einigem Hin und Her schließlich das Objekt meiner Neugier. Siehe da, mein Gespür für Lost Places hatte mich nicht getäuscht: Ich war beim High Park Slide Club gelandet. Auch Ruffy freute sich, mal wieder in einem Vergnügungspark Modell stehen zu dürfen.

Der High Park Slide Club war einst ein lebhafter Wasserpark auf einem Hügel in Chaweng, Koh Samui. Mit zwei Hauptwasserrutschen, die 15 Meter hoch und 31 Meter lang waren, bot er Adrenalin pur. Dazu kamen ein Infinity-Pool mit Panoramablick, ein Zipline, Kletterwände, Bumper Drift Cars und vieles mehr. Es war ein Ort voller Abenteuer und Spaß für alle Altersgruppen.

Doch heute steht der Park verlassen da. Die Rutschen sind still, der Pool leer, und die einst lebhaften Geräusche sind verstummt. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Natur beginnt, sich das Gelände zurückzuerobern. Ein Ort, der einst vor Leben sprühte, ist nun ein stiller Zeuge vergangener Zeiten.

Für mich als Entdecker auf zwei Rädern war dieser Fund ein besonderes Erlebnis. Es zeigt, wie wichtig es ist, die Augen offen zu halten und sich von der Neugier leiten zu lassen. Man weiß nie, welche Geschichten hinter den nächsten Kurven warten.

Der High Park Slide Club mag seine Tore geschlossen haben, aber seine Geschichte lebt weiter – in den Erinnerungen der Besucher und in den Erzählungen von Abenteurern wie mir.


In einer der vielen Seitenstraßen von Koh Samui entdeckte ich eine kleine, aufgegebene Werkstatt. Am Wegesrand standen etliche Jeeps, die aussahen, als hätten sie ihre besten Tage längst hinter sich. Die Werkstatt selbst war verlassen, das Tor halb offen, und das Dach schien dem nächsten Monsun kaum standzuhalten. Ein Ort, der Geschichten von vergangenen Abenteuern und mechanischen Herausforderungen erzählte.

Die Jeeps, einst robuste Fahrzeuge für Touren durch den Dschungel und über die Hügel der Insel, standen nun still. Ihre Karosserien waren von Rost überzogen, die Reifen platt, und die Sitze vom tropischen Klima gezeichnet. Manche hatten noch verblasste Logos von Tourenanbietern, andere trugen keine Kennzeichen mehr. Es war, als ob die Zeit hier stehen geblieben wäre.

Ich stellte mir vor, wie diese Fahrzeuge einst Touristen durch die Wildnis Samuis transportierten, zu versteckten Wasserfällen, über steile Pfade und durch dichte Wälder. Vielleicht gehörten sie zu den beliebten Jeep-Safaris, die heute noch angeboten werden, bei denen Besucher die Insel auf abenteuerliche Weise erkunden können.

Doch nun standen sie hier, Zeugen einer vergangenen Ära. Die Werkstatt, einst ein Ort des Lebens und der Aktivität, war nun still. Ein Ort, der zum Nachdenken anregte über die Vergänglichkeit und die Geschichten, die jeder Ort und jedes Objekt in sich trägt.

Für mich war dieser Fund ein unerwartetes Highlight meiner Reise. Ein Ort, der nicht in Reiseführern steht, aber dennoch tief beeindruckt. Ein stiller Zeuge der Geschichte Samuis, verborgen in einer unscheinbaren Seitenstraße.


Beim Streifzug durch die Straßen stieß ich auf ein Gelände, das zunächst wie ein kleines Resort wirkte. Doch beim Näherkommen entpuppte es sich als Firmengelände einer Baufirma. Die Villa des Eigentümers stand leer und war durch ein gesichertes Grundstück abgeschottet. Was verschlossen ist, bleibt verschlossen, die erste Urbex Regel.

In Thailand ist es nicht ungewöhnlich, dass Bauunternehmen ihre Projekte mit repräsentativen Villen schmücken, die jedoch nicht immer bewohnt sind. Solche Immobilien dienen oft als Musterhäuser oder als Statussymbole der Eigentümer. Manchmal stehen sie leer, sei es aus strategischen Gründen oder aufgrund von rechtlichen Unklarheiten.

Die strikte Abschottung solcher Grundstücke ist ebenfalls keine Seltenheit. Sicherheitsbedenken, Schutz vor Vandalismus oder einfach der Wunsch nach Privatsphäre können Gründe dafür sein. In einem Land, wo Tradition und Moderne oft aufeinandertreffen, entstehen solche Kontraste, die für Außenstehende faszinierend wirken können.

Für mich als Motorradreisender durch Samui sind solche Entdeckungen Teil des Abenteuers. Sie zeigen die Vielfalt und die Überraschungen, die dieses Land bereithält. Man weiß nie, was hinter der nächsten Kurve wartet – vielleicht ein verlassenes Resort, eine prächtige Villa oder ein Stück unberührter Natur.


Auf meinen Streifzügen durch Koh Samui stoße ich immer wieder auf Orte, die einst voller Leben waren und nun in Stille verharren. So auch in jener Straße, in der ich kürzlich eine verlassene Baufirma entdeckte. Nicht weit davon entfernt stieß ich auf ein leerstehendes Restaurant – ein Ort, der einst Gäste bewirtete und nun dem Verfall preisgegeben ist.

Die Fassade des Restaurants erzählt von besseren Zeiten: verwitterte Holzverkleidungen, verblasste Farben und ein Schild, dessen Schrift kaum noch zu erkennen ist. Durch die staubigen Fenster kann man die einstige Einrichtung erahnen – Tische und Stühle, die darauf warten, wieder genutzt zu werden. Die Küche, einst das Herzstück des Lokals, liegt nun still und verlassen.

Solche Orte sind auf Koh Samui keine Seltenheit. Viele Betriebe mussten in den letzten Jahren schließen, sei es aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten oder anderer Umstände. Die Insel, einst ein pulsierendes Touristenziel, zeigt nun an einigen Stellen die Spuren des Wandels.

Trotz der Melancholie, die solche Orte ausstrahlen, haben sie ihren eigenen Charme. Sie erzählen Geschichten von vergangenen Tagen, von Menschen, die hier arbeiteten und Gäste bewirteten. Für mich als Reisenden sind sie stille Zeugen der Zeit, die zum Innehalten und Nachdenken einladen.


Nach all den verlassenen Orten, an denen ich in den letzten Tagen auf Koh Samui vorbeigekommen bin – die meisten davon mit mehr Spinnweben als Leben – hatte ich am Ende doch noch so eine Art kleines Happy End. Ganz zufällig bin ich beim Cruisen auf das 4 SPICES | Samui Viewpoint Restaurant gestoßen. Und was soll ich sagen? Jackpot!

Zugegeben, auch hier war beim ersten Besuch kein Mensch weit und breit. Aber diesmal lag’s einfach an der Uhrzeit. Die Bude macht erst gegen 17 Uhr auf – ich war natürlich viel zu früh dran, typisch. Trotzdem: Schon ohne Service, ohne Musik, ohne alles – allein wegen der Lage und der Aussicht hat sich der kleine Abstecher mehr als gelohnt. Der Blick von der Rooftop-Terrasse geht weit über Bang Rak, das Meer glitzert, Palmen wiegen sich in der Ferne, und ich stand da einfach still und hab’s aufgesogen.

Das Ganze hat so ein bisschen Vibes von „der Ort, an dem man abends mit einem Drink sitzt, während die Sonne das Wasser vergoldet“. Und genau das werde ich beim nächsten Mal machen. Denn ich komme definitiv wieder – diesmal zur richtigen Zeit, mit Hunger im Gepäck und Lust auf mehr als nur einen Ausblick. Angeblich gibt’s dort asiatische Fusionküche mit koscherem Twist – klingt spannend genug, um’s zu probieren.

Für mich jedenfalls war das 4 SPICES ein echter Glücksgriff. Nicht überlaufen, nicht abgewrackt, einfach nur chillig mit Potenzial zur Lieblingslocation. Und wer weiß, vielleicht wird aus dem Zufallsfund ja noch ein fester Stop auf meiner Samui-Route.

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