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Thailand

Trip in die Umgebung von Surat Thani

Nachdem ich inzwischen schon vier Mal versucht hatte, in die Khamin Cave zu gelangen und dabei jedes Mal aus verschiedensten Gründen gescheitert bin, mal zu viel Regen, mal ein Erdrutsch, mal kein Strom, hatte ich vor meiner Abfahrt zur Höhle extra von meinem Hotel dort anrufen lassen, ob ein Besuch heute möglich wäre. Ich hatte keine Lust, wieder 80 Kilometer für nix zu fahren. Nachdem mir die Rezeption im Hotel dann ein Okay-Zeichen gegeben hatte, machte ich mich also in aller Frühe auf, um pünktlich zur Öffnung der Höhle um 9 dort zu sein.

Ein Morgen voller Vorfreude und Zweifel

Kennst du das Gefühl, wenn du schon beim Aufstehen spürst, dass heute endlich der Tag ist, an dem etwas klappt, das du schon fast aufgegeben hattest ? Genau so war mein Start heute in den Tag. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, als ich mich auf mein Moped schwang und die ersten Kilometer durch das noch schläfrige Surat Thani rollte. Ich hatte mir fest vorgenommen, mich nicht wieder von irgendwelchen Naturgewalten oder technischen Pannen aufhalten zu lassen. Die Luft war frisch, die Straßen leer, und ich fühlte mich wie ein echter Abenteurer auf geheimer Mission.
Schon die Anfahrt war ein Erlebnis für sich. Von Surat Thani aus führte mich die Straße durch sattgrüne Landschaften, vorbei an Palmenhainen und kleinen Dörfern. Die Khamin Cave liegt etwas versteckt im Ban Na San District und ist nicht gerade das, was man einen Touristenmagneten nennt.

Die Ankunft und ein Duft, der bleibt

Am Eingang der Khamin Cave angekommen, wurde ich direkt von einem freundlichen, aber etwas verschmitzt grinsenden Guide begrüßt. „Du bist sicher wegen der Stalaktiten hier, oder?“, fragte er, und ich ahnte schon, dass das nicht alles war. Kaum hatte ich einen Fuß in die Höhle gesetzt, wurde mir klar, warum sie auch „Stinking Cave“ genannt wird. Ein Geruch, irgendwo zwischen nassem Moos, alten Schuhen und einer Prise Abenteuer, schlug mir entgegen. Ich musste lachen. „Na, das ist ja mal ein Empfang“, dachte ich, während mein Guide nur meinte: „Man gewöhnt sich dran, oder man redet sich das zumindest ein.“

Der Abstieg. Enge Treppen, eine Taschenlampe und die ersten Eindrücke

Eine Metalltreppe führte hinab in den Schlund der Höhle. Mit jedem Schritt wurde es dunkler und kühler, bis schließlich nur noch der Lichtkegel der Taschenlampe meines Guides die Felsen um mich herum beleuchtete. Der Geruch ? Nun ja, der Name „Smelly Cave“ kommt nicht von ungefähr. Die große Fledermauskolonie sorgt für ein Aroma, das man nicht so schnell vergisst, intensiv, aber irgendwie auch Teil des Abenteuers.

Die unterirdische Wunderwelt, Felsformationen und Fantasie

Die Khamin Cave ist riesig, etwa 1,2 Kilometer schlängelt sich der begehbare Pfad durch das Gestein. Mein Guide, dessen Englisch zwar begrenzt war, zeigte mir mit viel Enthusiasmus die Highlights, Stalaktiten und Stalagmiten in allen Formen und Farben, einige davon mit funkelnden Kristallen überzogen. Besonders beeindruckend waren Felsen, die wie ein meditierender Buddha, Elefanten oder das Gesicht einer lachenden Frau aussahen. An manchen Stellen war der Höhlenboden matschig, was das Ganze noch abenteuerlicher machte zumal ich wie immer in meinen weichen Barfußlatschen unterwegs war.
Und dann waren da noch die eigentlichen Herrscher der Höhle. Die Fledermäuse. Hunderte hingen kopfüber von der Decke, manche flatterten lautlos durch die Dunkelheit. Ein bisschen unheimlich, aber faszinierend.

Spirituelle Spuren und die Schreine im Fels

Typisch Thailand. Auch in der Khamin Cave gibt es kleine Schreine, an denen Besucher innehalten, Räucherstäbchen anzünden und sich Glück für die weitere Reise wünschen. Ich habe auch kurz inne gehalten, einfach um den Moment zu genießen und die besondere Atmosphäre auf mich wirken zu lassen.

Rückkehr ans Tageslicht und ein Lächeln im Gesicht

Nach gut einer Stunde tauchte ich wieder aus der Dunkelheit auf. Die Sonne blendete, die Luft roch plötzlich nach Wald statt nach Fledermaus. Ich musste grinsen, ein bisschen stolz, ein bisschen glücklich, und definitiv um eine Erfahrung reicher.

Fazit: Die Khamin Cave ist mehr als nur eine stinkende Höhle

Was bleibt, ist die Erinnerung an ein kleines Abenteuer abseits der ausgetretenen Pfade. Die Khamin Cave hat mich überrascht, mit ihrer Größe, ihren skurrilen Felsformationen und der Mischung aus Natur, Spiritualität und einer Prise Humor (den braucht man bei dem Geruch!). Wenn du Lust auf echte Erlebnisse hast, die dich aus deiner Komfortzone holen und gleichzeitig faszinieren, dann ist diese Höhle genau das Richtige.
Der einzige, aber in meinen Augen dicke Minuspunkt der Höhle ist der „Unterhalt“ derselben. Gut 90 Prozent aller Lampen sind ohne Funktion und hätte ich nicht in weiser Voraussicht mein eigenes „Flutlicht“ mitgebracht, wäre mir vieles in der Höhle verborgen geblieben und ich wäre mehr als einmal auf der Nase gelandet, da der Weg eher erahnbar als sichtbar war.
Solltet Ihr also dieser an sich schönen Höhle auch einen Besuch abstatten wollen, bringt eine gute Lampe mit. Die Stirnlampe des Guides ist zu schwach auf der Brust.

Von der Khamin Cave führte mich mein Weg weiter zur Chao Mae Guan Yin bei Na San, einem besonderen Ort, der der Göttin der Barmherzigkeit gewidmet ist. Diese Stätte, die in der chinesisch-thailändischen Tradition tief verwurzelt ist, strahlt eine ruhige und spirituelle Atmosphäre aus, die mich sofort in ihren Bann zog.

Die Chao Mae Guan Yin ist eine beeindruckende Figur, die oft als weibliche Inkarnation des Buddha gesehen wird und für Mitgefühl und Schutz steht. Der Schrein selbst ist in einem klassischen chinesischen Stil gehalten, mit kunstvollen Verzierungen und einer Architektur, die sowohl farbenfroh als auch detailreich ist. Die Lage bei Na San, eingebettet in eine bergige Landschaft, verleiht dem Ort eine besondere Ruhe und lädt zum Verweilen und Nachdenken ein.

Beim Betreten des Schreins spürte ich die tiefe Spiritualität, die von den Besuchern und den sorgfältig arrangierten Opfergaben aus Blumen, Früchten und Räucherstäbchen ausgeht. Es war ein Moment der Einkehr, der mich mit einer inneren Gelassenheit erfüllte.

Diese Station auf meiner Reise war nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch eine Gelegenheit, die Verbindung zwischen Natur, Glauben und Menschlichkeit in Thailand zu erleben. Von der geheimnisvollen Khamin Cave bis hin zur spirituellen Chao Mae Guan Yin bei Na San, jeder Meter auf diesem Weg erzählte seine eigene Geschichte und öffnete mir neue Perspektiven.

Auf zu neuen Gipfeln, mein Abenteuer im Khao Na Nai Luang Dharma Park

Kaum hatte ich Na San hinter mir gelassen, zog es mich weiter in den Khao Na Nai Luang Dharma Park. Was für ein Ort ! Ich hatte mir vorgenommen, jede einzelne Pagode auf den verschiedenen Gipfeln zu besuchen, ein echtes Ausdauerprojekt, das ganz anders war als jeder Sport, den ich bisher kannte.

Der Weg zu den Pagoden, eine Meditation in Bewegung

Der Aufstieg war nicht ohne. Zwischendurch überraschte mich noch ein Regenschauer, der mich zu einer kleinen Pause zwang. Aber das tat dem Erlebnis keinen Abbruch. Im Gegenteil, es passte irgendwie zum meditativen Charakter des Parks. Die Natur um mich herum, die Stille und die Spiritualität der Pagoden ließen mich ganz bei mir ankommen. Und das Beste. Ich hatte das ganze Areal fast für mich allein. Nur die kleinen Cafés am Eingang erinnerten daran, dass hier auch andere Besucher unterwegs sein könnten.

Jeder Gipfel erzählt seine eigene Geschichte

Jede Pagode auf den Gipfeln hatte ihren eigenen Charme. Man spürte die Ruhe und die jahrhundertealte Tradition, die hier lebendig geblieben ist. Es war, als ob ich mit jedem Schritt tiefer in eine andere Welt eintauchte. Die Ausdauer, die ich aufbringen musste, wurde reich belohnt, nicht nur mit atemberaubenden Ausblicken, sondern auch mit einem Gefühl von innerer Ruhe und Zufriedenheit.

Ein Erlebnis, das nachklingt

Dieser Besuch im Khao Na Nai Luang Dharma Park war mehr als nur eine Wanderung. Es war eine Reise zu mir selbst, begleitet von der Schönheit der Natur und der spirituellen Kraft der Pagoden. Wenn du einmal das Bedürfnis hast, dem Alltag zu entfliehen und dich auf eine ganz besondere Art zu bewegen, dann kann ich dir sagen, hier findest du genau das. Ich jedenfalls bin mit einem Lächeln und einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit wieder ins Tal zurückgekehrt. Allerdings hatte ich dann die nächsten zwei Tage auch einen gewaltigen Muskelkater in den Waden…

Heiße Quellen und kühle Erlebnisse. Mein entspannter Abschluss im Tha Sathon Hot Springs

Nach einem Tag voller schweißtreibender Aufstiege zu den Gipfeln im Khao Na Nai Luang Dharma Park war ich bereit für eine Belohnung. Nicht irgendeine, sondern eine, die Körper und Geist gleichermaßen verwöhnt. Also machte ich mich auf den Weg zu den Tha Sathon Hot Springs, einem Ort, der mir schon allein durch seinen Namen versprach, dass hier „heiß“ eine ganz neue Dimension hat.

Ein bisschen Neugierde unter Einheimischen

Kaum angekommen, spürte ich sofort die neugierigen Blicke der wenigen Besucher. Es war offensichtlich, dass Ausländer hier eine seltene Erscheinung sind. Die Hot Springs sind ein echtes Geheimnis, liebevoll in die Natur eingebettet, aber fernab der üblichen Touristenpfade. Diese stille Exklusivität machte das Erlebnis für mich noch besonderer. Ich fühlte mich fast ein bisschen wie ein Entdecker, der einen verborgenen Schatz gefunden hat.

Heiße Quellen, und die sind wirklich heiß !

Dann kam der Moment der Wahrheit. Das Wasser. Ich tauchte vorsichtig ein und wurde sofort von der Hitze überrascht. HOT ist hier nicht nur ein Wort, sondern ein Erlebnis, das man spürt. Nach zwei Minuten war Schluss, mein Körper protestierte lautstark gegen die Temperatur, die eindeutig über meinem Komfortlevel lag. Trotzdem widerholte ich den Vorgang insgesamt fünf Mal. Aber dann war wirklich gut, mein Kreislauf meldete sich und mir war klar, genug ist genug. Kein Wunder, dass hier hauptsächlich Thais zu finden sind, die offensichtlich eine höhere Toleranz für diese glühenden Quellen haben.

Die wohltuende Wirkung nach dem Wandern

Trotz der kurzen Verweildauer im heißen Wasser spürte ich, wie sich die Anspannung aus meinen Muskeln löste. Die Wärme drang tief ein, löste Verspannungen und schenkte mir eine wohlige Entspannung, die ich nach dem anstrengenden Tag im Dharma Park dringend gebraucht hatte. Es war ein Moment der Ruhe und des Loslassens, der mich mit neuer Energie erfüllte.

Ein Erlebnis, das im Gedächtnis bleibt

Was ich aus diesem Besuch mitnahm, war nicht nur die Erinnerung an die beeindruckende Natur und die heißen Quellen selbst, sondern auch das Gefühl, etwas Außergewöhnliches erlebt zu haben. Ein Ort, an dem man die Hitze spürt, die Stille genießt und die Seele baumeln lässt, ganz ohne Trubel und große Menschenmengen.
Wenn du also mal das Abenteuer suchst, das nicht nur die Beine, sondern auch die Sinne herausfordert, dann ist so ein Tag im Khao Na Nai Luang Dharma Park mit einem Abschluss in den Tha Sathon Hot Springs genau das Richtige. Ich jedenfalls habe es nicht bereut und trage diese Erinnerung warm in mir, im wahrsten Sinne des Wortes.

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