Unterwegs in der Gegend von Saen Suk
Heute morgen galt mein erster Besuch dem verlassenen Phra That Mueang Mueang Chon. Der Weg dorthin war schon einmal eine ziemliche Tortour, da dieses verlassene Tempel nur über nicht ausgebaute und unbefestigte Nebenstraßen zu erreichen ist. Dies waren zudem durch den Regen stellenweise extrem aufgeweicht und matschig, so das ich froh war als ich mein Ziel erreicht hatte.
Das Gelände an sich ist zwar abgeriegelt, aber durch ein Loch in der Mauer konnte ich es trotzdem ohne Problem betreten. Hier erstaunte mich dann wieder, was hier alles in einer Tempelanlage zurückgelassen wurde.




















Danach wollte ich eigentlich endlich einmal in das Institute of Marine Science auf dem Universiätsgelände in Saen Suk. Diese wichtige Bildungs- und Forschungseinrichtung in Chonburi ist Teil der Burapha University und hat eine reiche Geschichte, welche bis ins Jahr 1969 zurückreicht, als es ursprünglich als „Museum für Meerestiere und Salzwasseraquakultur“ gegründet wurde. Das Institut wurde 1985 offiziell als solches anerkannt, nachdem König Bhumibol Adulyadej das Marine Science Center eröffnet hatte. Das Institut selbst beherbergt das Bang Saen Aquarium, eines der größten Aquarien Thailands.
Es besteht aus drei Hauptbereichen:
Dem Salzwasser-Ausstellungsbereich für Wassertiere, dem Meereswissenschaftlicher Museumsbereich und dem Lernzentrum „The World Beneath the Sea“, welches einen interaktiven Raum, in welchem man durch immersive Ausstellungen und große Becken etwas über das Meeres Leben lernen kann.
Allerdings hatte ich nicht mit diesem Andrang am Wochenende gerechnet, so das ich kurzerhand wieder umgekehrte und mich auf zu meinem nächsten Ziel machte.




Weiter ging es zum nicht weit entfernten bekannten Wat Saen Suk, mehr bekannt als Wang Saen Suk Hell Garden der auch manches mal Thailand Hell Horror Park genannt wird. Dies ist ein einzigartiger buddhistischer Tempel hier in Bang Saen, welcher 1986 gegründet wurde. Er dient sowohl als religiöse Stätte als auch als Touristenattraktion und veranschaulicht das buddhistische Konzept von Naraka oder Hölle durch lebendige und oft grausige Skulpturen, die die Folgen verschiedener Sünden darstellen. Der Garten ist in zwei Hauptzonen unterteilt: die Höllenzone und die Paradieszone.
Zuerst ging es natürlich in die Höllenzone, wo man als Besucher von einem Schild mit der Aufschrift „Willkommen in der Hölle“ begrüßt wird und auf das nun kommende vorbereitet wird.
Als erstes sieht man die zentralen zwei große Statuen namens Nai Ngean und Nang Thong, welche als ausgemergelte Wesen dargestellt werden und die leidenden Seelen in der Hölle darstellen. Diese wiederum sind von 21 kleineren Statuen umgeben, welche jede mit Tierköpfen versehen sind und verschiedene Sünden symbolisieren – wie Schweine für Korruption und Kühe für Drogenhandel.
Der dahinter folgende Garten zeigt zahlreiche Qualszenen, darunter Sünder, die lebendig gekocht oder von Hunden zerstückelt werden oder andere brutale Strafen erleiden, die auf ihre irdischen Verfehlungen zugeschnitten sind. Erstaunlich finde ich immer wieder, wir hier dann Eltern mit ihren Kindern durchlaufen und diese auf die diversen Sünden und ihre Folgen hinweisen. Da sieht man wieder, wie auch ein buddhistische Religion – wie alle anderen Religionen auf der Welt – mit der Angst arbeiten um ihr Gläubigen zu „unterwerfen. Ich weiß schon warum ich Atheist bin.
















Wenn man dann wieder aus dem Höllenschlund auf den Parkplatz geht, kommt rechter Hand die Paradieszone. Hier werden im krassen Gegensatz zur Höllenzone heitere Szenen von Buddha und rechtschaffenen Menschen gezeigt, die in einer wunderschönen Gartenumgebung meditieren. Zudem kann man „positive Verdienste“ durch Füttern von Fischen oder das Freilassen von Vögeln aus ihren Käfigen ausüben, um sein Karma zu verbessern. Natürlich stehen auch überall Spendenboxen um die Besucher anregen, über ihre Taten nachzudenken und sich für Verdienste einzusetzen. Früher nannte man das Ablasshandel. Man sieht wieder einmal wie ähnlich sich die Religionen sind. In meinen Augen Gehirnwäsche, aber jeder wie er mag.












Rund 500 Meter entfernt befindet sich dann der Phra Maha Chedi Wat Saen Suk oder kurz Wat Saen Suk. Dies ist ein bedeutender buddhistischer Tempel welcher ebenfalls 1986 erschaffen wurde und zum Hell Garden gehört.
Der Maha Chedi Ket Kaew Chulamani Asana Suk Maha Wihan, ist das bedeutendste Bauwerk innerhalb dieses Tempelkomplexes und zeichnet sich durch seine auffällige türkise Farbe und sein kompliziertes Design aus und ist von, in alle vier Himmelsrichtungen ausgelegten, siebenköpfigen Naga-Brücken umgeben. Im Inneren sind die Wände mit wunderschönen Wandgemälden geschmückt, die das Leben Buddhas darstellen.












Von dort aus ging es über die Hauptstraße 3, der Leap Chai Talay Road, welche Ang Sila mit Khao Sammuk in Thailand verbindet zum Wihan Thep Sathit Phra Kitti Chaloem auch bekannt als Na Jasa Tai Chue Shrine. Dies ist wohl einer der beeindruckendsten chinesischen Schreins, welche ich bis jetzt in Thailand gesehen habe. Der Schrein hat vier Stockwerke auf einer Fläche von 20.800 Quadratmetern und besteht aus drei Hauptgebäuden, einem Erdturm und einem heiliger Räucherstäbchentopf. Darüber hinaus stehen an diesem Ort alle 60 Tai Sui Ye-Skulpturen (jährliche Gottheiten, die über das Schicksal der Menschen wachen) zur Verfügung, damit Besucher sich etwas wünschen können. Auch steht auf dem Areal die größte Vasudhara-Skulptur und höchste Drachensäule der Welt. Auffallend sind auch die chinesische Verzierung, welche beispielsweise aus fast 3000 Drachenskulpturen bestehen.
Dieser Schrein selbst, war früher ein kleiner Schrein namens Nha Sa Tai Jue. Dieser wurde im März 1991 vom Gründer Herrn Somchai Phutthanop auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern errichtet wurde. Er hat gemäß der Vollkommenheit von Najasa Tai Zhi, die Wünsche wahr werden lässt, viele Anhänger.
Bis 1996 war Herr Somchai Phutthanop der Gnade Seiner Majestät des Königs bewusst und so baute er einen größeren Schrein, um den 72. Jahrestag Seiner Majestät des Königs zu feiern. Der Bau begann am Sonntag, dem 16. Juli 1995 um 13:00 Uhr; die feierliche Grundsteinlegung wurde von Herrn Somchai durchgeführt. Zu Beginn betrug das Baubudget nur 3 Millionen Baht, aber mit Spenden von Anhängern konnte der Bau am Freitag, dem 7. April 2000 fertiggestellt werden. Es dauerte über 4 Jahre und das Budget betrug über 300 Millionen Baht. Er wurde auf einer Fläche von 8.000 Quadratmetern errichtet, mit einer umliegenden Fläche von 14.400 Quadratmetern.
Am 11. Januar 1998 leitete Seine Heiligkeit der Oberste Patriarch das Gießritual für 7 Buddha-Statuen und übergab Herrn Somcha die Buddha-Reliquien von 9 Buddha-Statuen für das Füllritual. Der Oberste Patriarch nannte das Heiligtum am 23. Oktober 2001 „Thep Sathit Phra Kitichalerm Sanctuary“ und den Teich „Yen Sira Phro Phra Bori Ban Pond“. Am Dienstag, dem 10. September 2002, salbte Ihre königliche Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn Räucherstäbchentöpfe zur Anbetung der himmlischen Götter, pflanzte den Sri Maha Bodhi-Baum und legte den Grundstein für das Gebäude der Dharma-Praxis zu Ehren Seiner Majestät des Königs. Am 4. Oktober 2002 eröffnete Ihre königliche Hoheit Prinzessin Soamsawali Phra Woraracha Tinaddamat das Vegetarierfest, ließ Statuen von drei Bodhisattvas gießen und einen Salbaum pflanzen. Mittlerweile ist das Gelände auf rund 40.000 Quadratmeter erweitert.
























Na den ganzen farbenfrohen Eindrücken im Tempel war als nächstes wieder ein wenig Ruhe für die Augen angesagt und ich begab mich in das Nature Education Center for Mangrove Conservation im Ortsteil Samet von Chon Buri. Dieses Zentrum konzentriert sich auf die Erhaltung und Aufklärung von Mangrovenökosystemen. Das Zentrum zielt darauf ab, das Bewusstsein und die Aufklärung über die Bedeutung von Mangrovenwäldern zu fördern, die für die Artenvielfalt und den Küstenschutz von entscheidender Bedeutung sind.
Über einen großangelegten Pfad durch die Mangroven Wälder kann man sowohl einfach nur entspannen oder sich über die diversen Infotafeln über die Flora und Faune in diesem Gebiet informieren.
















Nach dem ich gut über eine Stunde im Mangrovenpark unterwegs war, meldete sich nun mein Magen und forderte ein wenig Beachtung. Also lies ich mich non Google in ein kleines Restaurant führen, bei welchem ich zuerst den Eindruck hatte, das dies geschlossen sein, da die ganze Umgebung sehr verlassen aussah. Doch das Essen in dem schummrigen Lokal war lecker und günstig und danach erkundete ich ein wenig diese Ecke, aber leider waren alle Gebäude verriegelt, so das ich keine weiter Lost Place Expedition starten konnte.




Nun ging es zum letzten Stopp meiner heutigen Tour, dem Wat Thep Phuttharam, den ich durch Zufall beim durchfahren der diversen kleineren Straßen des Stadtteils Bang Pla Soi entdeckt hatte.
Der Ortsname bedeutet „Ort des Pla Soi“ und bezieht sich auf einen kleinen essbaren Fisch, der in der Gegend weit verbreitet ist. Historisch diente es als wichtiger Handelsknotenpunkt entlang alter Seewege, die verschiedene Zivilisationen verbanden. Heute ist es für seine administrative Bedeutung in Chonburi bekannt.
Die Architektur des Tempels zeigt komplizierte Designs und Artefakte, darunter ein Haupt-Buddha-Bildnis namens Luang Pho Khao, das aus reinem weißen Stein gefertigt ist. Dieses Bildnis wurde von König Rama III. aus dem Königlichen Großen Palast entfernt. Der Ordinationshalle fehlt das traditionelle Chofah Bai Raka (Dachspitzen) und sie verfügt über einen mit chinesischem Porzellan verzierten Giebel, was sie von anderen Tempeln wie Wat Pho und Wat Suthat unterscheidet.
Wat Thepthidaram ist einzigartig wegen seines Bhikkhunī-Heiligtums, das 52 Bilder weiblicher Mönche beherbergt, was in thailändischen Tempeln selten ist. Darüber hinaus diente es als Residenz von Sunthorn Phu, einem berühmten Dichter während der frühen Rattanakosin-Ära, und beherbergt heute das Sunthorn Phu Museum.











