ThailandUnterwegs in Prachuap Khiri Khan
Hier zuerst einmal eine Zusammenfassung meiner Tour…
Dieses beeindruckende, nie fertiggestellte verlassene Luxushotel in der Provinz Cha-Am steht wie ein stiller Riese mitten in einer Gegend, die von dichten Grünflächen und einsamen Straßen umgeben ist – hier gibt es kaum ein Haus weit und breit. Trotz seines prunkvollen Grunddesigns hat es nie seine Türen für Gäste geöffnet, was ihm einen geheimnisvollen Charme verleiht, der Neugierige gleichermaßen fasziniert und ein wenig schaudern lässt.
Die Legenden, die sich um dieses verlassene Juwel ranken, sind so spannend wie düster – wenn auch nur auf Erzählungen und Klatsch basierend. Man munkelt, dass das Hotel Schauplatz eines tragischen Mordes gewesen sein soll: Ein Ausländer und seine thailändische Freundin gerieten in einen Streit, angeblich wegen gestohlenen Geldes. Die Geschichte erzählt, dass die Freundin ihren thailändischen Freund dazu brachte, den Ausländer im Hotel zu töten, um das Geld zu behalten. Ob diese Geschichte wahr ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, doch in einer Region, in der solche Dramen nicht unbekannt sind, wirkt sie durchaus glaubwürdig.
Trotz dieser düsteren Anekdote lädt die Umgebung zu entspannten Erkundungen ein. Die Natur um das Hotel herum ist üppig und friedlich, ideal für Spaziergänge, bei denen man das geheimnisvolle Flair des Ortes spürt – fast so, als würden die Schatten der Vergangenheit noch durch die verlassenen Flure flüstern. Für Abenteuerlustige bietet sich hier ein leichter Gruselfaktor, der das Erlebnis unvergesslich macht, ohne die entspannte Atmosphäre zu trüben.
Wenn Sie also auf Ihrer Reise durch das Land des Lächelns einmal etwas ganz anderes erleben möchten – eine Mischung aus Luxus, Natur und einem Hauch von Mystery – dann ist dieses nie eröffnete Luxushotel in Cha-Am genau der richtige Ort. Ein Ort, an dem Geschichte und Legende auf faszinierende Weise miteinander verschmelzen und der Sie mit einem Lächeln und einem kleinen Schaudern zurücklässt.
Für die bevorstehende Bike Week in Prachuap Khiri Khan habe ich mich für das charmante The Monkey Resort Donheang entschieden – ein echter Geheimtipp für alle, die Ruhe und Natur lieben. Eingebettet in eine friedliche, grüne Oase, bietet das Resort saubere und geräumige Zimmer, die mit alle mit Klimaanlage und kostenlosem WLAN ausgestattet sind. Die liebevoll gestaltete Einrichtung verströmt eine gemütliche Atmosphäre, die man nur als wohltuend beschrieben kann. Die Zimmer verfügen alle über eine Terrasse mit Blick in den Garten – perfekt, um nach einem langen Tag auf dem Bike entspannt die Seele baumeln zu lassen.
Das familienfreundliche Resort ist ein stiller Rückzugsort, fernab vom Trubel der Stadt. In Donheang, Tambon Ko Lak gelegen, sind viele Highlights der Region nur einen Katzensprung entfernt: Der Khao Chong Krachok, ein Hügeltempel mit spektakulärer Aussicht, der idyllische Ao Manao Beach und der Saranwithi Pier laden zu Erkundungstouren ein.
Das Bay Camp Cafe (เบย์ แคมป์ คาเฟ่) ist ein wahrer Geheimtipp für alle, die in Ao Noi, eine entspannte Auszeit suchen. Direkt am Eingang des wunderschönen Khao Ta Mong Lai Forest Parks gelegen, verzaubert das Café mit einer Atmosphäre, die zum Verweilen und Träumen einlädt. Hier genießt man nicht nur den atemberaubenden Blick auf das glitzernde Meer und die majestätischen Berge, sondern auch die frische Meeresbrise, die sanft durch die Sitzbereiche am Strand und an der Theke weht.
Das Bay Camp Cafe bietet eine abwechslungsreiche Speisekarte, die sowohl thailändische Klassiker als auch einfache westliche Gerichte umfasst. Besonders zu empfehlen sind die leckeren Snacks wie knusprige Roti, saftige Nuggets und herzhaft gefüllte Ham-Cheese-Crêpes – perfekt, um den kleinen Hunger zu stillen. Dazu gibt es erfrischende Getränke wie Passion Fruit Soda oder den aromatischen Thai-Tee, die den Genuss perfekt abrunden.
Ob als erholsame Pause auf einer Erkundungstour, als Ort zum Genießen der Natur oder als kulinarische Oase am Meer – das Bay Camp Cafe ist der perfekte Platz, um Körper und Seele baumeln zu lassen und sich mit köstlichen Speisen und Getränken verwöhnen zu lassen. Ein Besuch hier ist wie eine kleine Reise ins Paradies, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wobei man auf keinen Fall verpassen sollte, einen kleinen Spaziergang entlang der Küste hinter dem Café zu machen. Da warten ein paar Sehenswerte Überraschungen.
Kleiner Nachtmarkt am Strand von Prachuap Khiri Khan.
Am 29.05.2025 fand dann die 15. Ausgabe der 68 Prachuap Bike Week statt, deretwegen ich ja den Zwischenstopp hier in der malerischen Provinz Prachuap Khiri Khan eingelegt hatte. Dieses lebendige Motorradfestival wurde mit viel Herzblut von den engagierten Prachuap Riders organisiert, wobei Brother Rome als Ansprechpartner fungierte und Panya Vampire die Standreservierungen meisterhaft koordinierte. Motorradfans aus der ganzen Region und darüber hinaus kamen zusammen, um ihre gemeinsame Leidenschaft für das Biken zu feiern – eine Atmosphäre voller Freude, Freiheit und Gemeinschaft.
Wie bei den meisten Bike Weeks in Thailand, gab es auch hier wieder beeindruckende Ausstellungen von einzigartigen Custom-Bikes, die das Herz eines jeden Motorradliebhabers höherschlagen ließen. Die Luft vibrierte vor Energie durch mitreißende Live-Musik, während zahlreiche Verkaufsstände eine bunte Vielfalt an Zubehör und Bekleidung anboten. Überall herrschte eine ausgelassene Stimmung, die keine Wünsche offenließ. Stell dir vor, wie die Sonne langsam am Horizont über dem Meer versinkt, während das satte Brummen der Motoren die Küstenstraße erfüllt. Biker aus allen Ecken treffen sich, tauschen Geschichten und Erfahrungen aus, und teilen diese unvergleichliche Leidenschaft – genau das macht die 68 Prachuap Bike Week zu einem unverzichtbaren Highlight im Kalender eines jeden Motorradfans.
Dieses Fest der Freiheit auf zwei Rädern ist nicht nur ein Event, sondern ein Erlebnis, das die Herzen von Fahrern und Zuschauern gleichermaßen berührt. Es verbindet Menschen, schafft Freundschaften und lässt die Seele aufblühen – ein echtes Paradies für alle, die das Abenteuer und die Gemeinschaft auf der Straße lieben. Wer einmal dabei war, wird die Erinnerungen an diese magischen Tage in Prachuap Khiri Khan nie vergessen wollen.
Dieses Mal habe ich den Wat Khao Chong Krachok nur für einen kurzen nächtlichen Drohnenflug besucht, denn bei meinen bisherigen Besuchen hatte ich den Tempel schon mehrfach auf „normalem“ Weg erklommen. Trotzdem möchte ich euch heute ein paar spannende Infos zu diesem besonderen Ort und dem Hügel, auf dem er thront, mitgeben – denn der Wat Khao Chong Krachok ist definitiv einen Besuch wert.
Der Wat Khao Chong Krachok (วัดเขาช่องกระจก) ist ein buddhistischer Tempel, der majestätisch auf einem 245 Meter hohen Hügel in Prachuap Khiri Khan, Thailand, liegt. Er ist ein echtes Wahrzeichen der Stadt und bietet nicht nur kulturelle Highlights, sondern auch atemberaubende Ausblicke, die jeden Besucher verzaubern.
Um zum Tempel zu gelangen, gilt es, 396 Stufen zu erklimmen – eine kleine Herausforderung, die sich aber auf jeden Fall lohnt. Der Aufstieg ist zwar anstrengend, besonders wenn die Sonne kräftig vom Himmel brennt, doch unterwegs laden überdachte Rastplätze mit gemütlichen Sitzbänken zum Verschnaufen ein. Oben angekommen, erwartet euch ein strahlend goldener Chedi, der heilige buddhistische Reliquien beherbergt, sowie mehrere weiß-rote Tempelgebäude, die in der Abendsonne besonders schön leuchten.
Der wahre Schatz ist jedoch der Panoramablick: Von hier oben könnt ihr die Bucht von Prachuap Khiri Khan bewundern, die umliegenden Berge bestaunen und bei klarer Sicht sogar bis zur Grenze nach Myanmar schauen – ein Anblick, der das Herz höherschlagen lässt.
Der Hügel ist auch als „Monkey Mountain“ bekannt, denn entlang des Weges und rund um den Tempel tummeln sich zahlreiche Makaken. Diese frechen Affen sind an Menschen gewöhnt und zeigen sich oft neugierig bis aufdringlich. Achtung also: Keine sichtbaren Lebensmittel oder glänzenden Gegenstände mitnehmen, denn die cleveren Tiere sind wahre Meister im Stehlen – von Wasserflaschen bis zu Taschen ist alles möglich. Am besten haltet ihr Abstand, füttert die Tiere nicht und nutzt die bereitgestellten Bambusstöcke nur zur Abschreckung, nicht zum Schlagen. So bleibt der Besuch entspannt und sicher.
Der Tempel hat auch eine bewegende Geschichte: 1958 brachte König Bhumibol Adulyadej (Rama IX) eine heilige Reliquie auf den Gipfel und ließ sie im Chedi platzieren. Seitdem wird jedes Jahr am 1. Januar das „Khuen Khao Hom Phra“-Festival gefeiert. Gläubige erklimmen den Hügel, um Verdienste zu sammeln und an einer feierlichen Zeremonie teilzunehmen, bei der ein goldenes Tuch um den Chedi gewickelt wird. Als Erinnerung an ihre Pilgerreise erhalten die Teilnehmer oft eine Urkunde – ein wunderschönes Ritual, das die spirituelle Bedeutung dieses Ortes unterstreicht.
Mein nächtlicher Drohnenflug über dem Wat Khao Chong Krachok hat mir wieder einmal gezeigt, wie magisch dieser Ort ist – ob bei Tag oder Nacht, mit oder ohne Aufstieg. Wenn ihr also in Prachuap Khiri Khan seid, gönnt euch unbedingt diese kleine Abenteuerreise, die Kultur, Natur und ein bisschen Affenspaß perfekt verbindet.
In Prachuap Khiri Khan, besonders im Herzen der Stadt Mueang Prachuap, erwartet dich ein echtes Highlight für Kunst- und Kulturfreunde: Die Sue Suk Road, auch bekannt als Susuk Cultural Road, wurde zu einer lebendigen Open-Air-Kunstgalerie verwandelt. Seit Juni 2022 schmücken hier 14 farbenfrohe Wandgemälde eine Gesamtfläche von über 200 Quadratmetern und erzählen spannende Geschichten aus der lokalen Geschichte, Kultur, den Traditionen und dem Alltag der Gemeinde. Dieses wunderbare Projekt ist das Ergebnis einer kreativen Zusammenarbeit zwischen lokalen Künstlern, dem Kulturrat der Provinz und den Studierenden des Pohchang College der Rajamangala University of Technology Rattanakosin. Die Wandmalereien laden dich ein, in die Seele der Region einzutauchen und machen die Straße zu einem lebendigen Treffpunkt für Einheimische und Besucher gleichermaßen.
Wenn du also auf der Suche nach einem entspannten, aber kulturell bereichernden Erlebnis bist, ist die Sue Suk Road mit ihren Wandmalereien ein absolutes Muss. Sie bietet dir eine bunte, visuelle Reise durch das lokale Erbe, die dich zum Staunen bringt und zum Verweilen einlädt. Und wenn du noch tiefer in die kreative Szene eintauchen möchtest, solltest du das jährliche Kunstfestival in Hua Hin nicht verpassen – hier verschmelzen Kunst, Musik und Gemeinschaft zu einem unvergesslichen Erlebnis, das deinen Besuch in Prachuap Khiri Khan perfekt abrundet.
Mach dich bereit für eine Reise voller Farben, Geschichten und herzlicher Begegnungen – Prachuap Khiri Khan zeigt sich hier von seiner lebendigsten und inspirierenden Seite.
Der Wing 5, besser bekannt als die Royal Thai Air Force Base in Prachuap Khiri Khan, ist weit mehr als nur eine militärische Einrichtung – hier trifft Geschichte auf Naturidylle und Abenteuerlust. Gegründet wurde die Basis zwar offiziell 1952, doch ihre Wurzeln reichen tief in die dramatischen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs zurück. Besonders die Schlacht von Prachuap Khiri Khan am 8. Dezember 1941 macht diesen Ort zu einem bedeutenden historischen Schauplatz. Damals leisteten thailändische Soldaten, darunter mutige Piloten und Bodentruppen, heldenhaften Widerstand gegen die japanische Invasion. Heute erinnern ein Denkmal und ein Museum auf dem Gelände an diesen tapferen Einsatz und ehren die gefallenen Soldaten – ein Ort, der Geschichte lebendig werden lässt und zum Nachdenken anregt.
Ein weiteres Juwel ist der Wing 5 Historical Park, der mit einer faszinierenden Ausstellung zur Geschichte der thailändischen Luftwaffe aufwartet. Hier kannst du ausgemusterte Flugzeuge wie die legendäre F-5 Tiger II oder die F-86 Sabre aus nächster Nähe bewundern. Ein Multimedia-Raum erzählt die Geschichte der japanischen Landung 1941 – spannend und anschaulich aufbereitet.
Doch Wing 5 ist nicht nur für Geschichtsinteressierte ein Highlight: Direkt auf dem Gelände der Luftwaffenbasis liegt der traumhafte Ao Manao Strand. Diese sichelförmige Bucht begeistert mit kristallklarem Wasser und feinem, weißen Sand – ein echter Geheimtipp für alle, die Ruhe und Natur lieben. Trotz der Lage auf einem Militärgelände ist der Strand für Besucher geöffnet und bietet eine entspannte Atmosphäre, in der man wunderbar schwimmen, sonnenbaden oder einfach die Seele baumeln lassen kann. Für Abenteuerlustige gibt es außerdem spannende Aktivitäten wie Quadfahren und Bogenschießen. Die gepflegte Umgebung mit schattigen Plätzen und freundlichem Personal sorgt dafür, dass sich jeder Gast rundum wohlfühlt.
Inmitten der malerischen Landschaft rund um den Khao Lom Muak, einem charmanten Hügel auf dem Gelände, tummeln sich die liebenswerten südlichen Brillenlanguren – wahre Stars für jeden Naturfreund. Diese zutraulichen Affen sind besonders in den frühen Morgenstunden aktiv, wenn sie neugierig aus dem Wald hervorkommen und sich gerne mit Bananen oder Erdnüssen verwöhnen lassen. Anders als viele andere Affenarten begegnen sie den Menschen mit einer freundlichen und entspannten Art, die sofort Sympathien weckt und ein Lächeln auf die Gesichter der Besucher zaubert.
Das Zusammensein mit diesen sanften Geschöpfen fühlt sich an wie ein kleines Abenteuer voller Leichtigkeit und Freude. Man kann förmlich spüren, wie die Natur hier in Harmonie lebt – kein hektisches Treiben, sondern ein entspanntes Miteinander, das zum Verweilen und Staunen einlädt. Ob beim Beobachten, wie die Brillenlanguren geschickt durch die Bäume springen oder beim sanften Füttern, die Begegnung hinterlässt bleibende Erinnerungen und lässt den Alltag weit weg erscheinen.
Wer also auf seiner Reise nach Prachuap Khiri Khan nicht nur die atemberaubenden Ausblicke vom Khao Lom Muak genießen möchte, sondern auch einen herzlichen Kontakt zur Tierwelt sucht, findet hier ein kleines Paradies.
Der Besuch von Wing 5 ist also eine perfekte Mischung aus Geschichte, Natur und Freizeitspaß. Ein Ort, an dem man mit einem Lächeln im Gesicht und einem Gefühl der Verbundenheit mit der Natur wieder abreist.
Abseits der vielbefahrenen Hauptstraßen versteckt sich ein kleines, charmantes Museum เมืองการ์ตูน, das auf Google zwar so genannt wird, in Wirklichkeit aber viel mehr an einen zauberhaften Märchengarten erinnert – gefüllt mit liebevoll gestalteten Gipsfiguren, die besonders Kinderherzen höherschlagen lassen. Beim Schlendern durch diesen fantasievollen Park spürt man sofort, wie viel Herzblut und Arbeit in jedem Detail stecken. Die Figuren erzählen ihre eigenen kleinen Geschichten und laden zum Staunen und Träumen ein. Für die Kleinen ist das ein echtes Abenteuer, das die Fantasie beflügelt.
Obwohl der Eintritt frei ist und der Park eine wunderbare Gelegenheit zum entspannten Verweilen bietet, stellt sich die Frage, ob er auch für Erwachsene wirklich etwas Besonderes bereithält. Vielleicht ist es gerade diese kindliche Leichtigkeit und der verspielte Charme, der den Ort so einzigartig macht – eine kleine Oase, um dem Alltag zu entfliehen und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, wenn man Lust auf eine fröhliche Auszeit abseits des Gewöhnlichen hat.
Weiter ging unsere Reise vom charmanten „Museum“ hinauf in die mystischen Berge zum Grenzübergang nach Myanmar, dem Singkhon-Pass – auch bekannt als Dan Singkhon – in der Provinz Prachuap Khiri Khan. Dieser Grenzposten ist ein faszinierender Ort, der die Grenzen zwischen Thailand und Myanmar markiert und von einer spannenden Geschichte umgeben ist.
Der Singkhon-Grenzübergang wurde im August 2021 wegen der COVID-19-Pandemie für den Personen- und Fahrzeugverkehr geschlossen. Doch als wäre das nicht genug, verlängerte Myanmar im April 2022 die Schließung aus politischen Gründen, was für die lokalen Unternehmer einen herben wirtschaftlichen Schlag bedeutete. Man spürt förmlich die Stille und das Warten in der Luft.
Am 1. Oktober 2022 wurde der Grenzübergang dann offiziell wiedereröffnet – allerdings nicht an der alten Stelle, sondern einige hundert Meter weiter oben, komplett neu gebaut und modernisiert. Doch die Freude währte nur kurz, denn auch dieser neue Übergang ist wegen des Bürgerkriegs in Myanmar derzeit geschlossen. Ein bisschen wie ein verlassener Schatz, der auf bessere Zeiten wartet.
Der alte, untere Grenzübergang, den ich persönlich besucht habe, gleicht heute einem Lost Place – ein Ort, der langsam dem Verfall preisgegeben ist, aber gerade deshalb seinen ganz eigenen, geheimnisvollen Charme versprüht. Zwischen bröckelnden Mauern und überwucherten Wegen entdeckte ich ein offenes Büro, in dem noch einige Server leise summten – wie Geister aus einer vergangenen Zeit, die von der einstigen Geschäftigkeit zeugen.
Die Atmosphäre dort ist eine Mischung aus Ruhe, Melancholie und einem Hauch von Abenteuer – perfekt für Reisende, die das Unbekannte lieben und sich von der Geschichte eines Ortes gefangen nehmen lassen wollen. Der Singkhon-Pass ist mehr als nur ein Grenzübergang; er ist ein stiller Zeuge der wechselvollen Beziehungen zwischen zwei Ländern und ein magischer Ort, der Geschichten erzählt, die man so schnell nicht vergisst.
Wer weiß, vielleicht wird dieser geheimnisvolle Ort eines Tages wieder zum lebendigen Tor zwischen Thailand und Myanmar – bis dahin bleibt er ein faszinierendes Relikt am Rande der Zeit, das darauf wartet, entdeckt zu werden.
Von dort aus führte mein Weg weiter zum faszinierenden „Narrowest Viewpoint in Siam“ (แคบสุดแดนสยาม), einem geheimnisvollen Fleckchen Erde im Khlong Wan Subdistrikt, unweit der Singkhon-Passstraße (Thailand Route 1039). Hier wird Thailand auf nur etwa 10 Kilometern Breite so schmal, dass man fast das Gefühl hat, man könnte mit einem beherzten Sprung auf die andere Seite hüpfen – ein magischer Ort, der die geografische Einzigartigkeit des Landes eindrucksvoll zeigt.
Dieser Aussichtspunkt liegt ganz in der Nähe des Wang Duan-Bahnhofs und ist mehr als nur ein Fotostopp: Er erzählt von einer Zeit, als diese schmale Landzunge eine strategische Brücke zwischen dem fruchtbaren Chao-Phraya-Becken und der geheimnisvollen malaiischen Halbinsel war. Man spürt förmlich die Geschichte in der Luft, als ob die Geister vergangener Reisender und Händler noch immer über die Grenze huschen würden.
Obwohl der Aussichtspunkt selbst keine touristischen Einrichtungen bietet, hat genau das seinen ganz eigenen Charme. Hier steht man still, lauscht dem Wind, der durch die Bäume rauscht, und blickt auf die schmale Landverbindung, die Thailand mit seinen Nachbarn verbindet. Für alle, die das Abenteuer lieben und die geografische Besonderheit dieses Landes hautnah erleben wollen, ist dieser Ort ein echter Geheimtipp.
Nach dem Narrowest Viewpoint in Siam führte mich mein Weg weiter zu einem echten Geheimtipp: dem Khao Hin Thoen Stone Park in der Provinz Prachuap Khiri Khan. Obwohl dieser Ort nicht auf den klassischen Touristenrouten liegt, ist er ein wahres Juwel, das mit seiner Schönheit und Ruhe begeistert. Die Wege und Fliesen, die sich durch den Park schlängeln, wurden liebevoll von einem einzigen Mönch verlegt, der hier seit Jahrzehnten inmitten massiver Granitfelsen lebt. Der 78-jährige Mönch lebt hier seit über 40 Jahren in völliger Abgeschiedenheit und sorgt dafür, dass dieser spirituelle Ort erhalten bleibt. Im Video könnt ihr sogar das Bewässerungssystem bestaunen, das er eigenhändig gebaut hat – ein echtes Meisterwerk der Improvisation und Hingabe.
Trotz der großen Schilder, die schon von weitem auf den Park hinweisen, habe ich hier noch nie Touristen getroffen. Ab und zu begegnet man ein paar Einheimischen, die den Mönch mit allem Lebensnotwendigen versorgen. Diese Abgeschiedenheit macht den Ort zu etwas ganz Besonderem: Hier scheint die Zeit stillzustehen, und man kann die Natur in vollen Zügen genießen.
Der Khao Hin Thoen Stone Park liegt in einer der schmalsten Regionen Thailands, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Myanmar entfernt. Die Landschaft ist geprägt von imposanten, aufeinander getürmten Granitfelsen, die wie von Zauberhand im Gleichgewicht zu schweben scheinen. Diese bizarren Formationen sind über Jahrhunderte durch Erosion und andere Naturkräfte entstanden – ein faszinierendes Schauspiel der Geologie, das nicht nur Fotografen begeistert, sondern auch jeden Naturliebhaber in Staunen versetzt.
Von den Hügeln aus eröffnet sich ein atemberaubender Panoramablick über die grüne Umgebung bis hin zum Meer. Besonders zum Sonnenauf- oder -untergang ist die Stimmung hier magisch. Wer die Ruhe sucht, findet sie in der offenen Tempelhöhle, die zwischen drei riesigen Felsen errichtet wurde.
Der Park ist ein Paradies für alle, die abseits der Massen das authentische Thailand erleben möchten. Die Wanderwege führen durch üppige Wälder und vorbei an den spektakulären Felsen – perfekt für kleine Abenteuer und entspannte Spaziergänge. Die friedliche Atmosphäre lädt zum Verweilen, Meditieren und einfach zum Durchatmen ein.
Fazit: Der Khao Hin Thoen Stone Park ist ein echter Geheimtipp für alle, die das Besondere suchen. Hier verschmelzen Natur, Spiritualität und thailändische Gastfreundschaft zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer Lust auf Entschleunigung und spektakuläre Ausblicke hat, sollte sich diesen Ort unbedingt auf die Bucket List setzen.
Nach dem Tagesabschluss im Khao Hin Thoen Stone Park, wo sich mächtige Granitfelsen wie von Zauberhand aufeinanderstapeln und die Natur mit ihrer stillen Kraft beeindruckt, machte ich mich langsam auf den Rückweg zu meiner Unterkunft – dem charmanten The Monkey Resort Donheang. Noch ganz erfüllt von den atemberaubenden Ausblicken auf den Golf von Thailand und den friedlichen Momenten am versteckten Tempel zwischen den Felsen, ließ ich die Eindrücke des Tages in der entspannten Atmosphäre meines Resorts nachklingen.
Mit einem Lächeln im Gesicht begann ich, meinen Motorrad für die nächste Etappe zu packen. Die Vorfreude auf die morgige Reise von Prachuap Khiri Khan nach Chumphon kribbelte schon in meinen Fingern. Es ist dieses herrliche Gefühl, das nur das Unterwegssein schenkt: Die Mischung aus Abschied und Aufbruch, aus Erinnerungen und Neugier auf das, was kommt. Während ich meine Sachen sortierte, spürte ich die Leichtigkeit des Reisens – alles ist möglich, jeder Tag hält neue Überraschungen bereit.
So endete mein Tag zwischen Felsen, verlassenen Orten und dem sanften Rauschen der Palmen – und ich konnte es kaum erwarten, am nächsten Morgen wieder aufzubrechen, um das nächste Kapitel meines Thailand-Abenteuers zu erleben.
