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Thailand

Unterwegs nach Bangkok Part II

Von Ranong aus ging es dann nach Sam Roi Yot und den dortigen Nationalpark welcher am 1966 eröffnet wurde und am 01.04.82 auf die heutige Größe vom 98,8 Quadratkilometer erweitert wurde. König Mongkut (Rama IV.), der sich sehr für die Naturwissenschaften interessierte, lud mehrere Gäste ein, die von ihm berechnete Sonnenfinsternis vom 18. August 1868 in der Gegend des heutigen Nationalparks von Khao Sam Roi Yot zu beobachten. Die Sonne verfinsterte sich tatsächlich zum berechneten Zeitpunkt, doch infizierte sich der Monarch in den Sümpfen mit Malaria, an der er zwei Wochen später verstarb. Auch spätere Könige besuchten Sam Roi Yot, insbesondere die Phraya Nakhon-Höhle, welche auch der Hauptgrund für diesen Aufenthalt war. Wir hatten uns „The Green Beach Resort“ ausgesucht, da es zum einen über einen großen Pool verfügt, nur wenige Schritte vom Meer entfernt und für unsere Ausflüge zentral gelegen war. Bei unsere Ankunft hatten wir das Resort mehr oder weniger für uns alleine, nur am Wochenende kamen dann noch ein paar zusätzliche Gäste.


Der vor unserem Hotel gelegene Sam Roi Yot Beach ist an sich ein sieben Kilometer langer, ruhiger und angenehm weichsandiger Strand. Ausgerechnet bei dem Abschnitt vor unserem Hotel steppt hier am Wochenende bzw. Samstagabends der Bär, wenn am Strand ein Nachtmarkt inkl. Bühne aufgebaut wird. Sonntag ist der Strand dann wieder leer wie zuvor. Man könnte es nicht glauben, wenn man es nicht selbst erlebt hat.


Der Wat Phu Noi ist eine kleinere Tempelanlage, welche sich zum Teil noch im Bau befindet, die wir auf unserer Motorradtour in der näheren Umgebung entdeckt hatten. Der große Buddha in der noch nicht fertiggestellten Halle wirkt auf den ersten Blick von außen wie ein Gemälde, erst beim betreten der Halle erkennt man das es sich um eine große Statue handelt.


Unser Biketrip führte uns nicht nur an den obigen Wat sondern auch ein etlichen größeren und kleineren Buchten und Stränden vorbei und man sieht das hier viele Einheimische nach wie vor von der Fischerei leben.


Am nächsten Tag ging es dann zum Hauptziel dieses Aufenthaltes. Die Phraya-Nakhon-Cave im Nationalpark. Der Zugang zur Höhle ist über den Bang Pu Beach entweder zu Fuß über den Hua Khao Tian Viewpoint oder mit dem Boot, welches um den Viewpoint herumfährt möglich. Wir entschieden uns dieses Mal für das Boot, da ich den Trail schon öfters gelaufen bin und wusste, das der Weg zur Höhle auch noch einiges an Schweiß kosten würde. Am Laem Sala Beach dann angekommen heißt es hinauf, hinauf auf den Berg. Die Stufen sind, wenn überhaupt vorhanden, grob in den Fels gehauen und man muss schon ein wenig aufpassen um sich nicht den Fuß zu verstauchen. Aber die Höhle entschädigt dann für alle Anstrengungen. Wobei die Höhle besteht eigentlich aus mehreren Höhlen beziehungsweise Einbrüchen, die nach oben offen sind und somit erlauben, dass das Sonnenlicht ganztägig die Höhle beleuchtet. Der Wanderweg führt nach Überschreiten eines Bergkammes erst wieder etwas hinab in eine erste größere, begrünte Höhle, die eher an eine Schlucht erinnert. In der nächsten größeren Höhle befindet sich ein kleiner Pavillon und an der Öffnung oben eine mit Büschen bewachsene „Todes-Brücke“, von der viele Wildtiere in die Höhle gefallen sein sollen. Die Höhle trägt ihren Namen nach dem Entdecker Chao Praya Nakhon Sri Thammarat, seinerzeit Herrscher von Nakhon Si Thammarat. Zahlreiche Könige besuchten in Folge die Höhle. Für den Besuch von König Chulalongkorn (Rama V.) 1890 wurde der Kuha Karuhas Pavillon gebaut. Dieser Pavillon wurde später Teil des Wappens der Provinz Prachuap Khiri Khan. Später kamen auch König Vajiravudh (Rama VI.) wie auch König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) hierher. Die beste Zeit für einen Besuch ist morgens von 10:30 bis 11:30, wenn das Sonnenlicht den kleinen Pavillon bescheint.

Auf dem Rückweg machten wir dann noch einen kleinen Schlenker am Wat Hup Ta Khot vorbei, bevor es wieder in Resort ging.

 

Danett hatte dann genug „Action“ für den Tag, ich allerdings machte mich nochmals auf den Weg um auch noch die Sai Cave zu besuchen. Schließlich hatten wir ja ein Tagesticket für den Nationalpark gelöst und das musste zumindest etwas ausgenutzt werden 🙂
Ich kam dann auch gerade noch rechtzeitig am unteren Eingang zur Höhle an, da ab 16:30 niemand mehr zur Höhle hinauf darf, da es sonst für den Rückweg zu spät werden kann. Der rund 500 Meter lange Aufstieg zur Höhle ist stellenweise schwierig, da es keinerlei Handläufe oder sonstige Hilfen für den steinigen Weg gibt. Immer wieder geht es über Felsen hinweg und zwischen kleineren Büschen durch. Wohl mit ein Grund weshalb diese Höhle nicht so stark frequentiert ist. Am Höhleneingang stand dann ein Ranger und schaute ich wohl auch wegen der Zeit etwas kritisch an und machte mich darauf aufmerksam das in der Höhle kein Licht gibt. Allerdings war ich darauf mit zwei Lampen vorbereitet und machte mich dann auf in das Innere der Cave. Auch diese Höhle besteht aus zwei Teilen. Im ersten gibt es noch Licht sowohl durch die Decke und den Eingang, doch wenn man dann über die schmale Leiter in den unteren Bereich kommt, ist es erst einmal stockfinster. Wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, erkennt man das es doch ein wenig Licht durch ein Loch an einer Stelle der Höhle gibt. Doch dies reicht bei weitem nicht aus um die Höhle zu erkunden. Also gute Lampen sind Pflicht. Die Höhle ist stellenweise bis zu 25 Meter hoch und es finden sich mehrere schöne Formationen in ihr. Nachdem ich sie ausgiebig erkundet hatte ging es dann wieder zurück, wo der Ranger in Erwartung seines Feierabends schon nervös auf und ab ging :-). Also die Lampen eingepackt und mich wieder auf den Rückweg gemacht.

Zu diesem Lost Place in der Nähe unserer Unterkunft konnte ich leider keine weiteren Infos bekommen. Das ganze wirkt wie ein Bauprojekt für ein neues Resort. Der Teil mit den zwei großen – so weit ich erkennen konnte, auch nicht fertiggestellten Gebäuden – ist mit einer Stacheldraht und Glasscherben gespickten Mauer umgeben. Auf dem zugänglichen Teil gibt es einige Bodenplatten, welche wohl mal das Fundament für weitere Gebäude sein sollten. Überall liegen Stuckteile und Formen verstreut. Teils schon sehr zugewuchert.

Am nächsten Tag brachen wir dann auf um zu unserem letzten Stopp Ratchaburi, vor der Metropole Bangkok, zu fahren. Unseren ersten Halt machten wir am Hat Sai Noi Khao Tao Viewpoint. Dieser ist ein Teil einer Tempelanlage, welche aber sehr vernachlässigt wurde. Zumindest der Teil des Viewpoints wirkt eher wie ein Lost Place und wird wohl nicht mehr gepflegt. Allerdings ist die Aussicht von hier hervorragen und den mühevollen Aufstieg auf jeden Fall wert.

Unten am Sai Noi Beach begaben wir uns dann in das Kiss Café und genossen den Blick auf das Meer bei einem Shake bevor wir uns wieder auf die Motorräder schwangen und weiter düsten.


Bei Hua Hin machten wir dann noch einen Stopp am südlichen Ende von Hua Hin, auf dessen Hügel sich der Tempel Wat Khao Takiap befindet. Von hier kann man Hua Hin aus der Vogelperspektive betrachten, was sowohl tagsüber als besonders wohl auch Nachts eine herrliche Aussicht ist.


Hier noch ein kurzer Bericht über Hua Hin, durch welches wir „glücklicher Weise“ nur hindurchfuhren. Wobei der Verkehr im Gegensatz zu dem Bericht schon ganz schön „strange“ war.

Die Stadt Hua Hin mit mehr als 50.000 Einwohnern liegt nur 188 km von Bangkok entfernt an der südlichen Zugstrecke. Als die Eisenbahnstrecke damals fertiggestellt war, gab der Direktor der Eisenbahn, Prinz Purachatra, ein Sohn des damals regierenden Königs, 1921 die Erlaubnis für den Bau des Railway Hotels – heute das Sofitel Centara. Direkt am Strand entstand ein modernes Resort mit Tennisplatz und erstem Golfplatz des Landes, welcher nach europäischen Vorbildern gebaut wurde. Die High Society kam in der heißen Jahreszeit hierher, um die kühle Meeresbrise zu genießen. Der Sandstrand ist vom Hafen durch einen Felsvorsprung getrennt, auf dem ein Hotelhochhaus errichtet wurde, das heute der Hilton-Gruppe gehört. Morgens zwischen 7 und 8 Uhr kehren die Fischer zum Hafen zurück, um ihren Fang zu entladen und den Fisch sofort zu verkaufen. In den kleinen Seitenstraßen rund um den Hafen war das Leben der Menschen schon immer vom Fischfang geprägt.

Wer hier heute palmenumsäumte, einsame Strände erwartet, sollte lieber weiter Richtung Süden fahren, auch ein Nachtleben à la Pattaya wird hier noch nicht geboten, ebenso wenig exotische Tempel und andere traditionelle Sehenswürdigkeiten.

Der älteste Badeort Thailands hat sich zu einem Ort des Massentourismus entwickelt, den auch in der Nebensaison Billigtouristen überschwemmen.
Deutsche Individualreisende werden nur noch selten gesichtet. Wer in dieser relativ teuren Stadt Urlaub macht, findet sowohl gute Seafood-Restaurants als auch am westlichen Geschmack orientierte Restaurants, viele laute Bars und Biergärten vor. Von November bis April bewegt man sich vorwiegend unter skandinavischen Paaren. Da die neue Autobahn weiträumig um Hua Hin herumführt, ist der lokale Verkehr auf der Hauptstraße durchaus erträglich – nun das ist wohl Ansichtssache, wobei er bevor es die Autobahn gab wohl wesentlich schlimmer gewesen sein dürfte. Zwei Kilometer südlich der Stadt hat sich an einem schöneren Strandabschnitt eine kleine Traveller Enklave gebildet. Noch weiter südlich liegen die Luxushotels, die nur über Reiseveranstalter gebucht werden.

Der 6 km lange, von Felsen durchsetzte, mit Liegen und Sonnenschirmen bestückte Sandstrand ist bis zu 100 m breit. Erst ab dem Sofitel Hotel Richtung Süden eignet er sich zum Baden. Er wird einmal pro Woche gereinigt und dafür stellenweise abgesperrt. Ein tropisches Flair verbreiten die auf dem Strand eingepflanzten Palmenhaine. Zu manchen Zeiten des Jahres verleiden Quallen das Badevergnügen. In der Thai-Saison von Juni bis Oktober kann man noch thailändisches Strandleben beobachten. Entsprechend verschmutzt sieht der Strand aus, eine echte Gesundheitsgefährdung für die vielen Kinder.
Das ganze hört sich doch nach einer echten Empfehlung für Hua Hin an – Ironie Off.

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