2000
Thailand

Von Ko Pha-ngan nach Surat Thani

Eine kleine Zusammenfassung der Tour:

Auf meiner letzten Fahrt über die Insel Ko Pha-Ngan, als ich mich langsam von diesem tropischen Paradies verabschiedete, stieß ich auf ein Naturwunder, das mich tief beeindruckte: den größten Yang Na-Baum der Insel – ein lebendiges Monument der Zeit, das majestätisch in den Himmel ragt.
Der Yang Na Yai, ein Dipterocarpus alatus, erhebt sich mit einer Höhe von etwa 54 Metern und einem Umfang von rund 15 Metern nahe dem Wat Pho Tempel im Herzen des Dorfes Ban Nok. Sein Alter wird auf beeindruckende 400 Jahre geschätzt. Für die Dorfbewohner ist dieser Baum nicht nur ein Naturdenkmal, sondern ein heiliger Ort. Am Fuß des Baumes befinden sich mehrere kleine Schreine, und bunte Bänder schmücken seinen Stamm – Zeichen der Verehrung und spirituellen Bedeutung.
Yang Na-Bäume sind bekannt für ihre Fähigkeit, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, insbesondere in Reisfeldern. Sie bieten eine geringe Schattenwirkung, was für das Wachstum der Reiswurzeln vorteilhaft ist. Doch dieser spezielle Baum scheint mehr zu sein als nur ein ökologisches Wunder. Seine Präsenz strahlt eine mystische Aura aus, die Besucher in ihren Bann zieht.
Einige Einheimische berichten von seltsamen Phänomenen rund um den Baum. In stillen Nächten soll man leises Flüstern hören können, als ob der Baum Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten erzählt. Andere behaupten, dass sie beim Berühren des Stammes eine unerklärliche Energie gespürt haben. Ob Aberglaube oder Realität – der Yang Na Yai lässt niemanden unberührt.
Für mich war der Besuch dieses Baumes ein emotionaler Höhepunkt meiner Reise. In seiner Nähe spürt man die Verbindung zwischen Natur, Geschichte und Spiritualität. Es ist ein Ort der Ruhe, der Reflexion und vielleicht auch ein wenig des Staunens über die Geheimnisse, die unsere Welt bereithält.

Da ich noch ein wenig Zeit hatte, machte ich noch einen kurzen Halt um ein etwas deftigeres Frühstück zu mir zu nehmen. Das Pork Leg Restaurant ist von außen eher unscheinbar und fällt eigentlich nur durch die seitlich stehende blaue Polizei Harley Davidson ins Auge. Doch beim Betreten des kleinen Lokals eröffnet sich eine völlig andere Welt: Man fühlt sich wie in einem Museum, in dem jeder Zentimeter mit Kuriositäten, Erinnerungsstücken und skurrilen Dekorationen gefüllt ist.
Die Atmosphäre ist einzigartig – eine Mischung aus thailändischer Gastfreundschaft und einer Sammlung von Erinnerungsstücken, die Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen. Die Wände sind geschmückt mit alten Fotografien, antiken Uhren und allerlei Fundstücken, die dem Ort einen ganz besonderen Charme verleihen. Es ist, als ob die Zeit hier stehen geblieben wäre und man in eine andere Ära eintaucht.
Doch nicht nur das Interieur ist bemerkenswert, sondern auch die Speisekarte hält, was der Name des Restaurants verspricht. Die Schweinshaxe, zart geschmort und mit einer knusprigen Kruste versehen, ist ein kulinarisches Highlight. Serviert mit aromatischem Reis und einer Auswahl an pikanten Saucen, bietet sie ein Geschmackserlebnis, das sowohl Einheimische als auch Touristen begeistert.
Während ich mein Frühstück genieße, schweifen meine Gedanken durch die Geschichten, die dieser Ort zu erzählen scheint. Die Kombination aus köstlichem Essen und der einzigartigen Atmosphäre macht das Pork Leg Restaurant zu einem Muss für jeden Insel-Besucher. Es ist ein Ort, der nicht nur den Gaumen erfreut, sondern auch die Seele berührt.

Am Hafen von Ko Pha-ngan herrscht ein ganz eigenes Flair – eine Mischung aus tropischer Gelassenheit und thailändischem Organisationschaos, das irgendwie doch funktioniert. An diesem Morgen stand ich mit meinem Motorrad am Thong Sala Pier, bereit für die Überfahrt aufs Festland. Doch statt der Seatran, die ich sonst bevorzuge, landete ich diesmal bei der gemütlicheren Raja Ferry.
Die Raja Ferry ist bekannt für ihre entspannten Überfahrten und bietet Platz für Fahrzeuge, was sie besonders für Reisende mit Motorrädern oder Autos attraktiv macht. Die Fahrt dauert etwa 2,5 bis 3 Stunden, je nach Seegang, und führt von Thong Sala auf Ko Pha-ngan zum Donsak Pier auf dem Festland. Die Fähren verkehren regelmäßig zwischen 05:00 und 18:00 Uhr, mit Abfahrten alle zwei Stunden.
Während ich auf das Boarding wartete, beobachtete ich das geschäftige Treiben am Pier. Fahrgäste mit bunten Rucksäcken, Motorräder, die auf die Verladung warteten, und das geschäftige Personal, das Tickets kontrollierte – ein lebendiges Bild des thailändischen Inselalltags.
An Bord der Raja Ferry erwartete mich eine entspannte Atmosphäre. Die Fähre verfügt über klimatisierte Aufenthaltsräume, einen kleinen Minimarkt für Snacks und Getränke sowie ein Sonnendeck, von dem aus man einen herrlichen Blick auf das türkisfarbene Meer genießen kann. Die sanfte Brise und das gleichmäßige Schaukeln des Schiffes machten die Überfahrt zu einem angenehmen Erlebnis.
Einige Mitreisende erzählten mir von ihren Abenteuern auf Ko Pha-ngan – von nächtlichen Partys am Strand bis hin zu spirituellen Retreats im Inselinneren. Die Vielfalt der Erfahrungen auf dieser Insel spiegelt sich auch in den Geschichten der Reisenden wider.
Nach etwa drei Stunden legte die Fähre am Donsak Pier an. Das Festland empfing uns mit seinem eigenen Charme – geschäftige Straßen, duftende Garküchen und das Versprechen neuer Abenteuer.

Doch trotz der malerischen Kulisse ließ sich ein gewisses Unbehagen nicht leugnen. Die Raja Ferry wirkte in ihrer Erscheinung wie ein Relikt aus einer anderen Zeit, ein Schiff, das Geschichten von unzähligen Überfahrten und Abenteuern in sich trug. Ein Hauch von Melancholie lag in der Luft, als ob die Fähre selbst von den vielen Reisenden erzählte, die sie einst befördert hatte. Auch wirkte die Raja Ferry doch mehr wie ein Seelenverkäufer und das nächste Mal werde ich wohl besser aufpassen, was für ein Ticket ich bekomme.

Donsak Pier – Das Tor zu den Inseln und ein Hauch von Abenteuer
Versteckt zwischen üppigen Kokospalmen und den sanften Hügeln Südthailands liegt der Donsak Pier – ein Ort, der auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, aber bei genauerem Hinsehen eine faszinierende Mischung aus Betriebsamkeit, tropischer Gelassenheit und einem Hauch von Abenteuer bietet.
Schon bei der Anfahrt fällt die lange Schlange an Fahrzeugen auf, die geduldig darauf warten, an Bord der Raja Ferry zu gelangen. Das Pier-Gelände selbst ist funktional gestaltet: ein großer Parkplatz, einfache Wartebereiche und ein Terminal, das war es auch schon an diesem etwas abgelegenen Pier. Hier treffen sich Reisende aus aller Welt, um ihre Reise zu den nahegelegenen Inseln wie Koh Samui, Koh Phangan oder Koh Tao fortzusetzen.
Doch nicht alles am Donsak Pier ist idyllisch. Einige Bereiche wirken vernachlässigt, mit rostigen Metallstrukturen und abgenutzten Einrichtungen. Ein besonders markantes Beispiel ist die „Raja 1“ – eine ehemalige deutsche Fähre, die 1995 nach Thailand verkauft wurde und seitdem zwischen Donsak und Koh Samui verkehrte. Im August 2020 wurde sie jedoch von den thailändischen Behörden stillgelegt, da sie als instabil galt und Schlagseite hatte. Seitdem liegt sie verlassen am Pier, ein stummer Zeuge vergangener Zeiten.
Einige Einheimische erzählen sich Geschichten über die „Raja 1“. Sie berichten von seltsamen Geräuschen in der Nacht und Lichtern, die in den verlassenen Kabinen flackern. Ob Wahrheit oder Legende – die Atmosphäre rund um das verlassene Schiff verleiht dem Pier einen geheimnisvollen Touch.
Trotz dieser kleinen Unheimlichkeiten bleibt der Donsak Pier ein wichtiger Knotenpunkt für Reisende. Die Fähren der Raja Company bieten regelmäßige Verbindungen zu den umliegenden Inseln, und die Überfahrt ist eine angenehme Möglichkeit, die Schönheit des Golfs von Thailand zu erleben.
Für alle, die das authentische Thailand erleben möchten, bietet der Donsak Pier eine Mischung aus Alltag, Geschichte und einem Hauch von Abenteuer. Ein Ort, der mehr ist als nur ein Zwischenstopp – er ist ein Erlebnis für sich.

Koh Raet – Das vergessene Inseljuwel mit Hainanesen-Geist
Auf dem Weg nach Surat Thani machte ich dann noch einen kurzen Halt auf der vorgelagerten und über eine schmale, knapp 700 Meter lange Brücke erreichbaren Insel Koh Raet Keine Autos, keine Hektik – nur das sanfte Rauschen der Wellen und das Zirpen der Zikaden begleiten den Besucher.
Ein Spaziergang durch die Vergangenheit
Koh Raet ist winzig – in etwa 20 Minuten lässt sich die Insel zu Fuß durchqueren. Doch jeder Schritt ist eine Reise in eine andere Welt. Die Inselbewohner leben hauptsächlich vom Fischfang, und ihre traditionelle Lebensweise ist allgegenwärtig. Die schmalen Pfade führen vorbei an einfachen Holzhäusern, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Kinder spielen barfuß im Sand, während die Alten unter schattigen Bäumen Geschichten erzählen.
Die Strände von Koh Raet sind gesäumt von den namensgebenden „Ton Khi Raet“ Bäumen, deren knorrige Äste sich wie schützende Arme über den Sand erstrecken. Ihr Duft mischt sich mit der salzigen Meeresluft und schafft eine Atmosphäre, die sowohl beruhigend als auch geheimnisvoll ist. Es heißt, dass diese Bäume die Seelen der Vorfahren beherbergen und den Inselbewohnern Schutz bieten.
Ein besonderer Ort auf der Insel ist der San Chao Ban Koh Raet, ein Schrein, der dem Schutzgeist der Insel gewidmet ist. Die ersten Siedler, Hainanesen, haben diesen Ort erbaut, und ihre kulturellen Einflüsse sind in der Architektur und den Traditionen der Insel deutlich spürbar. Der Schrein ist ein Ort der Stille und des Gebets, an dem die Bewohner um Schutz und Segen bitten.

Nach den ersten 1.000 Kilometern auf meinem neuen Bike war es an der Zeit für die erste Inspektion. Ohne Termin steuerte ich das Honda BigWing in Surat Thani an – ein Zentrum für Big-Bike-Enthusiasten im Süden Thailands.
🏍️ Honda BigWing Surat Thani – Ein Paradies für Motorradliebhaber
Das Honda BigWing in Surat Thani ist nicht nur ein Servicezentrum, sondern ein wahres Mekka für Motorradfans. Hier findet man eine beeindruckende Auswahl an Modellen, von der CB500F über die CBR650R bis hin zur CRF1100L Africa Twin. Die Atmosphäre ist herzlich und professionell zugleich, was den Besuch zu einem echten Erlebnis macht.
Trotz meines unangekündigten Erscheinens wurde ich sofort freundlich empfangen. Die Mitarbeiter nahmen mein Bike direkt in die Werkstatt und erklärten mir geduldig einige Details zur Bedienung. Bereits nach knapp einer Stunde war alles erledigt, und ich konnte mich auf den Weg zu meiner gebuchten Unterkunft machen.

🌴 Tropenfeeling mit Retro-Charme: Mein zweiter Aufenthalt im 100 Islands Resort & Spa
Wenn ein Hotel einen zweiten Besuch wert ist, dann hat es irgendetwas richtig gemacht – oder es hat einfach einen ganz eigenen Charakter. Genau das trifft auf das 100 Islands Resort & Spa in Surat Thani zu! Wer auf der Suche nach tropischem Flair, freundlichem Service und einer Prise Nostalgie ist, der wird sich hier wohlfühlen. Ich jedenfalls habe mich zum zweiten Mal bewusst für dieses Hotel entschieden – und es war wieder ein echtes Erlebnis!
🏨 Große Zimmer, große Ruhe – mitten im Leben
Das Resort liegt zwar an einer Hauptstraße, doch davon bekommt man im Inneren des Hotels rein gar nichts mit. Kaum betritt man die Anlage, umfängt einen eine fast meditative Ruhe – nur das Zwitschern der Vögel erinnert daran, dass draußen noch Leben tobt.
Die Zimmer? Geräumig, sauber und gemütlich. Kein durchgestyltes Designer-Hotel, sondern eines mit Herz und einem Hauch Retro-Charme. Genau das macht seinen Reiz aus! Alles da, was man braucht: bequeme Betten, Klimaanlage, TV, und ein Bad, das Platz für eine kleine Tanzaufführung lässt (nicht, dass ich das ausprobiert hätte… oder doch?).
🏝️ Ein Pool, der überrascht
Highlight der Anlage ist der außergewöhnlich gestaltete Innenhof mit Pool. Man fühlt sich fast wie in einer tropischen Filmkulisse: Palmen, plätscherndes Wasser und ein Hauch Abenteuer. Der Pool ist nicht nur schön anzusehen, sondern lädt auch zu einem erfrischenden Sprung ein – perfekt nach einem heißen Tag in der Stadt oder auf der Weiterreise zu den Inseln.
🌟 Freundlichkeit, die bleibt
Was mich besonders begeistert hat, war das aufmerksame und freundliche Personal. Schon beim Check-in wird man herzlich begrüßt – hier fühlt man sich willkommen, nicht einfach abgefertigt. Auch kleine Anliegen werden sofort erledigt, stets mit einem Lächeln auf den Lippen.
✈️ Ideal für Zwischenstopps und mehr
Das 100 Islands Resort & Spa ist die perfekte Adresse für alle, die Surat Thani als Durchgangsstation zu den Inseln nutzen oder ein paar entspannte Tage auf dem Festland verbringen möchten. Trotz seiner Größe wirkt es familiär und entspannt – eine kleine Oase mitten im geschäftigen Süden Thailands.

Wat Sai Museum in Surat Thani: Ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird
Mitten im geschäftigen Treiben von Surat Thani verbirgt sich ein Ort, der auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, aber eine Fülle von Geschichte und Kultur in sich trägt: das Wat Sai Museum. Dieses kleine, aber bedeutende Museum befindet sich in einer charmanten Holzhalle aus dem Jahr 1932 und ist Teil des größeren Wat Sai-Komplexes. Die traditionelle thailändische Architektur des Gebäudes spiegelt die Handwerkskunst vergangener Zeiten wider und lädt Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen.
Während des Zweiten Weltkriegs spielte das Museum eine besondere Rolle: 1941 wurde es von japanischen Truppen besetzt und diente als Stützpunkt. Diese düstere Episode verleiht dem Ort eine zusätzliche historische Tiefe. Man kann sich vorstellen, wie die Stille der Tempelhalle von den Schritten der Soldaten durchbrochen wurde und wie die heiligen Artefakte Zeugen dieser Zeit wurden.
Heute beherbergt das Museum eine beeindruckende Sammlung von Artefakten, die die reiche Kultur und Geschichte der Region widerspiegeln. Zu den Highlights zählen goldene Buddha-Statuen, verzierte Mönchssitze und eine Sammlung antiker Manuskripte. Besonders bemerkenswert ist eine Messingglocke aus der Regierungszeit von Rama III., die während des Krieges als Alarm verwendet wurde.
Ein Besuch des Wat Sai Museums lässt sich wunderbar mit einem Bummel über den nahegelegenen Nachtmarkt verbinden. Dort kann man lokale Köstlichkeiten probieren und das lebendige Treiben der Stadt erleben. Nach einem Tag voller Eindrücke bietet die Rückkehr zur Unterkunft die Gelegenheit, die Erlebnisse Revue passieren zu lassen und die besondere Atmosphäre dieses historischen Ortes nachklingen zu lassen.

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