Von Loei nach Ban Nong Chaeng
Auf Wiedersehen The Cozy Hotel und weiter geht’s
Und wieder ist es soweit, alles zusammenpacken, die Sachen sorgfältig auf dem Motorrad verstauen und noch ein letztes Frühstück im The Cozy Hotel genießen. Dieses kleine Ritual hat für mich fast schon etwas Meditatives. Während ich meinen Kaffee schlürfe, schweifen meine Gedanken zurück an die vergangenen Tage hier. Die gemütliche Atmosphäre, das freundliche Lächeln der Gastgeber und die kleinen Details, und natürlich das Phi Ta Khon Festival weshalb ich ja extra hier in den Norden gefahren bin, werden mir im Gedächtnis bleiben.
Das Frühstück selbst ist ein Moment der Ruhe vor dem nächsten Abenteuer. Die Sonne kitzelt schon sanft meine Haut, und die frische Morgenluft mischt sich mit dem verlockenden Duft von gebratenem Reis und süßen Früchten. Ich beobachte die anderen Gäste, manche noch verschlafen, andere schon genau wie ich voller Tatendrang.
Dann heißt es, Helm auf, Handschuhe an und los geht die Fahrt. Das Motorrad summt unter mir, als wolle es sagen: „Bereit für neue Geschichten?“ Ich spüre den Fahrtwind, der mir um die Nase weht, und das Kribbeln im Bauch, das nur das Reisen auf zwei Rädern auslösen kann.
Jeder Kilometer bringt mich weiter weg vom Vertrauten und näher an das Unbekannte. Und genau das macht für mich den Reiz aus. Dieses ständige Aufbrechen, das Neuentdecken, das Leben im Moment.




Kurzer Halt am Wat Tham Pha Bing
Bevor ich Loei verließ, machte ich noch einen kurzen Halt am Wat Tham Pha Bing, einem Ort, der mich sofort in seinen Bann zog. Der Tempel liegt etwa zehn Kilometer südlich von Wang Saphung, eingebettet in die ruhige Landschaft der Provinz Loei. Was diesen Ort so besonders macht, ist seine kleine Höhle, die nicht nur ein natürliches Versteck ist, sondern auch ein historisches Refugium für den ehrwürdigen Mönch Luang Pu Man im Jahr 1918 war. Man spürt förmlich die spirituelle Atmosphäre, die hier seit über einem Jahrhundert herrscht.
Die Höhle selbst ist kein klassisches Tropfsteinhöhlenwunder, sondern eher ein schützendes Felsdach, das Ruhe und Einkehr bietet. Beim Betreten fühlt man sich fast wie in einer anderen Welt, abgeschirmt vom Trubel, umgeben von der Stille und der Natur, die den Ort umgibt. Es ist faszinierend, sich vorzustellen, wie Luang Pu Man hier meditiert hat, während draußen die Landschaft von Loei in sanften Hügeln und üppigem Grün erblüht.
Ich stand eine Weile da, ließ den Blick schweifen und genoss die friedliche Stimmung, die dieser Ort ausstrahlt. Die Kombination aus Natur, Geschichte und Spiritualität macht Wat Tham Pha Bing zu einem stillen Moment, der sich perfekt in meine Reise durch Thailand einfügte.








Vom Wat Tham Pha Bing zum BananaLoei, eine Reise ins Unerwartete
Ich war gerade auf dem Weg vom beeindruckenden Wat Tham Pha Bing, einem Ort voller Ruhe und mystischer Atmosphäre, als ich auf Google Maps etwas entdeckte, das mich sofort neugierig machte, das BananaLoei. Der Name klang so ungewöhnlich, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Und mal ehrlich, wer kann bei „BananaLoei“ schon widerstehen? Das klang für mich wie ein tropischer Smoothie-Stand mit einem Hauch Provinzflair und ich war gespannt, was sich dahinter verbarg.
BananaLoei, mehr als nur ein Name
Als ich dort ankam, war ich erst mal zwischen „Was zur Hölle ist das hier?“ und „Warum bin ich nicht schon früher hergekommen?“ gefangen. BananaLoei ist nämlich kein Tempel, kein Wasserfall und auch kein Museum. Es ist viel mehr eine Mischung aus hipper Kunstlocation, gemütlichem Café und einer Chill-Area, in der kreative Energie förmlich durch die Luft schwebt. Stell dir vor, jemand hat das Großstadt-Kunstgefühl geschnappt, in einen grünen Garten gepflanzt und mit einer ordentlichen Portion Loei-Lässigkeit gewürzt.
Überall um mich herum standen bunte Figuren, lustige Schilder mit kleinen Sprüchen und absurde Installationen. Die größte davon, ist eine Art Burg im hinteren Teil des Areals, welches sich über die Reisfelder hinwegzieht. Von der oberen Plattform hat man hier einen wunderbaren Blick über das ganze Gelände. Die Sitzgelegenheiten sahen aus, als hätte ein verrückter Designer aus Bangkok sie mitten in den Dschungel verlegt. Und mittendrin konnte ich mir einen Kaffee oder natürlich etwas mit Banane gönnen, Smoothies, Shakes oder vielleicht ein Stück Kuchen, je nachdem, was gerade auf der Karte stand.
Ein Ort zum Abschalten und Staunen
Was mich besonders fasziniert hat, war diese Mischung aus „komplett durchgeknallt“ und „mach’s dir einfach gemütlich“. Ich habe dort eine Weile verbracht, ein paar Fotos gemacht und mich mit der Besitzerin unterhalten. Sie ist vom Typ mindestens genauso bunt drauf wie ihr Laden. Sie erzählte mir, dass BananaLoei als „offener Ort für kreative Seelen“ gedacht ist. Kein durchgestyltes Instagram-Café, sondern ein Platz, an dem man einfach mal spinnen darf, so wie in der Kindheit, nur eben mit Kaffee in der Hand und wer will kann hier sogar in einem der ausgefallenen kleinen Häuser übernachten.
Ein kleiner, aber besonderer Schatz
Klar, BananaLoei ist kein Ort für einen ganzen Tag. Es ist klein, aber genau das macht seinen Charme aus. Wenn du in Loei unterwegs bist dann gönn dir diesen schrägen Abstecher. Es ist einer dieser Plätze, die dir ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern, ohne dass du genau weißt, warum. Für mich war es ein unerwarteter Höhepunkt meiner Reise, ein Stück kreative Freiheit mitten in der Provinz, das ich so schnell nicht vergessen werde.
















Zwischen Nebel, Serpentinen und einem Tempel wie aus einer anderen Welt
Mein nächster Halt war dann rund 120 Kilometer Richtung Süden entfernt. Über wunderbar kurvige, allerdings auch stellenweise echt kühle Bergstraßen mit teils phänomenaler Aussicht führte mich mein Weg zum Wat Phra That Pha Sorn Kaew. Stell dir vor, du sitzt auf deinem Moped, die Luft ist frisch, fast schon kühl, und vor dir schlängelt sich eine Straße durch die Berge, so kurvig, dass du manchmal das Gefühl hast, du fährst im Kreis. Die Aussicht selbst ? Malerisch. Grüne Hügel, Nebelschwaden, ab und zu ein Sonnenstrahl, der sich durch die Wolken kämpft.
Ankunft im Nirgendwo und dann ein Aha Erlebnis
Nach etwa 120 Kilometern Richtung Süden, irgendwo zwischen Khao Kho und dem Gefühl, im Nirgendwo zu sein, taucht er dann plötzlich auf, der Wat Phra That Pha Sorn Kaew. Kein Tempel, den man mal eben zwischen zwei Tankstopps abhakt. Nein, das hier ist ein Erlebnis. Ein bisschen wie ein religiöser LSD-Trip auf einem Berggipfel, nur ohne Nebenwirkungen, aber mit jeder Menge Wow-Effekt.
Der Tempel thront auf einem Bergkamm, als wäre er ein psychedelisches Raumschiff aus Porzellan. Und das meine ich wörtlich. Überall glitzern Millionen kleiner Mosaikfliesen, Glasstückchen und Keramikscherben. Die Farben explodieren förmlich, egal ob die Sonne scheint oder der Nebel alles in ein mystisches Licht taucht. Es fühlt sich an, als wärst du in einem anderen Universum gelandet, irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit.
Die fünf Buddhas und der Moment der Stille
Was sofort ins Auge sticht, ist die riesige weiße Statue der fünf sitzenden Buddhas. Sie sitzen wie russische Matrjoschkas ineinander verschachtelt, majestätisch und fast schon überirdisch. Ihr Blick ? Durchdringend, aber nicht wertend. Eher so, als würden sie dich kennen, ohne dich zu verurteilen. In diesem Moment wird es still in dir, ganz egal, wie laut es vorher in deinem Kopf war.
Ein Tempel wie ein Zuckerladen für die Seele
Ich bin durch die Gänge gelaufen wie ein Kind im Süßigkeitenparadies. Jeder Winkel ist anders, überall gibt es kleine Altäre, versteckte Ecken und Plattformen mit einer Aussicht, die dir den Atem raubt. Wenn der Nebel sich verzieht, reicht der Blick kilometerweit über das grüne Hügelland von Phetchabun. Und wenn er bleibt, wirkt alles noch magischer, ein bisschen wie im Himmel, nur eben Barfuss, wie es sich für einen Tempel gehört.
Jung, kreativ und voller Energie
Was mich besonders überrascht hat, der Tempel ist noch gar nicht so alt. Erst Anfang der 2000er wurde er gebaut, aber er fühlt sich an, als hätte er schon immer dort oben auf dem Berg gewartet. Kein klassischer, ehrwürdiger Tempel, sondern eine Explosion aus Kreativität, Spiritualität und Liebe zum Detail. Und da er beliebt ist, ist natürlich auch ganz schön was geboten. Ich weiß nicht wie viele Biker und Rollergruppen sich hier oben getroffen haben. Der Parkplatz war jedenfalls gerammelt voll. Trotzdem wirkt es durch die Größe der Tempelanlage nicht überlaufen. Vielleicht liegt es auch an der Gebirgslage, oder vielleicht an der besonderen Atmosphäre. Oder einfach daran, dass solche Ort hier in Thailand einfach langsamer, leiser und achtsamer machen.
Mein Fazit, dies ist mehr als nur ein Fotospot
Wat Phra That Pha Sorn Kaew ist kein Ort, den man einfach besucht. Er ist ein Ort, den man spürt. Wenn du mit dem Bike in der Gegend bist, gönn dir diesen Abstecher. Der Tempel ist nicht nur fotogen, er ist wie ein Spiegel für deine Seele. Und wer weiß, vielleicht findest du dort oben mehr als nur das perfekte Foto.












































Zwischen Tempelglanz und Dino-Wahnsinn
Kennst du das Gefühl, wenn du im einen Augenblock noch ehrfürchtig vor goldenen, bzw. weißen Buddha-Statuen stehst und dich kurz daruf plötzlich in einer Welt aus brüllenden Plastikdinosauriern wiederfindest ? Genau so ging es mir auf der Tour. Mein Weg führte mich vom majestätischen Wat Phra That Pha Sorn Kaew direkt zum „Amazing Dinosaur“. Und ich verspreche dir, der Name ist Programm und unterschiedlicher hätten die Welten auf diesen 25 Kilometern wirklich nicht sein können.
Von Stille und Glanz zu brüllenden Dinos
Noch kurz zuvor hatte ich im Schatten eines der prächtigsten Tempel Thailands gestanden. Gold, Mosaike, stille Gebete, alles wirkte so erhaben und irgendwie entrückt. Kaum zu glauben, dass mich mein Motorrad nur ein paar Kurven weiter zu einem Ort bringen würde, der das komplette Gegenteil verkörpert. „Amazing Dinosaur“, schon der Name ist eine Ansage. Ich konnte einfach nicht anders, ich musste anhalten. Wer nennt seinen Park schon so übertrieben ? Da erwartest du Jurassic Park und bekommst… naja, eine bunte Mischung aus Beton, Plastik und einer ordentlichen Portion thailändischer Fantasie.
Willkommen im Dino-Universum
Die Sonne brannte mir auf den Helm, als ich auf den Parkplatz rollte. Und dann sah ich sie, Dinos. Riesige, bunte Dinos, die mitten in der Landschaft standen. Einige halb im Gebüsch, andere stolz auf Betonwegen platziert. Die meisten aus Fiberglas oder Zement, manche mit Knopf am Bauch, damit sie brüllen oder mit den Augen rollen, vorausgesetzt, der Strom spielte mit. Ich musste lachen, als ich einen neugierig anstupste und beinahe mit frischer Farbe am Arm weitergefahren wäre.
Zwischen Schulbuch und Fantasie
Das ganze Areal ist ein bisschen wie ein Freizeitpark, ein bisschen wie ein Fotospot und ein bisschen wie ein Biologiebuch, aber alles mit diesem typisch thailändischen Augenzwinkern. Man weiß nie so genau, ist das hier ernst gemeint oder einfach ein riesiger Spaß ? Zwischen den Dinos gab es seltsame Kulissen. Mal war man mitten in Ägypten, dann schaute einen King Kong plötzlich fragen an und überal Felsen, Pappmaché-Vulkane und Schilder mit Dino-Namen, die entweder kreativ neu erfunden oder einfach herrlich falsch geschrieben waren. „Tyranösaurus Rex“ ? Klar, warum nicht. Genau das macht den Charme dieses Ortes aus.
Lachen, Staunen, Kopfschütteln
Ich gebe zu, ich hatte richtig Spaß. Nicht, weil es spektakulär war, sondern weil es so wunderbar absurd war. Dieser Ort ist kein Museum, kein klassischer Freizeitpark, kein Naturwunder, aber genau deshalb bleibt er im Kopf. Kinder würden hier vermutlich ausflippen, aber auch Erwachsene mit einer guten Portion Selbstironie kommen auf ihre Kosten. Mein persönliches Highlight ? Der Dino Tunnel in Neonfarben und Schwarzlicht. Wenn man oben am Tempel schon dachte man ist auf einem LSD Trip, dann war man hier absolut verloren, natürlich im positiven Sinne. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Zurück auf die Straße und ins echte Leben
Irgendwann hieß es dann wieder Helm auf, rauf aufs Bike. Mein Kopf war voller Plastikdinos, mein Gesicht voller Grinsen. War es „Amazing“ ? Vielleicht nicht im klassischen Sinne. Aber genau solche Erlebnisse sind es, die eine Reise besonders machen. Nicht geplant, nicht perfekt aber dafür echt und unvergesslich.




































Zwischen Himmel und Geschichte, das Khao Kho Sacrifice Memorial
Kennst du das Gefühl, wenn die Landschaft plötzlich leiser wird und die Gedanken lauter ? So war es, als ich nach dem quirlig-bunten Amazing Dinosaurier Park auf mein Motorrad stieg und mich auf den Weg in die Berge von Khao Kho machte. Die Straße schraubte sich in engen Kurven nach oben, der Wind wurde kühler, die Aussicht immer weiter und mit jedem Höhenmeter wurde es frostiger.
Die Fahrt ins Nachdenken
Mit jedem Meter, den ich höher kletterte, wurde mir klar, hier oben ist die Welt eine andere. Die Luft ist klar, die Geräusche der Zivilisation verschwinden, und plötzlich stehst du vor einem Monument, das so schlicht wie eindrucksvoll ist. Das Khao Kho Sacrifice Memorial, ein dreieckiger, weißer Marmor-Obelisk, der direkt am Gipfel thront. Keine Schnörkel, keine Ablenkung. Nur klare Linien, die in den Himmel zeigen.
Ein Monument voller Symbolik
Schon beim ersten Anblick spürst du, dass hier mehr steckt als nur Stein. Die Basis des Obelisken misst 11 Meter, ein stiller Verweis auf das Jahr 1968, als der kommunistische Aufstand in dieser Region begann. Die Spitze ragt 24 Meter in die Höhe und erinnert an das Jahr 1981, als die Kämpfe ihren Höhepunkt erreichten. Die Gesamthöhe von 25 Metern steht für das Jahr 1982, das Ende des Konflikts. Und selbst die Seitenlänge von 2,6 Metern ist kein Zufall, sie symbolisiert das Jahr 1983, in dem das Denkmal errichtet wurde. Natürlich alles im Buddhistischen Kalender.
Schuhe aus, Respekt an
Ganz im thailändischen Stil ziehst du am Eingang die Schuhe aus. Ein kleiner, aber bedeutungsvoller Akt der Achtung. Drinnen ist es still. Die Wände sind übersät mit Namen und Geschichten, über 1.000 Menschen, die in diesem Grenzgebiet zwischen Phetchabun, Phitsanulok und Loei ihr Leben ließen. Zivilisten, Soldaten, Polizisten. Jeder Name ein Schicksal, jede Inschrift ein Stück Geschichte, das hier oben in der klaren Bergluft weiterlebt.
Ein Ort, der bleibt
Ich stand da, barfuß auf kühlem Marmor, und ließ die Atmosphäre auf mich wirken. Die Weite der Landschaft draußen, die Schwere der Geschichte drinnen, das ist ein Kontrast, der nachhallt. Es ist einer dieser Orte, an denen du nicht einfach vorbeigehst. Du bleibst stehen, schaust, liest, fühlst. Und nimmst ein Stück davon mit, wenn du wieder ins Tal fährst.
Fazit: Mehr als nur ein Denkmal
Khao Kho ist nicht nur ein Berg, das Memorial nicht nur ein Obelisk. Es ist ein Ort, der dich zwingt, innezuhalten und nachzudenken, über Geschichte, über Opfer, über Frieden. Und vielleicht auch ein bisschen über dich selbst.












Zwischen Geschichte und Stille, mein Besuch im Weapon Museum bei Khao Kho
Kaum einen Kilometer weiter, wieder Richtung Tal, stieß ich auf einen Ort, der mich sofort in seinen Bann zog: das Weapon Museum. Ein Freiluftmuseum der besonderen Art, das alte Panzer, rostige Kanonen und andere Kriegsrelikte beherbergt. Es ist kein Ort für Selfie-Touristen oder Action-Fans, sondern ein Platz zum Durchatmen und Nachdenken.
Ein Spaziergang durch die Vergangenheit
Während ich zwischen den Relikten entlangging, entdeckte ich halb überwucherte Bunkerreste, die sich fast scheu im Gras versteckten. Sie waren stumme Zeugen einer Zeit, in der diese Berge und Täler alles andere als still waren. Doch genau dieser Kontrast machte den besonderen Reiz aus, die weiten, friedlichen Landschaften rundum schienen förmlich zu sagen: „Jetzt ist Ruhe.“
Der Eintritt von 20 Baht, kaum mehr als ein symbolischer Beitrag, ging an die Menschen, die das Gelände pflegen und die Informationstafeln vom Unkraut befreien. So konnte ich die Hintergründe der einzelnen Objekte lesen und verstehen, wie hier oben in den Bergen mutige Menschen für ihre Freiheit gekämpft haben. Anders als beim Khao Kho Sacrifice Memorial, das still und ehrfürchtig wirkt, zeigte das Museum die Schrecken des Krieges auf eine klare, greifbare Weise, durch Bilder und Gegenstände, die Geschichten erzählten.
Konzentration gefragt, die Auffahrt zum Museum
Die Straße hinauf war steil und teilweise eng. Mit dem Bike brauchte ich volle Konzentration und gute Bremsen. Aber oben angekommen, gab es genug Platz zum Parken und vor allem die Gelegenheit, kurz durchzuatmen. Der Ausblick von hier oben war das Sahnehäubchen, ein Panorama aus Bergen und Tälern, das mich für einen Moment die Zeit vergessen ließ.
Warum dieser Ort mehr ist als nur ein Museum
Wenn du mal in Khao Kho unterwegs bist, nimm dir unbedingt diese halbe Stunde Zeit. Nicht nur, um den Gefallenen Respekt zu zollen, sondern auch, um zu verstehen, wie aus einem Ort voller Konflikte heute ein stiller, nachdenklicher Platz geworden ist. Das Weapon Museum ist kein Happy-End-Ort, aber ein echter. Und manchmal sind genau solche Orte es, die uns am meisten geben. Ich verließ das Museum mit einem Gefühl von Ehrfurcht und Dankbarkeit und dem festen Vorsatz, solche stillen Momente der Geschichte öfter zu suchen. Denn sie erzählen uns nicht nur von der Vergangenheit, sondern auch davon, wie wertvoll Frieden ist.




















Mein königlicher Umweg in Khao Kho
Inzwischen hatte ich mit rund 250 Kilometer den Großteil meiner Tagesetappe nach Bangsaen hinter mich gebracht, da sah ich eine Hinweisschild und es zog mich wieder einen Abzweig hinauf, hoch nach Khao Kho. Eigentlich lag das jetzt nicht auf meiner Route, doch die Neugier auf das königliche Refugium ließ mich einen kleinen Schlenker machen. Und was soll ich sagen, es hat sich mehr als gelohnt.
Oben, auf etwa 1100 Metern Höhe, empfing mich eine frische Brise, die sofort alle Müdigkeit vertrieb. Die Luft war so klar, dass ich das Gefühl hatte, jeden Atemzug tief in mich einsaugen zu müssen. Um mich herum blühten bunte Blumen in einem gepflegten Garten, relaxte Bänke luden zum Verweilen ein, und eine sanft geschwungene Terrasse bot einen perfekten Platz, um das Panorama zu genießen. Die majestätischen Berge, die sich in der Ferne auftürmten, rundeten das Bild ab.
Die Geschichte hinter dem Palast
Der Khao Kho Royal Palace hat eine spannende Geschichte. Er wurde 1984 erbaut, nicht um zu prahlen, sondern weil König Bhumibol und Königin Sirikit hier oben ihre Ruhe suchten, wenn sie die Region und ihre Projekte besuchten. Damals war die Gegend noch von Unsicherheit geprägt, gerade hatten Kämpfe mit kommunistischen Aufständischen stattgefunden. Der Palast wurde quasi zum Symbol neuer Hoffnung, ein gemeinsames Zeichen von Armee, Gouverneur und Provinz, um die lokale Moral und Stabilität zu stärken.
Beeindruckend fand ich, wie schnell der Bau damals vonstatten ging: In nur sieben Monaten entstand das Ensemble, finanziert durch Spenden in Höhe von rund 26 Millionen Baht, keine Steuermillionen. Heute strahlt der Palast eine ruhige Eleganz aus. Das halbmondförmige Hauptgebäude, die Gästehäuser für Beamte und sogar ein kleiner Zeltplatz neben dem Gelände fügen sich harmonisch in die Landschaft ein. Der Palast selbst ist zwar nicht begehbar, doch der Spaziergang durch den Außenbereich reicht völlig aus, um die besondere Atmosphäre aufzusaugen. Man fühlt sich königlich, ohne overdressed zu sein, einfach entspannt und fasziniert.
Entspannung pur
Hier oben verschmelzen Geschichte und Natur, royaler Glanz trifft auf raue Bergluft. Und mittendrin stehe ich, den Motorradhelm unterm Arm, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Wer klare Luft, coole Höhen und ein bisschen königliches Feeling sucht, wird diesen Ort lieben. Für mich war dieser Abstecher wieder ein kleines Extra, welches der Reise eine zusätzliche Note verlieh.








Ein unerwarteter Halt im Grünen
Auf meiner Tour Richtung Phetchabun meldete sich langsam der Magen, und genau in diesem Moment fiel mir mitten im satten Grün ein ganz besonderes Café ins Auge, das Nine Tamarind Cafe by Nine Phetchabun Farm. Von außen wirkte es wie eine charmante Mischung aus tropischem Garten und urbanem Container-Spielplatz, überall rankten Pflanzen, Orchideen blühten, und es fühlte sich an wie eine kleine grüne Oase im Nirgendwo. Da konnte ich einfach nicht widerstehen und musste anhalten.
Ein grünes Paradies voller Überraschungen
Kaum hatte ich den Seitenständer ausgeklappt und den Helm abgenommen, trat ich ein in diese grüne Hütte voller Leben. Drinnen gab es nicht nur klassischen Kaffee, sondern auch abgefahrene Drinks, die ich so noch nie gesehen hatte, Tamarind-Vinegar-Smoothies, Tamarind-Cider und hausgemachte Fruchtessige. Klingt erst mal ungewöhnlich, aber der Geschmack war überraschend erfrischend, genau das Richtige nach ein paar hundert Kilometern auf dem Motorrad.
Kulinarische Entdeckungen mit Tamarind-Kick
Für den Hunger wurde ebenfalls bestens gesorgt, Pad Thai mit nordthailändischer Wurst, scharfe Udon-Nudeln mit einem Tamarind-Kick und noch einige ausgefallene Gerichte, die meinen Magen kurz ins Grübeln brachten, aber alle super lecker waren.
Mehr als nur ein Café sondern eine kleine Farm
Das Café ist nicht nur ein Ort zum Essen und Trinken, sondern auch ein kleines Erlebnis. Hinter dem Gebäude erstreckt sich eine Farm mit Schafen, Ziegen und Rehen, die man füttern oder einfach beim Schlürfen des Smoothies beobachten kann. Für alle, die nach der Fahrt richtig entspannen wollen, gibt es sogar eine traditionelle Massage mit Himalaya-Salz direkt nebenan. Wie genial ist das denn?
Herzlichkeit, die man spürt
Das Team im Café war so herzlich und freundlich, als würde man bei alten Freunden vorbeischauen. Man nahm sich Zeit, erklärte alles geduldig und das Ganze fühlte sich absolut authentisch an ,nicht aufgesetzt, sondern ehrlich und familiär.
Gutes Essen zu fairen Preisen
Die Preise waren dabei absolut fair. Ein Kaffee oder Fruchtsaft kostet rund 60 Baht, Hauptgerichte liegen meist zwischen 100 und 250 Baht. Also nichts, was das Reisebudget sprengt, aber definitiv genug, um satt und zufrieden weiterzufahren.
Mein Fazit, ein Stopp, den man sich merken muss
Das Nine Tamarind Cafe ist kein gewöhnlicher Stopp, sondern ein Ort, den man sich merkt. Stylisch, entspannt, ein bisschen verrückt, genau das macht den Charme aus. Mit einem Tamarind-Smoothie in der Hand, einem Schaf im Blick und dem Duft von Pad Thai in der Luft fühlte ich mich rundum wohl. Motorradherz, was willst du mehr ?












Abschied vom Nine Tamarind Café und der Weg zum Sunset Resort
Es war an der Zeit, weiterzuziehen. Vom charmanten Nine Tamarind Café bis zu meiner nächsten Unterkunft, dem Sunset Resort and Bar, lagen noch etwa 90 Kilometer vor mir. Die Vorfreude wuchs, denn ich hatte bei der Buchung schon die Bilder vom Pool gesehen, einladend, klar und genau das, was ich nach der Fahrt brauchte.
Ankunft und eine willkommene Erfrischung
Als ich am Resort ankam, wurde ich sofort herzlich begrüßt. Die Atmosphäre war entspannt, fast so, als würde man einen alten Freund besuchen. Nachdem ich die üblichen Formalitäten erledigt hatte, konnte ich es kaum erwarten, endlich in den Pool zu springen. Das Wasser fühlte sich herrlich kühl und belebend an, genau das richtige nach einem langen Tag unterwegs. Ich schwamm eine ganze Weile, ließ die Gedanken schweifen und genoss einfach diesen Moment der Ruhe.
Ein sanfter Übergang in die Nachtruhe
Irgendwann meldete sich die Müdigkeit, ganz sanft, fast wie eine Einladung. Das weiche Bett im Zimmer wartete schon auf mich, und ich ließ mich fallen, spürte, wie der Tag langsam von mir abfiel. Noch bevor ich es richtig realisierte, war ich eingeschlafen. So endete ein weiterer wunderbarer Tag auf meiner Reise durch Thailand, mit dem Gefühl von Zufriedenheit und der Vorfreude auf das, was morgen kommen würde.












Früh am Morgen und ein stiller Abschied vom Resort
Nach einer wirklich entspannten Nacht wachte ich früh auf. Das Resort lag noch ganz still und verschlafen da, als hätte es die Welt um sich herum für einen Moment angehalten. Ich schlich mich leise in die kleine Küche, machte mir einen starken Kaffee und genoss die Ruhe, bevor ich mich auf die zweite und letzte Etappe meiner Reise machte.
Die lange Fahrt nach Bangsean, 350 Kilometer auf der Straße
Die Strecke nach Bangsean war mit etwa 350 Kilometern nicht gerade kurz. Da ich auf der Tourplanung für diesen Abschnitt keine besonderen Orte entdeckt hatte, die einen Stopp wert gewesen wären, schließlich hatte ich viele der Sehenswürdigkeiten schon auf vorherigen Touren gesehen, entschied ich mich, die Strecke mehr oder weniger am Stück durchzufahren. Manchmal ist es eben besser, einfach voranzukommen, um das nächste Ziel voll auszukosten.
Die Fahrt selbst war eine Mischung aus dem monotonen Rhythmus des Asphalts und dem gelegentlichen Blick auf die vorbeiziehende Landschaft. Die Felder und kleinen Dörfer flogen an mir vorbei, und ich konnte das Gefühl von Freiheit spüren, das nur lange Fahrten auf unbekannten Straßen bieten. Es war eine Zeit, in der ich einfach ich selbst sein konnte, mit meinen Gedanken und der Straße.
Ankunft in Bangsean, ein neuer Abschnitt beginnt
Schon am frühen Mittag erreichte ich Bangsean. Die Stadt empfing mich mit einer frischen Brise vom Meer und einer ganz anderen Atmosphäre als die ruhigen Orte, die ich zuvor besucht hatte. Hier spürte ich sofort, dass ein neuer Abschnitt meiner Reise begann, voller Möglichkeiten und neuer Eindrücke.
