Von Lopburi nach Kanchanaburi
Hier der komplette Trip als kleine Relive Zusammenfassung.
Nun hieß es also wieder alles aufs Bike packen und meiner Unterkunft in Lopburi, dem Farsai Homestay „Good Bye“ zu sagen.



Der Wat Khun Inthapramun, welchen ich auf meiner Weiterfahrt als erstes aufsuchte, ist ein alter Tempel, welcher während der Sukhothai-Zeit erbaut wurde. Seine ehemals enorme Größe ist heute noch durch Ziegel.- und Mauerruinen erkennbar. Hier befindet sich die größte und längste und noch erhaltene liegende Buddha-Statue in Thailand, welche vom Haarknoten bis zu den Füßen 50 Meter misst. Eine ebenso große liegende Buddhastatue gab es noch in Chaksi bei Singburi, welche im selben Zeitraum erbaut wurde.
Früher war diese im dafür erbauten Wihan untergebracht, aber nachdem ein Feuer den Tempel zerstörte, war dieser Buddha Hunderte von Jahren den Naturelementen preisgegeben. Viele thailändische Könige haben dem Abbild gehuldigt, darunter König Borommakot im Jahr 1753, König Rama V. in den Jahren 1878 und 1908 sowie der aktuelle König, welcher 1973 und 1975 königliche Kathin-Gewänder überreichte. Auch viele Buddhisten aus dem ganzen Land kommen regelmäßig hierher um zu Beten und Verdienste zu erlangen.
Zudem gibt es alte Überreste der Versammlungshalle des Luang Pho Khao, von der nur der Sockel, einige Wände und Buddha-Statuen übrig sind.
In einem Mehrzweckpavillon gibt es einen Schrein mit einer Khun Inthapramun-Statue, sowie seine mutmaßlichen Überreste welche 1998 im Tempelbereich gefunden wurden. Das Skelett liegen mit dem Gesicht nach unten, Hände und Füße sind auf den Rücken gefesselt.
Der Geschichte nach hieß es, er sei ein Steuerbeamter gewesen, der heimlich Geld von der Regierung unterschlagen hat, um die liegende Buddha-Statue als heilige Stätte zu errichten. Als der König dies hörte und fragte, wie er an die Mittel für den Bau gekommen sei, verschwieg Khun Inthapramun die Wahrheit. Er befürchtete, dass sonst der Verdienst dem König zufallen würde. Er wurde schließlich vor Gericht gestellt und vom König zu Tode gepeitscht. Daher die Namensgebung Tempel Khun Inthapramun-Tempel.












Wenn man auf der 32 von Lopburi nach Kanchanaburi fährt, kommt man automatisch bei Ban Huk Lek vorbei. Dies liegt zwar entgegengesetzt zur Fahrtrichtung, aber wenn man Zeit hat, sollte man das kurze Stück zurückfahren und dieser besonderen Firma einen Besuch abstatten.
Pairoj Thanomsawong hatte im Jahr 2000 die Idee, Skulpturen aus alten Ersatzteile von Motoren zu anzufertigen. Zuerst war es nur ein spielerisches Hobby. Er fertigte die Figuren als Dekoration für zu Hause an, aber seine Besucher waren schnell davon begeistert und wollten diese kaufen. Er begann, kleine Figuren zum Verkauf in Pattaya herzustellen und immer mehr Leute interessierten sich seine Arbeiten. Dann, im Jahr 2004 begann er ernsthaft mit der Herstellung von Stahlfiguren für den Export. Er schuf sein erstes Werk, ein Mini-Motorradmodell aus Eisenresten und gebrauchten Motorteilen. Seitdem entwickelt, gestaltet und experimentiert er bis heute mit seinen Werken.
Er baute die Ersatzteile in verschiedensten Formen zusammen, darunter die berühmten Roboter aus den Filmen „Transformers“, „Star Wars“, „Aliens“ usw. Seine Kreationen sind bis zu 5 Meter hoch, lassen sich aber für den Transport zerlegen.
Im Jahr 2011 verlegte er die Fabrik in die Provinz Angthong direkt n der Schnellstraße. Im Inneren von der Ban Hun Lek genannten „Fabrik“ kann man in verschiedenen Räumen und offenen Flächen die verschiedensten Stahlfiguren bewundern. Darunter befinden sich viele aus Filmen bekannte Figuren aber auch Roboter, Cartoons und Tiere. Auch Fahrzeuge wie den Bugatti Veron oder das bekannte Batmobil kann man hier bestaunen.
Auf Nachfrage durfte ich dann noch in die angegliederte Werkstatt und durfte beobachten wie diese Kunstwerke Stück für Stück in Handarbeit fertiggestellt werden. Jeder dieser Figuren ist ein Unikat und kann käuflich erworben werden. Wer eine ganz persönliche Figur möchte, ist hier genau richtig, da inzwischen auch Figuren nach Kundenbestellung gefertigt werden.
















Weiter ging die Fahrt Richtung Kanchanaburi. In Ang Thong machte ich dann Halt beim „Großen Buddha von Thailand„, auch bekannt als Der Große Buddha, Phra Buddha Maha Nawamin und Mahaminh Sakayamunee Visejchaicharn in der Provinz Ang Thong. Die goldene Buddha-Statue im Wat Muang-Kloster ist die höchste in Thailand und die neunthöchste der Welt. Diese Statue ist 92 Meter hoch und 63 Meter breit. Der Bau begann 1990, wurde 2008 abgeschlossen und überragt das umliegende, dünn besiedelte Ackerland. Der Buddha selbst befindet sich in der Sitzhaltung, die Maravijaya-Haltung genannt wird .
Die Statue wurde auf Befehl von Phra Kru Vibul Arjarakhun, dem ersten Abt des Tempels Wat Muang, zum Gedenken an König Bhumibol von Thailand errichtet. Für den Bau der Statue wurden Spenden gläubiger Buddhisten verwendet, die dies als eine Art Verdienst betrachten. Das Budget für die Statue betrug rund 104.200.000 Baht. Unweit der Statue soll sich der Tempel Wat Muang befinden. Der genaue Ursprung des Tempels ist unbekannt, da der ursprüngliche Tempel im 18. Jahrhundert während des Krieges mit den Burmesen zerstört wurde – diese drangen in die ehemalige thailändische Hauptstadt Ayutthaya ein und plünderten sie. Der Wiederaufbau von Wat Muang dauerte lange und wurde erst 1982 abgeschlossen und 8 Jahre später begannen die Arbeiten am „Großen Buddha“, der 18 Jahre später fertiggestellt wurde.
Die riesige Betonkonstruktion ist mit Goldfarbe bemalt und wirft ihren Schatten nicht nur auf das Wat Muang-Kloster und den Tempel, sondern auch auf den umgebenden „Höllengarten“, in dem Statuen mit verschiedenen Szenen aus der buddhistischen Hölle zu sehen sind. Andere in der Nähe ausgestellte Skulpturen erinnern an die Götter und Könige und Thailand und an Ereignisse aus dem Burmesisch-Siamesischen Krieg. Neben dem Garten ist dann noch der Viharn Kaew (gläserne Ordinationshalle) einen Besuch wert. Es handelt sich hier um einen Saal, der vom Boden bis zur Decke mit verspiegelten Mosaikfliesen dekoriert ist und in der sich ein Buddha aus massivem Silber befindet.












Den Wat Khao Phra Si Sanphet hatte ich eigentlich nicht eingeplant, aber durch die auffallende Lage war er nicht zu übersehen und so legte ich also hier einen weiteren Halt ein. Dieser alte Tempel liegt in der Nähe des Zentrums der antiken Stadt Uthong in Suphanburi. Der Tempel enthält eine Vielzahl besteht aus einer Vielzahl an Gebäuden und ein paar Höhlen, in denen diverse Buddha-Bildnisse aufgestellt sind.
Es wird angenommen, dass dieser Tempel auf dem Hügel während der Dvaravati-Zeit gegründet wurde und später während der Ayutthaya-Zeit erweitert wurde. Dafür sprechen die viele archäologischen Funde welche aus dieser Zeit gefunden wurden.
Dazu gehören viele Buddha-Statuen aus Stein, Steinstatuen des Gottes Vishnu mit Diskus und mehr. Auf dem Gipfel des Hügels befinden sich die Ruinen einer Pagode aus der Ayutthaya-Zeit, zusammen mit einer aus Stein gehauenen Nachbildung des Fußabdrucks des Herrn Buddha.






Nachdem ich wieder mein Pensum an Treppen abgearbeitet hatte, fuhr ich nun weiter zu meinem geplanten Punkt auf der Tour, dem Wat Khao Tham Thiam. Hier befindet sich mit 108 Metern Höhe die größte Buddhastatue der Welt, welche aus einem natürlichen Fels gehauen wurde, welcher aus einer steilen und hoch aufragende Klippe namens „Pha Mungkorn Bin“ oder „Fliegender Drachenklippe“ besteht . Es ist eine Buddhastatue, welche mit gekreuzten Beinen auf einem Marmorsockel sitzt. Die linke Hand liegt mit der Handfläche nach oben auf seinem Schoß während seine rechte Hand sich auf Brusthöhe befindet.
Ursprünglich hatte die Regierung dem Gebiet, wo nun die Buddhastatue steht, eine Konzession erteilt, die Berge abzusprengen und eine Steinmühle zu bauen. Nach Ablauf der Konzession lag der Ort dann brach.
Der Bau dieser Buddhastatue wurde von Phra Thep Suwanmolee initiiert, einem offiziellen buddhistischen Mönch aus Suphan Buri und Abt des Wat Pa Lelai Worawiharn. Der Bau hatte begonnen, nachdem die Abteilung der Schönen Künste die Bestätigung erhalten hatte, dass das Gebiet von Wat Khao Tham Thiam einst der Geburtsort der buddhistischen Mission in der Region Suvarnabhumi war.
Abgesehen von der Erhabenheit und Schönheit der Buddhastatue ist das Tempelgelände voller vergangener Geschichten. Man nimmt an, dass Wat Khao Tham Thiam der erste jemals in Thailand erbaute Tempel ist. Der Geschichte zufolge veranlasste Mokkalliputratissathera, einer der buddhistischen Heiligen, 300 Jahre nachdem Buddha das vollständige Nirvana erreicht hatte, unter der Schirmherrschaft von König Asoka von Indien eine dritte Ansammlung buddhistischer Disziplinarregeln. Der König hatte zwei ältere Mönche, Phra Sona und Phra Uttara, ausgesandt, um den Buddhismus in der Region Suvarnabhumi zu verbreiten und das alte Sanskrit-Wort „Bhusayakiri“ oder „Bhusayakeeree“ auf eine Stele zu schreiben. „Bhusayakiri“ bedeutet Berg mit Blumen, da es auf dem Berg wunderschöne Blumen wie gelbe Kapok und rote Baumwollblüten gibt. Außerdem ähnelt der Name „Bhusayakiri“ dem Namen eines Berges „Bhusayakiri Sangkaram“ in der Stadt Sanchi im indischen Bundesstaat Orissa.
Der Name des Tempels „Wat Khao Tham Thiam“ bedeutet ursprünglich, dass der Tempel zusammen mit Wat Khao Phra gebaut wurde, da das Wort „thiam“ „zusammen“ bedeutet. Wat Khao Tham Thiam wurde 1917 zur selben Zeit wie Wat Khao Phra erbaut und 1928 vom König mit dem Prädikat „Wisung Kham Seema“ ausgezeichnet, was so viel bedeutet wie, dass man ein Stück Land zur Verfügung gestellt bekommt, auf dem ein Tempel gebaut werden kann.
Hinter der Felsbuddha-Statue befindet sich noch ein riesiger Tunnel mit rund 20 Metern Breite der durch den kompletten Felsen führt.
Im Tunnel selbst gibt es eine Statue von „U Thokkathan“ und andere Buddha-Bilder, an welchen die Besucher Respekt zollen und Glück für ihr Leben wünschen können.
Während links des Felsens ein großer Teich angelegt ist, an dem man über lange, nach unten führende Rohre die sich darin befindlichen Fische füttern kann, sind auf der rechten Seite noch größere Bauarbeiten im Gange, da hier eine Glasbrücke, welche an der Felswand angebracht wird, zu einem Spaziergang entlang des Felsens einladen soll.












Auf dem weiteren Weg musste ich dann einmal stehenbleiben und einmal doch sehr langsam weiterrollen, da es auf der Straße einfach „Tierisch“ wurde.
Etwas rechts vom Tempel gelegen befindet sich dann das Khao Phra Reservoir. Ein kleiner Stausee welcher zum spazieren und verweilen einlädt.




Von der nun auf meinem Weg liegenden Uthong Ancient City waren außer dem auffälligen Schiff, welches wohl einmal gebrannt haben musste und einigen baufälligen Hütten, welche eigentlich die damaligen verschiedenen Bauweisen erläutern sollten, nichts mehr übrig. So waren anstelle der für so einen Ort zu erwartenden Besucher nur noch etliche wilde Hunde da, welche das Gebiet für sich beanspruchten. Was wohl der Hintergrund für die Aufgabe, dieses wohl einmal groß angelegten Areals war, konnte ich trotz Internetrecherche nicht heraus bekommen.












Der Phu Muang Forest Park, welcher das letzte Ziel vor meiner neuen Unterkunft war, liegt im etwas versteckt im Nationalpark Phu Sa Dok Bua. Es handelt sich um einen kleinen Berg in der Nähe des Bezirks Chorakhe Sam Phan.
Früher gab es in diesem Gebiet viele Wildschweine, aber da auch hier heutzutage aufgrund der Bebauung die Natur immer weniger wird, sind von diesen nichts mehr zu sehen. Der Waldpark erstreckt sich über eine Gesamtfläche von fast 700 Hektar und besteht aus Mischwäldern und Bambuswäldern. Ein 1,5 Kilometer langer Naturpfad führt Besucher durch dichte Wälder voller verschiedener Baumarten wie Makha, Bambus und mehr. Hier finden sich auch Elefantenkraale (Elefantengehege) aus Ton, die über 1.500 Jahre alt sind. Darüber hinaus befindet sich hier auch eine alte Dvaravati-Struktur mit einem Sockel aus Laterit. Man nimmt an, dass sie für königliche Rituale vor Elefantenjagden verwendet wurde.
Der Namtok Phu Muang, ein Wasserfall, der in einem der bekanntesten Werke der thailändischen Literatur, „Khun Chang-Khun Phaen“, erwähnt wird, befindet sich ebenfalls auf dem Parkgelände. Die fünfstufige Kaskade fließt an den Elefantengehegen und der Lateritstruktur vorbei.
Trotz das dieser Park in der Nähe der Stadt liegt, ist er den wenigsten Touristen bekannt. Dadurch findet man hier immer ein ruhiges Plätzchen an dem man die Natur genießen kann.
Im Gegensatz zu den großen Nationalparks ist hier kein Eintritt fällig. Man muss sich nur am Eingang bei einem Ranger registrieren und beim Verlassen des Geländes wieder abmelden, was hauptsächlich der Sicherheit gilt, den es sind schon öfters Wanderer in diversen Parks „abhanden“ gekommen. Der Wasserfall ist jetzt nicht gerade allzu groß, aber mit seinen verschiedenen Stufen bietet er doch genug Möglichkeiten für ein erfrischendes Bad.








In Kanchanaburi bezog ich dann meine neue Unterkunft, das VN Guesthouse welches direkt am Fluss liegt und gerade am Abend eine spektakuläre Aussicht auf die Umgebung bietet. Allerdings war auch der nicht gerade kleine Lizzard der gemütlich vor meiner Unterkunft schwamm sehenswert.




Nachdem ich dann in meiner Unterkunft eigecheckt hatte, machte ich mich noch auf den Weg zur River Kwai Bridge, da diese nicht weit von meiner Unterkunft entfernt war. Die Atmosphäre am Abend war dann doch einmal eine andere, als wenn tagsüber die ganzen Menschenmassen vor Ort sind.
Danach ging es zum heute stattfindenden Nightmarket. Im Gegensatz zu den Nachtmärkten, welche ich bisher gewohnt war, ist bei diesem die Aufstellung der Buden nicht auf einer großen Fläche sondern „nur“ eine sehr lange Gasse, an der sich rechts und links die Stände aneinander reihen. Nicht das hier kein Platz wäre, nein, aber der wird anders genutzt. Wie Beispielsweise für Bühnen mit Livemusik, diversen Gruppen von Street Artists, Künstlern und Tänzer. Darüber erstreckt sich dann noch der Skywalk, auf den ich es aber Aufgrund der Öffnungszeiten nicht geschafft habe.












