Von Nong Bua nach Lopburi
Zu Anfang wieder einmal eine kleine Zusammenfassung des Tages, für alle die keine Zeit haben 🙂
Nach dem kurzen Zwischenstopp für eine Nacht in Nong Bua ging es gleich am frühen Morgen wieder auf die Piste. Mein erstes gewähltes Ziel war der Wat Tham Bo Pla วัดถ้ำบ่อปลา. Als ich vor Ort war, bemerkte ich, das dies nicht der Tempel war, den ich eigentlich aufsuchen wollte, der hieß nämlich Wat Tham Plaa.
Der Wat Tham Bo Pla selbst ist ein kleines buddhistisches Kloster im Kalksteingebirge von Phra Phutthabat Noi. Das Kloster ist bekannt für seine einzigartige Höhlenhallenstruktur, die in drei Haupträume unterteilt ist.
Das Kloster selbst ist um eine Höhlenhalle herum gebaut, welche atemberaubende natürliche Formationen zeigt. Der erste Raum, bekannt als Tham Bo Pla, verfügt über ein Fischbecken, während der zweite Raum, Tham Thong Phra Rong, mit wunderschönen Stalaktiten und Stalagmiten geschmückt ist, welche der Göttin Guan Yin und den chinesischen Gottheiten Hok Lok Siew ähneln.
Diese Stätte hat eine über tausendjährige Geschichte und ist damit ein wichtiges kulturelles und spirituelles Wahrzeichen in der Region. Wat Tham Bo Pla liegt in einer ruhigen Umgebung, die seine spirituelle Atmosphäre verstärkt.
Wie mir einer der Arbeiter erklärte gibt es noch einen wunderschönen Aussichtspunkt oben auf dem Berg, den ich daraufhin natürlich sofort aufsuchen wollte. Allerdings musste ich dann nach ungefähr der Hälfte des Weges abbrechen, da der Aufstieg mit meinem noch nicht zu 100% abgeheilten Bänderriss am Knöchel nicht zu schaffen war. Der Weg wurde zur reinen Kletterpartie und das ist momentan noch nicht machbar.
















Weiter ging die Tour zum Wat Tham Krabok. Dies ist ein wirklich bemerkenswerter buddhistischer Tempel im Bezirk Phra Phutthabat. Zum einen sind natürlich die riesigen Statuen überaus bemerkenswert, durch die ich überhaupt erst auf diesen Tempel aufmerksam geworden bin. Später fand ich dann bei meinen Recherchen zum Hintergrund des Tempels dann doch sehr einige sehr interessante Fakten, welche ich hier einmal in kurz zusammenfasse. Mehr gibt es unter Wikipedia.
Der Tempel wurde 1957 von der buddhistischen Nonne Mian Parnchand, bekannt als Luang Por Yai, gegründet und hat vor allem für sein einzigartiges Drogenrehabilitationsprogramm internationale Anerkennung erlangt.
Wat Tham Krabok wurde 1957 als Kloster gegründet. Luang Por Yai und ihre Neffen Chamroon und Charoen Parnchand waren maßgeblich an seiner Gründung beteiligt. Der erste Abt war Luang Por Chamroon, ein ehemaliger Polizist. Obwohl er zunächst nicht offiziell als Tempel anerkannt war, erhielt er diesen Status dann 2012. In den späten 1970er Jahren wurde der Tempel zu einem Zufluchtsort für Hmong-Flüchtlinge, die nach dem Vietnamkrieg vor der Verfolgung in Laos flohen. Viele suchten Zuflucht im Wat Tham Krabok, um einer Rückführung nach Laos zu entgehen, wo sie von der kommunistischen Regierung bedroht wurden.
Wat Tham Krabok ist inzwischen besonders für sein Drogenrehabilitationsprogramm bekannt, das 1959 begann. Dieses Programm hat über 100.000 Menschen geholfen, die mit Heroin- und Opiumsucht zu kämpfen hatten, und zwar durch eine Kombination aus buddhistischer Meditation, herbeigeführtem Erbrechen und einem geheimen Kräuterentgiftungstrank. Der Entgiftungsprozess umfasst die Einnahme eines Kräutersuds, der Erbrechen auslöst, um Giftstoffe aus dem Körper zu spülen. Dies wird mit Meditation und körperlichen Aktivitäten kombiniert, um die Genesung zu unterstützen.
Die Einrichtungen im Wat Tham Krabok sind einfach und spiegeln traditionelle thailändische Standards wider. Die Patienten teilen sich Unterkünfte im Schlafsaalstil und beteiligen sich im Rahmen ihrer Rehabilitation an täglichen Aufgaben.
Der Genesungserfolg hängt stark vom Engagement des Einzelnen zur Veränderung und der Einhaltung der im Tempel gelehrten Prinzipien ab. Das Programm betont persönliche Verantwortung und spirituelles Wachstum. Wat Tham Krabok dient nicht nur als Rehabilitationszentrum, sondern spielt auch eine bedeutende Rolle in der kulturellen und sozialen Landschaft Thailands. Es war an humanitären Bemühungen für Hmong-Flüchtlinge beteiligt und hat mit seinem einzigartigen Ansatz zur Suchtbehandlung, der buddhistische Praktiken integriert, Aufmerksamkeit erregt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wat Tham Krabok als einzigartige Einrichtung hervorsticht, die Spiritualität mit praktischen Rehabilitationsmethoden verbindet und sowohl lokalen als auch internationalen Gemeinschaften bei der Genesung von der Sucht hilft.
















Weiter ging es zum rund 35 Kilometer entfernten Wat Siri Chanthanimit Worawihan auch allgemein bekannt als Wat Khao Pra Ngam. Das Tempelgelände ist von einem 158.400 Quadratmeter großen Wald umgeben. Dieser ehemals verlassene Tempel, der durch eine riesige weiße Buddhastatue namens Pra Phuttha Pathiphak Matthayom Phutthakan, schon von weitem sichtbar ist, beherbergt eine alte Stupa auf dem Hügel und Überreste einer Mauer, die vermutlich im Jahr 557 erbaut wurde. Ebenso wurden in diesem Gebiet viele archäologische Stätten und Altertümer gefunden. Auf dem Weg nach oben zu dem weißen Buddha gibt es eine Höhle, welche als Gebetssaal dient, aber bei meinem Besuch leider verschlossen war.












Mein nächstes Ziel war eigentlich der Wat Khao Wong Phrachan, dessen Stupas man schon aus weiter Entfernung ausmachen konnte. Ich weiß nicht warum, aber Google leitete mich wieder einmal über einen doch etwas ungewöhnlichen Weg. Ich musste mitten durch das Militärgebiet der Royal Thai Army. Dadurch kam ich zwangsläufig am พิพิธภัณฑ์การบินทหารบก / Royal Thai Army Aviation Museum vorbei, welches zwar leider geschlossen war, aber außerhalb doch einige recht interessante Exponate stehen hatte, welche ich mir natürlich gleich in Ruhe anschaute.
Wie ich später herausfand befindet sich im Indoor Bereich, welcher wie ein Kontrollturm dekoriert ist und die Luftfahrtgeschichte und Luftfahrtinnovationen vom ersten bis zum neuesten Flugzeug im Einsatz zeigt, ein simulierten Fallschirmsprungtunnel. Schade das ich den nicht ausprobieren konnte. Aber vielleicht komme ich ja wieder einmal in die Gegend und versuche es dann nochmal.












Während meiner weiteren Fahrt durch das Militärgelände, was irgendwie doch ein merkwürdiges Gefühl ist, als Zivilist hier unbekümmert herumzufahren, viel mir noch diese Stelle auf, an der sich hunderte von Störchen versammelt hatten. Keine Ahnung aus welchem Grund, vielleicht gibt es dort extrem viel Nahrung ? Egal, war auf jeden Fall ein beeindruckendes Bild.




Nachdem ich nun dank Google gut eine Stunde auf der Airbase herumgeirrt bin (sieht man gut auf der Zusammenfassung am Anfang des Artikels) und immer wieder in irgendwelchen Sackgassen, bzw. auf nicht befahrbare Waldwege geleitet wurde, fand ich endlich einen Armeeangehörigen der wenigstens ein wenig Englisch konnte. Dieser erklärte mir dann den Weg zum Wat Khao Wong Phrachan. Dazu musste ich allerdings erst wieder aus dem Luftwaffenareal heraus und dann über die Hauptstraße weiter fahren.
Die Tempelanlage besteht aus mehreren Teilen, wovon ich aus Zeitgründen nur die beiden unteren Bereiche besichtigt habe. Für den oberen Bereich ist es ratsam sehr früh zu kommen, da man hier über 3790 Stufen und rund 1,7 Kilometer auf 650 Meter über den Meeresspiegel steigen muss.
Mich wunderte bei meinem Besuch das die ganze Anlage relativ leer war. In dem kleinen Museum, in welchem alles Möglichen Artefakte ausgestellt waren, erklärte mir dann eine junge Thai, das heute ein Feiertag sei und das Museum auch nur deshalb geöffnet habe. Deshalb war es überall auch so ruhig. Also wieder einmal Glück gehabt, sonst wäre mir dieses Museum entgangen.












Der rund 30 Kilometer von Lopburi entfernt im Bezirk Khok Samrong gelegene Wat Khao Wong Phrachan 360° ist mit seinem großen goldenen Buddha, der vor dem Berg sitzt, von weitem sichtbar und gehört ebenfalls zum unteren Teil der Tempelanlage. Auch um an diesen zu gelangen heißt es etliche Stufen zu bewältigen, welche zudem über keinerlei Schatten verfügen. Aber was solls, wenn schon nicht die große Tour auf den Berg hinauf, dann wenigstens bis zum Fuße des Buddhas.












Nun ging es auf zum letzten Ziel meiner heutigen Tour, dem Wat Khao Lang Phatthana, welcher nur 10 Kilometer entfernt von dem Golden Buddha war. Dieser Tempel hat historische Wurzeln, die auf seine ursprüngliche Unterteilung in Wat Ruak und Wat Sao Thong zurückgehen, was seine langjährige Präsenz in der Gegend im Vergleich zu anderen Tempeln zeigt, die möglicherweise später errichtet wurden oder denen eine solche historische Tiefe fehlt.
Der Wat Khao Lang Phatthana weist eine Mischung traditioneller thailändischer Architekturelemente auf, welche in anderen lokalen Tempeln möglicherweise nicht so ausgeprägt sind. Sein Design umfasst einzigartige strukturelle Details, die die lokale Kultur und Geschichte widerspiegeln und ein anderes ästhetisches Erlebnis bieten. Zudem umfasst das Tempelgelände wunderschön angelegte Gärten und eine große künstliche Höhle, was die ruhige Atmosphäre verstärkt und ideal zum Entspannen ist. Der Tempel liegt vor einer Kulisse natürlicher Schönheit, darunter Hügel und üppige Landschaften.
Auch hier musste ich natürlich wieder hinauf auf den Gipfel, auf welchem gerade ein große weiße Pagode errichtet wird, von deren oberen Umrandung man einen herrlichen 360° Rundumblick über das Tempelgelände und die Umgebung hat.
Nachdem es dann langsam anfing zu dämmern, machte ich mich dann, nach einem kleinen Snack, auf Richtung meiner gebuchten Unterkunft.
















Abends erreichte ich dann erschöpft aber zufrieden meine neue Unterkunft, das Farsai Homestay in Lopburi.



