Von Ratchaburi nach Bangkok
Mein kompletter Trip zu Anfang als kleinen Relive Roadmovie. Für alle die nicht soviel Zeit haben
Mein zweiter Aufenthalt im Vieng Kham Resort – Ein grünes Paradies, mitten im Trubel!
Wer kennt das nicht: Man reist durch die Hektik einer Stadt und wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich irgendwo anzukommen, wo es ruhig ist, wo die Natur einen umarmt und man den Stress der Großstadt für eine Weile hinter sich lassen kann. Genau das passiert, wenn man im Vieng Kham Resort ankommt.
Eigentlich hatte ich das Resort ja schon letztes Jahr auf meiner Route entdeckt – aber wie das so ist, man vergisst schnell, was einem wirklich gut gefallen hat, wenn die nächste Reise ansteht und neue Eindrücke warten. Doch dieses Mal wusste ich sofort, dass ich wieder hierher wollte. Und, um es kurz zu machen: Ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, als ob mich das Resort dieses Mal noch mehr in den Bann gezogen hat!
Die Lage ist einfach perfekt. Man fährt quasi eine Minute aus der Stadt heraus und ist im grünen Paradies – umgeben von sattgrünen Wäldern, die dem hektischen Bangkok für eine Weile den Rücken kehren. Wenn man hier sitzt, umgeben von Natur, glaubt man fast, der Großstadttrubel sei mehrere tausend Kilometer entfernt. Dabei ist man eigentlich nur ein Katzensprung von der Metropole entfernt. Perfekt für den Moment, in dem die Hektik nachlässt und man sich einfach mal entspannen möchte.
Ein weiterer Pluspunkt: Das Resort liegt praktisch in der Nähe des berühmten Lichterfests. Die Entfernung ist zwar nicht groß, aber genug, um sicherzustellen, dass man nach einem langen Tag nicht durch die Dunkelheit kurven muss. Man kann das Fest in vollen Zügen genießen und sich später in das gemütliche Resort zurückziehen – ohne eine mühsame Fahrt auf sich nehmen zu müssen.
Und was das Beste ist? Das Vieng Kham Resort hat mittlerweile einen festen Platz auf meiner Reisestrecke zwischen Bangkok und Samui. Das bedeutet, dass ich es als eines meiner persönlichen Highlights betrachtet habe, das ich bei jeder Gelegenheit wieder ansteuern werde.
Also, wenn du auf der Suche nach einer Unterkunft bist, die Ruhe, Natur und trotzdem eine sehr gute Anbindung zur Stadt bietet, dann kann ich dir das Vieng Kham Resort nur ans Herz legen. Wer weiß – vielleicht trifft man sich ja irgendwann dort!




Das Coffee X Roastery – Ein zufälliger Fund auf dem Weg nach Bangkok
Wer hätte gedacht, dass der wahre Charme eines Kaffees nicht immer in der Tasse steckt, sondern manchmal in der Art und Weise, wie man ihn findet? Auf meiner Fahrt nach Bangkok stieß ich ganz zufällig auf das Coffee X Roastery, und ja, es war eine Entdeckung, die selbst Google nicht vorhersehen konnte.
Eigentlich war ich auf der Suche nach einem gemütlichen Café, das irgendwo im Nirgendwo zwischen den Autobahnen und endlosen Reisfeldern auf mich wartete. Die Google-Suche hatte mir zwar ein nettes Café versprochen, aber als ich in eine unscheinbare Seitenstraße abbog, gab es weder ein Café noch einen Hinweis auf einen gemütlichen Ort für eine Kaffeepause. Stattdessen – und das war dann auch der Moment, in dem ich wusste, dass diese Straße mehr verbarg als ich dachte – standen da plötzlich alte, rostige Army Trucks, die die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Man könnte sagen, es war Liebe auf den ersten Blick – nicht für das Café, sondern für die alten, militärischen Relikte, die inmitten des modernen, hektischen Lebens eine Geschichte aus einer ganz anderen Zeit erzählten. Und während ich mich also gedanklich in diese Zeit versetzte, dachte ich, vielleicht ist das der Moment, in dem ich mein Kaffeeglas endgültig vergesse und einfach nur das Abenteuer genieße, das mir die Straße bot.
Doch als ich die Straße weiter entlangging, bemerkte ich doch noch einen kleinen Hinweis: Das Coffee X Roastery – und das war der Moment, in dem ich wusste, dass es sich lohnen würde, einen Schritt weiter zu gehen. Der Eingang war schmal, aber sobald ich die Tür öffnete, wurde ich in eine völlig andere Welt katapultiert. Das Café hatte eine Atmosphäre, die so rustikal wie charmant war, mit einer Mischung aus modernen Kaffeebohnensorten und einer rohen Industrial-Note, die den alten Army Trucks draußen ein unerwartetes, aber perfektes Spiegelbild gab.
Natürlich habe ich dann meinen Kaffee genossen (der so hervorragend war, dass er die milchige Mittelmäßigkeit, die ich in so vielen anderen Cafés erlebte, locker in den Schatten stellte), aber der wahre Höhepunkt des Besuchs war das Gefühl, in einem Ort gelandet zu sein, der abseits des Mainstreams lag – und zwar ganz wörtlich.
Wenn du also mal zufällig in der Nähe bist – und damit meine ich wirklich zufällig – dann lohnt sich ein Halt hier, auch wenn die Google-Karten dich vielleicht in eine völlig andere Richtung schicken. Denn das Coffee X Roastery bietet nicht nur Kaffee, sondern auch eine Portion Abenteuer, die den Besuch unvergesslich macht.












Das Jesada Technik Museum – Ein Zwischenstopp, der keiner war
Mein nächstes Ziel auf dieser Reise war das Jesada Technik Museum – ein Ort, an den ich vor Jahren schon einmal aufgetaucht war, um in die faszinierende Welt alter Fahrzeuge und Maschinen einzutauchen. Doch wie das bei gut geplanten Reisen so ist, hatte ich die Realität nicht wirklich eingeplant.
Die Öffnungszeiten im Netz waren teils so widersprüchlich wie eine Zwiebel in einer Gemüsesuppe – mal hieß es, das Museum sei geöffnet, dann wieder war von „vorübergehend geschlossen“ die Rede. Ich entschied mich, das Rätsel vor Ort zu lösen. Als ich dort ankam, war es dann auch keine Überraschung mehr, dass die Aussage „vorübergehend geschlossen“ nicht nur eine hohle Phrase war, sondern die bittere Wahrheit.
Aber Moment – wo bleibt da der Drama? Naja, ich konnte immerhin mit den freundlichen Herren vor Ort sprechen. Zwar war der Zugang zum Gelände strikt untersagt, aber die Erklärungen des Personals sorgten zumindest für einen kleinen Funken Erleuchtung. Es stellte sich heraus, dass das gesamte Museum umgezogen wird! Ja, richtig gehört: Das Jesada Technik Museum, ein Ort voller Retro-Fahrzeuge und Nostalgie, wird in neue Gefilde verlagert.
Für den Besucher war das Ganze natürlich eine Enttäuschung, aber gleichzeitig auch eine kleine Geschichte für die Reisebloggerseele. Wie oft trifft man auf Orte, die sich gerade mitten in einem Wandlungsprozess befinden? Vielleicht ist es ja ein kleiner Wink des Schicksals, dass ich nun die Geschichte des Jesada Technik Museums in einer Form erlebe, die so ziemlich niemand auf der Checkliste hat.
Das Museum wird irgendwann wieder öffnen, aber bis dahin wird wohl der Hauch von Veränderung durch die alten Hallen wehen. Ich bin gespannt, wie der neue Standort aussieht und hoffe, dass irgendwann wieder ein Besucher – der vielleicht nicht wusste, was ihn erwartet – in die Hände der Geschichte tauchen kann.
Trotzdem – das nächste Mal lieber vorher genau schauen, ob das „vorübergehend geschlossen“ auch wirklich vorübergehend ist!




Der Wat Thaiyawat – Ein Tempel voller Geschichte, Naga-Magie und einer wirklich engen Brücke!
Nach einer kleinen Stippvisite zu den vielen anderen Sehenswürdigkeiten zog es mich weiter zum Wat Thaiyawat – einem Tempel, der fast so alt ist wie der Zahn der Zeit selbst. Gegründet im Jahr 1725, befindet sich dieser historische Ort am Ufer des Tha Chin Flusses und gehört zu den geheimen Juwelen für alle, die Geschichte, Kultur und ein wenig mystische Atmosphäre lieben.
Was diesen Tempel so besonders macht? Ganz klar: Seine Geschichte. Der Wat Thaiyawat ist ein alter Mon-Tempel, und wer sich für die Kultur und Religion dieser Region interessiert, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Das Zentrum des Tempels wird von der Figur des ehemaligen Abtes Luang Por Yoi beherrscht, eine Persönlichkeit, die hier als spirituelles Vorbild verehrt wird. Neben dieser ehrwürdigen Figur gibt es noch ein weiteres Highlight: Ein über 800 Jahre altes Buddha-Bildnis des Abtes Luang Pho To, das eine friedvolle Aura verströmt, die dich fast dazu einlädt, in tiefe Meditation zu versinken.
Aber der wahre Zauber dieses Tempels entfaltet sich erst, wenn man sich die wunderschönen Naga-Statuen genauer ansieht. Diese beiden mythischen Schlangen bewachen den Tempel mit einer fast schon hypnotisierenden Anmut. Direkt vor dem Tempel stehen zwei Nagas, die ihre Bewegung in einer äußerst eleganten Weise zur Schau stellen. Dabei fällt besonders eine Darstellung ins Auge: Rahu am Pavillon und Phaya Yom am Eingang. Der Clou dabei? Eine Seite der Naga zeigt nach oben, auf dem Weg in den Himmel, während die andere nach unten weist – hinab in die dunklen Tiefen der Hölle. Ein faszinierendes Spiel zwischen den Welten, das uns an die Dualität des Lebens erinnert.
Entlang des Flusses begegnet einem dann ein weiteres Kunstwerk: Ein großes Bild von Luang Pho Yoi, eingerahmt von zwei Naga-Pavillons und einem alten Pavillon mit Holzsäulen, der geradezu wie ein Schatz aus einer anderen Zeit wirkt. Dieser Pavillon wurde liebevoll restauriert und glänzt heute in all seiner Pracht. Wenn du hier stehst, das sanfte Rauschen des Flusses im Ohr und die magische Atmosphäre des Tempels spürst, kommt es einem vor, als ob die Zeit stillsteht.
Doch halt, bevor du dich jetzt in einer spirituellen Trance siehst, möchte ich dir noch etwas besonders Lustiges und ein bisschen kurioses verraten: Eine kleine Besonderheit des Wat Thaiyawat ist die äußerst schmale Brücke, die über den Fluss führt. Klingt erstmal unspektakulär, aber hier kommt der Clou: Die Brücke ist so eng, dass man nicht sehen kann, ob von der anderen Seite ein Fahrzeug kommt. Das bedeutet, dass, wenn sich zwei Fahrzeuge auf dieser Brücke begegnen, einer von beiden… ja, genau, rückwärts fahren muss, um wieder vom anderen abzukommen. Kein Spaß für schwache Nerven, aber definitiv ein Moment, über den man lachen kann, wenn man es selbst erlebt hat.
Wer den Wat Thaiyawat besucht, bekommt also nicht nur historische Erlebnisse, sondern auch den Spaß eines kleinen Nervenkitzels geboten. Die perfekte Mischung aus Kultur, Geschichte und einer ordentlichen Portion Humor – was will man mehr auf einer Reise?
Ich hoffe, diese kleine Anekdote hat euch genauso gefallen wie mir und motiviert euch, noch ein bisschen weiter in den Texten meines Blogs zu stöbern. Wer weiß, welche kuriosen Erlebnisse als nächstes auf euch warten!








Woodland Muangmai: Die Insel der Holz-Wunder
Wer dachte, dass es in Thailand nur Tempel, Strände und Buddha-Statuen gibt, der hat noch nicht vom Woodland Muangmai in Nakhon Pathom gehört. Als ich nach einem Besuch in einem Tempel gerade auf Google Maps die Umgebung erkundete, stieß ich zufällig auf diese erstaunliche Attraktion, die sich als „Insel der Wunder aus Holz“ bezeichnet – und das zu Recht!
Das Woodland Muangmai ist ein wahres Paradies für Holzliebhaber und Kunstinteressierte. Hier tauchst du ein in eine Welt aus geschnitztem Holz, die so groß ist, dass du das Gefühl hast, in eine andere Dimension des Handwerks eingetreten zu sein. Mit einer Sammlung von beeindruckenden Holzskulpturen, die auf über 140 Rai (fast 56 Hektar!) verteilt sind, wird dir klar, dass dies nicht irgendein gewöhnliches Museum ist.
Aber was macht das Woodland Muangmai so besonders? Die Sammlung ist nicht nur groß, sondern auch von höchstem Wert – und das nicht nur im finanziellen Sinne. Sie stammt aus einer privaten Sammlung, die seit dem späten 19. Jahrhundert von der Familie Thewphaingam über Generationen hinweg zusammengetragen wurde. Die Leidenschaft dieser Familie für Holzkunst und -handwerk ist deutlich in jeder Ecke des Museums spürbar. Die Sammlung wurde während der Regierungszeit von König Rama IV. ins Leben gerufen und hat sich seitdem zu einer der beeindruckendsten ihrer Art in Thailand entwickelt.
Das Museum ist ein wahres Meisterwerk der Architektur und beherbergt einige Highlights, die selbst den skeptischsten Besucher ins Staunen versetzen. Besonders bemerkenswert ist der „Baan Haeng Sart“, ein gigantischer Holztempel, der für sich genommen schon eine Reise wert ist. Aber das ist nur der Anfang! Das zweistöckige Museum ist in verschiedene thematische Bereiche unterteilt, die alle eine Reise in eine andere Welt darstellen. Der „Wurzelraum“, das „Waldtierzimmer“ und die „Naga-Kammer“ sind nur einige der faszinierenden Räume, die die Vielfalt der Holzkunst und die kulturellen Bezüge zu Religionen wie Buddhismus, Hinduismus und Christentum widerspiegeln.
Und hier kommt der wirklich erstaunliche Teil: Das Museum ist nur etwa 45 Kilometer vom hektischen Zentrum Bangkoks entfernt, und trotzdem scheint es dort fast niemanden zu geben. Kein Gedränge, keine Touristenmassen – und das, obwohl es sich um eine der beeindruckendsten Sammlungen handelt, die ich je gesehen habe. Wenn du also auf der Suche nach einem Geheimtipp bist, der sowohl Kunst- als auch Kulturinteressierte begeistert, dann ist das Woodland Muangmai der perfekte Ort für dich.
Also, schnapp dir deinen Helm (oder deinen Fotoapparat) und erkunde dieses wahre Holz-Wunderland – du wirst dich wundern, wie viele unentdeckte Schätze Thailand noch zu bieten hat! Und wer weiß, vielleicht findest du noch viele weitere außergewöhnliche Orte, die darauf warten, von dir entdeckt zu werden.




















Doch das Museum hat noch mehr zu bieten: Auf dem gleichen Gelände befindet sich das mysteriöse und mittlerweile verlassene Woodland Resort. Ich war mit der Hoffnung hineingeschlendert, ein weiteres Museum zu entdecken, nur um festzustellen, dass es sich um eine Hotelanlage handelte. Jedoch war diese komplett verlassen – verlassen von Gästen, aber nicht von Charme! Die Zimmer standen offen, und während der Speisesaal noch intakt war, konnte ich in Ruhe die verlassenen Räumlichkeiten erkunden. Die leeren Gänge und ungenutzten Räume hatten fast etwas Surreales an sich, als ob die Zeit hier stillgestanden wäre. Aber hey, ich habe die Gelegenheit genutzt, mich gründlich umzuschauen – wer weiß, wann man wieder die Chance hat, ein Hotel so ganz für sich allein zu haben!
Die Mischung aus atemberaubender Kunst und dieser fast unheimlich stillen Atmosphäre machte den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer also das nächste Mal in der Nähe von Bangkok ist und ein bisschen abseits der üblichen Touristenpfade Abenteuer sucht, sollte definitiv einen Abstecher ins Woodland Muangmai einplanen – es lohnt sich!












Nach dem ruhigen Woodland-Idyll katapultierte ich mich direkt in das pulsierende Herz Thailands: Bangkok. Die Stadt empfing mich mit einer Sinfonie aus Hupkonzerten, Abgaswolken und einem Verkehrschaos, das selbst erfahrene Fahrer ins Schwitzen bringt.
Mit meiner vollbepackten Honda NX500, die eher einem überladenen Packesel als einem wendigen Stadtflitzer glich, stürzte ich mich in das urbane Getümmel. Zwischen hupenden Tuk-Tuks, drängelnden Bussen und einer schier endlosen Flut von Rollern bahnte ich mir meinen Weg – Zentimeter für Zentimeter, immer mit einem Grinsen im Gesicht und dem Schweiß auf der Stirn.
Bangkok ist kein Ort für zartbesaitete Fahrer. Hier gelten eigene Regeln: Wer zögert, verliert. Die Straßen sind ein lebendiges Schachbrett, auf dem jeder Zug wohlüberlegt sein muss. Einmal nicht aufgepasst, und schon schneidet dir ein Rollerfahrer den Weg ab oder ein Bus wechselt abrupt die Spur. Doch mit der Zeit entwickelt man ein Gespür für den Rhythmus des Verkehrs, ein sechster Sinn, der einen sicher durch das Chaos navigiert.
Trotz der Herausforderungen hat das Fahren in Bangkok seinen eigenen Reiz. Es ist ein Adrenalinkick, ein Tanz auf dem Vulkan, bei dem man sich lebendig fühlt wie selten zuvor. Jeder überstandene Kilometer ist ein kleiner Triumph, jede gemeisterte Kreuzung ein Grund zum Feiern.
Am Ende des Tages, wenn ich erschöpft, aber glücklich in meine Unterkunft, weiß ich: Bangkok hat mich geprüft, gefordert und mir gezeigt, dass ich mehr kann, als ich dachte. Und genau deshalb liebe ich es, mit meiner NX500 durch diese faszinierende Stadt zu cruisen.
