Von Surat Thani Nach Koh Samui
Nach zwei herrlich entspannten Tagen und Nächten im Alley 51 Hotel in Surat Thani war es endlich soweit: Ich packte meine Sachen zusammen, denn es ging weiter nach Koh Samui! Meine Unterkunft dort hatte ich ab dem 3. April gebucht, denn am 4. April feierte ein guter Freund von mir Geburtstag – da wollte ich auf keinen Fall fehlen.
Mit einem letzten prüfenden Blick durchs Zimmer, um sicherzugehen, dass ich nichts vergessen hatte, fühlte ich dieses vertraute Kribbeln im Bauch. „On the Road again!“ das war mein Motto, als ich die Tür hinter mir schloss. Natürlich hatte ich mir vorher, ganz der Planer, eine kleine Route über Google Maps zurechtgelegt. Schließlich wollte ich unterwegs auch ein paar spannende Sehenswürdigkeiten der Umgebung entdecken.
Die Vorfreude auf die bevorstehende Fahrt und die Begegnung mit meinem Freund machten die Stimmung richtig lebendig. Ich konnte es kaum erwarten, was die Tour für mich bereithalten würde und natürlich, den Geburtstag gebührend zu feiern. Also nichts wie los, das Abenteuer ruft.








Auf meiner Fahrt von Surat Thani nach Donsak, wo die Fähre auf mich wartete, entdeckte ich plötzlich eine kleine, unscheinbare Kfz-Werkstatt am Straßenrand. Doch was mich wirklich stoppte, waren die beiden Fahrzeuge davor: Ein knalliger Hotrod und ein alter Datsun Pickup, die förmlich danach schrien, fotografiert zu werden. Kaum hatte ich meinen Trip begonnen, musste ich schon wieder anhalten, so sehr hatten sie mein Interesse geweckt.
Mit einem freundlichen Nicken des Besitzers durfte ich die Werkstatt betreten. Drinnen fand ich weitere mobile Schätze, teils in traurigem Zustand, aber voller Geschichte und mit dem klaren Ziel, bald wieder zum Leben erweckt zu werden. Diese kleinen Schrauberwerkstätten haben für mich einen ganz besonderen Charme. Sie erinnern mich an meine eigenen Zeiten in Deutschland, als ich mühsam und mit viel Liebe meine eigenen Oldtimer in einer kleinen Garage wieder fit gemacht habe.
Es ist diese Mischung aus Leidenschaft, Geduld und der Hoffnung auf neues Leben für alte Maschinen, die mich fasziniert. Solche Begegnungen machen das Reisen für mich so besonders. Sie erzählen Geschichten, die man sonst nirgendwo findet. Und wer weiß, vielleicht kehre ich eines Tages zurück, um zu sehen, wie aus diesen rostigen Schätzen wieder rollende Träume werden.












Mein erstes geplantes Ziel auf der Tour war der im Bezirk Kanchanadit liegende Wat Khao Phra Nim. Dieser Tempel wurde bereits 1804 gegründet und erhielt am 10. März 1982 die königliche Charta, die ihn offiziell zum königlichen Tempel ernannte. Er thront majestätisch auf dem kleinen Kalksteinberg namens Khao Phra Nim, was so viel bedeutet wie „Berg des weichen Buddha“. Aber warum „weich“?
Die Antwort steckt in einer faszinierenden Legende:
Der Name „Phra Nim“ stammt aus den Aufzeichnungen Seiner Königlichen Hoheit Prinz Narisara Nuvadtivongse, der 1935 (B.E. 2478) den Tempel besuchte und bemerkte, dass sich das Buddha-Bild in der Höhle tatsächlich weich anfühlte. Diese Weichheit erklärt sich durch die hohe Luftfeuchtigkeit in der Höhle, die den Zement der Buddha-Statue weich und bröckelig macht – ein ungewöhnliches und mystisches Phänomen, das dem Ort seinen Namen gab.
Die Geschichte der Buddha-Statue ist ebenso spannend: Zur Zeit des Baus des berühmten Phra That in Nakhon Si Thammarat reiste ein reicher Mann mit einem Frachtschiff voller Schätze, die für den Tempelbau bestimmt waren. Auf dem Weg geriet das Schiff in einen Sturm in der Bucht von Ban Don, und die Crew suchte Schutz in einer nahegelegenen Höhle am Berg. Dort entdeckten sie die Höhle mit der Buddha-Statue. Der reiche Mann entschied sich, seinen gesamten Reichtum für den Bau an diesem besonderen Ort zu verwenden. Im Laufe der Zeit tauchten immer mehr Buddha-Statuen in der Höhle auf. Fischer, die die Höhle später fanden, berührten die liegende Buddha-Statue und fühlten ihre ungewöhnliche Weichheit – so entstand der Name „Tham Phra Nim“ (Höhle des weichen Buddha). Als schließlich ein Tempel errichtet wurde, erhielt er den Namen „Wat Khao Phra Nim“.
Der Aufstieg zum Tempel ist ein kleines Abenteuer für sich: Eine beeindruckende Naga-Treppe schlängelt sich den Kalksteinberg hinauf und schenkt dir zwischendurch atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Oben angekommen, wirst du von einer friedlichen Atmosphäre empfangen, umgeben von üppiger Natur und dem sanften Rauschen des Windes, perfekt, um den Alltag hinter sich zu lassen.
Das Highlight des Tempels ist natürlich die berühmte liegende Buddha-Statue in der Höhle. Auch wenn sie heute nicht mehr ganz so weich ist wie einst, verströmt sie eine mystische Aura, die jeden Besucher in ihren Bann zieht. Die Kombination aus spiritueller Ruhe, beeindruckender Architektur und der natürlichen Schönheit des Berges macht Wat Khao Phra Nim zu einem perfekten Ort für unvergessliche Fotos.
Ein weiterer spannender Fakt: Die Abteilung für Bildende Kunst erklärte 1937 den Khao Phra Nim Historical Park offiziell zum geschützten Gebiet. Die antike Stätte umfasst den gesamten Berg Phra Nim und einen 20 Meter breiten Schutzbereich rundherum, um die besondere Atmosphäre und Geschichte dieses Ortes zu bewahren.
Also, wenn du das nächste Mal in Surat Thani bist, schnapp dir deine Kamera, schnapp Deinen Roller und mach dich auf zu Wat Khao Phra Nim, ein Ort voller Geschichte, Legenden und atemberaubender Natur, der dich mit seiner entspannten und fröhlichen Stimmung verzaubern wird.












Von hier aus ging es zu einer weiteren, trotz seiner Größe kaum bekannten Tempel, dem Wat Don Sak im sonnigen Surat Thani, dem Tor zu den Inseln und einem echten Geheimtipp abseits der typischen Touristenpfade. Stellt Euch vor, ihr schlendert gemütlich durch die Tempelanlage, und plötzlich steht ihr vor einer Statue, die wortwörtlich alles in den Schatten stellt. Die riesige Figur von Luang Pu Thuat, dem legendären Mönch, misst unglaubliche 32,9 Meter in der Höhe und hat eine beeindruckende Sitzbreite von fast 30 Metern. Ihr sanftes Lächeln wirkt fast so, als würde sie euch zu einem Selfie herausfordern. Und wer kann da schon widerstehen ? Kleiner Tipp: Versucht, die ganze Statue aufs Foto zu bekommen, das ist fast schon eine sportliche Herausforderung.
Der Wat Don Sak blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Ursprünglich wurde die nahegelegene Höhle Tham Singkhon als Lagerstätte genutzt, quasi das antike Pendant zum Self-Storage. Heute ist sie ein spannender Teil der Tempelanlage und lädt dazu ein, ein wenig Indiana-Jones-Feeling zu erleben. Die Region selbst ist geprägt von jahrhundertealter Geschichte, die bis ins frühe 16. Jahrhundert zurückreicht.
Die Tempelanlage begeistert mit klassischer thailändischer Architektur: kunstvolle Schnitzereien, farbenfrohe Wandmalereien und ein Hauptgebetssaal, der mit vergoldeten Akzenten und detailreichen Stuckarbeiten verziert ist. Hier spürt man die Liebe zum Detail und die tiefe Verbundenheit zur buddhistischen Tradition, ein echtes Fest für die Augen. Im Tempelgarten wartet ein idyllischer Teich, in dem bunte Fische ihre Kreise ziehen und auf ein paar Leckerbissen hoffen.
Wat Don Sak ist weit mehr als nur ein Tempel, er ist ein Ort, an dem Geschichte und Kultur aufeinandertreffen. Egal, ob ihr spirituelle Erleuchtung sucht, auf der Jagd nach dem perfekten Urlaubsfoto seid oder einfach nur einen entspannten Tag verbringen wollt: Hier findet jeder sein persönliches Highlight.
Wer auf dem Weg nach Koh Samui ist, sollte unbedingt einen Zwischenstopp am Wat Don Sak einplanen. Der Tempel liegt nur etwa einen Kilometer vom Don Sak Pier entfernt und ist somit superleicht erreichbar, perfekt für einen kleinen Ausflug vor der Weiterreise zu den Trauminsel.












Vom Tempel aus ging es zu meinem letzten Halt vor der Fähre. Der kleinen vorgelagerte Insel Koh Raet, welche über eine lange schmale Brücke mit dem Festland verbunden ist. Auch diese Insel hat eine interessante Geschichte. Den hier fanden vor über 200 Jahren chinesische Seefahrer ihre neue Heimat. Heute leben ihre Nachfahren auf dieser Insel, in diesem charmanten Fischerdorf, welches seinen ursprünglichen Charakter bewahrt hat. Hier kannst du nicht nur fangfrischen Fisch genießen, sondern auch tief in die Geschichte und Kultur der Insel eintauchen. Die bunten Graffiti, die das Insel Leben widerspiegeln, laden zu entspannten Spaziergängen ein, während du die herzlichen Einheimischen kennenlernst. Die Insel ist klein genug, um sie in 20 Minuten zu Fuß auf dem schmalen Weg zu umrunden, und überall findest du freundliche Gastgeber, die dir das Insel Leben näherbringen. Wer möchte kann sich in einem der gemütlichen Homestays der Insel für eine Weile einquartieren und dann dort auch eine der Bootstour zu den Delfinen, die das ganze Jahr über in den umliegenden Gewässern leben, buchen. Wenn Du auf der Insel bist solltest Du auf jeden Fall den kleinen chinesische Tempel nicht verpassen. Er spiegelt die spirituellen Wurzeln der Gemeinde wider. Kulinarisch erwartet dich eine köstliche Mischung aus thailändischer und chinesischer Küche. Besonders empfehlenswert ist das traditionelle „Moo Hong“, ein langsam geschmortes Schweinegericht, das auf der Zunge zergeht. Frischer Fisch, getrocknete Meeresfrüchte und hausgemachte Shrimp-Paste sind weitere Spezialitäten, die du unbedingt probieren solltest.
Koh Raet ist der perfekte Ort für alle, die das authentische Thailand abseits der Touristenmassen erleben möchten. Ob beim entspannten Plausch mit den Einheimischen, beim Beobachten der verspielten Delfine oder beim Genießen der lokalen Küche, hier findest du Ruhe, Kultur und Natur in perfekter Harmonie. Ein kleines Paradies, das mit großem Herz auf dich wartet und nur einen Katzensprung von der Fähre entfernt ist. Wenn Du also länger auf die Überfahrt warten musst, nutze die Zeit und statte der Insel einen Besuch ab, es lohnt sich.












Nach diesen kleinen Zwischenstopps erreichte ich dann am Nachmittag Donsak, das Tor zu den Inseln und die Anlegestelle der berühmten Seatran Ferry. Schon von weitem sah ich die Autos und LKWs, die sich wie eine bunte Perlenschnur bis weit auf die Straße hinaus stauten. In diesem Moment war ich wieder einmal heilfroh, „nur“ mit dem Motorrad unterwegs zu sein. In Thailand bleibt das Zweirad einfach das schnellste Verkehrsmittel, und das nicht nur im Großstadtdschungel.
Also schlängelte ich mich lässig an der wartenden Blechlawine vorbei, direkt bis ans Kassenhäuschen. Ticket gekauft, keine zehn Minuten später rollte ich schon auf die Fähre. So unkompliziert wünscht man sich das Reisen. An Bord machte ich es mir auf dem Außendeck gemütlich, ließ mir den Fahrtwind um die Nase wehen und genoss den Blick auf das türkisfarbene Meer. Die Überfahrt war wie immer herrlich ruhig, fast schon meditativ. Nach gut einer Stunde tauchte am Horizont meine „Heimatinsel“ Koh Samui auf.
Warum nenne ich sie meine Heimatinsel? Ganz einfach: Auf dem Papier ist das hier mein fester Wohnsitz. Ohne diese Adresse hätte ich weder mein Motorrad auf meinen Namen anmelden noch einen thailändischen Führerschein machen können, und vieles mehr. Außerdem muss ich jedes Jahr meine Aufenthaltsgenehmigung erneuern, und das geht auf Samui erstaunlich entspannt. Außerdem habe ich auf der Insel inzwischen viele Freund und ich freue mich jedes Mal diese nach einem knappen Jahr wieder zu sehen. Deshalb zieht es mich jedes Jahr um diese Zeit wieder hierher. Es fühlt sich jedes Mal ein bisschen wie Nachhausekommen an, auch wenn ich mir immer eine andere Unterkunft für den mal kurzen mal längeren Aufenthalt suche.








Für meinen diesjährigen hatte ich mir das „The Living Pool Villas Koh Samui“ auserwählt. Um mich herum wiegen sich tropische Bäume im Morgenwind, exotische Vögel liefern ihr ganz eigenes Konzert, und der Pool vor meiner Terrasse glitzert so verführerisch in der Sonne, dass ich mich frage, ob ich nicht noch träume.
Willkommen im The Living Pool Villas, sage ich mir, während ich mich wie Tarzan auf Luxusurlaub fühle, nur eben mit Klimaanlage, weichen Kissen und einer Espressomaschine statt Lianen. Das Resort liegt in Bo Phut, gerade mal einen Katzensprung vom Stadtzentrum entfernt. Perfekt für alle, die wie ich gerne zwischen Ruhe und Abenteuer pendeln: Zum berühmten Fisherman’s Village oder zu einem der angesagten Clubs sind es mit dem Motorrad nur wenige Minuten.
Was mich wirklich überrascht: Trotz der Lage an der Ringstraße ist es hier erstaunlich ruhig. Das Geheimnis? Die Anlage beginnt erst in zweiter Reihe. Man fährt von der Hauptstraße durch eine kleine Einfahrt, vorbei an Häusern, die wie eine natürliche Lärmschutzwand wirken. So bleibt der Trubel draußen und ich kann morgens entspannt meinen Kaffee am Pool genießen.
In Zeiten, in denen viele Unterkünfte auf Koh Samui ganz schön teuer geworden sind, ist The Living Pool Villas für mich ein echter Geheimtipp. Hier bekomme ich Komfort und Privatsphäre, ohne mein Reisebudget zu sprengen. Für mich ist es das perfekte Versteck auf der Insel, ein „Hidden Gem“, das ich am liebsten für mich behalten würde… aber ich kann einfach nicht anders, als meine Begeisterung zu teilen.
Wer weiß, vielleicht sitzt du ja bald auch hier, mit den Füßen im Pool und einem breiten Grinsen im Gesicht.












Zum Abschluss für Euch wieder eine kleine Zusammenfassung des Tages als Relive Kurzvideo…