Weitere Entdeckungen in der Umgebung
Geheimtipp in Phatthalung: Süße Überraschung im versteckten Garten-Café
Mitten im verschlafenen Phatthalung, irgendwo zwischen Reisfeldern, Mopedgeknatter und tropischem Vogelgezwitscher, liegt ein kleines Paradies – wenn man es denn findet. Der Wadfun Garden ist ein Café, das sich so gut versteckt, dass selbst Google Maps sich zweimal überlegt, ob es dort wirklich ist. Ohne Zufall – und ohne meinen ausgeprägten Spürsinn für Zucker und gutes Design – hätte ich diesen Ort glatt übersehen. Die Ausschilderung? Sagen wir mal so: Ein handgeschriebener Zettel an einem Baum hätte mehr Aufmerksamkeit erregt.
Doch wer sich nicht abschrecken lässt und die Augen offen hält, wird belohnt: Mit einem liebevoll gestalteten Garten, der aussieht, als hätten ein paar Instagram-Feen hier ihre Finger im Spiel gehabt. Zwischen Blüten, Pflanzen und kreativen Deko-Ideen servieren die Betreiber raffinierte Desserts und eiskalte Shakes, bei denen nicht nur der Gaumen, sondern auch das Auge mitessen darf. Mein Shake kam mit Blütendeko, und das Dessert sah aus wie ein Kunstwerk – zum Glück eines, das man essen darf!
Fazit: Wer in Phatthalung unterwegs ist, sollte den Wadfun Garden nicht suchen – sondern finden. Es lohnt sich. Und wer’s nicht findet: Vielleicht ist genau das das kleine Abenteuer, das diesen Ort so besonders macht.








Abenteuer im Hochwasser: Die Höhle, die sich mir einfach nicht zeigt!
Zum dritten Mal stand ich nun vor der Khao Chaison Nam Yen Cave – und zum dritten Mal winkte mir die Höhle freundlich aus der Ferne zu, während das Hochwasser mir grinsend den Weg versperrte.
Diese Höhle im Süden Thailands hat ein echtes Talent dafür, sich vor mir zu verstecken. Sie liegt idyllisch in der Provinz Phatthalung und ist nur per Boot über einen schmalen Wasserweg erreichbar. Klingt nach Abenteuer? Ist es auch – zumindest theoretisch. Die rund 30- bis 45-minütige Bootstour führt normalerweise durch enge Tunnel, bei denen man sich teilweise ducken oder sogar flach hinlegen muss, um nicht mit der Decke der Natur Bekanntschaft zu machen. Genau mein Ding! Zumindest für alle ohne Platzangst, denn gemütlich ist anders.
In der Höhle selbst soll es beeindruckende Stalaktiten in allen möglichen Formen geben – manche Besucher meinen sogar, Elefanten oder mystische Kreaturen zu erkennen. Ich sag mal so: Wer genug Fantasie mitbringt (oder eine kleine Portion Tropfstein-Magie), kommt hier voll auf seine Kosten.
Blöd nur, wenn das Wasser einen Strich durch die Rechnung macht und die Boote lieber am Ufer chillen, als sich mit mir auf Höhlentour zu begeben. Vielleicht sollte ich endlich mal lernen, dass Südthailand im Regen keine Lust auf Abenteurer hat. Aber hey – aller guten Dinge sind drei… oder vier? Ich bleibe dran! Denn irgendwann, irgendwann werde ich dieses unterirdische Naturwunder live erleben. Und dann, liebe Khao Chaison Cave, bist du fällig!












Verlassen, verriegelt, verführerisch: Der mystische Höhlentempel Wat Tham Phra Chaison
Es gibt Orte, die mehr Fragen aufwerfen als beantworten. Der Wat Tham Phra Chaison – auch bekannt als Wat Tham Phra – ist genau so ein Ort. Irgendwo im Nirgendwo nahe der Khao Chaison Nam Yen Cave gelegen, erwartet einen hier kein lebendiger Pilgerbetrieb, sondern eine fast gespenstische Stille. Die gesamte Tempelanlage wirkt verlassen, als hätte man ihr von heute auf morgen den Stecker gezogen. Gras wächst wild, Türen quietschen im Wind – und ich stand erst mal ratlos vor einer mit einer Kette „verschlossenen“ Höhle. Doch diese war nur lose um die Griffe geschlungen. Neugier siegt bekanntlich über gesunden Menschenverstand – also rein da!
Am Höhleneingang begrüßten mich ein paar verlassene Hütten, die vermutlich als Unterkünfte dienten. Ein riesiges künstliches blaues Boot daneben? Keine Ahnung, aber es sah aus, als hätte Poseidon persönlich sein Auto hier geparkt. Je tiefer ich in die Höhle eindrang, desto faszinierender wurde es: Regale voller alter Bücher und Schriftrollen lagen verstreut herum, als wäre der Tempel von einem Moment auf den anderen aufgegeben worden – oder teleportiert sich hier regelmäßig ein Mönch zurück, um heimlich zu lesen?
Das eigentliche Highlight aber versteckt sich im hinteren Teil: beeindruckend gut erhaltene Wandmalereien, eine liegende Buddha-Statue und mehrere kleinere Figuren, die schweigend die Stille bewachen. Die Mischung aus spiritueller Ehrfurcht, Verlassenheitsflair und einem Hauch Indiana-Jones-Abenteuer war einfach fesselnd. Und während ich dort stand, fragte ich mich unweigerlich: Warum wurde dieser wundersame Ort einfach aufgegeben?
Fazit: Wat Tham Phra Chaison ist kein klassisches Touristenziel – und genau das macht ihn so besonders. Wer ein bisschen Abenteuerlust mitbringt, wird mit einer Prise Grusel, einer Portion Staunen und ganz viel Atmosphäre belohnt.












Heiße Quellen, kühle Höhlen und freche Affen – Willkommen in Khao Chaison!
Nur einen kurzen Spaziergang – vielleicht 100 Meter – vom Parkplatz entfernt, wartet schon das wohl temperierteste Abenteuer Südthailands: die Khao Chaison Hot Springs. Diese natürlichen Thermalquellen dampfen mit satten 60 Grad Celsius vor sich hin und sollen angeblich wahre Wunder gegen Muskelschmerzen, Hautprobleme und sonstige Wehwehchen wirken. Ob’s stimmt? Zumindest meine Zehen fühlten sich nach dem Einweichen geschmeidiger an als so mancher Massagesalon es je geschafft hat.
Eingebettet in tropisches Grün, wirkt das ganze Areal wie ein Spa für Naturfreunde – mit kostenlosen Fußbädern, Duschen und sogar traditionellen Thai-Massagen. Wer mag, kann hier stundenlang vor sich hinsimmern – oder einfach nur die Atmosphäre aufsaugen und sich entspannen. Die Umgebung ist angenehm ruhig (es sei denn, die Affen machen gerade Party), und wer sich länger erholen will, findet in der Nähe auch gemütliche Unterkünfte.
Doch damit nicht genug: Ein kleiner Pfad am Waldrand führt neugierige Entdecker zu mehreren Höhlen – manche mit Buddha-Statuen, andere einfach nur finster und mystisch. Kleiner Tipp: Ohne Taschenlampe bleibt’s bei einem Blick ins Schwarze, denn die elektrische Beleuchtung ist, sagen wir mal… typisch tropisch unzuverlässig.
Und dann wären da noch die pelzigen Mitbewohner: Die Affen. Anfangs süß, später frech – und am Ende sollte man besser alles Wichtige gut verstauen. Die tierischen Kollegen leben heute zum großen Teil auf dem verwilderten Gelände des benachbarten Wat Khao Chai Son. Der Tempel selbst wirkt wie eine Filmkulisse nach Drehschluss – verlassen, still, aber voller Geschichten.
Khao Chaison ist kein Ort für Hektik oder Sensationsgier – sondern für heiße Füße, kalte Höhlen und kleine Überraschungen, die dir nur die Natur bieten kann. Wer sich drauf einlässt, wird mit einer Erfahrung belohnt, die man so schnell nicht wieder vergisst.








Verlassener Tempel am heißen Quellen – Wat Khao Chai Son
Eingebettet in die mystische Landschaft der heißen Quellen, liegt der Wat Khao Chai Son – ein verlassener Tempel, der von der Natur und den Affen zurückerobert wurde. Was ihn besonders spannend macht? Nun, trotz seines Verfalls hat die Andachtshalle noch ihre ursprüngliche Ausstattung, als ob die Zeit hier für einen Moment stillgestanden wäre.
Der Tempel selbst ist ein faszinierendes Relikt, das von den örtlichen Affen auf humorvolle Weise „mitbenutzt“ wird. Während die Statuen und Möbel im Inneren der Halle noch ihre Majestät ausstrahlen, hat der Rest des Tempels den Affen als neuen Herrschern Platz gemacht. Ihre Freiheiten sind hier grenzenlos – man könnte meinen, sie haben das Sagen. Wer den Tempel besucht, sollte also neben einer spirituellen Entdeckung auch mit einem Augenzwinkern die frechen Tiere beobachten, die das Gelände übernehmen.
Trotz der vielen Fragen, die zu seiner Geschichte offen bleiben, hat dieser Tempel seinen Charme nicht verloren. Wer also Lust auf ein Abenteuer hat, abseits der bekannten Touristenpfade, wird hier mit einer einzigartigen Mischung aus Ruhe und Humor belohnt. Also, wenn du mal etwas anderes als die üblichen Sehenswürdigkeiten erleben willst, könnte dieser „Tempel der Affen“ genau das Richtige für dich sein!








Wat Hu Rae: Ein Tempel der Geschichte und Kunst
Ein kurzer Ausflug von nur wenigen Kilometern brachte mich zum Wat Hu Rae, einem Tempel, der nicht nur durch seine Geschichte beeindruckt, sondern auch durch seine kunstvolle Architektur. Dieser Ort wurde in einer Zeit gegründet, in der der Buddhismus das soziale und politische Leben Thailands prägte. Wat Hu Rae war nicht nur ein religiöser Zufluchtsort, sondern auch ein Zentrum für spirituelle Praktiken, das der Gemeinschaft Halt und Orientierung bot.
Was den Tempel besonders auszeichnet, sind seine historischen Verbindungen zur thailändischen Königsfamilie. In vielen Tempeln finden sich solche Verbindungen, doch Wat Hu Rae sticht durch die Detailtreue seiner Architektur hervor – und hier kommt mein persönliches Highlight ins Spiel: die Decke des offenen Tempels. Diese Decke, kunstvoll mit reich verzierten Schnitzereien und goldenen Akzenten bedeckt, ist der wahre Blickfang des Tempels und war der Grund, warum ich unbedingt hierherkommen musste. Die Handwerkskunst ist so beeindruckend, dass ich stundenlang hätte unter dieser goldenen Pracht verweilen können, ohne mich satt zu sehen.
Der Tempel ist ein wahres Meisterwerk, das nicht nur spirituelle Bedeutung hat, sondern auch als Kunstwerk ein faszinierendes Zeugnis der thailändischen Kultur bietet. Wer also mal etwas anderes sehen möchte als die üblichen Touristenpfade, sollte sich Wat Hu Rae nicht entgehen lassen!








Khao Mae Panthurat Garden – Ein Geheimtipp, der es wert ist, entdeckt zu werden
Wer Informationen zu Khao Mae Panthurat Garden (สวนธรรมเขาแม่พันธุรัตน์ พัทลุง) sucht, wird feststellen, dass das fast genauso schwierig ist, wie den Ort selbst zu finden. Aber wer sich einmal auf die Suche nach diesem versteckten Juwel macht, wird mit einer Erfahrung belohnt, die sich lohnt.
Ich landete hier durch einen glücklichen Zufall – wie so oft, wenn meine Neugier geweckt wird. Ein kleines, unauffälliges Hinweisschild führte mich auf eine schmale Nebenstraße, die zunächst durch ein dünnbesiedeltes Wohngebiet schlängelte. Doch schon bald begann der Weg sich bergauf zu winden und über eine Schotterstraße weiterzuführen. Der Blick während der Fahrt war schon vielversprechend, aber das Panorama, das sich mir oben bot, übertraf alles. Es war definitiv ein Fall von „richtigen Riecher“ – meine Neugier hatte sich mal wieder ausgezahlt.
Zu den verfügbaren Informationen im Internet: Wenn man den thailändischen Begriff „สวนธรรมเขาแม่พันธุรัตน์ พัทลุง“ eingibt, findet man zumindest ein paar Google-Bewertungen und eine grobe Lage. Doch wehe dem, der es mit der deutschen Übersetzung probiert – dann landet man bei einem Naturreservat bei Hua Hin, das doch ein gutes Stück entfernt ist. Kein Wunder, dass es schwer war, den Ort zu finden, wenn selbst das Internet einem nicht weiterhilft!
Wenn du auf der Suche nach einem Ort bist, der abseits der ausgetretenen Pfade liegt und für ein wenig Abenteuer sorgt, dann solltest du dem Khao Mae Panthurat Garden unbedingt einen Besuch abstatten. Aber mach dich auf eine kleine Entdeckungsreise gefasst – es lohnt sich!








Verboten schön – Der geheimnisvolle Ton Phrae Thong Waterfall
Wer in Thailand unterwegs ist, merkt schnell: Verbotsschilder sind hier eher gut gemeinte Vorschläge als strikte Regeln. Genau dieses charmante Chaos erlebte ich beim Ton Phrae Thong Waterfall im Srinagarindra-Distrikt – einem Ort, der eigentlich gesperrt, offiziell kostenpflichtig und dennoch herrlich zugänglich war.
Die Szenerie: Malerisch rauschendes Wasser, grüne Naturkulisse und – Überraschung! – kein Kassenhäuschen in Sicht. Da der Wasserfall derzeit „offiziell“ geschlossen ist, fiel auch die Eintrittsgebühr einfach mal weg. Das hatte sich offenbar herumgesprochen, denn ich war nicht der Einzige, der die Gelegenheit nutzte. Zahlreiche Einheimische planschten fröhlich im Wasser – trotz der überdeutlich formulierten „Baden verboten“-Schilder. Aber hey, wir sind in Thailand: Was nicht explizit mit Sirenen und Wachpersonal bewacht wird, gilt eben als Einladung mit Augenzwinkern.
So schön es war, hatte die Schließung auch ihre Schattenseiten: Alle Verkaufsstände entlang des Wasserfalls waren wie ausgestorben. Kein eisgekühltes Getränk, kein frittiertes Irgendwas, nicht mal eine Kokosnuss weit und breit. Dafür aber Natur pur, herrliche Ruhe – und ein Wasserfall fast ganz für mich allein.
Ein kleiner Geheimtipp mit großer Wirkung – und mal wieder ein Beweis dafür, dass sich Spontanität auf Reisen einfach auszahlt. Wer sich also nicht von ein paar Schildern abschrecken lässt, findet hier einen fast vergessenen Ort voller Charme und erfrischender Nonchalance.








Zurück aus dem Reich der Geister: Das Tham Phuttha Khodom Buddhist Monastery lebt wieder!
Vor rund drei Jahren lag das Tham Phuttha Khodom Monastery noch wie ausgestorben da – eine verlassene Anlage, in der Wind und Stille um die Wette heulten. Damals war mein Besuch eher etwas für Liebhaber des gepflegten Grusels: verlassene Höhlen, verstreute Utensilien und eine Atmosphäre irgendwo zwischen Indiana Jones und Geisterbahn. Gänsehaut inklusive.
Doch siehe da – das Kloster ist auferstanden! Heute präsentiert es sich wieder als lebendiger Ort spiritueller Ruhe (mit einem Hauch Abenteuer). Die beeindruckenden Höhlen und Tunnel, für die das Kloster berühmt ist, sind wieder zugänglich, und am Eingang herrscht geschäftiges Treiben.
Ein Teil der unterirdischen Anlage erstrahlt sogar wieder im Licht – sprich: Die elektrische Beleuchtung funktioniert dort wieder. In anderen Bereichen bleibt’s allerdings stockdunkel – Taschenlampe nicht vergessen! Oder willst du etwa blindlings durch buddhistische Tunnel stolpern?
Kleiner Tipp: Wenn dein Orientierungssinn dem eines betrunkenen Huhns gleicht, solltest du das Tunnelsystem lieber nicht alleine erkunden. Zwar führen alle Wege irgendwann aus dem Berg – aber eben an ganz unterschiedlichen Ausgängen. Und wer will schon mitten im thailändischen Nirgendwo aus einem Felsen kriechen und sich fragen, wo er eigentlich ist?
Wer sich aber traut, wird belohnt: Ein verwinkeltes Höhlensystem, geheimnisvolle Stille und immer wieder Buddha-Statuen in allen Formen, Größen und Haltungen. Ein Erlebnis, das irgendwo zwischen Meditation und Entdeckerdrang pendelt – und definitiv im Gedächtnis bleibt.
















Die 100 Jahre alte Khao-Thewada-Brücke – Ein vergessenes Bauwerk deutscher Ingenieurskunst in Südthailand
Auf meinem Weg zum letzten Ziel, einem riesigen Tempelkomplex, stieß ich auf ein fast vergessenes Stück Geschichte: eine über 100 Jahre alte Brücke, die heute still und unscheinbar zwischen zwei Dörfern liegt – Ban Na Wong (Dorf Nr. 1) und Ban Nam Tai Bo (Dorf Nr. 11) im Unterbezirk Ban Na, Bezirk Srinakarin.
Diese historische Betonbrücke wurde zwischen 1912 und 1913 errichtet, um die Städte Phatthalung und Trang miteinander zu verbinden. Der Bau wurde vom deutschen Ingenieur Kurt Beyer überwacht – eine kleine, aber feine Fußnote deutscher Baukunst in der Geschichte Thailands.
Erstmals offiziell erwähnt wurde die Brücke am 22. Juni 1915, als König Rama VI auf seiner Reise durch den Süden des Landes über sie schritt. In einem Buch des Verkehrsministeriums mit dem Titel „Der Ort der Eröffnung der Südbahn im Jahr 1916“ taucht sogar ein Bild der Brücke mit der Unterschrift „Khao-Thewada-Brücke in der Nähe von Nawong“ auf – ein seltener Beleg ihrer einstigen Bedeutung.
Die Brücke selbst ist aus Stahlbeton gefertigt, 50 Meter lang und 4,50 Meter breit. Auf beiden Seiten befinden sich massive Schienenstützen aus Beton. Die tragende Struktur besteht aus einem eleganten Bogen, getragen von zwei Stahlbetonpfeilern – damals eine beeindruckende technische Leistung.
Heute ist die Brücke für den regulären Verkehr gesperrt. Direkt daneben führt inzwischen eine moderne sechsspurige Brücke über den Fluss Khao Thewata – breit, neu, funktional. Die alte Brücke hingegen ruht im Schatten der Moderne, ein stiller Zeitzeuge vergangener Tage.




Wat Tham Sumano – Tempeltraum im Felsen
Als ich zum Wat Tham Sumano aufbrach, dachte ich an eine nette kleine Höhle mit ein paar Buddha-Statuen – kurz reinschauen, ein paar Fotos, fertig. Weit gefehlt! Stattdessen landete ich in einer gigantischen Tempel- und Höhlenwelt, die mich so überwältigte, dass ich plötzlich gegen die Uhr kämpfte, um möglichst viel zu erkunden, bevor das Gelände schloss. Was für ein Ort! Und was für eine Geschichte dahinter! Heute gibt’s zur Abwechslung mal eine etwas ausführlichere Erzählung – denn diese faszinierende Anlage hat es wirklich verdient. Und ja: Ich werde definitiv wiederkommen!
Der Ursprung dieser magischen Höhlenlandschaft liegt in einer Vision. Genauer gesagt: im Traum eines Mönchs. Der ehrwürdige Dej Sumano, damals 36 Jahre jung, hatte 1982 in der Buddha-Bildhalle des Wat Phra Kaew in Bangkok gebetet – um göttliche Hilfe bei der Suche nach der perfekten Höhle für die Dharma-Praxis. Und siehe da: Noch im selben Monat erschien ihm diese Höhle im Traum.
Doch wie das mit Träumen so ist – man wacht auf und fragt sich: Wo war das bloß? Also machte sich Dej Sumano auf den Weg. Er pilgerte durch den Nordosten, das Zentrum und den Norden Thailands, ohne Erfolg. Während der buddhistischen Fastenzeit 1985 zog es ihn nach Bangkok, wo er das Dharma predigte – eine spirituelle Rückzahlung für die Güte seines eigenen Lehrers. Wieder betete er – diesmal in Nakhon Phanom – um die Wiederkehr seiner Vision.
Ein Jahr später, während eines Aufenthalts in einem Kloster in der Chiang Dao-Höhle bei Chiang Mai, geschah das Unglaubliche: Ein Mann trat während Dej Sumanos Meditation an ihn heran und sagte ihm, die gesuchte Höhle liege in der Provinz Phatthalung, etwa 25 Kilometer von der Innenstadt entfernt, versteckt in einem bewaldeten Berg, erreichbar über die Phet Kasem Road in Richtung Trang.
Nach der Fastenzeit reiste Dej Sumano sofort dorthin – mit einem Abstecher nach Phuket, um sich mit Gleichgesinnten zu besprechen. Dann fand er tatsächlich den kleinen bewaldeten Berg und kletterte hinauf. Am Eingang der Höhle war ihm sofort klar: Das ist sie! Die Höhle aus seinem Traum. Er betete: „Ich werde diese Höhle zu einem Zentrum machen, in das Buddhisten kommen können, um das Dharma des Buddha zu erfahren.“ Und dann – so erzählt man – hörte er Stimmen, die seine Entscheidung bestätigten.
Am 8. Mai 1987 begannen die ersten Arbeiten: Gemeinsam mit einer Gruppe engagierter Buddhisten aus Phuket, angeführt von Herrn Narong Nopdara, und unterstützt von mehreren Unternehmen, wurde die Höhle erstmals erschlossen. Nach und nach kauften Gläubige Land rund um die beiden Berge. Der große Moment kam am 24. Januar 1992: Die Anlage wurde offiziell als Tempel unter dem Namen Wat Tham Sumano anerkannt.
Seitdem hat sich das Gelände zu einem der wichtigsten Meditationszentren im Süden Thailands entwickelt. Besonders an Wochenenden und Feiertagen strömen Gläubige und Neugierige hierher. Insgesamt wurden rund 500 Rai Land erschlossen – und in diesem Areal befinden sich sage und schreibe 18 Höhlen, von denen jede eine eigene Atmosphäre ausstrahlt:
Tham Phra Ubosot
Tham Hor Chan Banjob
Tham Nop Dara
Tham Orathai
Tham Suphat Chana
Tham Putta Bhundit
Tham Nok Koom
Tham Kaew
Tham Mae Maha Mongkol
Tham Nam Lord
Tham Phayanaga
Tham Phor Maharat
Tham Lhuang Phor Sai
Tham Phra That Sivalee
Tham Phra Norn
Tham Maka
Tham Lublae
Tham Kang Kow
Die Höhlen liegen rund um die beiden Berge verteilt, viele sind unterirdisch miteinander verbunden. Am Fuße des Hügels befindet sich eine Karte, die den Zugang erleichtert – auch wenn man sich trotzdem schnell wie Indiana Jones fühlt.
Jede Höhle hat ihren eigenen Charakter: Manche sind klein und eng, andere riesig und hoch. Einige wirken mystisch-dunkel, andere werden von natürlichen Lichtquellen durchflutet, was eine fast magische Stimmung erzeugt. Beeindruckende Stalaktiten und Stalagmiten formen fantastische Gebilde – ganz ohne Menschenhand, nur durch Zeit, Wasser und Kalkstein geschaffen.
In fast allen Höhlen stehen kunstvoll gearbeitete Buddha-Statuen. Manche schlicht, manche opulent vergoldet – aber alle strahlen Ruhe und Erhabenheit aus. Sie laden ein, innezuhalten, zu atmen, zu meditieren. Kein Wunder, dass viele Besucher Wat Tham Sumano als einen der schönsten Tempel Südthailands bezeichnen.
Kurz gesagt: Wer hierherkommt, sollte Zeit mitbringen. Viel Zeit. Und vielleicht auch ein bisschen Demut – denn selten begegnet man einem Ort, der so kraftvoll zwischen Naturwunder und spirituellem Rückzugsort pendelt.
















Der wesentlich kleinere und abgelegenere Tempel Tham Uthokkaram ist über eine der kleinen, unscheinbaren Nebenstraßen erreichbar. Natürlich kann man diesen nicht mit dem vorherigen Wat Tham Sumano vergleichen, aber gerade seine Abgeschiedenheit verleiht ihm einen ganz besonderen Charme. Ein freundlicher Mönch zeigte mir noch eine Höhle auf dem Tempelgelände, die ich mir selbstverständlich nicht entgehen ließ, bevor ich mich schließlich auf den Weg zurück zu meiner Unterkunft machte.












