Auf Entdeckungsreise in der Umgebung
Auf Entdeckungsreise in der Umgebung
Manchmal sind es gerade die leisen Tage, an denen man die spannendsten Ecken entdeckt. Heute war einer dieser Tage. Die Straßen Hanois waren ungewöhnlich ruhig, fast schon gespenstisch leer, und ich hatte das Gefühl, die Stadt ganz für mich allein zu haben. Perfekte Bedingungen, um einfach mal loszuziehen und zu schauen, was sich hinter der nächsten Ecke verbirgt.
Thung Lung Hoa Garden, ein Paradies aus Blumen und Fröschen
Mein erster Halt war der Thung Lung Hoa Garden. Schon beim letzten Mal hatte ich ihn vom See aus entdeckt, als ich die alten, ankernden Schiffe bestaunt hatte. Diesmal wollte ich unbedingt hinein. Kaum angekommen, war ich sofort mittendrin in einer kleinen, verwunschenen Welt. Kleine Pfade schlängelten sich durchs Gelände, immer wieder unterbrochen von Brücken und Stegen, die über einen sanft plätschernden Fluss führten. Überall blühte es in den wildesten Farben. Die Blumen wirkten fast wie gemalt, so intensiv war ihr Leuchten im diffusen Licht. Und dann waren da noch die Frösche. Tausende kleine grüne Hüpfer, die mir ständig vor die Füße sprangen. Es war, als hätte jemand einen Zauberspruch über den Garten gelegt und alles zum Leben erweckt.















Die alte Villa, ein Blick durchs Gitter
Vom Blumenpark aus fiel mein Blick auf eine alte Villa, die sich geheimnisvoll hinter Bäumen versteckte. Natürlich musste ich da hin. Leider war das gesamte Gelände eingezäunt und verschlossen. Ich stand also nur am Zaun, drückte mir die Nase platt und versuchte, einen Blick auf das alte Gemäuer zu erhaschen. Irgendwie hatte das aber auch seinen Reiz, es bleibt ein Geheimnis, was sich hinter den Mauern verbirgt.












Auf zum See, Spontane Entdeckungstour
Zurück am Hotel stellte ich mein Moped ab. Die Lust auf einen Spaziergang war größer als die auf weitere Fahrten. Ich hatte auf Google Maps einen kleinen See entdeckt, der gar nicht weit entfernt lag. Also schnappte ich mir meine Kamera und machte mich zu Fuß auf den Weg. Der See selbst war ruhig, das Wasser spiegelte die wenigen Wolken am Himmel. Rundherum gab es einen schmalen Uferweg, von dem immer wieder winzige Gässchen abzweigten. In den kleinen Läden am Wegesrand war kaum jemand unterwegs. Es fühlte sich an, als würde ich durch eine Kulisse spazieren, in der die Zeit stehen geblieben ist.








Rund um den See, kleine Gässchen und stille Läden
Der Uferweg um den See war ein kleines Abenteuer für sich. Immer wieder zweigten winzige Gässchen von der Hauptstrecke ab, und zwischen den Bäumen versteckten sich kleine Läden, die fast alle geschlossen waren. Es war, als würde ich durch eine verlassene Filmkulisse schlendern. Die Ruhe war fast schon unheimlich, aber sie gab mir die Möglichkeit, die Umgebung ganz in meinem eigenen Tempo zu erkunden.










Lost Place Glück, ein stiller Vergnügungspark
Nachdem ich den See umrundet hatte, wurde ich von einem Polizisten auf die Hauptstraße geschickt, der restliche Weg war pandemiebedingt gesperrt. Schließlich stand ich vor dem Eingangstor zu Park X. Ich hatte in Hanoi schon einige Lost Places entdeckt, aber Zutritt hatte ich bisher nie bekommen. Heute hatte ich Glück. Das Haupttor war zwar verschlossen, aber ein Stück weiter fand ich ein offenes Schiebetor. Dahinter saß ein Wachmann, mit dem ich mich dank Google Übersetzer verständigen konnte. Er ließ mich hinein, solange ich allein blieb. Plötzlich stand ich mitten in einem verlassenen Wasserpark, direkt unter einem riesigen, stillstehenden Riesenrad. Ein paar Angestellte hatten sich wohl in den leeren Gebäuden eingerichtet. Es war ein surrealer Anblick, bunte Rutschen, leere Becken, alles wirkte wie aus einer anderen Zeit. Ich konnte nicht anders, als alles mit meiner Kamera festzuhalten.
















Glanz und Verfall im Metropolishotel
Da der Park auch einen Zugang zum Metropolishotel hatte, welches auch unter Spring Palace bekannt ist, schaute ich dort ebenfalls vorbei. Das Hotel wirkte beeindruckend, fast schon protzig, aber der Wasserpark daneben war völlig heruntergekommen. Die Grünanlagen hingegen waren top gepflegt. Dieser Kontrast zwischen Glanz und Verfall hatte etwas Faszinierendes. Ich frage mich bis heute, warum man so einen Wasserpark einfach verrotten lässt.












Heimweg – Eindrücke eines besonderen Tages
Auf dem Rückweg machte ich noch ein paar letzte Fotos, um die Eindrücke dieses besonderen Tages festzuhalten. Es ist schon erstaunlich, wie viel man entdecken kann, wenn man einfach loszieht und sich treiben lässt. Gerade jetzt, wo alles so still ist, fühlt sich jeder kleine Fund wie ein echtes Abenteuer an.












